Hallo
ich brauche mal einen rat , der Hund meiner älteren schwester Schäferhund mix knapp 2 jahre alt war immer sehr verträglich mit anderen Hunden und heute beim gassi gehen traffen wir eine gute freundin mit ihren hund und eine unbekannten mit ein labrador mix wir haben dann halt die hunde zusamm gelassen zum spielen auf einmal geht der hund meiner schwester ab wie schmitz katze ohne grund geht sie auf den labrador mix rüden .
es ist zwar nix schlimmeres passiert aber woran kann das liegen ? ganz plötzlich ohne vorwarnung und dabei ist sie sonst so verträglich mit anderen hunden
Nun, das ist erst einmal nichts ungewöhnliches bei DSH, Belgischen Schäfern oder anderen dedizierten "Schutzhunden" und vielen ihrer Mischlinge, die Hündin wird ganz einfach erwachsen und zeigt das rassetypische Verhalten, welches bei nicht ausreichender Führung und Trieblenkung, oft aber auch ganz einfach bei Unterbeschäftigung des Hundes klassischer Weise auftritt: Wo ich bin, ist mein Revier, und da haben Fremde (im wesentlichen alles, was der Hund nicht kennt, vor allem aber fremde Hunde) nichts zu melden. Diese territoriale Motivation, gepaart mit einer guten Portion Unsicherheit allem Fremden gegenüber gilt es kontrollieren zu lernen, denn genau dafür wurden diese Hunde über Jahrtausende gezielt gezüchtet.
Der Hündin kann man also bestimmt nichts vorwerfen, der Besitzerin aber auch nicht, wenn sie bisher dachte, sie würde einen allgemein verträglichen Hund führen.
Ich würde dazu raten, sich mit einem ehrlichen Schäferhunde-Profi (also keinem DSH-Verklärer, sondern jemandem, der eben ehrlich zu den Eigenschaften dieser Rassen steht und in seiner Arbeit gezielt diese berücksichtigt) in Verbindung zu setzen, wenn diese auch sehr rar gestreut sind, oder zumindest die einschlägige moderne Literatur zu dem Thema zu studieren. Man kann dieses Verhalten nämlich gerade bei Schäferhunden, welche ja einen enorm hohen Grad an zielgerichteter Formbarkeit ihres Verhaltens aufweisen, mit ein wenig Fachkenntnis und der nötigen Portion Arbeit ohne weiteres unterbinden und dem Hund zu seiner (unbedingt erforderlichen) Auslastung andere Aufgaben stellen, die seinem Trieb entgegenkommen und ihn befriedigen, wenn er schon keine Herde beschützen und hüten darf, wofür er ja eigentlich da wäre.
Die Halterin wird also höchstwahrscheinlich nicht umhinkommen, ordentlich mit dem Hund zu arbeiten, um einen soliden Grundappell zu erreichen, ihm immer klar zu zeigen, was erwünscht ist und was nicht, und nicht zuletzt trotzdem immer wachsam zu bleiben bei Begegnungen mit unbekannten Hunden, am besten dem Hund schon vorab zu signalisieren, dass es weder erwünscht ist, von ihm verteidigt zu werden, noch dass er andere Hunde oder gar Menschen aus eigenem Antrieb in irgendeiner Form fernzuhalten bzw. anzugreifen hat.
P.S. Eine besondere "Vorwarnung" ist bei diesen Rassen typischerweise nicht zu erwarten, DSH und Konsorten werden allenfalls einmal kurz "steif" (starre Körperhaltung und fixierter Blick), bevor sie attackieren, da muss man aber schon aufmerksam sein, um das in jedem Fall erkennen zu können.