Leinenführigkeit nach der Lunzer-Methode

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Inanna

Guest
Hallo,

hat hier jemand schon Erfahrungen mit der Leinenführigkeit nach Bina Lunzer gemacht? Ich habe das Video auf YouTube gesehen und dann auch das Buch gelesen, sieht ganz interessant aus. Ob das auf Dauer funktionieren kann? Hier ist der Link zum Video, im Buch wird noch mal alles genauer, aber im Grunde dasselbe erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=WVhRYq8NujM
 
wieder etwas "ich mach was alt bekanntes, verpasse dem ein paar alt bekannte Wörter, und sage als gesamtes, ist es neu" ? :D

Mittels Handtarget - Target generell erarbeiten sich einige Sportler die korrekte Fuß-Position

Blickkontakt wird geclickert

Vorpreschen = Stehenbleiben des HF

Hund wird abgelenkt = HF wendet sich vom Hund ab

Das sind all das Sachen, die sowieso üblich sind - beim Erarbeiten der Fußarbeit im Hundesport. Natürlich wird dort mehr auf Genauigkeit geachtet als jetzt in dem Video.

*kopfkratz*

ich sollt mir auch schleunigst was raussuchen für meine eigene Methode :confused:
 
Da das Video gratis ist und auch das Buch nur ein paar Euro kostet, kann man hier wenigstens keine Geldmacherei unterstellen :)

Ich frage mich einfach, ob auf Dauer entspannte Spaziergänge möglich sind, wenn der Hund nur mehr so eine kleinen Aktionsradius hat und sich auch immer konzentrieren muss. Recht weit weg vom ganze Zeit Fuß gehen ist das nicht, oder? Zumindest sieht das Endergebnis für mich eher nach schlampigem Fußgehen als entspanntem Spazierengehen aus.
 
ich persönlich mach nicht viel TamTam ums Gassigehen.

Unterschieden wird zw. von A nach B gehen und Gassigehen für den Hund.

Wenn ich von A nach B möchte, möchte ich das ohne, dass ich alle 10 Meter stehen bleiben muss, weil gepinkelt, markiert oder geschnüffelt werden muss.

Das merkt der Hund aber schnell durch meine Körpersprache als auch beim ersten Schnüffelversuch *g* Ab da weiß der Hund "ups, schnell machen"

Beim Gassigehen für den Hund bekommt der Hund viel mehr Aufmerksamkeit von mir, wir bleiben stehen, es darf geschnüffelt werden, gepinkelt, markiert, etc

Aber in beiden Fällen erwarte ich mir von meinem Hund nicht, dass die ganze Zeit direkt neben mir geht. Er kann die Leinenlänge ausnutzen, so lang ich ihn nicht ziehen muss oder er mich zieht.

Und das haben wir ohne Lunzer-Methode ganz prima hinbekommen :o ich muss nicht darauf achten, was für eine Leine ich nehme, wo genau ich sie eben einhänge, ob Geschirr oder HB, oder frei (leinenlos)...

das einzige, wo wir derzeit ein bissl kämpfen ist das Ziehen fürs Dogtrekking. Das geht ihr jetzt nicht so ganz in den Kopf, dass sie bei dem Berggeschirr plötzlich ziehen darf bzw sogar soll :D
 
So mache ich es auch, die ersten Ansätze des Leineziehens habe ich mit einem kleinen, aber effektiven Tipp von der Züchterin wieder in den Griff bekommen :) Aber nächstes Jahr, wenn es dann wieder zwei Hunde sind, beide stärker als ich, und ich dann auch mal mit beiden wohin möchte, frage ich mich, ob das dann ausreicht. Allerdings ist das dann mit dem Handtarget wohl ohnehin schwierig, da ich dann, wenn beide ziehen, sie auf beiden Seiten gleichzeitig zurückführen müsste ...
 
Also ich persönlich verstehe unter Leinenführigkeit, dass meine Hündin kapiert, dass es ihre "Aufgabe" ist, dafür zu Sorgen, dass die Leine nicht gespannt ist. Also sie soll mich nicht ziehen, und ich soll sie nicht ziehen müssen, sie soll mit mir stehenbleiben oder weitergehen und mit mir das Tempo oder die Richtung wechseln. Dabei darf sie aber, wie Tamino auch schon geschrieben hat, die ganze Leinenlänge ausnützen. Das üben wir einfach, indem wir es anwenden: Wenn sie vor zieht, bleib ich stehen und gebe auch ihr ein "Steh", halte dabei aber die Spannung in der Leine. Meistens dreht sie sich dann eh gleich um "wasn los?" und sobald sich durch die Körperdrehung die Spannung löst, gibts ein Lob und ein "Weiter!" Bleibt sie stehen, obwohl ich weiter will, bleibe ich so stehen, dass Spannung in der Leine ist (natürlich ohne zu rucken oder sie nachzuzerren, und natürlich je nachdem ob sie Halsband oder Geschirr drauf hat dosiert - halt grad so, dass sie spürt "da is was") dann gibts ein "Weiter!" und wenn sie dann nachkommt natürlich viel Lob/Belohnung. So kann man das in alle Richtungen und in verschiedenen Tempi üben, und der Hund lernt die Spannung in der Leine zu spüren und darauf zu reagieren. "Steh" und "Weiter" üben bzw. verwenden wir auch nicht nur für Anti-Zieh-Übungen sondern grunsätzlich beim gemeinsamen gehen mit oder ohne Leine. Meine Hündin (wird nächste Woche 2) geht jetzt meistens schon sehr brav (wobei sie nie eine "krankhafte" Zieherin war) und ich würde ihren Radius an der Leine nicht so extrem einschränken wollen, wie das in dem Video gezeigt wird. (Dann bräuchte ich ja eigentlich eh nurnoch einen Kurzführer...)

Sowas ähnliches, wie in dem Video gezeigt wird, üben wir aber schon auch, das heißt "bei mir!" und dabei soll meine Hündin eben neben mir bleiben und nicht vorgehen. Dabei darf sie aber ruhig seitlich ein bissl abweichen oder zurückbleiben und hingucken wo sie mag. (Im Gegensatz zu "Fuß" wo ich Körper- und Blickkontakt erwarte - das geht derzeit aber noch garnicht mit Ablenkung.) Das üben wir, indem ich die Leine zuerst kurz nehme, so dass sie garnicht vor kann, das Kommando "bei mir" gebe, lobe/belohne wenn sie neben mir bleibt, und dann unauffällig die Leine lockerer lasse. Wenn sie beginnt mich zu überholen, korrigiere ich sie verbal ("ah! - bei mir!") und gebe ein bissi Zug (kein ruck!!) auf die Leine. (Zieht sie weiter vor, kriegt sie ein "Steh", ich gehe neben sie und wir starten von vorne.) Also die Korrektur funktioniert so wie beim Ziehen, aber das Ziel ist, dass sie sich im "bei mir" eben nicht an der Leinenspannung, sondern an meinem Körper orientiert.

Ich finde es sinnvoll, beides zu üben, also ein entspanntes Gehen an lockerer Leine mit einem gewissen Leinenradius, als auch ein Gehen dicht beim HF. (Ein richtiges "Fuß" üben wir wie gesagt auch, aber das ist derzeit mehr ein "Trick" für die HuSchu)
Das gute am "bei mir" ist, dass ich da mehr Kontrolle über die Hündin hab (wenn zb. ein Kind entgegenkommt oder in der Ubahn-Station) sie aber nicht von der Umgebung ablenke, wir gehen einfach nur nah beieinander. Obwohl wir das noch nicht so lange üben, klappt es derzeit sehr gut, dass ich sie, wenn sie sich nicht vom Vorziehen abbringen lässt (weil sie zb. weiß, dass wir am Weg zu ihrem besten Freund sind und sies kaum erwarten kann), ich sie in ein "bei mir" nehmen kann und es ihr trotz Aufregung und dass sie es eilig hat, leichter fällt locker neben mir zu gehen als locker voran.
 
ich habe nach diesem video trainiert!! diese methode hat mich einen enormen schritt weitergebracht.
ausgangssituation war, dass mein hund in manchen situationen gezogen hat und generell immer zu weit zu vorne gegangen ist. war ber jetzt nicht ein permanenter zug auf der leine.
uns hat die methode geholfen, ob jetzt auf dauer kann ich nicht beantworten, da ich ihr sozusagen zum verfeinern jetzt gelernt habe statt die hand als target zu benutzen, eine "kleine platte" zu berühren, die ich mir zur hüfte halte. so habe ich weiter trainiert, und jetzt klappt es super.
also als basis finde ich diese methode super.
 
Also dein Hund hat nicht gezogen, du wolltest nur nicht, dass er vor dir geht?
 
Ich frage mich einfach, ob auf Dauer entspannte Spaziergänge möglich sind, wenn der Hund nur mehr so eine kleinen Aktionsradius hat und sich auch immer konzentrieren muss. Recht weit weg vom ganze Zeit Fuß gehen ist das nicht, oder?

es wird sich natürlich recht oft das problem stellen, dass der hund zwar im trainingsmodus gut geht aber im "freizeitmodus" noch immer zieht. daher finde ich es zielführender hier nicht im klassischen trainingsmodus zu arbeiten sondern über´s premack prinzip: wenn du dort vorne schnüffeln willst muss zuerst die leine locker sein. das video gibt sicher gute ideen für einen ersten start bei starkem leine ziehen aber ich würde so schnell wie möglich weg vom trainingsmodus.
 
Sie hing jetzt nicht permanent in der Leine, ab und zu gab es aber Situationen wo sie gezogen hat! genau das Hauptproblem war das zu weit vorne gehen, aber auch das manchmal vorhandene ziehen hab ich besser in griff bekommen!
 
Ich wollte mal kurz ein Update geben, weil ich auf das alte Thema gestoßen bin: Bei uns hat die Methode nicht funktioniert, mein Kleiner hat schön brav die Handlungskette gelernt, dass er ziehen muss, damit das Handtarget und dann ein Leckerli folgen. In seinen Augen war das eine sehr erfolgreiche Methode, er liebt das Stupsen und hat mich zur perfekten Leckerlimaschine gemacht.

Wir haben trotzdem kein Leinenproblem mehr, eine Einzelstunde bei einer Trainerin, bei der mein Mann und ich gemeinsam waren, und nicht wie sonst in der HuSchu getrennt, hat uns auf den richtigen Weg gebracht und das konsequente Üben das Problem dann beseitigt :) Damit ist die letzte Erziehungshürde auf dem Weg zum Zweithund genommen :D
 
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