Kontrolle in triebigem Zustand

Lia111

Super Knochen
Guten Morgen!

Einige von euch kennen Jack ja bereits von meinen Erzählungen, andere werden ihn gleich kennen lernen :D

Spaß beiseite.

Jack hält gewisse Situationen nur schwer bis gar nicht aus. Dazu gehören andere (spielende) Hunde, Steckerl werfende Menschen (bzw. Menschen, die sich einfach nur bücken und etwas aufheben, denn sie KÖNNTEN ja einen Stock aufheben, ...

In diesen Situationen fängt er (wenn ich ihn nicht hinfetzen lasse) zum Schreien, Jaulen, Zittern, Hecheln etc. an. Er hat sich da kaum selbst unter Kontrolle, fixiert das Treiben, bei dem er nicht mitmachen kann und wird immer irrer.

Ich habe diese Dinge somit bis jetzt vermieden, bin meistens ausgewichen, habe ihn, wenns gar nicht anders ging, abgelenkt und weggezerrt.

Inzwischen haben wir jedoch eine Basis miteinander aufgebaut und ich merke, dass ich immer länger zu ihm durchdringe, wenn solche Ereignisse passieren. Soll heißen, er is zumindest noch in der ersten Millisekunde ansprechbar und fetzt nicht gleeeeich hin.

Gestern waren wir an der Schwechat, wir waren ganz allein und irgendwann ist eine Dame mit einem Labrador gekommen und hat sich ca. 30 Meter (? ich bin so schwer im Schätzen) entfernt hingelegt. Kaum hingelegt, wurde der Ball ausgepackt und eifrig geworfen. Ich hab Jack in der richtigen Millisekunde mit einem NEIN! gestoppt und ins Platz befördert.

So und dann?

Wie gehe ich in so einer Situation nun weiter vor?

Ich hab ihn unter Kontrolle, müsste ihn aber ständig (quasi bei jedem Ballwurf bzw. wenn der andere Hund hinstartet) mit einem NEIN, WEHE, BLEIB oder sonst was bei mir behalten.

Soll ich ihm Alternativen anbieten? Hierzu müsste ich selbst anfangen, ihm etwas zu werfen, was ich eigentlich tunlichst vermeide, weil er ja so aufdreht dabei.

Soll ich ihn im Platz liegen lassen? Er starrt dann durchgehend auf das Objekt, ist mehr oder weniger am Sprung und kommt nicht zur Ruhe.

Weggehen, Ort des Geschehens verlassen? Dann lernt er ja nie, sich noch mehr zu kontrollieren?

Ich war da irgendwie im Zwiespalt, einerseits denk ich mir, er muss solche Situationen aushalten und mit Gehorsam sollts machbar sein.

Andererseits merke ich, wie angespannt er is, wie schwer es ihm fällt und wie er sich langsam hochpusht, nur allein beim Zuschauen.

Ich bin eh schon total stolz auf ihn, weil er früher absolut nichts gehört hätte und einfach losgestartet wäre. Jetzt bleibt er zwar bei mir (so lang ich ihn eben ständig warne, ja hier zu bleiben), aber ich merke, dass er nach wie vor nur das hinfetzen im Kopf hat und das ist anstrengend...

Habt ihr Ideen? Bzw. auch so einen Härtefall?

Bitte im Tipps!

Lg Cony

PS: Sorry für den komischen Titel, mir fiel nix Besseres ein :o
 
alternative anbieten muss ja nicht ball werfen sein. du könntest ihm leckerlis verstecken - obs "richtig" ist weiss ich natürlich nicht aber ich würd ihn aus der situation rausbringen
 
alternative anbieten muss ja nicht ball werfen sein. du könntest ihm leckerlis verstecken - obs "richtig" ist weiss ich natürlich nicht aber ich würd ihn aus der situation rausbringen

Leckerlies suchen funktioniert da nicht mehr :o Dafür ist er zu angespannt und ihm ist ein fliegender Ball 1.000 mal wichtiger als ein Leckerlie.

Ich hab ihn bis jetzt eh meistens aus der Situation raus gebracht, weils gar nicht anders ging. Schön langsam merk ich aber, dass wir ein Level haben, bei dem ich das Gefühl habe, mit ihm dran arbeiten zu können.

Abgesehen davon muss ich zugeben, dass ichs inzwischen leid bin, ständig die Flucht zu ergreifen :o

Es sind schon sehr viele Situationen, die Jack nicht aushält, deshalb möcht ich jetzt langsam dran arbeiten, dass er zumindest ein paar Dinge entspannter durchhält.

Lg cony
 
ja ist klar, asta sucht sooo gerne deswegen meine idee ;).
gibts nichts anderes auf das er anspringen würde?
 
kommt mir vor als wenn du von meiner Mia sprichst ;) leider hab ich auch noch nicht die passende ablenkung gefunden. zu uns sagen immer viele das es nach der Pupertät und mit der UO viel besser wird. lg
 
ja ist klar, asta sucht sooo gerne deswegen meine idee ;).
gibts nichts anderes auf das er anspringen würde?

Leider nein. Oder ich hab's eben noch nicht entdeckt. Außer eben, dass ich ihm selbst was werfe und das möcht ich auf keinen Fall. Vor allem brauch ich dann nur ne Sekunde nicht zu schmeißen und er startet erst recht los und is weg.

@Lia: hast Du dieses Buch schon gelesen?

http://www.amazon.de/hyperaktive-Hu...=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1314177824&sr=1-1

Ich würd, nachdem der Jack eh so gelehrig ist, einmal versuchen "Entspannung" als Übung einzustudieren und dann auch zu fordern. Klingt komisch, funktioniert aber auch bei vielen Hunden.

Danke für den Buchtipp! Ich möcht eh wieder mal was in Sachen Hund lesen. Ich hab bereits viele Bücher in die Richtung gelesen, aber was Neues schadet nie. Die Entspannungsübungen mache ich laufend mit ihm. Funktioniert im Grunde auch sehr gut und vor allem in immer "stressigeren" Situationen. Aber bei fliegenden Dingen, spielenden Hunden etc. ging bis jetzt gaaaar nix mehr. Deshalb bin ich eh stolz, dass er gestern zumindest ansprechbar blieb.

kommt mir vor als wenn du von meiner Mia sprichst ;) leider hab ich auch noch nicht die passende ablenkung gefunden. zu uns sagen immer viele das es nach der Pupertät und mit der UO viel besser wird. lg

Nein, es wird nicht besser nach der Pubertät. Jack ist jetzt 6 Jahre und ich muss wohl noch weitere 6 Jahre warten, damit er von sich aus etwas ruhiger wird.

UO ist meiner Meinung nach kein schlechter Ansatz, hilft bei mir zeitweise und in gewissen Situationen und ich hab das Gefühl, Jack kann sich manchmal im Gehorsam ausruhen. Weiss nicht, wie ich's anders beschreiben soll. Wenn er vor lauter Gejaule nicht weiß, was er tun soll dann holt ihn so ein Kommando ein bissl zurück. Allerdings löst's das Grundproblem nicht. Nämlich, dass er in absolut normalen Alltagssituationen Stress empfindet und daran muss ich arbeiten. Deshalb bin ich mir eben nicht sicher, ob es gut ist, ihn abzulenken oder überhaupt aus der Situation zu holen, denn dann lernt ers ja wieder nicht.

Ich denke, Shonkas Tipp bzgl. Entspannung ist da ein sehr guter Ansatz.

Danke!

lg Cony
 
Desensibilisieren? Machst du vielleicht eh schon, aber bei deiner Beschreibung erwähnst du das Wort "drohen". Was passiert, wenn er abhaut? Wird er dann bestraft?

Ich meine soviel Abstand wie er braucht, um den Reiz zu sehen und noch nicht so reagieren zu müssen und ihn belohnen. Womit, weiß ich nicht, das musst du wissen. Zergelt er gerne? Dabei muss er nicht weg von dir. Ein Bekannter hat einen Ball an einer Schnur, die er dem Hund umhängen kann, damit kann der Hund herumbeißen und den Ball nicht verlieren. Klickern ist unheimlich hilfreich, wenn er das kennt. Ich würde ihn eventuell auch an die Leine nehmen, damit musst du nicht so viel Aufmerksamkeit auf das Geschehen legen und damit dem Ball noch mehr Bedeutung geben.

Mein Hund tut sich schwer mit Männern und anderen Hunden. Beim Tierarzt komischerweise nicht. (Den Arzt hasst er schon!) Im Wartezimmer darf er einfach nicht zu seinen Reizobjekten hin, dafür bekommt er aber wirklich viele Leckerchen (er ist GsD ein superverfressener Hund). Dabei hat er auch einen MK auf, damit bin ich auch wesentlich weniger aufgeregt. Das funktioniert wirklich gut, ich bin wirklich überrascht gewesen, als mir das klar wurde. Und er wird im Laufe des Wartens ruhiger! Er hat eine sehr niedrige Frustrationsschwelle und hält Stress schlecht aus, trotzdem geht das. Wenn wir auf der Straße so ein Gespann treffen, versuche ich zu klickern, auch das geht gut. Viel besser als erwartet.
 
Desensibilisieren? Machst du vielleicht eh schon, aber bei deiner Beschreibung erwähnst du das Wort "drohen". Was passiert, wenn er abhaut? Wird er dann bestraft?

Wenn er mal wegstartet, dann hab ich verloren. Da schimpf ich auch nicht, wenn er wieder kommt (eher freu ich mich). Allerdings gabs früher sicher das eine oder andere Mal, wo er meinen Grant zu spüren bekommen hat :o

Ich meine soviel Abstand wie er braucht, um den Reiz zu sehen und noch nicht so reagieren zu müssen und ihn belohnen.

Den Abstand konnten wir mit den Jahren eh schon gehörig minimieren. Hauptsächlich mit allgemeinem Stressabbau und gar nicht mit direkter Übung in einer bestimmten Situation . Er ist einfach allgemein besser ansprech- und kontrollierbar geworden.

Womit, weiß ich nicht, das musst du wissen. Zergelt er gerne? Dabei muss er nicht weg von dir. Ein Bekannter hat einen Ball an einer Schnur, die er dem Hund umhängen kann, damit kann der Hund herumbeißen und den Ball nicht verlieren. Klickern ist unheimlich hilfreich, wenn er das kennt. Ich würde ihn eventuell auch an die Leine nehmen, damit musst du nicht so viel Aufmerksamkeit auf das Geschehen legen und damit dem Ball noch mehr Bedeutung geben.

Ja, zergeln, spielen, das ginge alles. Allerdings hab ich das Gefühl, dass ich ihm damit ein falsches Gefühl vermittle. So quasi: er sieht anderen Hund spielen und Action haben, also gibt's bei ihm auch Beschäftigung und Action. Und das möchte ich vermeiden. Er würde ständig bei mir picken, wenn ich einen Ball hervorzaubern würde. Allerdings wärs dann vorbei mit der Ruhe und die soll er ja bekommen (und ich auch zumindest hin und wieder).

Mein Hund tut sich schwer mit Männern und anderen Hunden. Beim Tierarzt komischerweise nicht. (Den Arzt hasst er schon!) Im Wartezimmer darf er einfach nicht zu seinen Reizobjekten hin, dafür bekommt er aber wirklich viele Leckerchen (er ist GsD ein superverfressener Hund).

Ja, das nicht Hinlassen trainieren wir jetzt auch ganz tapfer. Muss zugeben, dass ich da früher eher lasch war, weils halt absolut mühsam ist. Er schreit dann wie irre, springt wie ein Bock, etc. und ich wusste ja, wenn ich ihn hinlasse, dann tut er niemanden was sondern stellt sich brav hinter dem anderen Hund an und wartet, bis der Ball fliegt.

Dabei hat er auch einen MK auf, damit bin ich auch wesentlich weniger aufgeregt. Das funktioniert wirklich gut, ich bin wirklich überrascht gewesen, als mir das klar wurde. Und er wird im Laufe des Wartens ruhiger! Er hat eine sehr niedrige Frustrationsschwelle und hält Stress schlecht aus, trotzdem geht das. Wenn wir auf der Straße so ein Gespann treffen, versuche ich zu klickern, auch das geht gut. Viel besser als erwartet.

Jack wird leider nicht ruhiger. Er steigert sich mit jeder Minute mehr rein. Somit bringts bei ihm in dieser hinsicht nichts, Geduld zu haben. Ich hab mal eine 3/4 Stunde vor einer Haustür mit ihm gewartet, weil er dachte, wir holen dort wen ab und dementsprechend hat er gejault, gewinselt, gezittert, gehechelt. Wie gesagt, 45 Minuten sind wir dort gesessen und am Ende war er komplett fertig aber keine Spur von ruhiger.

Bei ihm darfs erst gar nicht so weit kommen, dass er mal anfängt zu winseln. Diesen zeitraum, in dem er ruhig ist muss ich ausbauen *grübel*

lg Cony
 
Hallo Conylein!

Also ich kenn ja den Lauser nun schon länger und hab eine gewisse Vorstellung von dem Szenario!

Meiner Meinung nach, kannst du die Akutsituation nicht zum Üben nutzen. Du hast ja keinerlei Kontrolle darüber, weder was der fremde Hund macht, noch wie sich die Frau verhält, oder wohin der Ball fliegt. Und wenn die dann im Dauerakkord den Ball schupft, das wär mitm Timon auch schon kein Spaß und der ist doch noch ein bisschen weniger "freakig".

Ich kann mir nur vorstellen, dass du es eventuell mit einer zweiten Person aufbauen kannst. Die quasi am Anfang nur den Ball hält, ihn dann rollt und du probierst deinen Hund im Platz zu behalten. (oder irgendein "Ruhe"-Kommando) Die Roll/Wurfdistanz steigern und irgendwann mal später mit zweitem Hund.

Oder vielleicht kannst du kurze UO-Einheiten neben so eingezäunten Spielplätzen machen, mit ordentlichem Abstand, den du nach und nach verkürzt.

Liebe Grüße, Selina
 
hmm..
das ist jetzt zwar nur ein ansatz, vielleicht auch komplett falsch, weil du ihm ja eben nix schmeissen magst,
aber wie reagiert er wirklich wenn du ihm nen ball schmeisst oder ein futterbeutele oder sowas? bringt er das?

es hatte hier mal einen mali(?)mix (zumindest hats so ausgesehen) der auch komplett ausgezuckt ist, wenn ein anderer hund ball/stockerl gespielt hat.. bzw. die menschen was geschmissen haben.

der besitzer dieses hundes hat ihm auch nie ball geschmissen, weil der sich eben so reingesteigert hat, dass er durch gar nichts mehr rauszubekommen war.

gut der ansatz von dem menschen war halt: ball spielen ist nicht, ausser: ein anderer hund spielt ball und du bleibst bei mir und gehst ruhig weiter. er hat mir dann erklärt, dass er den hund zunächst an ner schleppleine hatte und immer wenn ein hund einen ball geworfen bekommen hat, stand er auf der schlepp und hat auf einen "lichten moment" gewartet. angefangen hat er eben auch mit platz hier still ruhe ........ (eh klar ;) ) als er dann ruhig war hat der hund auch kurz reagiert und zu ihm geguckt (zwar wild kläffend und total gaga, aber er hat eben gschaut) in der sekunde hat er ihm den ball gezeigt, und ihm geworfen.. hund hatte seinen ball und war happy. dank schlepp stürmte er dann auch nicht sofort wieder zu dem anderen hund hin und so hat er ihn eben aus dieser situation rausgeholt.

mit der wurzel allen übels.

als der hund das dann verstanden hat, um was es geht, kam er von alleine zurück, wenn ein hund ball gespielt hat, das sofortige ballschmeissen wurde halt langsam abgebaut. erst ruhig fuss gehen vorbeigehen, ein mal schmeissen ball weg, hund fünf minuten ignorieren und normal weiterspatzieren.


der hund hatte das binnen 2 monaten richtig gefestigt und daaann wurde der ball halt nur noch bei jedem zweiten mal geworfen.


also bei dem hat das super genial funktioniert, ich war richtig beeindruckt :)




ja... keine ahnung ob das bei euch umsetzbar wäre. aber das musste ich jetzt loswerden :D
drück dir die daumen, dass ihr das in den griff bekommt :)

glg
julia
 
hmm..
das ist jetzt zwar nur ein ansatz, vielleicht auch komplett falsch, weil du ihm ja eben nix schmeissen magst,
aber wie reagiert er wirklich wenn du ihm nen ball schmeisst oder ein futterbeutele oder sowas? bringt er das?

es hatte hier mal einen mali(?)mix (zumindest hats so ausgesehen) der auch komplett ausgezuckt ist, wenn ein anderer hund ball/stockerl gespielt hat.. bzw. die menschen was geschmissen haben.

der besitzer dieses hundes hat ihm auch nie ball geschmissen, weil der sich eben so reingesteigert hat, dass er durch gar nichts mehr rauszubekommen war.

gut der ansatz von dem menschen war halt: ball spielen ist nicht, ausser: ein anderer hund spielt ball und du bleibst bei mir und gehst ruhig weiter. er hat mir dann erklärt, dass er den hund zunächst an ner schleppleine hatte und immer wenn ein hund einen ball geworfen bekommen hat, stand er auf der schlepp und hat auf einen "lichten moment" gewartet. angefangen hat er eben auch mit platz hier still ruhe ........ (eh klar ;) ) als er dann ruhig war hat der hund auch kurz reagiert und zu ihm geguckt (zwar wild kläffend und total gaga, aber er hat eben gschaut) in der sekunde hat er ihm den ball gezeigt, und ihm geworfen.. hund hatte seinen ball und war happy. dank schlepp stürmte er dann auch nicht sofort wieder zu dem anderen hund hin und so hat er ihn eben aus dieser situation rausgeholt.

mit der wurzel allen übels.

als der hund das dann verstanden hat, um was es geht, kam er von alleine zurück, wenn ein hund ball gespielt hat, das sofortige ballschmeissen wurde halt langsam abgebaut. erst ruhig fuss gehen vorbeigehen, ein mal schmeissen ball weg, hund fünf minuten ignorieren und normal weiterspatzieren.


der hund hatte das binnen 2 monaten richtig gefestigt und daaann wurde der ball halt nur noch bei jedem zweiten mal geworfen.

also bei dem hat das super genial funktioniert, ich war richtig beeindruckt :)

ja... keine ahnung ob das bei euch umsetzbar wäre. aber das musste ich jetzt loswerden :D
drück dir die daumen, dass ihr das in den griff bekommt :)

glg
julia

Das klingt langwierig, aber für mich logisch und gut aufgebaut.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Methode bei konsequentem Training wirklich toll fruchtet.
 
Hallo Conylein!

Meiner Meinung nach, kannst du die Akutsituation nicht zum Üben nutzen. Du hast ja keinerlei Kontrolle darüber, weder was der fremde Hund macht, noch wie sich die Frau verhält, oder wohin der Ball fliegt. Und wenn die dann im Dauerakkord den Ball schupft, das wär mitm Timon auch schon kein Spaß und der ist doch noch ein bisschen weniger "freakig".

Ich kann mir nur vorstellen, dass du es eventuell mit einer zweiten Person aufbauen kannst. Die quasi am Anfang nur den Ball hält, ihn dann rollt und du probierst deinen Hund im Platz zu behalten. (oder irgendein "Ruhe"-Kommando) Die Roll/Wurfdistanz steigern und irgendwann mal später mit zweitem Hund.


Oder vielleicht kannst du kurze UO-Einheiten neben so eingezäunten Spielplätzen machen, mit ordentlichem Abstand, den du nach und nach verkürzt.

Liebe Grüße, Selina

Das könnte ich mir sehr gut vorstellen!

Du hast natürlich recht, in "normalen" Alltagssituationen kann ich schwer mitbestimmen. Da fliegt einmal ein Ball, Jack ist abrufbar, setzt sich neben mich und dann isses aber auch schon genug. Ich kann aber natürlich nicht verhindern, dass die fremde Personen den Ball jetzt einsteckt und geht. Dann wird meist wieder geworfen und Jack is dahin :o

Ich übe ja regelmäßig dieses kontrollierte Warten indem ich ihm den Ball werfe, er jedoch sitzen bleiben muss, während der Ball fliegt und erst hinstarten darf, wenn ich das okay gebe. Das funktioniert inzwischen sehr gut. Er ist zwar angespannt, aber bleibt. Genau so beim Suchen von Dingen oder einfach so das Absetzen und Warten. Aber da ist er drauf vorbereitet. Also da fliegt nicht auf einmal irgendwo ein Ding durch die Luft. Das ist bei ihm wirklich wie ein Schalter. Er sieht etwas durch die Luft fliegen und sein Körper bekommt einen Ruck. Schwer zu beschreiben :o Wenn er gerade in der Unterordnung ist, dann funktioniert's. Aber am See soll er ja ned Gehorsam üben sondern einfach nur da bleiben :o


hmm..
das ist jetzt zwar nur ein ansatz, vielleicht auch komplett falsch, weil du ihm ja eben nix schmeissen magst,
aber wie reagiert er wirklich wenn du ihm nen ball schmeisst oder ein futterbeutele oder sowas? bringt er das?

Na klar bringt er das. Hundertmal hintereinander am Liebsten. :o

es hatte hier mal einen mali(?)mix (zumindest hats so ausgesehen) der auch komplett ausgezuckt ist, wenn ein anderer hund ball/stockerl gespielt hat.. bzw. die menschen was geschmissen haben.

der besitzer dieses hundes hat ihm auch nie ball geschmissen, weil der sich eben so reingesteigert hat, dass er durch gar nichts mehr rauszubekommen war.

gut der ansatz von dem menschen war halt: ball spielen ist nicht, ausser: ein anderer hund spielt ball und du bleibst bei mir und gehst ruhig weiter. er hat mir dann erklärt, dass er den hund zunächst an ner schleppleine hatte und immer wenn ein hund einen ball geworfen bekommen hat, stand er auf der schlepp und hat auf einen "lichten moment" gewartet. angefangen hat er eben auch mit platz hier still ruhe ........ (eh klar ;) ) als er dann ruhig war hat der hund auch kurz reagiert und zu ihm geguckt (zwar wild kläffend und total gaga, aber er hat eben gschaut) in der sekunde hat er ihm den ball gezeigt, und ihm geworfen.. hund hatte seinen ball und war happy. dank schlepp stürmte er dann auch nicht sofort wieder zu dem anderen hund hin und so hat er ihn eben aus dieser situation rausgeholt.

mit der wurzel allen übels.

als der hund das dann verstanden hat, um was es geht, kam er von alleine zurück, wenn ein hund ball gespielt hat, das sofortige ballschmeissen wurde halt langsam abgebaut. erst ruhig fuss gehen vorbeigehen, ein mal schmeissen ball weg, hund fünf minuten ignorieren und normal weiterspatzieren.

Das würde bei Jack durchaus funktionieren, da er ja am Liebsten mit mir spielt und fliegende Dinge würden ignoriert werden sobald ich etwas werfe. Ich hab nur ständig dieses Dauerbespaßen im Hinterkopf, weil ich mir das Abbauen des Werfens schwer vorstellen kann. Bei Jack isses so: Er sieht etwas fliegen, startet los, ich pfeif ihn zurück (habe ich rechtzeitig gepfiffen) kommt er retour und erwartet sich etwas. Werfe ich dann einen Ball, fetzt er hinterher und bringt ihn. Und sobald der Ball vor mir liegt und ich ihn nicht wieder werfe würde er in der Sekunde zum anderen fliegenden Objekt laufen.

der hund hatte das binnen 2 monaten richtig gefestigt und daaann wurde der ball halt nur noch bei jedem zweiten mal geworfen.

Grundsätzlich klingt's wirklich plausibel.

also bei dem hat das super genial funktioniert, ich war richtig beeindruckt :)


ja... keine ahnung ob das bei euch umsetzbar wäre. aber das musste ich jetzt loswerden :D
drück dir die daumen, dass ihr das in den griff bekommt :)

glg
julia

Danke :)

Das klingt langwierig, aber für mich logisch und gut aufgebaut.

Ich kann mir vorstellen, dass diese Methode bei konsequentem Training wirklich toll fruchtet.

Ich kann mir Selinas Ansatz bei Jack am besten vorstellen. Dieses laaaaangsame Rollen oder werfen von Dingen, wenn ich drauf vorbereitet bin und auch selbst entscheiden kann, wie oft geworfen wird bzw. welche Distanz. Bis zu einem bestimmten Punkt ist er ja kontrollierbar.

Kleiner Auszug unserer gestrigen Donaurunde:

Wir gehen am Treppelweg entlang und vor uns zwei Leute mit 3 Hunden. Auf einmal biegen die Leute durchs Gebüsch Richtung Wasser ein und normalerweise ist das für Jack das Startsignal hinterherzufetzen, denn wenn jemand Richtung Wasser geht, noch dazu mit Hunden, dann wird dort sicher gleich etwas geworfen. Ich ihn zu mir gerufen und Fuß dran vorbei geführt und er is ohne große Aufregung vorbei marschiert. Nicht mal wirklich hingeschaut hat er. Ich war baff.

Wir werden solche Situationen jetzt bewusst hervorrufen (kontrolliert) und nebenbei halt wirklich viel am Gehorsam arbeiten.

Danke für eure Tipps!

Sollte euch noch was einfallen, nur her damit :)

lg Cony
 
Ich hab bei Tosca tatsächlich weitgehend aufgehört mit dem "Ballispielen".
Sie hat sich so reingesteigert, dass sie permanent Stress hatte. Das hat dann auch dazugeführt, dass sie die "Beute" verteidigt hat. (und zwar ziemlich übersteigert)

Die ersten 2 Wochen Ballabstinenz waren der Horror. Tosca ist den ganzen Spaziergang "Fuß" gegangen...könnte ja ein Ball fliegen. Andere Hunde hat sie ignoriert.

Dann wurde es besser und heute interessiert sie sich kaum mehr für Ballis, die im Alltag geworfen werden. (Außer ich würde ihn werfen) Spazierengehen im Alltag ist heute deutlich stressfreier v.a weil sie jetzt wieder mit anderen Hunden interagiert und schön kommuniziert.

Ein ähnliches Problem hab ich allerdings wenn meine Mudihündin (allein oder mit anderen) über Wiesen düst. Das kann sie garnicht leiden und sie würde es sofort beenden. Da arbeite ich über den Gehorsam und bestätige sie wenn sie brav neben mir sitzt. Es wird noch lang dauern bis sie komplett ruhig ist aber sie akzeptiert es jetzt schon in 50% der Situationen. Ich muss sie auch nicht mehr gleich herrufen.
Ich hab aber den Vorteil, dass Tosca gut ansprechbar ist und ziemlich verfressen.
Ev. würde eine Lutschtube bei dir klappen?

Ich persönlich bin halt der Meinung, dass es gscheiter ist den Hund "runter zu bringen" als "Triebkontrolle" - ich meine jetzt auf lange Sicht gesehen. Natürlich muss man mit zweiterem beginnen.
 
hallo ..
also das könnt meine kleine sein die tut genau so wie deiner ist eine zwergpinscherhündin und die dreht auch voll ab wenns sieht das wer ein stöckchen schmeist.. ist garnicht für sie aber sie fängt wie deiner zu bellen ,zittern, wimmern an kriegt sich auch nicht mehr ein.Ist schon arg weils ja so auf gepuscht ist dann das sie selbst garnicht mehr runter kommt..ich weiche eben auch aus versuchs eigentlich auch so wie du.. aber sie ist und bleibt auch immer aufn sprung..

lg petra
 
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