Kommunikation/Knurren/Clarissa v. Reinhardt

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Jobara

Guest
Hallo Ihr,
ich bin neu hier und habe gestern lange im Archiv gestöbert. Meist ist der Umgangston hier nett, und es gibt kompetente Menschen, deshalb möchte ich gleich mal etwas fragen:

Folgendes habe ich gelesen:
Seminar von Clarissa von Reinhardt (D) vom 19.-20.2.2005
Warnung: Wenn der Mensch die Kommunikationsversuche seines Hundes nicht versteht oder ignoriert, beginnt der Hund höflich zu warnen: der Hund beginnt mit Abwehraktivitäten < setzt ein Warnbellen oder Wuffen ein < dann knurrt er < er zeigt die Zähne < und nimmt schließlich eine drohende Körperhaltung ein.
Die Warnungen sollte man ernst nehmen, aber keinesfalls verbieten. Man soll den Hund auch nicht bestrafen, weil er z.B. knurrt, denn sonst wird er beim nächsten Mal die Warnstufe überspringen und sofort in den Angriff übergehen.


Es geht mir um den rot markierten Teil.
Konkrete Frage: Mein Rüde mag es nicht, wenn Menschen bei einem Agilityturnier oder Seminar dicht an unserem "Lagerplatz" vorbeigehen. Er knurrt und würde, wenn die Distanz noch weiter unterschritten würde, auch körperlich verwarnen.
Leider habe ich keine Einwirkung darauf, wie eng die Anderen ihre Hunde an uns vorbeiführen, manchmal ist einfach auch wenig Platz.
Mein bisheriger Weg war sein Knurren mit einem "Nein" zu quittieren, und ruhiges Verhalten zu bestätigen.
Nach o.g. Theorie sollte ich auch das "Nein" lassen?
Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße
Gabriele
 
ich hab meine bei turnieren in einer box oder im auto.
das ist weitaus ruhiger u entspannter für die hunde und auch
für mich. :)
damit meine ich, dass es manchmal am besten ist, solche situationen
erst gar nicht entstehen zu lassen ;)
 
Jobara schrieb:
Hallo Ihr,
ich bin neu hier und habe gestern lange im Archiv gestöbert. Meist ist der Umgangston hier nett, und es gibt kompetente Menschen, deshalb möchte ich gleich mal etwas fragen:

Folgendes habe ich gelesen:
Seminar von Clarissa von Reinhardt (D) vom 19.-20.2.2005
Warnung: Wenn der Mensch die Kommunikationsversuche seines Hundes nicht versteht oder ignoriert, beginnt der Hund höflich zu warnen: der Hund beginnt mit Abwehraktivitäten < setzt ein Warnbellen oder Wuffen ein < dann knurrt er < er zeigt die Zähne < und nimmt schließlich eine drohende Körperhaltung ein.
Die Warnungen sollte man ernst nehmen, aber keinesfalls verbieten. Man soll den Hund auch nicht bestrafen, weil er z.B. knurrt, denn sonst wird er beim nächsten Mal die Warnstufe überspringen und sofort in den Angriff übergehen.


Es geht mir um den rot markierten Teil.
Konkrete Frage: Mein Rüde mag es nicht, wenn Menschen bei einem Agilityturnier oder Seminar dicht an unserem "Lagerplatz" vorbeigehen. Er knurrt und würde, wenn die Distanz noch weiter unterschritten würde, auch körperlich verwarnen.
Leider habe ich keine Einwirkung darauf, wie eng die Anderen ihre Hunde an uns vorbeiführen, manchmal ist einfach auch wenig Platz.
Mein bisheriger Weg war sein Knurren mit einem "Nein" zu quittieren, und ruhiges Verhalten zu bestätigen.
Nach o.g. Theorie sollte ich auch das "Nein" lassen?
Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße
Gabriele

Um es kurz zu gestalten - auch ein Nein oder nur ein Blick ist eine Verhaltensbestätigung

Versuche es am besten mit Ablenkung oder wirklich wie es Claro macht, ihn erst gar nicht in die Situation zu bringen -- Auto ist immer ein guter Tip - wobei im Sommer .... aber das weist sicher eh :)

mfg -- Andreas
 
Jobara schrieb:
Hallo Ihr,
ich bin neu hier und habe gestern lange im Archiv gestöbert. Meist ist der Umgangston hier nett, und es gibt kompetente Menschen, deshalb möchte ich gleich mal etwas fragen:

Folgendes habe ich gelesen:
Seminar von Clarissa von Reinhardt (D) vom 19.-20.2.2005
Warnung: Wenn der Mensch die Kommunikationsversuche seines Hundes nicht versteht oder ignoriert, beginnt der Hund höflich zu warnen: der Hund beginnt mit Abwehraktivitäten < setzt ein Warnbellen oder Wuffen ein < dann knurrt er < er zeigt die Zähne < und nimmt schließlich eine drohende Körperhaltung ein.
Die Warnungen sollte man ernst nehmen, aber keinesfalls verbieten. Man soll den Hund auch nicht bestrafen, weil er z.B. knurrt, denn sonst wird er beim nächsten Mal die Warnstufe überspringen und sofort in den Angriff übergehen.


Es geht mir um den rot markierten Teil.
Konkrete Frage: Mein Rüde mag es nicht, wenn Menschen bei einem Agilityturnier oder Seminar dicht an unserem "Lagerplatz" vorbeigehen. Er knurrt und würde, wenn die Distanz noch weiter unterschritten würde, auch körperlich verwarnen.
Leider habe ich keine Einwirkung darauf, wie eng die Anderen ihre Hunde an uns vorbeiführen, manchmal ist einfach auch wenig Platz.
Mein bisheriger Weg war sein Knurren mit einem "Nein" zu quittieren, und ruhiges Verhalten zu bestätigen.
Nach o.g. Theorie sollte ich auch das "Nein" lassen?
Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße
Gabriele

Hallo!

Ich habs bis jetzt noch auf jedem Turnier geschafft, meine Hunde abzuschotten. Ich finde nicht, dass Du im Turnierstress noch zusätzlich die Rückzugsmöglichkeit Deines Hundes einschränken solltest, indem Du ihm verbietest, zu warnen, wenns ihm zu eng wird.

Hast Du schonmal an eine Box, oder ein Zelt gedacht? Ich stell die Boxen immer so hin, dass meine Hunde nur mich sehen, aber nicht das Turniergeschehen oder vorbeigehende Hunde. Zusätzlich hab ich so ein "Fischerzelt" als Sichtschutz.

LG
Ulli
 
Shonka schrieb:
Hallo!

Ich habs bis jetzt noch auf jedem Turnier geschafft, meine Hunde abzuschotten. Ich finde nicht, dass Du im Turnierstress noch zusätzlich die Rückzugsmöglichkeit Deines Hundes einschränken solltest, indem Du ihm verbietest, zu warnen, wenns ihm zu eng wird.

Hast Du schonmal an eine Box, oder ein Zelt gedacht? Ich stell die Boxen immer so hin, dass meine Hunde nur mich sehen, aber nicht das Turniergeschehen oder vorbeigehende Hunde. Zusätzlich hab ich so ein "Fischerzelt" als Sichtschutz.

LG
Ulli

Die Antwort finde ich gut

mfg -- Andreas
 
Jobara schrieb:
Hallo Ihr,
ich bin neu hier und habe gestern lange im Archiv gestöbert. Meist ist der Umgangston hier nett, und es gibt kompetente Menschen, deshalb möchte ich gleich mal etwas fragen:

Folgendes habe ich gelesen:
Seminar von Clarissa von Reinhardt (D) vom 19.-20.2.2005
Warnung: Wenn der Mensch die Kommunikationsversuche seines Hundes nicht versteht oder ignoriert, beginnt der Hund höflich zu warnen: der Hund beginnt mit Abwehraktivitäten < setzt ein Warnbellen oder Wuffen ein < dann knurrt er < er zeigt die Zähne < und nimmt schließlich eine drohende Körperhaltung ein.
Die Warnungen sollte man ernst nehmen, aber keinesfalls verbieten. Man soll den Hund auch nicht bestrafen, weil er z.B. knurrt, denn sonst wird er beim nächsten Mal die Warnstufe überspringen und sofort in den Angriff übergehen.


Es geht mir um den rot markierten Teil.
Konkrete Frage: Mein Rüde mag es nicht, wenn Menschen bei einem Agilityturnier oder Seminar dicht an unserem "Lagerplatz" vorbeigehen. Er knurrt und würde, wenn die Distanz noch weiter unterschritten würde, auch körperlich verwarnen.
Leider habe ich keine Einwirkung darauf, wie eng die Anderen ihre Hunde an uns vorbeiführen, manchmal ist einfach auch wenig Platz.
Mein bisheriger Weg war sein Knurren mit einem "Nein" zu quittieren, und ruhiges Verhalten zu bestätigen.
Nach o.g. Theorie sollte ich auch das "Nein" lassen?
Was meint Ihr dazu?
Liebe Grüße
Gabriele

Hallo Gabriele;

leider hat C.v.R in ihren Ausführungen die "Selbstbestätigung der Handlung durch den Hund" vergessen. ;)

Dein bisheriger Weg ist der einzig VERNÜFTIGE Weg, wenn du keine Möglichkeit hast, den Hund wie in den Postings von Claro etc. abzuschotten.

Ablenken ist immer eine schlechte Lösung, da Hund in "Wertigkeiten" denken, und es immer der Situation angepasst von Erfolg oder Nichterfolg gekrönt ist.

Beispiel: Hund und Hase ;)

mfg
Sticha Georg

PS: CvR. hat auch gesagt man sollte keinen Hund das beissen lernen (Anspielung auf Schutzarbeit) - als ob man dem Hund beissen lernen müsste :D

"Man kann einen Hund wie einen Papagei behandeln, jedoch wird er dadurch nie das fliegen lernen" - Spruch Sticha Georg
 
Sticha Georg schrieb:
Ablenken ist immer eine schlechte Lösung, da Hund in "Wertigkeiten" denken, und es immer der Situation angepasst von Erfolg oder Nichterfolg gekrönt ist.
Beispiel: Hund und Hase ;)
:D

Hi Georg,

da muss ich dir leider Widersprechen, da du auch mit einem Nein das Verhalten bestätigst - ausser du bist die Mutterhündin während der ersten 8 Wochen -:) OK auch ein knurren kann helfen - macht auch die Mutterhündin unter anderem. Aber Ablenkung (Oder auch das fokusieren auch mich selber) ist immer noch die Variante mit dem meisten Erfolgschancen - denn dann weist du wenigstens, was der Hund verknüpft (ok - zumindest meistens).

Wie jeder Seminarleiter hat natürlich auch Clarissa Ihre eigenen Ansichten - auch natürlich was den Schutz betrifft oder auch zum Beispiel TAT. Wobei das ist durchaus normal, und wir müssen nur das für uns angenehme und machbare aus den Seminaren mitnehmen.

Die Ablenkung oder das sich selber interessant machen hast du bei vielen Themen in Verbindung mit Problemen - auch beim unerwünschten Jagtverhalten, auf das du anspielst - und das beste dabei ist - in der korrekten Form ist es meistens auch erfolgreich -:) Ohne Druck und ohne zum Glück verbotene Hilsmittel.

mfg -- Andreas
 
Murphys schrieb:
... da du auch mit einem Nein das Verhalten bestätigst - ausser du bist die Mutterhündin während der ersten 8 Wochen -:) ...

Wieso bestätigt man mit einem "Nein" "Aus" oder wie auch immer?
 
Murphys schrieb:
Hi Georg,

da muss ich dir leider Widersprechen, da du auch mit einem Nein das Verhalten bestätigst - ausser du bist die Mutterhündin während der ersten 8 Wochen -:) OK auch ein knurren kann helfen - macht auch die Mutterhündin unter anderem. Aber Ablenkung (Oder auch das fokusieren auch mich selber) ist immer noch die Variante mit dem meisten Erfolgschancen - denn dann weist du wenigstens, was der Hund verknüpft (ok - zumindest meistens).

Wie jeder Seminarleiter hat natürlich auch Clarissa Ihre eigenen Ansichten - auch natürlich was den Schutz betrifft oder auch zum Beispiel TAT. Wobei das ist durchaus normal, und wir müssen nur das für uns angenehme und machbare aus den Seminaren mitnehmen.

Die Ablenkung oder das sich selber interessant machen hast du bei vielen Themen in Verbindung mit Problemen - auch beim unerwünschten Jagtverhalten, auf das du anspielst - und das beste dabei ist - in der korrekten Form ist es meistens auch erfolgreich -:) Ohne Druck und ohne zum Glück verbotene Hilsmittel.
mfg -- Andreas

Hallo Andreas;

Da ich selbst für die Motivationsmethode eintrete, sie auch mit ERFOLG praktiziere, wundere ich mich natürlich über deine "Ausführung der antiautoritären Hundeausbildung".

Seit wann muss eine Korrektur sofort mit verbotenen Hilfsmittel gleichgesetzt werden???

Du vergisst wohl, dass wir in der Gesellschaft MENSCH leben, und der Hund sich an Diese anzupassen hat.

Ein "Nein oder Pfui" schadet keinem Hund, wenn ich im Gegensatz bei "erwünschtem Verhalten" einen Belobigungslaut wie "Gut-Brav" etc. entgegenstelle ;) So habe ich die Möglichkeit dem Hund die "3 Strassen des gesellschaftlichen Zusammenlebens", nämlich die weiße-die schwarze-die graue - zu erklären.

mfg
Sticha Georg
 
Ruf-Ctr2 schrieb:
Wieso bestätigt man mit einem "Nein" "Aus" oder wie auch immer?

Hi,

ich gebe dir ein paar Beispiele, denn wir rutschen hier massiv in den Bereich der Lerntheorie ab:

Lernen durch Verknüpfung von unterschiedlichen Ereignissen (Assoziation)
- es wird eine Verknüpfung von unabhängigen Ereignissen hergestellt
- ein Hund kann nur zwischen annähernd zeitgleich ablaufenden

Ereignissen eine Verknüpfung herstellen

- die Assoziationszeit beträgt max. 2 Sekunden - Belohnungen können auf ein - gezeigte Verhalten bezogen werden

Weiters gibt es zum Beispiel:

- Klassische Konditionierung nach Pavlov
- Instrumentelle Konditionierung
- und so weiter

Nehmen wir nun an das Nein ist eine sogenannte positive Strafe:

- diese Verknüpfung von gezeigten Verhalten und den Konsequenzen kann der Hund nur herstellen, wenn die maximale Verknüpfungszeit von 2 Sekunden berücksichtigt wird.
- Das Hinzufügen von positiver Strafe löst aber häufig Angst aus - dadurch werden Streßhormone ausgeschüttet - Lernen ist nur noch eingeschränkt möglich.
- Kann das Vertrauensverhältnis von Hund und Besitzer darunter leiden
- kann es zur Abstumpfen des Hundes kommen / was meistens der Fall ist und manche die dann als Trainingserfolg werten -:)
- kann es zur psychopathischen Aggression kommen (zum Beispiel in Bezug auf Kinder oder auch Leine)
- etc.

Das heist - das auch die positive Strafe nach hinten losgehen kann. Ich hoffe, dass beantwortet zumindest ein wenig deine Frage. Um es noch mehr im Detail zu beantworten, wäre es sicherlich besser zu einem qualifizierten Trainer zugehen - ich bin nur Amateur -:)

mfg -- Andreas
 
Sticha Georg schrieb:
Hallo Andreas;

Da ich selbst für die Motivationsmethode eintrete, sie auch mit ERFOLG praktiziere, wundere ich mich natürlich über deine "Ausführung der antiautoritären Hundeausbildung".

Seit wann muss eine Korrektur sofort mit verbotenen Hilfsmittel gleichgesetzt werden???

Du vergisst wohl, dass wir in der Gesellschaft MENSCH leben, und der Hund sich an Diese anzupassen hat.

Ein "Nein oder Pfui" schadet keinem Hund, wenn ich im Gegensatz bei "erwünschtem Verhalten" einen Belobigungslaut wie "Gut-Brav" etc. entgegenstelle ;) So habe ich die Möglichkeit dem Hund die "3 Strassen des gesellschaftlichen Zusammenlebens", nämlich die weiße-die schwarze-die graue - zu erklären.

mfg
Sticha Georg


Servus,

du weist was ich meine :)

"Ausführung der antiautoritären Hundeausbildung".

- war es nicht - ich habe nicht antiautoritär gesagt

"Du vergisst wohl, dass wir in der Gesellschaft MENSCH leben, und der Hund sich an Diese anzupassen hat."

- oder auch umgekehrt - ist in beiden Varianten möglich
- ich lege eben mehr auf das Gemeinsam wert

Natürlich darf der Wauz keinem Jogger nachlaufen oder Autos jagen - auch nicht unkontrolliert im Wald jagen, oder was auch immer.

Natürlich gibt es Situationen der Anpassung - aber auch unter Berücksichtigung der natürlichen Triebe, etc. Iich bin natürlich nicht wie du ein erfolgreicher Trainer, sondern nur ein kleiner Amateur aber nichts desto trotz ist das Umlenken eines natürlichen Triebes oder auch schlicht das unter Reizkontrolle zu bekommende natürliche Verhalten ein wesentlicher Punkt in der Erziehung. Du wirst nicht verhindern können, das ein Hütehund hütet -:)) - du wirst es nur unter Reizkontrolle bekommen bzw. umlenken können - zum Beispiel das Bellen während des Hütens in einem regelmäßigen Spiel zu verpacken - genau wie bei Jagdhunden die Jagd.

Ich sage auch nicht das deine Methoden falsch sind - ich sage nur das ich persönlich anderer Meinung bin.

mfg -- Andreas
 
Hallo Murphy;

es freut mich deine theoretischen Ausführungen lesen zu dürfen. Dies zeigt mir, dass im WUFF auch Hundebesitzer "über den Tellerrand" schauen.

Leider und nun kommen wir in den Bereich der Ethologie sind Lerntheorien immer im "Ganzen" (inkl. individuellen Triebveranlagungen etc) zu sehen, und deinen Ausführungen zu folgen sind nur Auszüge aus den THEORETISCHEN Konditionierungsbereichen.

Um jetzt nicht noch endlose Ausführungen in diesen Bereichen führen zu müssen, könnte man sich einigen, dass INDIVIDUELL auf den Hund angepasst Korrekturreize einwirken sollten, welche jedoch nicht Stress- Angst- etc auslösend sein sollten.

mfg
Sticha Georg
 
Sticha Georg schrieb:
Hallo Murphy;

es freut mich deine theoretischen Ausführungen lesen zu dürfen. Dies zeigt mir, dass im WUFF auch Hundebesitzer "über den Tellerrand" schauen.

Leider und nun kommen wir in den Bereich der Ethologie sind Lerntheorien immer im "Ganzen" (inkl. individuellen Triebveranlagungen etc) zu sehen, und deinen Ausführungen zu folgen sind nur Auszüge aus den THEORETISCHEN Konditionierungsbereichen.

Um jetzt nicht noch endlose Ausführungen in diesen Bereichen führen zu müssen, könnte man sich einigen, dass INDIVIDUELL auf den Hund angepasst Korrekturreize einwirken sollten, welche jedoch nicht Stress- Angst- etc auslösend sein sollten.

mfg
Sticha Georg


Hi Georg,

damit kann ich mich anfreunden :) Sicherlich sind es nur Auszuge - da das Thema viel zu komplex ist. Das es natürlich auf den einzelnen Hund anzupassen ist ist auch klar -:) - daher habe ich schon des öfteren auf die Gefahr von Ferndiagnosen hingewiesen.

Aber ich glaube wir verstehen uns und das freut mich.

mfg -- Andreas
 
Murphys schrieb:
Hi Georg,

damit kann ich mich anfreunden :) Sicherlich sind es nur Auszuge - da das Thema viel zu komplex ist. Das es natürlich auf den einzelnen Hund anzupassen ist ist auch klar -:) - daher habe ich schon des öfteren auf die Gefahr von Ferndiagnosen hingewiesen.

Aber ich glaube wir verstehen uns und das freut mich.

mfg -- Andreas

Andreas... habe dir OT eine PN geschickt...
 
ich unterstütze da auch eher die theorie von CvR (aber NUR betreffend dem verbieten vom warnen), nämlich aus dem grund, daß es passieren kann, wenn ich dem hund VERBIETE zu knurren (warnen), er halt gar nicht mehr warnt sondern gleich ohne vorwarnung beisst....weil warnen ist ja unerwünscht, darf er ja nicht.

allerdings bin ich am meisten shonkas meinung, daß es MIR als besitzer möglich sein MUSS meinen hund erst gar nicht in so eine situation zu bringen wo er sich bedrängt fühlen muss.

wenn dir als besitzer einer auf der zehe steht, wirst ihn auch bitten runter zu steigen (notfalls in schärferem ton, weils freundlich net gereicht hat) und ihn nicht auf deiner zehe stehen lassen, nur weils dein begleiter gern so hätte.
 
Shonka schrieb:
Hast Du schonmal an eine Box, oder ein Zelt gedacht? Ich stell die Boxen immer so hin, dass meine Hunde nur mich sehen, aber nicht das Turniergeschehen oder vorbeigehende Hunde. Zusätzlich hab ich so ein "Fischerzelt" als Sichtschutz.

LG
Ulli

Hab keine Box, aber das von Ulli erwähnte "Fischerzelt, das kann ich nur empfehlen. Da kann man vorn ein Campingbett oder Sessel hinstellen und hinten hat der Hund seinen (durch die Rückwand) geschützten Platz. Schafft für den Hund einen guten Ruheplatz während des Turniers.
Hab nur irgendwann entnervt aufgegeben, es aufzubauen, weil es so "nette" Rüdenbesitzer gibt, die ihre Hunde draufpinkeln lassen ...... und das mieft dann scheußlich. (Ulli, wie kriegst Dein Zelt sauber??????)

lg
Karin
 
Guten Morgen :)

>>allerdings bin ich am meisten shonkas meinung, daß es MIR als besitzer möglich sein MUSS meinen hund erst gar nicht in so eine situation zu bringen wo er sich bedrängt fühlen muss<<

Natürlich versuche ich meinen Hund erst gar nicht in die Situation kommen zu lassen. Ich habe im Normalfall ja auch ein Zelt dabei, wo er sich zurückziehen kann.

Aber genauso selbstverständlich gibt es eben auch Situationen, wo das nicht geht. Oder soll ich mich jetzt ständig vorher fragen: "Kann ich da jetzt hin, oder könnte es sein, dass ein anderer Hund nahe an meinem vorbei geführt wird und ich so schnell nicht mein Zelt (das ich natürlich immer mitführe;) ) aufbauen kann?".

Ich finde es ja prinzipiell auch o.k. dass mein Hund sagt: >>Bis hierher und nicht weiter<<

...aber, um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wenn mir jemand auf den Fuss steht und ich merke, dass er ohne Absicht draufgestanden ist, dann werde ich ihn wohl auch nicht gleich anraunzen...
Wenn mein Hund knurrt bei einem Hund, der ihn beim vorbeigehen fixiert oder ähnliches - dann habe ich vollstes Verständnis. Aber er knurrt auch bei Hunden, denen es sichtbar selbst unangenehm ist so eng vorbei zu müssen und sich wegdrehen, soweit ihnen möglich einen Bogen laufen usw.

Ich möchte erreichen, das sich mein Hund sich da etwas entspannter verhält.

Ihm das Knurren zu verbieten, denke ich mittlerweile auch, ist der falsche Weg.
Aber vom ablenken bin ich auch nicht begeistert...und ignorieren hilft natürlich nichts...

Hat jemand praktisch umsetzbare Tipps?

Danke
Gabriele
 
Knurren ist nur eine Art der Kommunikation.
Das sollte man nie und niemalsnicht persönlich nehmen.

Das Beispiel mit dem Fuß ist sehr, sehr vermenschlicht, wenn man es auf Hunde überträgt, das funktioniert so nicht.

Wenn du möchtest, dass dein Hund das Vorbeigehen anderer Hunde besser toleriert, dann musst du GNAU DAS üben.

Wenns geht mit fachlicher Anleitung und instruierten Figuranten am Anfang.

Du setzt dich mit deinem Hund irgendwo hin und in ausreichender Entfernung, wenn dein Hund noch nicht knurrt, geht ein Figurant mit Hund vorbei... du belohnst deinen Hund in dem Moment, wo der andere vorbei geht, am besten mit leckerer Wurst.

Dann wird der Abstand immer weiter verringert und dein Hund begreift: anderer Hund, der vorbei geht, bedeutet Wurst.

Die Wurst kann man dann nach und nach abbauen und dein Hund wird trotzdem vielleicht vorbeigehende Hunde besser tolerieren und dich ansehen und nach Wurst fragen (was für mich eine gute ALternative zum Knurren wäre ;))

Das ist allerdings eine sehr vereinfacht dargestellte Übungsabfolge.
Es gibt eine Menge Dinge zu beachten und noch viele Zwischenschritte.

Vielleicht findest du einen Trainer, der so einen Übungsaufbau mit dir und deinem Hund macht?

Liebe Grüße
Günni
 
Hi Karin: Ich bin schon soo oft im Regen gestanden (nicht nur mit Zelt ;) ), dass ich hoffe, das Anpinkel-Problem hat sich damit auf natürlichem Weg erledigt...Wenn nicht *graus*...

und @Jobara: Ich bau mein Zelt und die Boxen immer ziemlich abgelegen auf, da meine Hündin wirklich nicht zuviel Fremdhundenähe verträgt. Schimpfen hilft im meinem Fall wirklich nix, weil sie auf Grund ihres Charakters einfach nicht anders KANN. Das hab ich akzeptiert. Außerdem fahr ich nie allein zu einem Turnier, d.h. ich lass meine Hunde wirklich niemals allein, es ist immer jemand da, der aufpasst. Hab ein bissl einen Kontrollzwang...

Das ist leider der einzige Tipp den ich Dir geben kann. Mit vier zum Teil sehr wilden Hunden gehts bei mir einfach nicht anders.

LG
Ulli
 
Knurren ist nur eine Art der Kommunikation.
Das sollte man nie und niemalsnicht persönlich nehmen.

Das Beispiel mit dem Fuß ist sehr, sehr vermenschlicht, wenn man es auf Hunde überträgt, das funktioniert so nicht.

Das Beispiel kam ursprünglich nicht von mir...und wie kommst Du darauf, dass ich sein Knurren persönlich nehme?

Solange wir irgendwie in Bewegung sind, ist alles kein Problem - nur in Ruhe.

Aber auch da kann ich ja deine "Wursttaktik" anwenden.

LG
GAbriele
 
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