Kastrieren

Ich habe einen Rüden, der mit 2 1/2 Jahren wegen einer Prostatavergrößerung kastriert wurde. Seither ist er inkontinent (nunmehr 8 Jahre alt), ich muss, außer in der Nacht (hier tu ich mir das nicht an), so ca alle drei Stunden mit ihm rausgehen, trotzdem kann ich ständig waschen. Windel gibt es nur in ganz extrem seltenen Fällen (wenn wir z.B. auf Urlaub fahren und ich dann nicht mehr waschen kann), sonst wasche ich halt. Boden aufwaschen muss ich auch oft, er tropft ja auch auf den Boden. Über sämtlichen Sitzgruppen/Couch liegen mehrere Decken, darunter Plastikunterlagen, damit nichts durchgeht.
Sicher, es muss nicht sein, dass ein kastrierter Hund inkontinent wird, aber es liegt im Bereich des Möglichen. Mit heutigem Wissen würde ich nicht einmal mehr bei Prostatavergrößerung zur Kastration raten.

Ist natürlich nur EIN Aspekt, den es zu überlegen gilt.
 
Ob die Inkontinenz nicht vielleicht schon ursächlich in der Prostatavergrößerung lag ? Vielleicht ist auch bei der OP was schiefgegangen ?
 
Nein, vorher (trotz Prostatavergrößerung) war er ja nicht inkontinent, im Gegenteil - der kleine Kerl hielt sagenhaft lang (vor allem bei Gewitter!) aus. Und - was soll denn schiefgehen, wenn nur die Hoden entfernt werden? Die werden doch nur relativ oberflächlich abgeschnitten. Danach ging die Vergrößerung der Prostata zurück - was jedoch kam (aufgrund der veränderten Hormone), war die Inkontinenz. Ich habe damals mit dem mittlerweile pensionierten Experten auf der VetMed gesprochen - der hat regelrecht dagegen gewettert, dass man so ohne wirkliche medizinische Indikation Rüden kastriert - denen würden recht wohl die Hormone fehlen und etliche von ihnen würden in der Folge inkontinent werden. Prostatavergrößerung war für ihn damals KEINE medizinische Indikation zur Kastration. Und das war der "Guru" hinsichtlich Hormone auf der VetMED.
 
Nein, vorher (trotz Prostatavergrößerung) war er ja nicht inkontinent, im Gegenteil - der kleine Kerl hielt sagenhaft lang (vor allem bei Gewitter!) aus. Und - was soll denn schiefgehen, wenn nur die Hoden entfernt werden? Die werden doch nur relativ oberflächlich abgeschnitten. Danach ging die Vergrößerung der Prostata zurück - was jedoch kam (aufgrund der veränderten Hormone), war die Inkontinenz. Ich habe damals mit dem mittlerweile pensionierten Experten auf der VetMed gesprochen - der hat regelrecht dagegen gewettert, dass man so ohne wirkliche medizinische Indikation Rüden kastriert - denen würden recht wohl die Hormone fehlen und etliche von ihnen würden in der Folge inkontinent werden. Prostatavergrößerung war für ihn damals KEINE medizinische Indikation zur Kastration. Und das war der "Guru" hinsichtlich Hormone auf der VetMED.


Der hat mich auch sehr geprägt. Ich hab meine Hündin erst mit 11 aus medizinischen Gründen kastrieren lassen und würds niemals anders machen.
 
Dazu müsste halt noch wissen wie der Krankheitsverlauf gewesen wäre ohne Kastration ....

Vielleicht wäre es später bei meinem Rüden auch zu einer Prostatavergrößerung gekommen, wenn er nicht mit 1 1/2 kastriert worden wäre ..

Im übrigen bin ich keine Kastrationsbefürworterin in dem Sinn, ich hab mich lediglich zu Wort gemeldet damit die TE auch positive Erfahrungsberichte zu lesen bekommt.

Die meisten die kastrieren lassen haben keine Lust auf Stress mit dem militanten Kastrationsgegnern und somit wirds einseitig. Ich habe real noch keinen einzigen Hund kennengelernt der aufgrund einer Kastration inkontinent wurde und auch hier gibt es wohl nur den Aaron, der allerdings nicht repräsentativ ist, weil ja schwer krank.
 
Der hat mich auch sehr geprägt. Ich hab meine Hündin erst mit 11 aus medizinischen Gründen kastrieren lassen und würds niemals anders machen.

Ich hätte meine vorige Hündin auch gerne aus medizinischen Gründen kastrieren lassen, nur bei der wars mit ihren 12 Jahren zu spät, sie ist wohl dann 16 geworden, war allerdings dauerläufig und und verkrebst.
 
Ich habe einen Rüden mit 13 Monaten auf tierärztliches Anraten hin kastrieren lassen. Er starb mit 9 Jahren und 8 Monaten an einem Osteosarkom.
Diese Krankheit tritt bei kastrierten Rüden gehäuft auf.

Ich habe eine Hündin mit 6 Jahren kastrieren lassen, auf tieräztliches Anraten und weil ich ihren Sohn behalten wollte. Sie ist über 12 und soweit gesund, hat aber generell eine sehr robuste Natur. Wir haben die "üblichen" Kastrationsprobleme: Dauerhaaren und Neigung zum Übergewicht.

Der Rüde ist intakt und wird das auch bleiben, außer es gäbe Veränderungen an Hoden/Prostata, die eine Kastration geraten scheinen lassen.
Der Tierarzt sprach gegen eine Kastration, weil der Rüde mittelgradig dysplastisch ist.

Ich bin keine Kastrationsgegnerin, aber ich werde das nicht mehr machen lassen,
- um das Verhalten zu "verbessern". Der intakte Rüde unterscheidet sich nicht vom kastrierten Vorgänger. Rauft nicht, streunt nicht, ist absolut führig ohne Leine - was würde besser durch eine Kastration? Erziehen kann man auch ohne Messer. Und, oft wäre es besser, man würde das zweibeinige Leinenende kastrieren, das intime Probleme via Hund auslebt.

- um einer Krebsform vorzubeugen. Ein Karzinom an Hoden/Prostata hat weitaus bessere Prognose als ein Osteosarkom....

Lesenswert:

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=18951
 
Ich bin keine Kastrationsgegnerin, aber ich werde das nicht mehr machen lassen,
- um das Verhalten zu "verbessern".
=18951[/url]

Kann man das wirklich???

Das Verhalten durch eine Kastra "verbessern" ??

Ich glaube, da sollte man eher als Hundeführer sich selber mal überprüfen, bevor man diesen Schritt geht.
 
Man kann, aber es sind doch eher wenige Fälle, wo man nur durch eine Kastration eine Veränderung erreichen kann, die man sonst nicht erreichen könnte. Und diese wenigen Fälle werden auch wieder aufgehoben durch jene Fälle, wo sich die Lage insgesamt für den Rüden verschlechtert.

Wenn man wirklich mit großer Wahrscheinlichkeit annimmt, eine Kastration wäre wegen einer Verhaltensverbesserung nötig, dann empfehle ich dringend, das vorab per Chip zu testen.
 
Das sehe ich anders .... wird allerdings immer gerne ins Treffen geführt , dass HH die eine Kastration in Erwägung ziehen /kastrieren lassen einfach nur zu faul und zu blöd sind ihren Hund zu erziehen, das mag manchmal durchaus zutreffen, aber ohne den Hund und dessen Verhalten zu kennen und ohne den Halter zu kennen, halte ich so ein gern genommenes KO-Argument der militanten Kastrationsgegner für ziemlich daneben.
 
bei uns gibts kastrierte und unkastrierte Rüden, vom Verhalten her ist es völlig wurscht...der kastrierte passt auf seine Weiber genauso auf wie der unkastrierte...ein unkastrierter versteht sich mit allen Hunden, egal ob weibl. oder mänl. ein kastrierter auch..der andere kastrierte nicht immer..ist aber kein Raufer, sonden mag halt nicht jeden...genauso wie alle anderen unkastrierten...

bei Katzen wirkt sich die Kastration übrigens mehr aus...ein Freund meiner Tochter hat einen Streuner aufgenommen, der lies sich 2 Jahre nicht angreifen...war unkastriert...nach der Kastration wurde er sehr schnell so zahm, das man ihn streicheln kann....

Erziehung bleibt einem trotz Kastration natürlich nicht ""erspart"" wer glaubt so gehts von selber irrt
...ansonsten bin ich pro Kastration
 
Eva, welches KO Argument meinst du denn?
Ich bin kein 100%iger Gegner, ich finde nur, wenn man eine (deutliche, nicht durch Erziehung alleine zu erreichende) Verhaltensänderung erhofft, dann sollte man das vorher testen.
(Ich habe jetzt übrigens selber einen kastrierten Rüden hier sitzen, der war aber schon so, als ich ihn übernommen habe.)
 
Ich hab meinen vorigen Rüden mit 3,5 Jahren aus medizinischen Gründen kastrieren lassen, Wesensveränderung, Fellveränderung etc. gabs keine...er war danach genauso gut oder schlecht verträglich wie vorher, auch beim Fell gabs keinen Unterschied. Gestorben ist er mit 7,5 Jahren an einem Fibrosarkom am Gaumen...ob das mit der Kastra zusammenhängt kann man nicht sagen, und ich wills auch nimmer wissen....

Meinen jetzigen Rüden hab ich schon kastriert bekommen, er war ca. 7 Monate alt, als er zu uns kam...also mit Sicherheit frühkastriert. :(
 
Mir wollte eine Tierärztin unbedingt einreden, dass man meinen damaligen 7monatigen Rüden wegen seiner "Wildheit am Besten gleich kastrieren sollte:confused:.
 
wie sieht es den aus mit unkastrierten Rüden wenn draußen ein läufige Hündin rumläuft? "Leiden" die dann wirklich so?
Das war damals ein Hauptargument warum wir unseren kastriert haben...


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Mein erster Rüde wurde kastriert weil er nichts mehr gefressen hat, nur noch geweint hat und total unruhig war. Nach der Kastra war er genauso wie vorher, er starb an einem Herzinfarkt mit 7 Jahren.

Meine erste Hündin hab ich mit 3 oder 4 kastrieren lassen weil sie sehr oft und sehr lange läufig war und ich hatte eine Wesensänderung erhofft (weils ja damals noch geheissen hat das sie da ruhiger werden) jetzt im Nachhinein gesehen hat es nichts gebracht.

Meinen zweiten Rüden hab ich kastriert übernommen, er hat kein Interesse an läufigen Mädls, das einzige Interesse das er hat ist an meiner Hündin.

Inzwischen bin ich der Meinung das man nicht zwingend kastrieren muss solange nichts gravierendes vorliegt, ich aber denke da es jeder selbst zu entscheiden hat.
 
Ja, ich war auch immer der Ansicht, dass sie in der Zeit irgendwie leiden, wenn sie dem "Ruf der Natur"nicht folgen können.
 
Damals meinte man zu uns das man halt den Rüden kastrieren muss bevor er den weibern nachheult, wenn er es schon mal drinnen hat bringt es nichts mehr.

Aber ich kenne mich wirklich nicht aus damit, ich weiß nur das Argus überhaupt kein Interesse hat ob eine Hündin läufig ist oder nicht und gesund ist er mit seinen 10 Jahren auch.
Nur wenn ich so lese, glaub ich nicht das ich den nächsten auch kastriere lasse, außer er kommt aus dem Tierschutz und ist schon dann halt Pech.


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Nein, keineswegs, jedenfalls nicht jeder. Es gibt einzelne Ausnahmen, aber die Mehrheit kann durchaus lernen, damit zu leben. Ich habe früher ja regelmäßig am Hundeplatz trainiert. Dort waren viele unkastrierte Hunde (Rüden wie Hündinnen), und läufige Hündinnen wurden weder vom Training noch vom Prüfungsantritt ausgeschlossen. Das war zwar nicht immer ganz leicht für die Rüden, aber das gehörte dazu, sie haben gelernt, damit umzugehen.

Selber hatte ich circa 6 Jahre lang ein intaktes Paar zuhause. In unserer Abwesenheit haben wir natürlich getrennt, und in den Stehtagen doppelt aufgepasst, aber es hat funktioniert.
 
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