ich kenne aber auch genügend hündinnen die ihr 16. lebensjahr ohne probleme und unkastriert geniessen konnten.
Ich kenne auch genügend Raucher, die ihr 90. Lebensjahr ohne Probleme genießen konnten.
Es geht hier ja nur um Wahrscheinlichkeiten, nicht um notwendige Folgen. Abgesehen davon, dass ich hier eigentlich bis auf eine Ausnahme noch keine Hündin mit 16 kennen lernen durfte.
Ich weiß, die Kastrations-Frage spaltet die "Hunde-Eltern" so wie es die Impf-Frage bei "Kinder-Eltern" tut. Mir ist auch bewusst, dass der Eingriff bei Hündinnen wesentlich massiver ist als bei Rüden. In diesem einen Fall ist die "externe Lagerung" der Eier bei uns Männern von Vorteil, während wir spätestens bei Kontaktsportarten durchaus die Damen beneiden...
Trotzdem würde ich mich bei Hündinnen jederzeit für eine Kastration entscheiden. Gestern waren wir mit einem Freund und dessen Hündin spazieren, die mal wieder "gut riecht". Es war schon sehr anstrengend, vor allem für die Hündin, weil einfach das sonst übliche, ausgelassene Spiel nicht aufkommen wollte. Stattdessen wurde sie andauernd halb vergewaltigt. Die Jungs mussten dann an die kurze Leine, und so war der Spaziergang für keinen ein Vergnügen. Das hat natürlich mit der Gesundheit wenig zu tun, ist aber auch ein Grund für eine Kastration (gilt natürlich auch für Rüden, obwohl mir mehrere Fälle bekannt sind, bei welchen sich die Tatsache der Kastration offenbar nicht zur Libido der Hundejungs durchgesprochen hatte.).
Eine ganz andere Frage ist natürlich jene nach dem Zeitpunkt der Kastration. Ich selbst bin gegen eine zu frühe Operation, denn ich finde es falsch, quasi "ewige Sängerknaben" zu schaffen. Der Hund sollte seine Persönlichkeit einigermaßen entfaltet haben, bevor man seine Entwicklung derart beeinflusst.
Marcus
Vielleicht noch eine kurze Bemerkung zum Narkoserisiko: Hier ist die Forschung und Entwicklung ja nicht stehen geblieben, und die Narkosemittel, die heute verwendet werden, lassen sich kaum mit jenen vor zehn, fünfzehn Jahren vergleichen. Außerdem ist die korrekte Dosierung einfacher geworden. Das heißt nciht, dass kein Risiko da ist, aber es wird deutlich reduziert. Und zuletzt: Gerade, weil ein Restrisiko besteht, ist es mir lieber, einen jungen, starken Hund ihm auszusetzen, als einen älteren, schon durch die Krankheit geschwächten. Natürlich, wenn wirklich was passiert, macht man sich ewig Vorwürfe, weil die OP ja "nicht nötig" gewesen wäre.
Marcus