Kastration-ja oder nein

schokoholikerin

Medium Knochen
Weiß nciht ob das hier schon mal gepostet wurde...find den Artikel ganz interessant, also wollte ich ihn euch nicht vorenthalten:D

Hündinnen kastrieren lassen - ja oder nein?

Diese Frage ist eher mit einem "Ja" zu beantworten:

-bei Akuterkrankungen der Geschlechtsorgane, bei Diabetes mellitus und hormonell bedingten Ohrenerkrankungen (bei denen eine Allergie gegen Geschlechtshormone der Auslöser ist: kommt selten vor),

-bei wiederholten, ausgeprägten Scheinschwangerschaften der Hündin, die mit starkem Leidensdruck für diese einhergehen,

-bei extremem Aggressionsverhalten während der Zeit der Läufigkeit und anschließender Scheinschwangerschaft,

-bei Hündinnen, die das ganze Jahr so attraktiv riechen, dass sie permanent von Rüden belästigt werden und darunter leiden.

-Die Kastration ist immer noch unschädlicher für die Hündin als die Praxis der Läufigkeitsunterdrückung durch Hormonspritzen, da diese extrem krebserregend sind und häufig Gebärmutterentzündung verursachen.

Diese Frage ist eher mit "Nein" zu beantworten, wenn

-der Wunsch nach Verhaltenskorrektur einer aggressiven Hündin besteht (es sei denn, diese Aggressivität tritt ausschließlich und in unverhältnismäßigem Ausmaß nur in der Zeit der Läufigkeit / der Scheinschwangerschaft auf). Ansonsten ist die Kastration nicht nur nicht erfolgreich im Sinne einer Aggressionsminderung, sondern geradezu kontraproduktiv,

-die Hündin ruhiger oder im Gegensatz aktiver werden soll: Auswirkungen sind einfach nicht vorherzusagen, man kann das genaue Gegenteil von dem erzielen, was man eigentlich erreichen wollte,

-die Prophylaxe gegen Mammatumoren das entscheidende Argument sein soll: Die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung daran rechtfertigt das Inkaufnehmen anderer gesundheitlicher Risiken nicht. Eine Risikominimierung besteht relevant nur bei Frühkastration, doch die Kastration vor der Geschlechtsreife birgt zu viele Risiken,

-der Halter einfach weniger Unannehmlichkeiten in der Zeit der Läufigkeit haben will (Ausnahme: Hündin teilt sich den Haushalt mit unkastriertem Rüden), wenn er ungestört Urlaub machen oder wenn er mit seiner Hündin nicht im Hundesport aussetzen will. Abgesehen von der ethischen Berechtigung dieser egoistischen Gründe wird eine Kastration aus diesen Gründen vom Tierschutzgesetz auch nicht gedeckt,

-die Kastration als der einzige Weg zur Vermeidung ungewollter Trächtigkeit gesehen wird (Ausnahme: ein "intakter" Rüde im Haushalt; in dem Fall ist jedoch zu prüfen, ob nicht eher die Kastration des Rüden als jene der Hündin anzuraten ist).

Gedanken zur Frühkastration der Hündin

Der gegenwärtig zu beobachtende Trend der Frühkastration von Hündinnen muss als besorgniserregend betrachtet werden. Nicht nur, weil solche Hündinnen nie richtig erwachsen werden können und den Schub Richtung reifen Erwachsenenverhaltens, der in der Pubertät ansteht, nicht bekommen, sondern auch aus handfesten medizinischen Gründen. Wer allein wegen der Unannehmlichkeiten in der Läufigkeit seine Hündin kastrieren lässt, dem ist erstens zu entgegnen, dass er sich tierschutzwidrig verhält, und zweitens, dass er mit einem Stoffhund wohl besser beraten wäre. Zum Lebewesen Hund gehören auch sein geschlechtsspezifisches Verhalten, die Stimmungsschwankungen bei hormonellen Veränderungen und seine Veränderung im Wesen, wenn er pubertiert und langsam erwachsen wird. Wer diesen Weg nicht mit seiner Hündin mitgehen will - der sollte auf das Halten eines Hundes besser verzichten.

Oberstes Entscheidungsprinzip in der Frage der Kastration sollte das Wohl des Hundes sein. In jedem Einzelfall ist zu klären, ob eine Kastration vielleicht angebracht wäre. Nur eine feste Regel kann man Hündinnenbesitzer an die Hand geben: Wenn Sie kastrieren lassen wollen - bitte warten Sie ab, bis Ihre Hündin das erste Mal läufig gewesen ist, und danach noch gute zwei Monate mit der Operation.

Rüden kastrieren lassen - ja oder nein?

Eine Kastration kann angezeigt sein:

-bei körperlichen Erkrankungen wie Hodentumoren, Analtumoren, Prostataerkrankungen, Kryptorchismus, persistierende (nicht ausheilende) Vorhautentzündung,

-bei Rüden, die ständig aufgeregt und kaum ansprechbar sind, weil sie nicht nur auf wirklich läufige Hündinnen reagieren, die ihre Stehtage haben, sondern von jedem "Rockschoß" magisch angezogen werden, das Futter verweigern, nur noch jammern, nächtelang jaulen, an der Leine nicht mehr zu bändigen sind und nach dem Ableinen sofort auf und davon sind. Diesen Rüden kann/sollte man ihr Dasein mittels Kastration erleichtern. Die Chance, dass sie ausgeglichen werden, ist groß. Aber auch hier gilt es, nach der Verhältnismäßigkeit zu fragen: Wenn ein Rüde auf dem Spaziergang direkten Kontakt mit einer hochläufigen Hündin hat und von der nur noch durch Anleinen wegzubekommen ist, so kann man kaum von Hypersexualität sprechen, die eine Kastration erfordert. Wenn ein Rüde im Erziehungskurs unkonzentrierter arbeitet, weil eine Hündin nach einem dreiwöchigen Aussetzen wegen Läufigkeit wieder mitmacht, so ist das auch noch kein Indiz für einen übersteigerten Sexualtrieb des Rüden. Läuft der Rüde im selben Kurs jedoch nahezu andauernd mit ausgefahrenem Penis herum, hechelt unablässig, stiert den 'Mädels' nach und nutzt jede ihm sich bietende Gelegenheit, die - nicht läufigen - Hündinnen zu belästigen, so sollte man über eine Kastration nachdenken. Und zwar nicht, weil man selber einfach genervt ist, sondern weil in diesem Fall davon auszugehen ist, dass der Rüde wirklich Leidensdruck hat. Man sollte jedoch nicht erwarten, dass sich das Verhalten sofort gibt. Hopkins u.a. (1976) haben in ihrer Studie herausgefunden, dass im Falle der Rüden, bei denen die gewünschte Veränderung eintrat, sich diese Veränderung nur bei der Hälfte bald nach der Kastration zeigte, bei der anderen Hälfte kam es zu einer schrittweisen Abnahme über die Zeit hinweg. Bedenkt man, dass der Testosteronspiegel innerhalb von sechs bis acht Stunden nach der Kastration auf kaum noch messbare Werte sinkt (Hart / Hart, 1991), so wird allein daran deutlich, dass Testosteron offenbar nicht die alleinige Einflussgröße auf das Verhalten der Rüden ist!

-Anzumerken ist noch, ob sich Züchter nicht vielleicht einmal Gedanken darüber machen sollten, ob es nicht auch ein Zuchtziel sein sollte, Rüden mit normalem, statt hypersexuellem Verhalten zu züchten. Angesichts des Leidensdrucks, den solch hypersexuelle Rüden haben, müsste schon aus der Verantwortung für die Hunde auch auf diese Verhaltenskomponente in der Zucht Rücksicht genommen werden.

-Eine sehr hohe Erfolgsquote zeitigt die Kastration bei Streunern, jedoch ist ein Erfolg nur dann zu erwarten, wenn der Hund auf "Freiersfüßen" wandelt - und nicht weil er sich langweilt oder einfach die Komposthaufen der Nachbarn inspizieren oder Kaninchen auf dem nahe gelegenem Kohlfeld jagen will.

-Wenn ein extremes Aufreiten bei Hunden und/oder Menschen zu verzeichnen ist, insbesondere nach Eintritt der Geschlechtsreife, stehen die Chancen gut, dieses Verhalten zumindest zu vermindern. Allerdings sollte man schon sehr genau hinschauen, ob sich der Rüde "nur" sexuell abreagiert oder ob es sich um eine gezielte Geste seinem Menschen gegenüber handelt, wenn der Rüde vor allem bei seinem Besitzer aufreitet. Da sind Korrekturen in der Mensch-Hund-Beziehung eher angebracht als das ausschließliche Verfolgen der "medizinischen Lösung"

-Urinmarkieren im Haus kann durch eine Kastration günstig beeinflusst werden weniger das Markieren im Freien. Bei Hunden, die im eigenen Haushalt markieren sollte man jedoch die Frage nach der Rangordnungsbeziehung zwischen Mensch und Hund als erstes angehen!

-Bei Rangordnungsauseinandersetzungen zwischen zwei "intakten" Rüden, die im gleichen Haushalt leben, ist die Kastration oft das letzte Mittel, um ein weiteres Zusammenleben zu ermöglichen. Voraussetzung ist aber, dass man den richtigen kastriert, also den, der nach reiflicher Beobachtung und Erwägung aller Fakten als jener eingeschätzt werden kann, der eher für die nachrangige Position taugt. Kastriert man den mental und physisch stärkeren, wird die Situation mit hoher Wahrscheinlichkeit eskalieren. Parallel muss in der ersten Zeit nach der Kastration auch eine Verhaltenstherapie durchgeführt werden.

Wann ist eine Kastration nicht anzuraten?

-Folgende geschlechtsunabhängige Verhaltensweisen sind mittels Kastration nicht zu beeinflussen: Angstaggression, Jagen, Wachsamkeit. Wen die Wachsamkeit seines Rüden stört, dem wird durch eine Kastration auch nicht geholfen.

-Bei aggressivem Verhalten gegen andere Hunde, das aus Angst geboren ist, ist nicht nur keine positive Veränderung zu erwarten, weil dieses Verhalten nicht unter Einfluss von Geschlechtshormonen steht. Zu befürchten ist gar eine Verschlimmerung, da nach einer Kastration eine Reihe von Hunden auch verunsichertes Verhalten zeigt, somit die Ursache der Aggression auch noch verstärkt wird. Wer aus der Praxis weiß, dass die meisten der vorgestellten Aggressionsfälle Hunde sind, deren Aggression auf Verunsicherung und Angst zurückzuführen ist, der wird sehr vorsichtig mit dem Vorschlag einer Kastration sein.

-Ratschläge, nach denen bei "Dominanzaggression" der Hund als erstes zu kastrieren sei, danach könne man sich an die Umerziehung machen, sind mit Vorsicht zu genießen, Denn: Erstens ist nur in wenigen Fällen eine verminderte Aggression gegen Familienmitglieder zu sehen, was auch kein Wunder ist: Ist die Aggression angstbedingt, kann sich nichts zum Positiven verändern. Hat man es tatsächlich mit einem Dominanzproblem zu tun, geht es primär um das Beziehungsgefüge Hund - Halter und nicht um die Hormone des Hundes. Zweitens: Häufig wiegen sich die Halter in falscher Sicherheit, meinen, mit der Kastration laufe automatisch dann schon alles in den richtigen Bahnen und man müsse sich nicht mehr an die anstrengende Aufgabe machen, sein eigenes Verhalten so zu verändern, dass der Hund neu ins Familienrudel eingefügt wird. Diese Einstellung kann dann natürlich fatale Folgen haben.

-Das geschlechtsspezifische Verhalten eines Rüden führt nicht notwendig zu Problemen für sie selbst, für andere Hunde und/oder für ihre Besitzer. Werden sie einfach kastriert, weil man die geschlechtstypischen, sich im normalen Rahmen abspielenden Verhaltensweisen eben lästig findet, ist das ein überflüssiger und damit tierschutzrelevanter Eingriff.

Kastration macht dick und träge

Bei Rüden wie Hündinnen bleibt die Antwort auf die Frage, ob eine Kastration mit hoher Wahrscheinlichkeit dick macht, unentschieden.

Zusammengefasst kann man wohl nur folgendes festhalten: Es scheint so, dass nahezu die Hälfte der kastrierten Hunde mehr Hunger entwickeln. Wenn dem entsprochen wird, ist der Weg zur Gewichtszunahme nicht mehr weit. Aber auch ein direkter Einfluss der veränderten hormonellen Situation auf das Stoffwechselgeschehen ist denkbar - dafür spricht die Erfahrung mit vielen Hundehaltern, die ihre kastrierten Hunde sogar reduziert füttern und deren Hunde dennoch an Gewicht zunehmen. Eine Kastration macht nicht notwendig dick und faul - aber sie kann dazu führen.
 
Frühkastration - ja oder nein?

Was spricht für die gegenwärtig zunehmende Praxis einer frühen Kastration vor Eintritt der Geschlechtsreife? Die Frage ist schnell beantwortet: Gar nichts - weder bei Rüden noch bei Hündinnen. Denn der einzige Vorteil für die Hündinnen, der in der erwiesenen Reduktion des Mammatumorrisikos besteht, wird angesichts der gegebenen Wahrscheinlichkeit dieser Erkrankung und der möglichen Nachteile mehr als aufgehoben. Und wer als Rüdenbesitzer glaubt, sein Rüde würde erst gar kein "lästiges" Rüdenverhalten wie Markieren, Streunen, Besteigen und Mackerverhalten gegen andere Rüden an den Tag legen, wenn er ihn vor der Pubertät kastriert, dem ist zu sagen, dass dieser Glaube leider in verschiedenen Studien widerlegt worden ist.

Die Chance einer Verhaltensänderung zum Positiven ist nicht vom Alter bei der Kastration und der Dauer der gezeigten Verhaltensprobleme abhängig.

Um diesen Befund erklären zu können, muss man die im Vergleich zur Hündin anders ablaufende hormonelle Entwicklung des Rüden berücksichtigen: Es ist keineswegs so, dass Rüden eben in der Pubertät den entscheidenden Testosteronschub bekommen, danach die oft unerwünschten männlichen Verhaltensweisen entwickeln, woraus dann der Schluss gezogen wird, man müsse den Rüden eben vor diesem Testosteronschub kastrieren, dann entwickelten sich die Verhaltensweisen erst gar nicht so dramatisch. FALSCH!

Entscheidender pränataler Hormonschub

Zwischen der hormonellen Entwicklung von Hündinnen und Rüden gibt es einen zentralen Unterschied: Damit das Ungeborene sich zu einem weiblichen Tier entwickelt, bedarf es keiner vorgeburtlichen Bildung von ovariellen Hormonen. Die Ausprägung des Nervensystems hin zu einem weiblichen Wesen erfolgt sozusagen automatisch ohne Einwirkung von Geschlechtshormonen. Erfolgt kein Testosteronschub, entwickelt sich eine Hündin, erfolgt ein Testosteronschub, entwickelt sich ein Rüde. Nicht der Testosteronschub in der Pubertät gibt also den Anstoß für ihr Verhalten: Entscheidend ist der pränatale Hormonschub, der für die "Maskulinisierung" des Gehirns verantwortlich ist.

Rüden erhalten noch im Mutterleib und in den ersten Wochen nach der Geburt "ihren" Testosteronschub - der eben individuell unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Die vorgeburtliche Testosteronstimulation bedingt die Empfänglichkeit bestimmter Organsysteme für Testosteroneinwirkungen nach Eintritt der Geschlechtsreife. Später einschießendes Testosteron scheint Verhaltensweisen höchstens mit zu aktivieren/intensivieren. Das erklärt nicht nur, warum auch nach der Kastration hormonbedingte Verhaltensweisen wie das typische Urinmarkieren und das Aufreiten bei der Hälfte der Rüden erhalten bleibt. Es erklärt ebenfalls warum auch vorpubertär kastrierte Rüden typische geschlechtsspezifische Verhaltensweisen zeigen können, wie z. B. Markieren mit erhobenem Hinterlauf, Imponiergehabe gegenüber anderen Rüden, Besteigen und sogar Deckakte.

Die Ergebnisse der Bielefelder Studie bestätigen andere Studien und zeigen zugleich:

Negative Verhaltensänderungen wie

-unsicher im Verhalten gegenüber Artgenossen

-aggressiv gegen gleichgeschlechtliche Hunde

-aggressiv gegen Hunde im allgemeinen, ja sogar Aggressionen gegenüber Fremden

werden am häufigsten von den Haltern solcher Hunde als Folgen beschrieben, welche im Alter von unter sechs Monaten kastriert worden sind.

Hinsichtlich eines "besseren" Verhaltens bringt die frühe Kastration weder beim Rüden noch bei der Hündin Vorteile, sondern eher Nachteile. Und: Sie bringt Nachteile in bezug auf die körperliche Entwicklung mit sich.

Kastration wegen Verhaltensproblemen?

Generell ist zu sagen, dass eine Kastration aufgrund von Verhaltensproblemen natürlich nur in bezug auf solche Verhaltensweisen sinnvoll sein kann, die über Geschlechtshormone beeinflusst werden. Bei den Rüden kann man diesbezüglich noch eher von klaren Einflüssen sprechen (alles, was direkt mit "Sex" zu tun hat, kann mittels Kastration beeinflusst werden), aber eben auch nur "kann". Was die Kastration als Mittel der Verhaltenstherapie bei Rüden angeht, so ist sie kein Allheilmittel für Verhaltensprobleme. Die Auswirkungen sind viel enger begrenzt als gemeinhin angenommen wird. Eine Kastration ersetzt nicht die richtige Sozialisation, Erziehung und verhaltensgerechte Haltung des Hundes. Sie ersetzt, wenn erst einmal Probleme aufgetreten sind, auch selten eine Verhaltenstherapie. Sie kann sich aber im Einzelfall für das betreffende Tier und dessen gesamte Umgebung sehr positiv auswirken, wenn sie nach sorgfältiger Diagnoseerstellung erfolgt.

Im Falle der Hündinnen ist lediglich eindeutig, dass die unmittelbar mit Läufigkeit und Trächtigkeit / Scheinschwangerschaft einhergehenden Verhaltensweisen geschlechtshormonbedingt sind. Aber: Es wird kontrovers diskutiert, ob der Einfluss des weiblichen Hormons Östrogen auf neurophysiologische Mechanismen, die die geschlechtsgebundenen Verhaltensweisen steuern, vergleichbar ist mit dem des männlichen Hormons Testosteron. Eine Kastration der Hündin zwecks Verhaltenstherapie hat nur Sinn bei übersteigert aggressivem Verhalten, das ausschließlich in der Zeit der Läufigkeit/der Scheinschwangerschaft auftritt. Ansonsten ist unter dem Verhaltensgesichtspunkt eine Kastration nicht nur anzuraten, sondern man muss wegen der Gefahr einer gesteigerten Aggression sogar abraten.

Was die Aussagen zu Verhaltensveränderungen bei Hunden nach einer Kastration generell betrifft, so ist Studien zuzustimmen, wenn sie auf mögliche Placeboeffekte hinweisen: Wenn Hundehalter glauben, dass eine bestimmte Maßnahme bestimmte Auswirkungen hat, z. B. dass der Hund danach weniger aggressiv sein soll, dann verhalten sie sich oft anders ihrem Hund gegenüber. Und dieser veränderte Umgang des Halters mit seinem Hund kann dann für die beobachteten Veränderungen verantwortlich gemacht werden - nicht die Trainingsmethode, nicht der Wegfall der Geschlechtshormone hat die Veränderung des Verhaltens verursacht, aber der Halter glaubt daran. Und schließlich sind generell subjektive Wahrnehmungen am Werke.

Kastration - eine Routineangelegenheit?

Zwischen der Kastration von Rüden und Hündin bestehen relevante Unterschiede, was den Operationsaufwand betrifft. Jener für den Rüden ist wesentlich geringfügiger, bei der Kastration der Hündin handelt es sich um eine Bauchoperation mit all ihren Gefahren wie Narkoserisiken, Abwehrrisiken im Bereich der Ligaturen (Ansammlung von Lymphe und Blut oder von Wundflüssigkeit), Fistelbildungen, Blutungen, Nahtdehiszenzen (Auseinanderklaffen der Nähte), Seronbildungen (Abschnürungen von Blut- und Lymphgefäßen), postoperative Verwachsungen und Infektionen.

Jeder Hündinnenbesitzer sollte in sich gehen und fragen, ob eine Vereinfachung der Haltung seiner Hündin es rechtfertigt, sie diesen Risiken auszusetzen bzw. ihr überhaupt Schmerzen zuzumuten. Wenn in einem Haushalt Rüde und Hündin zusammen leben und sporadische Trennungen in Zeiten der Läufigkeit nicht möglich sind, spricht im Fall, dass keiner der beiden Verhaltensauffälligkeiten zeigt, vieles dafür, aufgrund der geringeren Schwere des Eingriffs den Rüden zu kastrieren und nicht die Hündin.

Über Legalität und Illegalität der Kastration

Zum Schluss noch ein Hinweis: Die Kastration eines Hundes ist keine Kleinigkeit, sondern gilt nach deutschem Tierschutzrecht als Amputation. Eine Amputation kann man nicht einfach nach Lust und Laune durchführen, sondern es bedarf einer medizinischen Indikation. Diese ist selbstverständlich bei akuten Erkrankungen wie einer Gebärmutterentzündung oder Hodenkrebs gegeben. Frühkastrationen organisch gesunder Hunde kann man mit gutem Willen als gesundheitliche Vorsorge ansehen - zumindest so lange, wie mögliche Negativwirkungen entweder nicht erforscht sind oder, was hier eher der Fall zu sein scheint, zu wenig bekannt sind.

Bedenkt man das Indikationsrisiko bei kastrierten Hündinnen jedweden Alters, stellt sich aber die Frage, ob Kastration als reine Prophylaxemaßnahme tatsächlich eine eindeutige medizinische Indikation ist. Wenn man sich dann nochmals Zahlen von Studien vor Augen hält, wonach ein Großteil der Rüden aufgrund von Verhaltensproblematiken kastriert wird, so fragt man sich, wie es da um die Legalität bestellt ist. Bedenkt man ferner, wie groß der Anteil der Hunde ist, die aus Bequemlichkeitsgründen der Halter kastriert worden sind, so muss hier klar festgehalten werden: Eine Erleichterung der Haltung allein ist kein unerlässlicher Grund für eine Kastration. Ist der Anlass für eine Kastration das Vermeiden von Nachwuchs oder Läufigkeit, so handelt es sich nicht um eine medizinische Indikation, sondern nur um eine die Haltung des Tieres erleichternde Maßnahme. Als Konsequenz müsste die Kastration in diesem Fall abgelehnt werden.

Handeln Tierärzte noch gemäß des geltenden Tierschutzrechtes, wenn sie Hündinnen kastrieren, weil den Haltern die Läufigkeit ihrer Hündin lästig ist, und wenn sie Rüden kastrieren, weil ihre Halter sie erzieherisch nicht in den Griff bekommen? Viele Hundehalter lassen - streng genommen - ihren Hund illegal kastrieren, was den meisten Hundehaltern aber nicht bewusst sein dürfte, da sie die entsprechenden Bestimmungen in der Regel kaum kennen und sich voll und ganz auf ihren Tierarzt verlassen. Der mag sich auf die Ausschlußklauseln berufen, wonach eine Amputation zur Verhinderung unkontrollierter Fortpflanzung erlaubt ist.

Nur: Wer allen Ernstes behauptet, dass eben diese unkontrollierbare Fortpflanzung nur durch Kastration zu verhindern sei, der muss sich die Frage gefallen lassen, wie viel er von Hundehaltung und Hundeverhalten versteht. Wir haben es hier mit einer Grauzone zu tun, die offenbar nicht weiter diskutiert wird. Selbst wenn man die Ausnahmeklauseln von §56 Tierschutzgesetz großzügig auslegen will und so die Kastration normaler Haushunde in Familien als gedeckt ansieht - ein schaler Beigeschmack bleibt. Die Kastration bedeutet eine Amputation und steht, vom Gesetz her gesehen, damit in einer Reihe mit dem Kupieren von Ohren und Ruten. Die Rechtmäßigkeit von Kastrationen müssen im Einzelfall Gerichte prüfen. Verwertbare Urteile sind im Moment dazu nicht bekannt.

Quelle: Dr. Gabriele Niepel in "Der Hund" Ausgabe 9/2003

Im Herbst 2006 erscheint im Kosmos-Verlag das Buch "Kastration bei Hunden" von Frau Dr. Gabriele Niepel.

Quelle http://www.eurasier-online.de/wissen_kastration_d.htm
 
Hip Hip Hurra , kompletter geht es nicht !

Wer jetzt noch fragt wieso weshalb warum sollte lesen lernen .

Zumindest die Bequemlichkeitskastrierer sollten sich Deine Hinweise drei mal durchlesen:rolleyes:
 
Ich habe meine Hündin kastrieren lassen:

a) weil ich ihr ein stressfreies Leben auch während ihrer Läufigkeit und darauf folgende Scheinträchtigkeit ermöglichen möchte - und sie nicht für zig Wochen ausgrenzen möchte (Spielen mit ihren Hundefreunden, freies Herumtoben, etc., etc.)
b) weil sie in der Zeit der Läufigkeit gestresst und in der Zeit der Scheinträchtigkeit noch mehr gestresst und depressiv war
c) weil sie während ihrer Scheinträchtigkeit unverhersehbare Verhaltensweisen gegenüber anderen Hunden zeigte
d) weil sie mit Höschen & Co absolut nicht zurecht kam und ich ehrlich gesagt auch keinen Bock habe ständig hinter ihr herzuputzen (jawohl - war für mich auch ein Grund)
e) weil ich Angst vor Gebärmutterinfektionen udgl. habe - solche OPs sind nicht vorhersehbar, eine Kastration kann ich planen
f) weil meine Notfallsversorgung bei ihrer Läufigkeit zusammenbricht (Hundepensionen nehmen keine läufigen Hündinnen)
g) weil ich oftmals meine Termine auch nicht unbedingt ausschließlich nach dem Zyklus meiner Hündin richten kann (Hundepension und Mitnahme)

Ja, ich würde eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Warum soll ich ihr die Läufigkeit + 2maliger Hormonwechsel antun? Außerdem besteht bei einer Frühkastration die Möglichkeit einer minimalinvasiven Operationsvariante, weil die Gebärmutter im Körper verbleiben darf, und um einiges schonender für die Hündin ist.

Ja, ich bin sehr froh die Entscheidung für meine Hündin getroffen zu haben. Ihre Gebärmutter war krankhaft verändert, es waren aber äußerlich keine körperlichen Krankheitszeichen zu erkennen. Dies wurde erst bei der OP festgestellt. Ich würde es wieder tun.

Je älter die Hündin wird, desto gefährlicher sind Operationen, oder? Und je älter - desto höher ist das Risiko einer Gebärmutterveränderung bzw. -vereiterung. Gibt es diesbezüglich auch Untersuchungen? Wieviele Hündinnen aufgrund nicht erfolgter Kastration an Gebärmuttervereiterung erkranken?

Bzgl. Schmerzen: Wer sagt mir, dass die Läufigkeit schmerzfrei verläuft? Diese Schmerzen hat sie 2 x jährlich, während meine Hündin am 2. Tag nach der Kastration schon wieder ziemlich fit war.

Die Läufigkeit ist etwas natürliches - JA! Aber würde ich den Weg der Natur folgen, so müsste ich meiner Hündin gegenüber auch genauso fair sein und ihr doch das bischen Sex gönnen.:cool:

Wahrscheinlich sind meine Argumente nur Bequemlichkeitsausreden für Euch. Wahrscheinlich kommt das Argumente, dann hätte ich mir vielleicht keine Hündin nehmen sollen. Oder doch lieber einen Stoffhund? Ja, schon gut ... :rolleyes:

Ich sehe zwischen der Kastration einer Hündin und dem Kupieren von Ohren etc. sehr wohl einen großen Unterschied. Mit der Kastration vermeide ich zumeist Stress bei den Hunden mit dem Kupieren erzeuge ich Stress. Und ich lasse mich als Kastrationbefürwörterin nicht mit "kupierte-ohren-müssen-her"-HB in einem Topf werfen.:mad:

LG
Rosanna
 
mein rüde, der nun 4 jahre alt ist wird kastriert, weil er seinem trieb sowieso nicht folge leisten darf/kann.
 
wir haben cookie am 21.12. kastrieren lassen (verfrühtes weihnachtsgeschenk;)). in unserer umgebung wohnen lauter unkastrierte rüden - wie kommt mein hund dazu mind 2x jrl nicht alleine in den garten zu dürfen. das hinterherwischen wäre mir wurscht, aber ansonsten geb ich zu war es sicherlich auch bequemlichkeit. wobei für mich auch der wegfall diverser krebserkrankungen ein argument war:eek:.

und gut wars, die gebärmutter war nämlich vergrößert.

und wo liegt der unterschied ob ich eine katze kastriere oder einen hund?

lg
nina
 
Find ich echt Klasse.

Ich hätte meine Hündin auch nicht kastriert, aber das Tierheim bestand darauf, anders hätten wir Leila nicht bekommen.
 
Ich habe meine Hündin kastrieren lassen:

a) weil ich ihr ein stressfreies Leben auch während ihrer Läufigkeit und darauf folgende Scheinträchtigkeit ermöglichen möchte - und sie nicht für zig Wochen ausgrenzen möchte (Spielen mit ihren Hundefreunden, freies Herumtoben, etc., etc.)
b) weil sie in der Zeit der Läufigkeit gestresst und in der Zeit der Scheinträchtigkeit noch mehr gestresst und depressiv war
c) weil sie während ihrer Scheinträchtigkeit unverhersehbare Verhaltensweisen gegenüber anderen Hunden zeigte
d) weil sie mit Höschen & Co absolut nicht zurecht kam und ich ehrlich gesagt auch keinen Bock habe ständig hinter ihr herzuputzen (jawohl - war für mich auch ein Grund)
e) weil ich Angst vor Gebärmutterinfektionen udgl. habe - solche OPs sind nicht vorhersehbar, eine Kastration kann ich planen
f) weil meine Notfallsversorgung bei ihrer Läufigkeit zusammenbricht (Hundepensionen nehmen keine läufigen Hündinnen)
g) weil ich oftmals meine Termine auch nicht unbedingt ausschließlich nach dem Zyklus meiner Hündin richten kann (Hundepension und Mitnahme)

Ja, ich würde eine Hündin vor der ersten Läufigkeit kastrieren lassen. Warum soll ich ihr die Läufigkeit + 2maliger Hormonwechsel antun? Außerdem besteht bei einer Frühkastration die Möglichkeit einer minimalinvasiven Operationsvariante, weil die Gebärmutter im Körper verbleiben darf, und um einiges schonender für die Hündin ist.

Ja, ich bin sehr froh die Entscheidung für meine Hündin getroffen zu haben. Ihre Gebärmutter war krankhaft verändert, es waren aber äußerlich keine körperlichen Krankheitszeichen zu erkennen. Dies wurde erst bei der OP festgestellt. Ich würde es wieder tun.

Je älter die Hündin wird, desto gefährlicher sind Operationen, oder? Und je älter - desto höher ist das Risiko einer Gebärmutterveränderung bzw. -vereiterung. Gibt es diesbezüglich auch Untersuchungen? Wieviele Hündinnen aufgrund nicht erfolgter Kastration an Gebärmuttervereiterung erkranken?

Bzgl. Schmerzen: Wer sagt mir, dass die Läufigkeit schmerzfrei verläuft? Diese Schmerzen hat sie 2 x jährlich, während meine Hündin am 2. Tag nach der Kastration schon wieder ziemlich fit war.

Die Läufigkeit ist etwas natürliches - JA! Aber würde ich den Weg der Natur folgen, so müsste ich meiner Hündin gegenüber auch genauso fair sein und ihr doch das bischen Sex gönnen.:cool:

Wahrscheinlich sind meine Argumente nur Bequemlichkeitsausreden für Euch. Wahrscheinlich kommt das Argumente, dann hätte ich mir vielleicht keine Hündin nehmen sollen. Oder doch lieber einen Stoffhund? Ja, schon gut ... :rolleyes:

Ich sehe zwischen der Kastration einer Hündin und dem Kupieren von Ohren etc. sehr wohl einen großen Unterschied. Mit der Kastration vermeide ich zumeist Stress bei den Hunden mit dem Kupieren erzeuge ich Stress. Und ich lasse mich als Kastrationbefürwörterin nicht mit "kupierte-ohren-müssen-her"-HB in einem Topf werfen.:mad:

LG
Rosanna

Danke das war mal echt super geschrieben, mein Rüde würde kastriert weil er nix mehr gefressen hat nur noch unter Strom stand und ich ihm den Stress nimmer länger antun wollte.
meine Hündin wurde frühkastriert weil ich meine beiden einfach nicht trennen kann, und wenn sich dann Nachwuchs ansagt schreien auch alle:mad:
Auch wegen Tumor usw wurde sie schon frühkastriert und sie ist ein super gesunder Hund geworden.
Meine nächsten Fellnasen werden auch wieder kastriert:D
 
Wir haben unsere beiden Rüden kastrieren lassen, weil beide sehr gelitten haben unter den läufigen Hündinnen in der Umgebung. Warum sollte ich ihnen das antun.:(
Nero wurde am 27.12.07 kastriert und seit gestern dürfen unsere beiden Lauser auch wieder richtig ordentlich zusammen spielen - vorher war ja Schonprogramm angesagt.:D
 
meine hündin ist jetzt das 2 mal läufig geworden. danach wird sie kastriert!

1. weil meine beiden viel im garten draussen sind und der kastrierte rüde trotzdem pausenlos aufreitet. ausserdem treibt sich der unkastrierte rüde vom biobauern oft in unserer str. herum und hat schon so manche hündin gedeckt. der springt einfach übern gartenzaun. :eek:
2. weil meine hündin immer mitten im sommer und im winter läufig wird und ich sie sonst nie mit in den urlaub nehmen könnte. welche pension ist schon erfreut, wenn man mit einer läufigen hündin kommt. ganz zu schweigen von dem stress mit den anderen hunden und nur leinenzwang! und urlaub planen mit kindern ist eh schon stressig genug.
3. ich viell. auch meine hündin mal in beruflicher hinsicht einsetze und da geht das mit einer läufigen hündin nicht.

einzig und alleine WIE ich sie kastrieren lassen soll weiß ich noch nicht.
also die herkömmliche methode oder die laparoskopische methode :confused:
weiß eigentlich jemand, was das so kostet?
 
Ich bin zwar kein extremer Kastrationsgegner - aber manche Argumente hier erwachsen schon aus reiner Bequemlichkeit der Halter, wie zB Urlaubsplanung, sauberers Haus, unkastrierte Rüden in der Nachbarschaft, usw usf.......

Wenn eine Hündin während ihrer Läufigkeit Schmerzen haben sollte, dann würde das auf eine Krankheit oder Störung hindeuten und wäre wohl ein Argument für eine Kastration.

Eine gesunde Hündin hat aber im Allgemeinen weder Schmerzen noch sonst irgendwelche gröberen Probleme.

Ich hatte/habe seit über 30 Jahren unkastrierte Hündinnen, in Mehrparteienhäusern, in Linz, mitten in Wien ( im 18. und im 10. ), seit ein paar Jahren am Stadtrand in einem kleinen Reihenhaus mit Winzig-Garten, wir fahren auf Urlaub auch mit läufiger Hündin, 11 Jahre lang gab es auch einen intakten Rüden im selben Haushalt, wir haben sogar während der Läufigkeit nicht nur trainiert, sondern auch SCHH-Prüfungen abgelegt - alles ist möglich, wenn man nur will, bei uns bisher sogar fast ganz problemlos gsd;)
 
Ich hatte/habe seit über 30 Jahren unkastrierte Hündinnen, in Mehrparteienhäusern, in Linz, mitten in Wien ( im 18. und im 10. ), seit ein paar Jahren am Stadtrand in einem kleinen Reihenhaus mit Winzig-Garten, wir fahren auf Urlaub auch mit läufiger Hündin, 11 Jahre lang gab es auch einen intakten Rüden im selben Haushalt, wir haben sogar während der Läufigkeit nicht nur trainiert, sondern auch SCHH-Prüfungen abgelegt - alles ist möglich, wenn man nur will, bei uns bisher sogar fast ganz problemlos gsd;)

aber du bist ja auchnicht otto-normal-hundebesitzer :)

lg
nina
 
Weißt du, Menschen und Hunde sind unterschiedlich gepolt. Was für den einen reine Bequemlichkeit zu sein scheint, ist für den anderen Stress. Schön wenn du mit der Läufigkeiten deiner Hündinnen gut zu Rande kommst. Ich für meinen Teil tue es meiner Hündin und mir nicht an und ich werde es auch keinem zukünftigen Hund in meinem Haus zumuten.

LG
Rosanna
 
Ich bin zwar kein extremer Kastrationsgegner - aber manche Argumente hier erwachsen schon aus reiner Bequemlichkeit der Halter, wie zB Urlaubsplanung, sauberers Haus, unkastrierte Rüden in der Nachbarschaft, usw usf.......

Wenn eine Hündin während ihrer Läufigkeit Schmerzen haben sollte, dann würde das auf eine Krankheit oder Störung hindeuten und wäre wohl ein Argument für eine Kastration.

Eine gesunde Hündin hat aber im Allgemeinen weder Schmerzen noch sonst irgendwelche gröberen Probleme.

Ich hatte/habe seit über 30 Jahren unkastrierte Hündinnen, in Mehrparteienhäusern, in Linz, mitten in Wien ( im 18. und im 10. ), seit ein paar Jahren am Stadtrand in einem kleinen Reihenhaus mit Winzig-Garten, wir fahren auf Urlaub auch mit läufiger Hündin, 11 Jahre lang gab es auch einen intakten Rüden im selben Haushalt, wir haben sogar während der Läufigkeit nicht nur trainiert, sondern auch SCHH-Prüfungen abgelegt - alles ist möglich, wenn man nur will, bei uns bisher sogar fast ganz problemlos gsd;)

hast du eigentlich auch kinder oder darfst du dich ausschliesslich nur um deine hunde kümmern? also mit läufiger hündin in den urlaub fahren, stelle ich mir mit kleinkind horrormäßig vor. es ist sowieso mit hund schon schwierig genug einen urlaub zu planen, wo die wünsche aller berücksichtigt werden können. mein lg mag und duldet meine hunde, aber wenn die pensionssuche abhängig davon ist ob ich eine läufige hündin mitnehmen darf (kein teppichboden, weil keine schutzhose, kein rüde als "haushund" usw.), würd er garantiert streiken!
wenn du auf eurem platz mit läufiger hündin trainieren kannst und auch prüfungen ablegen darfst, dann sei froh, weil auf jedem platz ist das nicht erlaubt.
meine hunde müssen zB im garten bleiben, wenn wir fortgehen und sie nicht mit dürfen, weil die kleine mir sonst alles zerlegt. das haus, der garten gehört nicht mir und deshalb bin ich schon froh, dass er halbwegs hundesicher gemacht wurde.
es ist nicht immer alles so einfach wie man sich das vorstellt. ;)
 
Ich habe zwei Freundinnen, deren Hündinnen endoskopisch kastriert wurde und beide waren begeistert. Preis weiß ich nicht so genau, glaube 500,- bis 700,-. Meine Hündin wurde auf die herkömmliche Weise kastriert, war auch alles i.O., nur zwei, drei Tage etwas schwach.
 
Doch, ich sehe mich schon als zumindest FAST- Ottonormalhundehalter;)
Wenigstens war ich das bis vor zwei oder drei Jahren, also die längste Zeit meines Lebens als Hundehalterin:).
Ein Kleinkind hatte ich bei den bisherigen Urlauben mit läufiger Hündin nicht mit, nur ein Kind im Volksschulalter.
Alle bisher von uns benützten Gärten haben mir übrigens auch nicht gehört - nur lasse ich meine Hunde sowieso nicht alleine im Garten, das wäre mir auch ohne Läufigkeit viel zu gefährlich.
Ich möchte Euch ja auch nix dreinreden, aber wenn das jemand liest, der keine eigenen Erfahrungen gemacht hat bisher und daher unsicher ist, soll er /soll er nicht ( seine Hündin kastrieren lassen ) - dann möchte ich, dass diese Person auch mögliche andere Erfahrungsberichte liest, und eben die Information bekommt, dass es auch in der Praxis und keineswegs nur theoretisch sogar ziemlich unkompliziert sein kann.
Denn - eine Operation ist bei halbwegs guter Gesundheit bis ins höhere Alter immer noch möglich, falls es doch zu schwierig werden sollte.
Umgekehrt, rückgängig zu machen ist es nicht.
Daher finde ich, wer Zweifel hat, soll es doch einfach ausprobieren, und erst mal ein paar Läufigkeiten abwarten;).
 
hast du eigentlich auch kinder oder darfst du dich ausschliesslich nur um deine hunde kümmern? also mit läufiger hündin in den urlaub fahren, stelle ich mir mit kleinkind horrormäßig vor. es ist sowieso mit hund schon schwierig genug einen urlaub zu planen, wo die wünsche aller berücksichtigt werden können. mein lg mag und duldet meine hunde, aber wenn die pensionssuche abhängig davon ist ob ich eine läufige hündin mitnehmen darf (kein teppichboden, weil keine schutzhose, kein rüde als "haushund" usw.), würd er garantiert streiken!
wenn du auf eurem platz mit läufiger hündin trainieren kannst und auch prüfungen ablegen darfst, dann sei froh, weil auf jedem platz ist das nicht erlaubt.
meine hunde müssen zB im garten bleiben, wenn wir fortgehen und sie nicht mit dürfen, weil die kleine mir sonst alles zerlegt. das haus, der garten gehört nicht mir und deshalb bin ich schon froh, dass er halbwegs hundesicher gemacht wurde.
es ist nicht immer alles so einfach wie man sich das vorstellt. ;)


Und warum hast Du Dir dann eine Hündin genommen?
 
Eine Läufigkeit ist so normal, wie ein Rüde beim Pinkel das Haxl hebt.
Ich finde es wird von den Herrlis und Fraulis da viel zu viel hineininterpretiert von wegen Hündin hat Schmerzen oder Hündin leidet. Die Hündin leidet wohl am wenigsten (außer es gibt eine Krankheit), am meisten leiden die Besitzer weil halt ein paar Tage ein wenig "stressig" sind.
Ich habe eine intakte Hündin, lebe am Land und in der Nachbarschaft leben unkastrierte Rüden, mit ein bißchen Willen und wenig Gelassenheit sind die Läufigkeiten problemlos über die Runden zu kriegen.
Ach ja und ich durfte trotz läufiger Hündin am Hundeplatz trainieren, bei den Kursen teilnehmen und Prüfungen ablegen - wüßte auch nicht was eigentlich dagegen spricht.

lg
 
Lt.den "Richtlinien" von 4-Pfoten - was einen guten Hundeplatz auszeichnet, haben läufige Hündinnen auf einen Hundeplatz nix verloren. Finde ich persönlich auch richtig. Warum soll ich mit einer läufigen Hündin unkastrierten Rüden einen derartigen Stress aussetzen?

Tja und die Frage: Warum hast du dir eine Hündin genommen? Ehrlich gesagt finde ich diese Frage nicht fair. Denn sie ist es vorallem die Leute veranlasst sich vorwiegend für einen Rüden zu entscheiden, weil man es sich einfach nicht so "bequem machen darf". :eek:
 
Umgekehrt, rückgängig zu machen ist es nicht.

nachdem mein weibi ein mischling ist und ich keine weiteren mischlinge "produzieren" will trifft dieses argument bei mir nicht zu :).

wie gesagt, die läufigkeit selbst war beim weibi kein problem (auch nicht für mich, weil wir keine teppiche haben und ich halt immer brav geputzt habe - weil diese höschen, die halte ich wiederum für quälerei). aber die gebärmutter war im endeffekt eh vergrößert, insofern war ich dan froh die entscheidung getroffen zu haben. und ich gebe zu, dass ich selbst kurz vorm eingriff noch zweifel hatte.

lg
nina
 
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