Zarfl
Junior Knochen
Eigentlich ist es traurig, aber es entspricht der Tatsache, dass sich heute ein Normalverdiener mit der Anschaffung und der Erhaltung eines Haustieres schwer tut.
Wir leben in einem Bauernbezirk, wo der Tierschutz leider immer noch ein Fremdwort ist und der örtliche Tierschutzverein wortwörtlich ums Überleben kämpft.
So nehmen wir privat seit Jahren Tiere auf, die sonst keine Chance hätten. Wir lassen diese tierärztlich behandeln, und versuchen diese anschließend weiterzuvermitteln.
Wenn ich heute zum Beispiel eine Katze aufnehme, und sie 1x impfen lasse, kostet mich die Impfung 30,00.
Kann ich die Katze nicht sofort vergeben , aus welchen Gründen (meistens Krankheiten, wie Pilz oder Schnupfen) auch immer, und ich muss sie nachimpfen lassen, kostet mich dieses weitere 30,00.
Ist die Katze nun bereits geschlechtsreif und ich muss sie kastrieren lassen, sind dies je nach dem, ob Kater oder Weibchen, weitere 45,00 / 80,00.
So kostet mich also ein Weibchen schlussendlich 140,00 und ein Kater 105,00.....rein netto, ohne das Antibiotika oder die Augensalbe oder das Pilzmittel oder den Flohschutz oder das Entwurmungsmittel geschweige den Benzin für die ganzen Tierarztfahrten (unser Tierarzt ist 40km entfernt).
Aber wem soll ich diese Bauernhofkatzen um 105,00/ 140,00 denn nun weiterverkaufen?
Niemand ist bereit, für eine Bauernhofkatze (oder Tierschutzkatze) so viel Geld auszugeben, dabei sind dies nur die normalen Ausgaben, die bei einer Anschaffung einer Katze entstehen, die jeder verantwortungsvoller Tierhalter auch zu tragen hätte.
So verlangen wir halt eine milde Gabe und sind froh, dass das Tier einen guten Platz bekommen hat.
Dies ist unser Beitrag zum Tierschutz. So weit so gut.
Solange das Tier gesund ist, ist es ja kein Problem, aber wehe es wird krank, dann können ganz schön hohe Kosten auf einem zukommen.
Wenn ich nur unsere Toni (Rottweilerhündin) als Beispiel nennen darf, für sie brauchen wir seit 4 Jahren monatlich Medikamente um150,00
Alleine die Medikamente, ohne Untersuchungen, ohne Impfung, ohne Entwurmung, ohne Parasitenmittel, ohne..... u.s.w.
Nur mit und durch diese Medikamente kann sie weiterleben und dies weitgehend beschwerdefrei! Würde es diese Medikamente nicht geben, oder könnten wir sie uns nicht leisten, hätten wir Toni bereits mit 10 Jahren einschläfern müssen. Inzwischen ist sie
14 Jahre alt und den Umständen entsprechend geht es ihr noch ganz gut.
Schön, dass es heute auch Medikamente für Tiere gibt, die ihr Leben verlängern können. Schade nur, wenn es sich manch einer gar nicht leisten kann.
Wie weit ist es gekommen, dass wir gezwungen sind zuerst nach dem Preis der Behandlung zu fragen, um danach über Leben oder Tod eines Tieres entscheiden zu müssen? Heute ist dies leider zu einer reinen Preisfrage geworden.
.
Es ist traurig und es läuft in eine völlig falsche Richtung und ich frage mich nur, warum und wie lange noch wir Tierbesitzer von der Pharmaindustrie und den Tierärzten derart abgezockt werden, sodass sich ein Normalverdiener ein Tier bald nicht mehr leisten kann.
Bedenken wir nur einmal den enormen Aufschlag dazumal vom Schilling auf den Euro: Kostete dazumal eine Kastration einer weiblichen Katze (Bezirk Murau / Judenburg) 700 Schilling, so kostet sie heute 80 Euro, das sind 1100 Schilling (ich hoffe ich habe richtig umgerechnet).Eine Teuerung in dieser kurzen Zeitspanne ist mit nichts anderem vergleichbar!
Wir Tierbesitzer sind ein wichtiger Wirtschaftszweig geworden, und trotzdem werden wir oft belächelt und nicht richtig ernst genommen.
Wir Tierbesitzer geben viel Geld aus für unsere Tiere, denken wir nur an die ganzen Futtermittel, Futterzusätze, den Zubehör für unsere Haustiere und natürlich die Pharmaindustrie und nicht zu vergessen unsere Tierärzte!
Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich die Pharmaindustrie und so mancher Tierarzt mit uns Tierbesitzern eine goldene Nase verdient.
Wie kann es sonst sein, dass ich zur Zeit für eine 100er Packung Vetmedin 5mg 59,00 bezahle und in der Humanmedizin ein ungefähr gleichwertiges Herzpräparat nicht einmal die Hälfte kostet?!?
Wo bleibt hier der Verbraucherschutz?
Aber mit uns können SIE es ja machen und es wird soweit kommen, dass sich bald kein Normalverdiener mehr ein Tier leisten kann! Ich finde, jeder Mensch hätte eigentlich das Recht, sich ein Tier zu halten! Gerade für ein Kind und seine Entwicklung ist es enorm wichtig, mit einem Tier aufzuwachsen. Müssen wir ihnen bald sagen: Wir können uns kein Haustier leisten? Kommt mir jetzt nicht mit Kaninchen oder Meerschweinchen! Erstens sind dies keine geeigneten Tiere für Kinder (aber dies ist ein eigenes Thema und soll hier nicht diskutiert werden) und zweitens kosten auch hier genauso die Medikamente und deren Behandlung eine oft nicht unbeträchtliche Summe!
Dann gibt es eine wunderbare Einrichtung in Graz (für uns leider viel zu weit weg) von der Arche Noah. Die ermöglicht es auch, minderbemittelten Tierfreunden ihr Tier kostengünstig behandeln zu lassen. Dies wäre ja eigentlich eine gute Sache, so müsste sich niemand Sorgen machen, dass er sich die Behandlung durch den Tierarzt gar nicht leisten kann.
Aber genau diese Einrichtung wird seit Jahren von der Tierärztekammer und anderen anscheinend weltfremden und tierfeindlichen Menschen angefeindet.
Aus welchem Grund sträuben sich die Tierärzte mit der Tierärztekammer im Rücken derart gegen diese Einrichtung? Haben sie angst, weniger zu verdienen? Liegt das Wohl der Tiere nicht im Vordergrund?
Wie können wir erwirken, dass sich ein Normalverdiener auch wieder ein Haustier leisten kann?!?
P.S.
Zum Glück haben wir für unsere Tiere zwei sehr engagierte Tierärzte, Herrn Dipl. Tzt. Kraft aus Murau und Frau Mag. Peinhopf aus Thaling. Ohne deren entgegenkommen könnten wir uns die vielen Tiere unmöglich leisten. Ein großes danke unsererseits!
Barbara Zarfl
Wir leben in einem Bauernbezirk, wo der Tierschutz leider immer noch ein Fremdwort ist und der örtliche Tierschutzverein wortwörtlich ums Überleben kämpft.
So nehmen wir privat seit Jahren Tiere auf, die sonst keine Chance hätten. Wir lassen diese tierärztlich behandeln, und versuchen diese anschließend weiterzuvermitteln.
Wenn ich heute zum Beispiel eine Katze aufnehme, und sie 1x impfen lasse, kostet mich die Impfung 30,00.
Kann ich die Katze nicht sofort vergeben , aus welchen Gründen (meistens Krankheiten, wie Pilz oder Schnupfen) auch immer, und ich muss sie nachimpfen lassen, kostet mich dieses weitere 30,00.
Ist die Katze nun bereits geschlechtsreif und ich muss sie kastrieren lassen, sind dies je nach dem, ob Kater oder Weibchen, weitere 45,00 / 80,00.
So kostet mich also ein Weibchen schlussendlich 140,00 und ein Kater 105,00.....rein netto, ohne das Antibiotika oder die Augensalbe oder das Pilzmittel oder den Flohschutz oder das Entwurmungsmittel geschweige den Benzin für die ganzen Tierarztfahrten (unser Tierarzt ist 40km entfernt).
Aber wem soll ich diese Bauernhofkatzen um 105,00/ 140,00 denn nun weiterverkaufen?
Niemand ist bereit, für eine Bauernhofkatze (oder Tierschutzkatze) so viel Geld auszugeben, dabei sind dies nur die normalen Ausgaben, die bei einer Anschaffung einer Katze entstehen, die jeder verantwortungsvoller Tierhalter auch zu tragen hätte.
So verlangen wir halt eine milde Gabe und sind froh, dass das Tier einen guten Platz bekommen hat.
Dies ist unser Beitrag zum Tierschutz. So weit so gut.
Solange das Tier gesund ist, ist es ja kein Problem, aber wehe es wird krank, dann können ganz schön hohe Kosten auf einem zukommen.
Wenn ich nur unsere Toni (Rottweilerhündin) als Beispiel nennen darf, für sie brauchen wir seit 4 Jahren monatlich Medikamente um150,00
Alleine die Medikamente, ohne Untersuchungen, ohne Impfung, ohne Entwurmung, ohne Parasitenmittel, ohne..... u.s.w.
Nur mit und durch diese Medikamente kann sie weiterleben und dies weitgehend beschwerdefrei! Würde es diese Medikamente nicht geben, oder könnten wir sie uns nicht leisten, hätten wir Toni bereits mit 10 Jahren einschläfern müssen. Inzwischen ist sie
14 Jahre alt und den Umständen entsprechend geht es ihr noch ganz gut.
Schön, dass es heute auch Medikamente für Tiere gibt, die ihr Leben verlängern können. Schade nur, wenn es sich manch einer gar nicht leisten kann.
Wie weit ist es gekommen, dass wir gezwungen sind zuerst nach dem Preis der Behandlung zu fragen, um danach über Leben oder Tod eines Tieres entscheiden zu müssen? Heute ist dies leider zu einer reinen Preisfrage geworden.
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Es ist traurig und es läuft in eine völlig falsche Richtung und ich frage mich nur, warum und wie lange noch wir Tierbesitzer von der Pharmaindustrie und den Tierärzten derart abgezockt werden, sodass sich ein Normalverdiener ein Tier bald nicht mehr leisten kann.
Bedenken wir nur einmal den enormen Aufschlag dazumal vom Schilling auf den Euro: Kostete dazumal eine Kastration einer weiblichen Katze (Bezirk Murau / Judenburg) 700 Schilling, so kostet sie heute 80 Euro, das sind 1100 Schilling (ich hoffe ich habe richtig umgerechnet).Eine Teuerung in dieser kurzen Zeitspanne ist mit nichts anderem vergleichbar!
Wir Tierbesitzer sind ein wichtiger Wirtschaftszweig geworden, und trotzdem werden wir oft belächelt und nicht richtig ernst genommen.
Wir Tierbesitzer geben viel Geld aus für unsere Tiere, denken wir nur an die ganzen Futtermittel, Futterzusätze, den Zubehör für unsere Haustiere und natürlich die Pharmaindustrie und nicht zu vergessen unsere Tierärzte!
Ich werde den Verdacht nicht los, dass sich die Pharmaindustrie und so mancher Tierarzt mit uns Tierbesitzern eine goldene Nase verdient.
Wie kann es sonst sein, dass ich zur Zeit für eine 100er Packung Vetmedin 5mg 59,00 bezahle und in der Humanmedizin ein ungefähr gleichwertiges Herzpräparat nicht einmal die Hälfte kostet?!?
Wo bleibt hier der Verbraucherschutz?
Aber mit uns können SIE es ja machen und es wird soweit kommen, dass sich bald kein Normalverdiener mehr ein Tier leisten kann! Ich finde, jeder Mensch hätte eigentlich das Recht, sich ein Tier zu halten! Gerade für ein Kind und seine Entwicklung ist es enorm wichtig, mit einem Tier aufzuwachsen. Müssen wir ihnen bald sagen: Wir können uns kein Haustier leisten? Kommt mir jetzt nicht mit Kaninchen oder Meerschweinchen! Erstens sind dies keine geeigneten Tiere für Kinder (aber dies ist ein eigenes Thema und soll hier nicht diskutiert werden) und zweitens kosten auch hier genauso die Medikamente und deren Behandlung eine oft nicht unbeträchtliche Summe!
Dann gibt es eine wunderbare Einrichtung in Graz (für uns leider viel zu weit weg) von der Arche Noah. Die ermöglicht es auch, minderbemittelten Tierfreunden ihr Tier kostengünstig behandeln zu lassen. Dies wäre ja eigentlich eine gute Sache, so müsste sich niemand Sorgen machen, dass er sich die Behandlung durch den Tierarzt gar nicht leisten kann.
Aber genau diese Einrichtung wird seit Jahren von der Tierärztekammer und anderen anscheinend weltfremden und tierfeindlichen Menschen angefeindet.
Aus welchem Grund sträuben sich die Tierärzte mit der Tierärztekammer im Rücken derart gegen diese Einrichtung? Haben sie angst, weniger zu verdienen? Liegt das Wohl der Tiere nicht im Vordergrund?
Wie können wir erwirken, dass sich ein Normalverdiener auch wieder ein Haustier leisten kann?!?
P.S.
Zum Glück haben wir für unsere Tiere zwei sehr engagierte Tierärzte, Herrn Dipl. Tzt. Kraft aus Murau und Frau Mag. Peinhopf aus Thaling. Ohne deren entgegenkommen könnten wir uns die vielen Tiere unmöglich leisten. Ein großes danke unsererseits!
Barbara Zarfl