"Jagdhund" oder "Wo habe ich versagt?"

Es liegt wohl in der menschlichen Natur, eigene Unfähigkeit mit Gewalt kaschieren zu wollen. Sei es die ausgerutschte Hand beim Kind, das scharfe Gebiss beim Pferd oder Teletak beim Hund. Alles ein Ausdruck von Hilflosigkeit - Lösung ist das alles keine ! Ich denke, dass Dogged wirklich mit der Schleppleine arbeiten sollte, gut finde ich auch den Tipp, das Gebiet zu meiden, wo der Hund bereits erfolgreich gejagt hat. Der Jagdtrieb ist in jedem Hund drin, bei einem mehr beim anderen weniger. Wenn man ihn nicht in den Griff bekommt, muss der Hund eben an der Schleppleine bleiben, wird ihn auch nicht umbringen.
 
Ich verabscheue diese Folterinstrumente.
Wer Teletakt und Co einsetzen muss um seinen Hund zu erziehen, hat keine Geduld und keine Ahnung. Hauptsache schnell.

Mit Liebe, Geduld und Konsequenz gehts auch.
Es mal länger dauern. Na und?
Hat bisher immer bestens funktioniert.
Mein jetziger Rüde ist auch kein einfacher Hund. Aber ich arbeite daran und werde wohl bis zu seinen Tode an seinen Macken arbeiten.
Aber es viel viel besser geworden.
Jeder kleine Schritt ist ein grosser Schritt zu dem Verhalten das ich mir von ihm wünsche.
Ich weiss, daß er wenn er an der Leine ist agressiv auf Mensch und Hund reagiert, dies wird ihm sicher auch bleiben. Aber das er ohne Leine, ruhiger und gelassener ist als früher, das ist für mich die Belohnung jahrelanger Arbeit. Und so nebenbei hab ich ihm auch das jagen abgewöhnt. Ohne Starkzwang.
 
dicker schrieb:
Beispiel: Hund macht "sitz", ein anderer Hund läuft vorbei, Hund geht aus dem Kommando, Korrektur. Gleiche Situation wird nochmals gestellt, Hund bleibt sitzen, persönliches Lob-> positiver Abschluss, damit der Hund weiterhin freudig mitarbeitet und mich als kompetent ansieht.

Zu der Verwendung von Terletakt habe ich mich ja bereits ausführlich geäußert, aber was verstehst Du unter "Korrektur" ?

Dalabi
 
wollte kein neues thema beginnen und schreibe deshalb in diesem thread, auch wenn man vom ursprünglichen thema (jagen usw) vielleicht ein wenig abgekommen ist.

habe letzte woche mit siqua mit einem "anti-jagd-training" begonnen (selbstverständlich ohne irgendwelche elektro-schocks usw :D :eek: ) und nun gehen wir halt immer mit schleppleine (15m)

hatten heute folgende erfolge zu verzeichnen, auf die ich wahnsinnig stolz bin:

- wir gehen an einer gruppe rehe vorbei (vielleicht 30m entfernt mitten am feld) und siqua entdeckt sie zwar, lässt sich aber brav herrufen (ok, erst beim 3.mal hat er reagiert, aber ER HAT REAGIERT!!!!!) und würdigt sie des weiteren keines blickes mehr - wir gingen sicher eine halbe stunde dort und sie waren immer in unserer nähe und gut sichtbar!!

- danach gingen wir querfeldein und scheuchten einen hasen auf, den siqua nicht mal eines blickes würdigte!!!!

entweder hat er eine 180-grad wendung durchgemacht (gehirnwäsche??? ;) ) oder er hat kapiert, dass er auf der schleppleine sowieso keine chance hat, weil ich ihn dann stoppe...hm...allerdings ist er ja sonst auch wie ein wilder, wenn ich ihn an der normalen leine habe und wir wild sehen.... :confused:
win.gif

jedenfalls bin ich extrem stolz auf ihn!!!!
 
Ich habe einen Jagdhund. Ja einen von der Rute bis zur Nasenspitze ;) Sie hat eine mehr oder minder "abgebrochene" Jagdhundeausbildung. Sie hat einen unglaublichen Jagdinstinkt und wäre von ihrer Schussangst abgesehen für einen jagdlich geführten Hund geeignet, wurde mir von mehrer Jägern gesagt :rolleyes: Ihr Jagdtrieb ist nicht abzugewöhnen und WARUM sollte ich ihn auch abgewöhnen ? Deutsch Drahthaar ( Sie ist ja ein DD-Mix), sind die beliebtesten Vorstehhunde der Jägerschaft, haben auch dementsprechend ausgeprägte Instinkte. Das ein Jagdhund jagt ist das normalste der Welt. Das einzige was ich mache ich versuche ihren Jagdtrieb zu kontrollieren! und ich fördere ihn in gewisser Weise auch. Wir gehen Fährte, apportieren auch beschäftige ich mich mit Dummyarbeit zur Auslastung.
Das ich sie in manchen Gebieten einfach immer an der Leine lassen muss gehört halt dazu dafür gehen wir in eingezäunte Auslaufgebiete.

Wer über einen Jagdhund jammert, dass er Jagd hat sich wohl oder übel den falschen Hund angeschafft.

LG Veilchen
 
Mit positiver Verstärkung trainieren, den Hund "lesen" lernen ( Calming Signals) und bevor er abdüst nichtkomaptibles Verhalten machen lassen.
( Sitz, Platz, Fuss...etc. ) und dafür stark belohnen.
JEDES zurückkommen immer mit Mini- Leckerli belohnen.
Ruhiges Vorbeigehen an "Jagdobjekten" trainieren und bestärken.
In der Nähe bleiben bestärken.
Abrufspiele spielen (z.B: Ping-Pong Puppy) und bis das alles auch zuverlässig funktioniert Situationsmanagnemet. ( Lange Leine wo
mit Jagdbaren zu rechnen ist.)

Norbert
www.positives-hunde-training.com
www.klicker-training.com
www.tier-suche.com
 
klickertrainer schrieb:
Mit positiver Verstärkung trainieren, den Hund "lesen" lernen ( Calming Signals) und bevor er abdüst nichtkomaptibles Verhalten machen lassen.
( Sitz, Platz, Fuss...etc. ) und dafür stark belohnen.
JEDES zurückkommen immer mit Mini- Leckerli belohnen.
Ruhiges Vorbeigehen an "Jagdobjekten" trainieren und bestärken.
In der Nähe bleiben bestärken.
Abrufspiele spielen (z.B: Ping-Pong Puppy) und bis das alles auch zuverlässig funktioniert Situationsmanagnemet. ( Lange Leine wo
mit Jagdbaren zu rechnen ist.)

Norbert
www.positives-hunde-training.com
www.klicker-training.com
www.tier-suche.com

Du kannst bei meinem Hund lange mit einem Leckerli herumwedeln oder einen Ball werfen. Wenn die was in der Nase hat ist sie gsd noch abrufbar ist allerdings etwas gesehen ist es zu spät egal ob Schafe oder Rehe die fetzt mit einem Karacho hinterher, dass sie die Tiere wie kleine Lämmer auch erwischen würde.
Da kommt ein "NEIN" und es wird abgessessen verhält sie sich ruhig wird gelobt.

LG Veilchen
 
veilchen schrieb:
Ich habe einen Jagdhund. Ja einen von der Rute bis zur Nasenspitze ;) Sie hat eine mehr oder minder "abgebrochene" Jagdhundeausbildung. Sie hat einen unglaublichen Jagdinstinkt und wäre von ihrer Schussangst abgesehen für einen jagdlich geführten Hund geeignet, wurde mir von mehrer Jägern gesagt :rolleyes: Ihr Jagdtrieb ist nicht abzugewöhnen und WARUM sollte ich ihn auch abgewöhnen ? Deutsch Drahthaar ( Sie ist ja ein DD-Mix), sind die beliebtesten Vorstehhunde der Jägerschaft, haben auch dementsprechend ausgeprägte Instinkte. Das ein Jagdhund jagt ist das normalste der Welt. Das einzige was ich mache ich versuche ihren Jagdtrieb zu kontrollieren! und ich fördere ihn in gewisser Weise auch. Wir gehen Fährte, apportieren auch beschäftige ich mich mit Dummyarbeit zur Auslastung.
Das ich sie in manchen Gebieten einfach immer an der Leine lassen muss gehört halt dazu dafür gehen wir in eingezäunte Auslaufgebiete.

Wer über einen Jagdhund jammert, dass er Jagd hat sich wohl oder übel den falschen Hund angeschafft.

LG Veilchen

So ist es- wobei jegliches Training mit positiver Bestärkung sicher die Bindung fördert, die Steadyness verbessert etc., aber in bestimmten Situationen gehört der Hund an die Leine. Punkt.

Bea
 
dicker schrieb:
Ein Hund in der UO vertraut mir, er folgt mir in Situationen, die ihn z.B. ängstigen, in dem Wissen, dass ihm nichts passiert solange er sich an mir orientiert und sich an meine Anweisungen hält, deswegen kann man z.B. auch mit einem ehemaligen Kettenhund durch Berlin laufen... (soll natürlich nicht heißen, dass man eine gute Sozialisation im Welpen-Alter verpassen darf!), das ist Vertrauen, das ist Unterordnung...

Hä, was, ehemaliger Kettenhund? Und der wurde im Welpenalter gut sozialisiert oder wie? Strange....

Aber was kann man von jemandem erwarten, der Teletakt empfiehlt??

Achja, und Veilchen, ein Border Collie ist nicht unbedingt ein Jagdhund, bei ihm sollte doch eher der Hütetrieb zuschlagen, oder?

Dogged, Du machst das schon...Schleppleine und positive Bestärkung wenn sich Che richtig verhält...dazu noch eine große Portion Geduld und es wird gehen.
Lg,
Speervogel :)
 
das ist klar, dass man gerade einem jagdhund den jagdtrieb nicht abgewöhnen kann, das ist instinkt. wie schon erwähnt wurde, ist das ziel ja nicht, den jagdtrieb abzugewöhnen (was schier unmöglich ist) sondern zu kontrollieren.

wo ich auch recht geben kann, ist der punkt: sobald ein hund eine fährte aufgenommen hat, kann ich mich mit meinem clicker und den leckerlis brausen und "sitz,platz, etc"

deswegen: wie "klickertrainer" schon gesagt hat: die körpersprache des hundes lernen und dem hund auch alternativen anbieten.

gemeinsam mit dem hund "jagen" und beute suchen usw, wie zum beispiel vorher versteckte leckerlis etc. kann nur noch mal auf den link verweisenhttp://www.grosse-muensterlaenderin.de/GM/gm_menue1.htm, den amarone schon ein paar seiten vorher gepostet hat
 
veilchen schrieb:
Wer über einen Jagdhund jammert, dass er Jagd hat sich wohl oder übel den falschen Hund angeschafft.

Hallo!

Zu den Jagdhunden würde Che eigentlich nicht gelten, sondern zu den Hütehunden - und da kann ich sehr wohl verlangen, dass sie nicht irgendwelchen Tieren nachdüst.

Ein Jagdhund jagt ja auch nicht einfach so, wie es ihm taugt. Wenn man also nicht möchte, dass der Hund jagt, müsste man es wie ein Jäger machen -> das Jagdverhalten kontrollieren.

LG Nina
 
Speervogel schrieb:
Dogged, Du machst das schon...Schleppleine und positive Bestärkung wenn sich Che richtig verhält...dazu noch eine große Portion Geduld und es wird gehen.
Lg,
Speervogel :)

Hallo!

Es ist schon wieder viel besser geworden :)
Jetzt kommt Gott sei Dank die Zeit, in der ich sie mit Erlaubnis bei den Feldern ohne Leine laufen lassen kann und da gibt es nicht mehr viel zum Jagen :)

LG Nina
 
Nun natürlich reichte es nicht alleine mit dem Leckerli zu wedeln oder den Ball zu wedeln. Du musst klarerweise richtig trainieren und auch wirklich verstehen wie und warum es funktioniert.
Du musst Sicht und Hörzeichen konditionieren, dann generalisieren, das heisst, soweit vertiefen, dass Sie auch bei starken Konkurrenzreizen funktionieren.
Jagen ist ein stark selbstbelohnendes Verhalten und ein echter Trainingserfolg wird sich erst ab etwa einem Monat in allen Bereichen richtigem Training einstellen.
Der Hund hat bei Dir gelernt dass er mit seinem Jagdverhalten Erfolg hat und muss erst umtrainiert werden.
Im Zweifelsfalle muss es schöner, besser uns sicherer sein bei Dir zu bleiben. Dazu muss der Hund Dir primär erst einmal voll vertrauen.
Das Jagd-Verhalten ist falsch eintrainiert worden.
Wäre dem nicht so würde der Hund Dir folgen.
Ich trainiere regelmässig "Problemverhalten" erfolgreich bei Hunden um.
Es liegt immer daran wie der Mensch den Hund trainiert.
Was Du trainierst, das kriegst Du.Orca Killerwal beim Training
Schau Dir mal diesen Orca beim Training an.
All das wiird mit rein positiven Methoden einem Kübel Fischstücke und einer Pfeife antrainiert.
Obwohl der Mensch perfekt in das Orca Jagd und Beuteschema passt.
Würde man mit aversiven Methoden trainieren würde er einfach wegschwimmen, bzw. wäre der Verschleiss an gefessenen Trainern zu hoch.
Glaube mir auch, Jagdhunde lassen sich gerne, leicht und besser mit positiven Methoden statt mit Leinenruck und Meideverhalten trainieren.
Allerdings kann auch ich Dir leider nicht alles was dazu nötig ist in einer Mailantwort zusammenfassen.

Liebe Grüße
Norbert
 
dogged schrieb:
Hallo!

Zu den Jagdhunden würde Che eigentlich nicht gelten, sondern zu den Hütehunden - und da kann ich sehr wohl verlangen, dass sie nicht irgendwelchen Tieren nachdüst.

Ein Jagdhund jagt ja auch nicht einfach so, wie es ihm taugt. Wenn man also nicht möchte, dass der Hund jagt, müsste man es wie ein Jäger machen -> das Jagdverhalten kontrollieren.

LG Nina

Hallo Nina!

abgesehen davon, dass ich - wie ich schon früher geschrieben habe - davon überzeugt bin, dass du das Jagdverhalten mit deinen Methoden wieder besser in den Griff kriegen wirst, wollte ich nur noch anmerken, dass praktisch das gesamte Hütehundverhalten aus dem Jagdverhalten des Hundes abgeleitet ist (Fixieren, Anschleichen, Umkreisen bis zum Stellen von Einzeltieren, die aus der Herde ausbrechen bzw. dem Nach- oder Zurücktreiben der Tiere). So gesehen ist es nicht außergewöhnlich, dass ein Hütehund ausgeprägtes jagdliches Interesse zeigt... Wird nur gerne von Rasseverbänden oder Züchtern verschwiegen.
Dass das Jagdverhalten in unserer Umwelt kontrolliert werden muss, steht außer Zweifel (da spielt es auch keine Rolle, WOHER dieses Verhalten kommt...)

Liebe Grüße
Andrea
 
Lieber Klickertrainier!
Erstens ist das Geklickere nichts als stinknormale Konditionierung nach Pawlow.
Zweitens kannst Du einen Hund mit Jagdtrieb mit Klickern mit Sicherheit nicht beindrucken. Wir sprechen von Trieb.
LGr Sled_Dog
 
Amarone schrieb:
Hallo Nina!

abgesehen davon, dass ich - wie ich schon früher geschrieben habe - davon überzeugt bin, dass du das Jagdverhalten mit deinen Methoden wieder besser in den Griff kriegen wirst, wollte ich nur noch anmerken, dass praktisch das gesamte Hütehundverhalten aus dem Jagdverhalten des Hundes abgeleitet ist (Fixieren, Anschleichen, Umkreisen bis zum Stellen von Einzeltieren, die aus der Herde ausbrechen bzw. dem Nach- oder Zurücktreiben der Tiere). So gesehen ist es nicht außergewöhnlich, dass ein Hütehund ausgeprägtes jagdliches Interesse zeigt... Wird nur gerne von Rasseverbänden oder Züchtern verschwiegen.
Dass das Jagdverhalten in unserer Umwelt kontrolliert werden muss, steht außer Zweifel (da spielt es auch keine Rolle, WOHER dieses Verhalten kommt...)

Liebe Grüße
Andrea

Hallo!

Das ist mir schon klar :)
Allerdings könnte man dann fast jedem Hund in irgendeiner Weise eine "Neigung" zum Jagen nachsagen ... was ich allerdings nicht verstehe, sind die Hunde, die als absolut "nicht jagend" angepriesen werden ... ich will damit nur sagen, dass es irgendwie "in jedem Hund drin ist".

LG Nina
 
dogged schrieb:
Hallo!

Allerdings könnte man dann fast jedem Hund in irgendeiner Weise eine "Neigung" zum Jagen nachsagen ... was ich allerdings nicht verstehe, sind die Hunde, die als absolut "nicht jagend" angepriesen werden ... ich will damit nur sagen, dass es irgendwie "in jedem Hund drin ist".

LG Nina

Tja, da hast du absolut recht!! Hunde sind Laufraubtiere - die einen mehr, die anderen weniger! Aber es gibt auch Spitze, die wildern, und meine 12 Wochen alte Lhasa Apso Hündin (auch so eine Rasse, die "nicht jagt") findet es auch ganz toll, wenn Tauben vor ihr auffliegen! Diese angeblich absolut nicht jagenden Hunde bzw. Rassen sind genau so zu sehen wie die absolut kinderlieben Retriever - absolut gibt es bei Lebewesen nicht - das ist ja auch das Spannende dran, oder??

lg
Andrea
 
dogged schrieb:
Hallo!

Zu den Jagdhunden würde Che eigentlich nicht gelten, sondern zu den Hütehunden - und da kann ich sehr wohl verlangen, dass sie nicht irgendwelchen Tieren nachdüst.

LG Nina

War auch nicht auf Che bezogen ;) sondern auf die Rassen wie Deutsch Drahthaar, Kurzhaar, Pointer usw.
 
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