Ich kann Phoenix nur zustimmen!
Ich persönlich bin auch der Ansicht, dass der Mensch entscheiden muss, ob das Haus verteidigt wird oder nicht. Klar arbeitet ein Wachhund selbstständig aber wenn der Besitzer dabei ist, muss er ihn entscheiden lassen.
Ich bin mit meiner Hündin ab und zu beim Züchter im Zwinger zu Besuch. Die Hunde verhalten sich da so: sie sind freundlich , begrüßen neugierig ABER sie lassen uns keine Sekunde aus den Augen. Sie gehen ständig kontrollierend hinter uns her. Wenn sich dann meine Hündin einem Napf nähert, schießt ein Zwingerhund von hinten schnell vor und setzt sich demonstrativ vor den Napf (worauf hin meine höflich die Richtung wechselt, wie es sich gehört). Die Ranghöchste im Zwinger entscheidet über den Start eines Angriffs (konnte ich sehr eindrucksvoll sehen, als meine Nachbarin mit ihrem Hund vor den Zaun kam).
Für mich bedeutet das: wenn ich meine, ich entscheide darüber, wer reinkommen darf und wer nicht, muss ich mich auch kümmern! Kein Hund versteht es, wenn man einen Eindringling reinlässt und ihn dann machen lässt was er will! Wenn ich Besuch habe, führe ich ihn zu seinem Platz am Tisch (oder auf der Couch), bitte ihn Platz zu nehmen und kümmer mich dann um Getränke ect. Mein Hund hat schon beim ersten Besuch gemerkt: ok, die kümmert sich und hat alles im Griff (neben dem, dass der Besuch das höflich finden
). Wenn ein fremder Hund dabei ist, kann man ja den Besitzer bitten, ihn anzuleinen, damit der nicht in der Gegend rumspaziert . Man kann z.B. eine eigene Decke (nicht die, die dem eigenen Hund gehört!!!!) für Besuchshunde neben dem Tisch/der Couch herrichten. So sind alle "aufgeräumt", ich muss nicht ständig aufpassen, was die Hunde machen und kann mich entspannt unterhalten.
Ich habe das von Anfang an so gemacht und meine Hündin hat mich das erste Mal genau beobachtet. Seit dem (sie war wohl mit mir zufrieden??) kümmert sie sich überhaupt nicht mehr um Besuch, ev. grüßt sie kurz und geht dann wieder. Sie weiß, dass sie entspannt auf ihrem Platz liegen kann, weil ich aufpasse was der Fremde macht.
Ich glaube für den Hund ist das ein Vertrauensbruch, eine Strafe hinterher auch noch kann er überhaupt nicht nachvollziehen! Kein Wunder, dass er dann bei anderen Gelegenheiten meint, er müsse verteidigen (sein Mensch kann es ja ganz offensichtlich nicht)
Eine Verteidigung gegenüber Menschen ist auch in meinen Augen unerwünscht aber da muss wieder ich als Besitzer handeln. Einmal kam eine Freundin von mir zu Besuch. Wir sind in mein Zimmer gegangen, ich vorne dann meine Freundin und ganz hinten meine Hündin. Neben meinem Bett ist der Platz meiner Hündin. Kurz bevor wir meinen Tisch erreicht hatten, hat sie sich meine Hündin vorgedrängt und demonstrativ auf ihren Platz gesetzt. Daraufhin habe ich meiner Freundin mit einer deutlichen Handgeste gezeigt, dass sie sich gerne an den Tisch setzen darf. Mein Hund hat sich nach dieser Handgeste entspannt hingelegt und uns nicht weiter beachtet. Sie hat gesehen, dass ich meiner Freundin klar mache, dass der Platz des Hundes tabu ist (und meine Freundin hat gerne auf dem Stuhl Platz genommen). Natürlich hätte sich meine Freundin nie auf die Hundedecke gesetzt, aber das weiß mein Hund ja nicht
Ich finde es immer etwas unangenehm (als Mensch) , wenn man in einen Raum kommt und nicht weiß, ob und wo man sich da jetzt hinsetzen darf. Da ist man froh, wenn der Gastgeber einem dann einen Platz anbietet.
Das hat den Vorteil dass der Besuch dieses Verhalten höflich findet und sich wohl fühlt, und gleichzeitig der Hund merkt, dass der Besitzer alles im Griff hat.
Bestrafen würde ich meinen Hund für die Verteidung des eigenden Platzes gegen fremde Hunde niemals (aber das nächste Mal würde ich besser aufpassen).
Natürlich kommt es wie immer auf den Hund an, es gibt auch welche, die gerne andere in die Wohnung lassen und keine Probleme haben, wenn die dann aus dem Napf fressen, mit dem Spielzeug spielen ect. In so einem Fall, braucht man sich natürlich nicht so viel zu kümmern (ich kenne einen Westie, der lässt seinen Besuch sogar zuerst fressen, trinken ect, bevor er dann an seine Schüssel geht. Ganz Gentleman eben
)