Impfgegner vs. Impfpflicht

kokospalme

Super Knochen
Das Thema Impfungen wird in letzter Zeit immer mehr kontrovers diskutiert. Daher würden mich mal eure Meinungen dazu interessieren. Ich finde bestimmte Impfungen bei Menschen und Tieren sinnvoll und einen wichtigen präventiven Ansatz.
Der momentan immer moderner werdenden Impfgegnerbewegung stehe ich äußerst skeptisch gegenüber. Genau so finde ich es aber auch nicht gut, wenn man mit dem Impfen übers Maß hinaus schießt und so im schlimmsten Fall mehr Schaden anrichtet als Nutzen erzielt. (z.B. wenn man einen bereits geschwächten Organismus noch zusätzlich mit einer Impfung belastet.)

Momentan macht die FPÖ OÖ Schlagzeilen mit der Forderung in Österreich eine Impfpflicht einführen zu wollen! :eek: Gegen welche Erkrankungen demnach überhaupt verpflichtend geimpft werden soll, ist man sich dabei allerdings noch nicht im Klaren.
http://orf.at/wahl/video/10593892.html
 
Ich glaube, derjenige, der die Impfung gegen unbekannte Krankheiten erfindet, kriegt einen Nobelpreis :D



Spaß beiseite.

Pflicht halte ich aus mehreren Gründen nicht für sinnvoll:

1) Ist es in der Humanmedizin weitestgehend so (und viele Tierärzte halten es leider auch so), dass sobald der Patient nicht hohes Fieber hat, mal alles reingejagt wird, was geht. Wenn dann noch der Druck hinzukommt, dass muss aber jetzt,... Sorry, aber die meisten Erkrankungen kann man locker abwarten.

2) Gibt es Patienten, die so in einer Grauzone sind, was die Impffähigkeit angeht. Es ist bekannt, dass z.B. Autoimmunerkrankungen und Impfungen mitunter keine gute Kombi sind. Aber wo genau ist die Grenze? Ist es gerechtfertigt, dass das hysterische Hashimoto-Weib sich nicht gegen eine seuchenhafte Erkrankung impfen lässt (und am besten die Kinder, von denen zumindest die weiblichen eine hohe Chance haben, die Erkrankung auch zu haben, auch wenn es noch nicht nachgewiesen ist, gleich auch nicht)?

3) Halte ich nicht jede Impfung für sinnvoll. Als Tierarzt muss (oder sollte) man bei jedem Patienten individuell entscheiden, welche Gesundheitsprophylaxe sinnvoll ist. Geht mir in der Humanmedizin manchmal ein bisschen ab.

4) Thema Impfungen splitten. Hätte sicherlich auch in der Humanmedizin eine Berechtigung. Klar, wenn ich mein Kind jeden Tag in den Öffis herumkutschiere, werde ich jede Chance nutzen, es so früh wie möglich, gegen so viel wie möglich zu impfen. Lebt mein Kind aber in einer kleinen Gemeinde, abgeschieden, mag ein Splitten, so dass weniger an einem Termin gegeben wird, durchaus Sinn machen.

5) Gibt es ja heutzutage auch die Methode der Titerbestimmung. Für einige Erkrankungen sind bereits Titer klassifiziert worden, die einen Schutz garantieren. Wenn man schon mit Pflichten etc. herumjongliert, dann muss das auch berücksichtigt werden. Denn es gibt keinen Grund, warum sich jemand mit schützendem Titer impfen lassen soll.

6) Dann kommt doch auch ein ethisches Thema dazu. Es gibt schlicht keine Grundlage, einen erwachsenen, mündigen Menschen, z.B. vorzuschreiben, dass er sich gegen eine nicht-seuchenhafte Erkrankung wie z.B. Tetanus oder FSME impfen lassen muss. Die einzige Forderung, die hierbei gerechtfertigt ist, ist die, dass er im Krankheitsfall dann auch die Kosten, die aus seiner eigenverantwortlichen Entscheidung entstehen, tragen muss.
Anders schaut's natürlich wieder bei Kindern und Tieren aus.
 
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Ich finde es ganz einfach Irre, Säuglinge und Kleinkinder mit 6fach Impfungen zu bombardieren.

Unsere Kinder sind beide bis jetzt ungeimpft ( 4 und 2jahre) und es ist schon zu beobachten, das beide sehr viel robuster sind wie die geimpften Altersenossen, mit denen wir es zu tun haben ( kiga,freunde,tagesmutter)

Viele Eltern trauen sich nicht, nicht zuImpfen bzw. nicht nach Norm zu Impfen.
 
Impfen rettet Leben. Der "Herdenschutz" sollte dazu dienen das Immunschwache (autoimmun krank, HIV, Organ transplantiert, ect.) davon profitieren. Wenn mehrere Individuen geimpft sind und somit die Krankheit a) nicht verbreitet werden kann und b) aus gewissen Gebieten verdrängt wird, bietet das den Schutz den Leute die nicht geimpft werden können brauchen.
Pflicht?
Nein. Manche Impfungen sind unnötig wenn man bereits Abwehrstoffe hat gegen die jeweilige Krankheit.
Einige Krankheiten wie Feuchtplattern werden nie ganz ausgeheilt. Der Virus bleibt, schlummert und kann wenn man älter ist ausbrechen und führt zu einer sehr sehr schmerzhaften Krankheit.
Scharlach Bakterien können sich nach der Erkrankung des Patienten in dessen Herzmuskel zurück ziehen um im späteren Leben Herzmuskelerkrankungen hervorrufen.
Meningitis kann tödlich verlaufen.
Polio braucht keine Erklärung glaube ich warum das eine Notwenigkeit ist.
 
Unsere Kinder sind beide bis jetzt ungeimpft ( 4 und 2jahre) und es ist schon zu beobachten, das beide sehr viel robuster sind wie die geimpften Altersenossen, mit denen wir es zu tun haben ( kiga,freunde,tagesmutter)

Das ist ja immer mein Lieblingsargument. Kommt gleich nach dem Leuchten in den Augen, dass erlischt, wenn man impft...

Aber egal, wenn die Kinder früher laufen, dann ist es ein Impfschaden. Wenn die Kinder später laufen, ist es ein Impfschaden. Man richtet sich das ganze wie man es braucht, vollkommen bar jeglicher seriösen Grundlage:
https://www.facebook.com/impfgegner...4220640964903/908141832572782/?type=1&theater
 
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Das kann ich gut nachvollziehen, ist ja auch ziemlich riskant gegen gar nichts zu impfen. Wie wurde eure Entscheidung im Kiga aufgefasst?

Sie trauen sich wegen der Anfeindungen nicht, siehe Sydneys Beiträge.
Kiga und Tagesmütter überhaupt kein Thema gewesen.
Übrigens hab ich mie gesagt, das zB. Polio, Tetanus nicht geimfpt werden.

@Sydney

Wenn meine Frau gefragt wird, tut sie ihre Meinung kundt, aber sie wird miemanden vom Impfen abraten. Bzw. Den Tip Kinder nur bei vollster Gesundheit umd nicht unbedingt während der Grippezeit impfen zu lassen, den legt sie den Müttern schon nahe.
 
ich bin für das Mittelmaß :), impfen ja, aber nicht alles und kopflos....
Zwangsimpfen würde ich nur dann zustimmen, wenn es wirklich gravierende Gefahren gibt, wie damals zur Zeit, als die Kinderlähmung wütete...
 
Ich bin wohl eher für den guten Mittelweg.
Ungeimpfte profitieren vom Impfschutz der anderen Gesellschaftsmitglieder und verlassen sich auf den Kollektivschutz. So soll etwa die letzte gehäufte Anzahl an Masernerkrankungen wohl in einer Schule begonnen haben, wo vorwiegend Impfgegner gewesen sind....
Ich denke der gute Mittelweg liegt dort, wo man vorallem auf den Gesundheitszustands des zu Impfenden achtet und den Körper nicht mit zu vielen Impfungen überfordert.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Krankheiten durch Impfaktionen beinahe ausgerottet wurden.
 
Ich bin wohl eher für den guten Mittelweg.
Ungeimpfte profitieren vom Impfschutz der anderen Gesellschaftsmitglieder und verlassen sich auf den Kollektivschutz. So soll etwa die letzte gehäufte Anzahl an Masernerkrankungen wohl in einer Schule begonnen haben, wo vorwiegend Impfgegner gewesen sind....
Ich denke der gute Mittelweg liegt dort, wo man vorallem auf den Gesundheitszustands des zu Impfenden achtet und den Körper nicht mit zu vielen Impfungen überfordert.
Man darf aber auch nicht vergessen, dass viele Krankheiten durch Impfaktionen beinahe ausgerottet wurden.

Und wo hast du diese Info her? Ausserdem wo steht das ungeimpfte die Krankheiten übertragen? Ist nämlich auch so ein Thema was gerne von den Medizinern unterm Tisch gekehrt wird. Auf nachfragen wird unwillig darüber aufgeklärt
 
Ich könnte jetzt andersrum argumentieren.. der Sohn eines Bekannten - auf den Tag genau gleich alt- ist nicht geimpft und viel krank... unserer ist geimpft und hatte bis jetzt 2x nen schnupfen als Zähne kamen - war nach 1,5 Tagen wieder vorbei...

Was wir nicht gemacht haben war gegen Rotaviren geimpft...
 
Und wo hast du diese Info her? Ausserdem wo steht das ungeimpfte die Krankheiten übertragen?

Dazu sollten sich eigentlich ein paar tausend Studien finden lassen. Ist ja logisch, dass bereits Erkrankte andere anstecken, manche sind auch latent Überträger, ohne dass sie selber (bereits) Symptome haben.
Bei den Pflegekätzchen sehe ich das immer sehr eindeutig. Die Bauernhof- und Streunkätzchen sind ja alle leider ungeimpft, wenn sie zu mir kommen.
Die Folge: Sehr viele leiden an Katzenschnupfen. Das kann von leichtem Augenausfluss bis hin zu einem typischen Krankheitsbild mit grauenhaften Augenentzündungen, eitrigem Nasenausfluss, Fieber, Läsionen im Maul- Rachenraum und Abmagerung und Apathie- im schlimmsten Fall bis hin zum Tode führen.

Die Kitten, die schon länger bei mir und auch bereits geimpft sind, stecken sich äußerst selten mit Katzenschnupfen an und wenn zeigen sie oft nur eine leichte Symptomatik. Insofern kann ich behaupten, dass bereits geimpfte Katzen gesünder und widerstandsfähiger sind, als die anderen. Natürlich nur dann, wenn die Tiere bei der Impfung fit und gesund und so einen guten Impfschutz aufbauen können.
 
Du weißt aber schon, das gempfte Menschen genauso erkranken können, bzw. die Krankheiten übertragen können. Wirklich seriöse Quellen gibt es weder beim pro impfen noch beom kontra impfen
 
Ein heikles Thema auf jeden Fall. Unser Hausarzt verweist zb. alle Impfkritischen an seine Frau...warum, er ist Kassenarzt und darf offiziel nicht für Intelligentes Impfen stehen. Bei seiner Frau, die keiwn Kassenvertrag hat, sieht das andees aus.
Finde ich persönlich traurig, das man sich so verstecken muss
 
Du weißt aber schon, das gempfte Menschen genauso erkranken können, bzw. die Krankheiten übertragen können. Wirklich seriöse Quellen gibt es weder beim pro impfen noch beom kontra impfen

Es gibt Impfungen, die vor einem Krankheitsausbruch schützen und es gibt Impfungen, die vor einem (schweren) Verlauf der Krankheit schützen. Je nachdem in welchem Stadium abgefangen werden kann, ist auch das Weiterverbreiten einer Infektion unterbunden/nicht unterbunden aber vermindert.


z.B.
Feuchtblattern
Schutzrate

Bei Kindern bis zum zwölften Lebensjahr nach einer Impfung 97%, bei älteren Personen dann nur noch 90%, bei Immunsupprimierten auch schlechter (weshalb zwei Impfungen empfohlen sind). Der tatsächliche Schutz gegen die Infektion liegt nur bei etwa 70%, vor einer schweren Erkrankung aber bei 90%.
http://www.reisemed.at/krankheiten/varicellen-windpocken-feuchtblattern

Kommt es zu einer (milden) Erkrankung kann natürlich eine Übertragung stattfinden.
Eine Tollwutimpfung schützt im Gegensatz dazu vor einer Erkrankung und Übertragung.


Ad Kassenarzt: Na wer zahlt denn die Behandlung, wenn die nicht-geimpften Kinder, dann eine Behandlung brauchen? :rolleyes: Leider nicht die Eltern.
 
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Du weißt aber schon, das gempfte Menschen genauso erkranken können, bzw. die Krankheiten übertragen können. Wirklich seriöse Quellen gibt es weder beim pro impfen noch beom kontra impfen

Ja, aber die Wahrscheinlichkeit ist VIEL geringer. Natürlich gibt es mal so etwas wie Impfversagen, mutierte Virenstämme usw.- sagen wir einfach Pech. Nur das Pech ist quasi kalkulierbar, je nach Sicherheit des Impfschutzes.
Es macht halt einen riesengroßen Unterschied, ob in einer Population nur ein minimaler Prozentsatz, oder der Großteil erkrankt.
Nehmen wir den KIGA her. Auch wenn dein Kind ungeimpft ist, aber dafür geschätzt 90% der anderen, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass sich in der Gruppe eine Kinderkrankheit wie Masern, oder Röteln seucheartig verbreitet.
Vor einigen Jahren hingegen sah das noch ganz anders aus, da erkrankten halt dann ca. 50- 75% der Kinder an diesen Kinderkrankheiten, die so im Umlauf waren. Fazit, würden viele Leute so denken, dass Impfungen sinnlos sind, würden das zu einem Wiederaufleben vieler Krankheiten führen, deren Verbreitung durch Impfaktionen bereits sehr zurück gegangen, oder bereits ausgerottet wurde.
Dass es keine Belege gibt, dass Impfungen wirken ist nur eine Ausrede der Impfgegner.
 
Und da ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob ich Kinder im Säuglingsalter, Kleinkinder impfe, oder sagen wir mal 6 jährige.
 
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