Hündin kastrieren - ja oder nein?

Ich bin da sicherlich durch persönliche Erfahrungen geprägt, ich kenn praktisch keine unkastrierte Hündin die nicht früher oder später an Krebs erkrankt ist , schwerwiegende Gebärmutterprobleme bekommen hat, dauerläufig wurde , etc .... ich habe meine Hündin die schon Mammatumore hat , im Zuge der Entfernung der Tumore auch kastrieren lassen, obwohl sie schon 9 war (ich hab sie da erst übernommen sonst hätte ich sie schon viel früher kastrieren lassen)

Im übrigen sollte jeder tun wie er glaubt, allerdings verwahre ich mich dagegen Kastration mit Tierquälerei gleichzusetzen !

Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Das letzte mal, weil meine alte Hündin mit Herzproblemen nicht mehr in Narkose sollte, wolle ich ihr die Kastration ersparen.
Zwei Jahre später war die Gebärmutterentzündung nicht mehr in den Griff zu bekommen und sie musste dann operiert werden.
Gott sei dank, hat sie diese Op trotz Herzprobleme und hohem Alter sehr gut überstanden.

Ich habe die Hündin auch mit 8 Jahren übernommen. Nach der Kastration war sie wie ausgewechselt, verspielter und ausgelassener. Hört sich sicher für manche Hundehalter blöd an, ist aber so. Vermutlich weil der innere Drang nach Welpen nicht mehr ist, keine Ahnung, vielleicht auch aus einem anderen Grund. Aber alle Hündinnen die bei mir im hohen Alter noch kastriert wurden, waren danach wie ausgewechselt und es ging ihnen besser.
 
Gibt es Quellen für diese Studie?

Ich habe das schon einmal gelesen, aber nichts dazu gefunden, weil andere Studien nur sagen, dass die Hunde älter werden können und dann im Alter vermehrt Krebs auftritt, der halt oft altersbedingt ist.

Deshalb würde es mich interessieren, was das für eine Studie ist, von der du schreibst.

http://www.plosone.org/article/info:doi/10.1371/journal.pone.0055937#s4

OK, eh nimmer ganz soooo neu;) Ob es mittlerweile mehr zu dem Thema gibt, weiß ich leider nicht, habe mich schon länger nimmer damit befasst.

Und hier, eine Untersuchung mehrerer Studien die angeblich belegen sollen, dass Kastration die Gefahr eines Mammatumors deutlich reduziert: ganz so deutlich waren die Ergebnisse bei weitem nicht, auch ich bin erstaunt, denn ich habe das bisher eigentlich für als erwiesen angesehen:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22647210
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein interessantes Thema, da muss ich auch meinen Senf dazu abgeben.
Ich, bis jetzt ein absoluter Rüden befürworter, habe mich vor 2 Jahren für eine Hündin entschieden (die Hündin war bereits 1,5 Jahre alt, und ich hätte zu dieser Zeit keinen Welpen nehmen können). Ich bin kein Kastrationsfan - jedoch aus "zwingenden" Gründen, stimme ich auch einer Kastra zu.
Meine Hündin wurde ehebaldigst kastriet - 1. weil in einer sonst reinen Rüdengruppe der Stress viel zu hoch geworden wäre. 2. da ich Wasserarbeit mache - dies jedoch mit einer Hündin 2 Wochen vor, in und mind 2 Wochen nach der Läufigkeit nicht indiziert ist, war es klar das sie kastriert wird.

Ich konnte keine Wesensveränderung bemerken, die Hündin ist ausgeglichen, die Rüden lassen sie in Ruhe, sie ist trotzdem die Chefin - gar kein Problem.
Ich habe in meiner Gruppe auch einen aus med. Gründen kastrierten Rüden, auch die beiden haben kein Problem miteinander.

Ich denke, dies ist eine Entscheidung mit vielen Für und vielen Wieder - jeder muss sie alleine treffen.
Liebe Grüße Dukidoo

P.S einiger meiner "alten" Rüden mussten wegen Prostatakrebs kastriert werden.
 
Meine Hündin ist kastriert, vor der ersten Läufigkeit. - Ich habe mich damals dazu entschieden, nach einigen Überlegungen. Sie war im Alter zwischen dem 11. und 12. Monat als sie kastriert wurde.
Würde ich es mit der heutigen Erfahrung nochmals machen: NEIN - und das ganz eindeutig.
Ich bin überzeugt, dass es sie in ihrer Entwicklung gestört/behindert hat. Sie ist zwar eine spätreife Rasse, aber halbwegs erwachsen (im Verhalten) wurde sie erst zwischen 5 und 6 Jahren. Körperlich entwickelt hat sie sich zwischen dem 4 und 5 Lebensjahr.
Eine Kastration ist meiner Meinung nicht so ein Minieingriff und nicht so bedenkenlos oder ein Klacks. Hunde tragen ihr Leid/Schmerz nicht so nach außen, wie wir Menschen - sie werden es überspielen. Die Geschichte mit den Hormonen ... bereitet meiner Hündin auch Probleme.
Ich bin KEIN prinzipieller Gegner des Kastrierens - überhaupt wo es um die ungehinderte Vermehrung von Populationen geht!!! Aber ich sehe das Kastrieren kritisch. Warum muss ich die Hündin verstümmeln (bringst einen gesunden, quietschvergnügten Hund in die Praxis und kriegst ein Häufchen Elend zurück!), wenn ich die Möglichkeit habe sie zu beaufsichtigen, dass sie nicht gedeckt wird und sie mit den Läufigkeiten keine Probleme hat?
"Praktisch" ist das nur für uns!
Also mein nächster Hund wird auch eine Hündin, die wird ganz sicher nicht kastriert - außer eben wenn es medizinisch notwendig wäre. Ich möchte dieser nicht die Chance nehmen, sich so zu entwickeln, wie es die Natur für sie vorgesehen hat.
Bezüglich weniger Risiko zu Mammatumoren bei Frühkastration: Joy ist 9 Jahre und hat bis jetzt keinen Tumor. Aber ich halte das für eine Manipulation :o - tut mir leid, das ist meine persönliche Meinung, die ich mir nach Erfahrungsaustauschen mit gebildet habe.
Nur ein Fall zu Mammatumoren:
Ein mir bekannter Fall hatte eine Labrador-Hündin - hat sie nach der 2. Läufigkeit kastrieren lassen, sie ist an Mammatumoren gestorben. Die andere Labradorhündin "musste" einmal Welpen bekommen, weil man ihm so eingeredet hat, dass damit die Gefahr geringer wird. Sie ist an Mammatumoren gestorben. Wieder eine Labradorhündin: die Statistik, Tierarzt und was weiß ich wer hat gesagt, lass Hund kastrieren, bevor sie jemals läufig war: Sie hat Mammatumore.

Mit Rüden kastrieren kenn ich mich nicht aus. Bei uns waren alle intakt und kein einziger ist an Prostatakrebs oder ähnlichem gestorben. Die waren immer okay und konnten auch gut mit der Läufigkeit der Hündinnen zurechtkommen. Der jetzige ist 12 Jahre und ist nur chemisch kastriert wegen seiner Adenome der Zirkumanaldrüse.
 
Und wenn ich mir die Erfahrungsberichte so durchlese sieht man, dass jeder was anderes zu berichten hat.
So verschieden ist es - da auch jeder Hund/Haltung usw. sehr individuell.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir für unsere Hunde die richtigen Entscheidungen treffen, denn sie müssen es ausbaden.
... eins ist klar: einmal kastriert, ist nicht mehr rückgängig zu machen!
 
Für mich ist ja (immer vorausgesetzt, ungeplante Vermehrung kann ausgeschlossen werden- bei Strassenhunden bin ich eindeutige Befürworterin!) die Sache relativ einfach: im Zweifelsfall kein Eingriff. Solange man nicht mit Sicherheit weiß, was besser ist, besser so lassen wie die Natur es vorgesehen hat. Gerade in Sachen Hormone und alle ihre wechselseitigen Beeinflussungen ist die Medizin ja erst am Entdecken, wie komplex diese Systeme sind.
 
Und wenn ich mir die Erfahrungsberichte so durchlese sieht man, dass jeder was anderes zu berichten hat.
So verschieden ist es - da auch jeder Hund/Haltung usw. sehr individuell.
Bleibt nur zu hoffen, dass wir für unsere Hunde die richtigen Entscheidungen treffen, denn sie müssen es ausbaden.
... eins ist klar: einmal kastriert, ist nicht mehr rückgängig zu machen!

Auch eine Nichtkastration lässt sich manchmal "nicht mehr ändern", ich hätte mir gewünscht meine vorige Hündin wäre kastriert gewesen, ich bekam sie mit 12 bereits mit Krebs und auch mit Herzproblemen wodurch eine Kastra nicht mehr vertretbar war, sie war die letzten zwei Jahre praktisch dauerläufig :(
 
Meine Hündin ist kastriert, vor der ersten Läufigkeit. - Ich habe mich damals dazu entschieden, nach einigen Überlegungen. Sie war im Alter zwischen dem 11. und 12. Monat als sie kastriert wurde.
Würde ich es mit der heutigen Erfahrung nochmals machen: NEIN - und das ganz eindeutig.

Das liest man sehr oft, wenn die Hündin zu früh kastriert wurde. Bei Hündinnen liest man dann auch sehr oft, dass sie sehr "kindlich" bleiben.
Ich würde einen Hund auch so früh nicht kastrieren lassen, weil sie noch in der Pubertät sind, zumindest bei meinen großen Rassen.

Und wenn man mehrere Hunde hält und ganz sicher keinen Nachwuch bekommen möchte, dann kommt man um eine Kastration nicht herum. ;)

Meine Hunde wurden sehr spät kastriert und es gab nie Probleme, weder Wesensveränderungen noch das sie inkontinent wurden.

Aber Hündinnen die ich nicht kastriert hatte, bekamen im Alter Probleme mit Gebärmutterentzündung und mussten deshalb kastriert werden. Das ist dann nicht unproblematisch, wegen der Narkose bei alten Hunden.
 
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