Die Posts waren aber auf die "Probleme" der TE bezogen....
und ich denke, man kann "Jagdtrieb" nicht mit Ängsten vor Menschen mit z.B. Stöcken etc vergleichen....
natürliches Verhalten wie z.B. Jagdtrieb zu steuern ist eine Sache
dem Hund Gelegenheit zu bieten die Erfahrung zu machen, dass z.B. Mensch im Rollstuhl, Mensch mit Krücke, Mensch mit Schirm nicht besorgniserregend, sondern ebenso "normal" ist, wie Mensch ohne, ist eine andere Sache...
Ich wollte mich in keinster Weise gegen die wirkliche Lösung von Problemen aussprechen
Ich komm halt nur (auch bei meinem eigenen Hund) immer mehr zu der Erkenntnis, daß Vieles, was als Problem gesehen wird - und in einer bestimmten Lebenssituation /Lebensumfeld tatsächlich ein Problem ist !!! - eigentlich nichts anderes ist, als "typisch hündisches Verhalten", daß halt nur z.B. nicht ins Großstadtleben oder in die Lebensumstände / zu den Wertvorstellungen der heutigen Zeit paßt.
Auch das Problem der TE - nämlich, daß ein Hund bei Dämmerung / Finsternis mißtrauischer gegenüber Fremden ist- erst recht, wenn sie sich in untypischer Weise verhalten / bewegen find ich nicht soooo untypisch für Hunde.
Daß in unserem Leben hier und heute, sich ein Hund trotzdem auch nachts zu ("seltsamen") Fremden freundlich oder neutral zu verhalten hat, ist eh klar - dafür hat man als HH zu sorgen und wenn das ein Problem darstellt muß man natürlich dran arbeiten. Nur darf man sich dabei durchaus bewußt sein, daß es Zeiten und Orte gab /gibt wo es sehr erwünscht war / ist, daß Hunde nachts aufmerksam /wachsam sind und Fremde nicht prinzipiell als Freunde sehen.
Ich hab mich z.B. früher immer darüber "geärgert", daß mein Hund hausfremde Personen im Stiegenhaus (und "unsympathische" Hunde auf der Straße vorm Haus) meldet. So etwas kann ich im Mehrparteienhaus in der Großstadt nämlich gar nicht "gebrauchen". Eigentlich hätte ich mir gewünscht, daß er lernt, sich überhaupt nicht dafür zu interessieren, was im Stiegenhaus abgeht - geht uns ja nix an. Das hat aber nicht funktioniert - was aber sehr gut geklappt hat war, ihm beizubringen, daß ein leiser Bellaut zum "Melden" reicht und nicht rumgekläfft wird. Sein "Melden" ist jetzt also ein leises, kurzes "Hüsteln" das keinen stört.
Vorige Woche waren Handwerker bei uns im Haus irgendwelche Steigleitungen neu machen. Am ersten Tag mußte Hr. Simba natürlich ein paar Mal "hüsteln" um mich auf die Fremden aufmerksam zu machen, an nächsten Tag war's ihm schon egal, am übernächsten auch - und einen Tag später "hüstelt" er wieder. Was war passiert? Einer der Handwerker war krank geworden, dafür war ein anderer da.
Ich hab jetzt natürlich die Wahl, wie ich darüber denk. Ich kann mich ärgern, weil mein "doofer Hund" bis heute nicht kapiert hat, daß seine Aufpasserei in der Großstadt völlig unnötig ist - oder ich kann mir denken, daß es eigentlich eine normale hündische Verhaltensweise ist, Fremde zu melden (und daß er eigentlich ein kluges Kerlchen ist, weil er's gleich gemerkt hat, wie ein "neuer" Handwerker gekommen ist). Und nachdem er gelernt hat ganz kurz und leise zu melden, ist's ja auch in unserer Lebenssituation kein Problem.
Ich denke daß bei unerwünschtem Verhalten jede Lösung gut ist, mit der's dem Hund und seinem Halter gut geht und bei der dafür Sorge getragen ist, daß kein anderes Lebewesen belästigt oder gar gefährdet wird. Das muß aber nicht unbedingt in jedem Fall bedeuten, dem Hund seine urspünglichen (und oft ja über Generationen sogar züchterisch verstärkten) Neigungen (so sie nicht wirklich "abnormal" sind) auch ganz "abzutrainieren".
Liebe Grüße, Conny