Ich denke, es geht nicht um Wunderhund....
es geht ganz einfach sachlich darum: entweder ein Problem zu beheben, das ist eine Sache, oder mit dem Problem umzugehen, das ist eine andere Sache....
Aber wenn ein HH ein Problem wirklich beheben möchte, dann ist wohl nicht das Ziel, den Hund jahrelang bzulenken bzw. schön zu füttern, denn das zeigt ja schon, dass das Problem eben nicht behoben wurde....
das ist ja keine Wertung, sondern es sind unterschiedliche Ziele....
Ich will da jetzt auch überhaupt nichts werten, sondern die Frage beschäftigt mich momentan einfach. (Ich mein's auch ganz allgemein und nicht speziell auf die Situation der TE bezogen.)
"Problem behoben" würde ja bedeuten, ein Hund zeigt ein unerwünschtes Verhalten nicht mehr - und zwar auch dann nicht, wenn er sich von seinem Halter gerade unbeobachtet fühlt oder dieser wirklich ein Stück entfernt ist (z.B. Halter ist im Haus und Hund alleine im Garten).
In "dicht besiedeltem Gebiet" - wie eben bei uns hier - sind ja viele Verhaltensweisen von Hunden unerwünscht, die eigentlich keineswegs "abnormal" sondern eher "typisch hündisch" wären.
Z.B. darf ein Hund nicht wildern, muß Nachbar's Katze in Ruhe lassen, darf nicht zu oft bellen um die Nachbarn nicht zu stören, muß sowieso zu allen Menschen freundlich sein - egal wie "daneben" sie sich aus Hundesicht auch gerade benehmen - ; mit seinem "Hundefeind" aus dem Nachbarhaus, darf er natürlich auch nicht raufen; bei Gewitter und Silvesterknallerei soll er "cool" bleiben und ja nicht versuchen davonzurennen und Vieles mehr.
Nicht falsch verstehen - ich find das absolut richtig so, anders wäre ein rücksichtsvolles Zusammenleben zwischen Menschen und Hunden in dicht besiedeltem Gebiet ja nicht möglich Aber man muß sich bewußt sein, daß man damit von Hunden eine sehr hohe Anpassungsleistung erwartet und sie dabei oft GEGEN ihre natürlichen Wünsche handeln müssen. Manchen Hunden fällt das leichter und manchen eben schwerer.
Aber ich frag mich ob es wirklich notwendig ist, daß Hunde all das "von selbst" - also ohne "Kommando", ohne Belohnung für das erwünschte Alternativverhalten etc. können müssen. (Denn eigentlich wäre das "Problem" erst dann gelöst).
Ein Beispiel: Mein Hund ist ja nicht sonderlich "jagdinteressiert", aber die lieben Eichhörnchen, die machen ihn halt ganz verrückt. Er hat gelernt, wenn er ein's sieht nicht in die Leine zu springen und unbedingt hin zu wollen, sondern er bleibt bei mir und "gurrt" und "fiept" mich wie verrückt an. Dafür, daß er mich auf das "Hörnchen" aufmerksam gemacht hat, gibt's dann Lob und Keksi. GELÖST ist das Problem damit natürlich NICHT, denn wenn "Hr. Hund" jetzt alleine unterwegs wäre (was ja eh nie vorkommen wird) würde er die Eichhörnchen natürlich jagen - ja was denn sonst.
Aber verlangt man von einem Hund nicht eigentlich zu viel, wenn man will, daß er VÖLLIG NATÜRLICHES Verhalten auch dann unterlassen würde, wenn er mal "auf sich alleine gestellt" wäre - "nur" weil dieses Verhalten eben aus menschlicher Sicht unerwünscht wäre? Ich meine, hier bei uns gehen Hunde doch eh nicht alleine Gassi und haben daher ihren Menschen an ihrer Seite, der ihnen sagt, was zu tun ist (und sie natürlich auch lobt, wenn sie's tun). Und in Gegenden, in denen es "normal" ist, daß man auch Hunde ohne Menschen antrifft, "kräht dafür kein Hahn danach" wenn ein Hund einmal ein Eichhörnchen jagt, mal mit einem anderen Hund eine Rauferei hat, oder nachts mal bellt.
Liebe Grüße, Conny