So, wir sind wieder zurück aus München. Prompt, wie schon einmal, hat es gestern während der Fahrt in Bayern heftig geschneit, auch auf der Heimfahrt, das war nicht sehr angenehm.
Wieder einmal hat sich gezeigt, warum mir München als Ausstellungsort so unsympathisch ist: Anders als eine Ausstellung in einer Messehalle, gibt es keine Möglichkeit, alle Ringe mit einem Wagerl zu erreichen. Es gibt nur enge Treppen, keinen Lift. Wer also viele Kleinhunde in Kennels spazieren fährt, oder die großen Futtersäcke einkauft und zum Auto karren will, hat Pech. A propos Auto: Fünfzehn bis zwanzig Minuten Fußweg zwischen Auto und Ring sind auf jeden Fall drin. Besser, man kommt am Ring nicht drauf, etwas im Wagen vergessen zu haben ...
Nochmal a propos Auto: Das Ausstellungsgelände liegt schon etwa zwanzig Meter weit in der Umweltzone. Besucher ohne Feinstaubplakette am Auto machen sich also strafbar, wenn sie die angebotenen Parkflächen benützen!
Die Rassen, die das Pech haben, einen Ring im Erdgeschoß zugewiesen zu bekommen, sind besonders arm: Die Ringe sind winzig, maximal zwanzig, fünfundzwanzig Quadratmeter (darin stehen ja auch noch die Richtertische!). Und darum herum brandet der Zuschauerverkehr. Platz, um sich mit Hunden in der Nähe des Rings zu platzieren, existiert so gut wie gar nicht. Die Weißen Schäferhunde hatten eine Sonderschau in einem derart winzigen Ring. Wie man hier seröserweise das Gangwerk und die Bewegung beurteilen soll, ist mir schleierhaft. Daneben die Pyrenäen-Schäferhunde: Mehr als vierzig Hunde in und neben dem Winz-Ring, zusammengestiegen von Tausenden Besuchern.
Angesichts der hohen Meldegebühren empfinde ich es als ärgerlich, dass es weder Pokale für Jugendbeste und CACIB gibt, auch keine Schleifchen (gut, ohne letztere kann man leben, aber was soll man auf das Ego-Regal stellen???).
Als Frechheit empfinde ich aber, dass den Hunden zugemutet wird, auf spiegelglatten, teilweise schwarzen Böden zu laufen. Das ist vorsintflutlich, denn mittlerweile ist Teppichboden über die gesamte Fläche der Ringe Standard. Das Ausstellungsbüro ist nicht bezeichnet, und unfähig, so etwas simples wie eine Eintragung in ein Leistungsheft vorzunehmen. Witzig ist folgendes: Auf der Ausstellungswebseite wird darum gebeten, die hundlichen Hinterlassenschaften mittels der in Ständern angebotenen Sackerln zu beseitigen. Diese Ständer gab es aber nicht. Die Sackerl wurden dafür zusammen mit den Richterberichten am Ende der Ausstellung, ab 15 Uhr verteilt - Kacken für erzogene Hunde daher erst ab 15 Uhr! Die verschollenen Ständer fanden sich dann aber gesammelt im - praktisch kaum auffindbaren - Ausstellungsbüro ...
Das Einkaufsangebot war demgemäß - vor allem verglichen mit jenem in Wels - ebenfalls sehr beschränkt. Die IHA München ist eine reine Cashcow, bei welcher die Aussteller mit ihren Hunden klar am Ende der Hackordnung stehen. Dabei hätte man am ehemaligen Flughafen München-Riem ein erstklassiges Messegelände mit direktem Autobahnanschluss, aber das ist den Veranstaltern wohl zu teuer.
Einziger Vorteil des Olympiaparks ist der eben der große Park, in welchem man mit den Hunden während der Ausstellung gut spazieren gehen kann.
Ach ja, mit den Ergebnissen sind wir sehr zufrieden: Chagall hat V1, CAC/CACIB und ist Bayerischer Landessieger, und Ulysse hat bei der Sonderschau v2 gemacht.
Marcus