Also das kann ich nicht bestätigen. Manche Hundebesitzer trauen sich gar nicht, den Hund mit 9 Wochen frei laufen zu lassen.
Ich habe beobachtet und erlebt, daß das sogenannte "Anlegen" des Freilaufens im Welpenalter (also bis zum ersten "Flegelalter" - das zwischen ca 4 und 7 Monaten - womit das Junghundealter beginnt - plötzlich auftritt und verschieden arg ist je nach Hund - ) sehr wichtig ist. Da übt man das ein, was später nach Überwindung der kritischen Phasen wiederum wie immer da gewesen auftaucht: Daß der Hund auf Ruf, z.B. "Zu mir", schnell ganz bis zu einem her kommt, und keinerlei Repression oder Druck durch Anforderung einer anderen Übung erlebt und demotiviert wird, sondern gerne herkommt, sich berühren läßt (um später das Anleinen ohne Problem zu akzeptieren) , gestreichelt wird, mit freundlicher Stimme gelobt wird, vielleicht sofort ein Spielchen erlebt und eventuell auch ein Leckerli erhält. Anfangs muß man ganz geduldig locken, ohne ungeduldig und grantig zu werden, bis er da ist und ihm die erwähnten angenehmen Erlebnisse ermöglichen. Er muß es ja erst verstehen und durch Üben erlernen. (Viele benützen für diese Erziehungsschritte - und weitere - gerne die Konditionierungsmethode des Clicker . Für diesen Weg gibt es jetzt schon viele "Lehrer" zu finden...)
Wie bei Kindern dringen die Lernerfahrungen umso tiefer ein, je früher sie gemacht werden. Deshalb ist der Aufbau von Vertrauen des Hundes zu seinen Menschen im Welpenalter so wichtig - aber auch der Aufbau einer Lernbereitschaft durch angenehme Lernerfahrungen....
(Eine andere Übung, für die man das Welpenalter auch unbedingt nützen muß, ist das "Nicht-Ziehen": Mit dem Hund Blickkontakt aufbauen, ihn für jede Aufnahme von Blickkontakt loben - ungefähr so wie beim Herkommen, da wird die Leine schon locker und dazu sagen - Z.B - "Bleib bei mir". Dann "schmecken diese Wörter mit der Zeit angenehm und verursachen ein Sich-dem-Führer-Zuwenden. Denn das Ziehen ist ja ein behindertes in die Umgebung streben, manche sagen sogar "Jagen" dazu...Wenn der Hund in der Aufbauphase, ca 2- 3 Jahre, nicht durch etwas anderes das Ziehen lernt und übt, z.B. durch Benützung einer Flexi, die Zieh-Anstrengung erfordert, um sie auszurollen, dann ist das eine Grundlage, die später immer wieder hervorgeholt werden kann..)
Wenn dann die einzelnen "Flegelphasen" oder kritischen Phasen kommmen, muß "gezielt" , ich meine unter Zuhilfenahme verschiedener Kontollmaßnahmen, die ein Ausbüxen verhindern - ich bin nur für sanfte, aber konsequente Kontrolle durch die Leine (bis hin zur Schleppleine) und geduldiges Üben - sozusagen von vorne angefangen werden und geübt,geübt... werden.
(Wichtig ist dabei, daß das Vertrauen, das man eben in der Welpenzeit aufgebaut hat, nicht kaputt gemacht wird durch Grobheit.)
Dann taucht das Bereits-Gekonnte plötzlich wieder auf - wenn man nicht durch Nachlässigkeit verursacht hat, daß der Hund "gelernt" hat, daß es ohne Gehorsam auch geht und das Erlernte verschüttet ist....
So geht es von Schwelle zu Schwelle, dann ist es einpaar Jahre - ca von 3 bis 8 - je nach Hund und Veranlagungen kann das stark variieren - etwas leichter, bis die Zeit des Alters kommt und der Hund aus anderen Gründen wiederum schlechter "funktioniert" und wiederum mehr Geduld gefordert ist, damit es gut weiter geht....
F-K