Hund - ja oder nein?

Cocolina

Anfänger Knochen
Hallo ihr Lieben!

Ich bin ganz neu hier in diesem Forum und habe einige Fragen.
Erstmal zu meiner Vergangenheit:
Ich bin mit Tieren aufgewachsen, bereits als Baby hatten meine Eltern zwei Schäferhunde und mit 6 bekam ich meinen Kater und gleich darauf einen weiteren. Mit 7 bekam ich meinen wichtigsten Wegbegleiter, meinen wunderbaren schwarzen Königspudel. Ich habe dieses Tier verehrt wie kein zweites und er war mir 14 wunderbare Jahre lang ein treuer Begleiter. Letztes Jahr verstarb er jedoch an Krebs und ich vermisse ihn seither täglich. Kurz nach ihm verstarben auch noch unsere beiden süßen Kater.

Ich lebe seit zwei Jahren in der Steiermark, meine Eltern in Oberösterreich und mir fehlt das Gefühl eines Vierbeiners an meiner Seite und die Verantwortung die er mit sich bringt. Die letzte Zeit die mein Pudelchen noch hatte verbrachte ich so gut es ging bei ihm und versuchte so viel wie möglich für ihn da zu sein und ihm seine Schmerzen zu erleichtern. Die erste Zeit nach seinem Tod wollte ich keinen Gedanken an ein neues Tier aufbringen, da ich meinen Schatz nie durch einen anderen Hund ersetzen wollte. Mittlerweile fehlt mir jedoch, wie bereits gesagt, das wunderbare Gefühl das einem ein Haustier gibt und ich habe eingesehen, dass ein neuer Hund kein Ersatz meines geliebten Pudels wäre, sondern einfach ein komplett anderes liebes Wesen das einen Platz in meinem Herzen einnehmen würde.

Nun zu meiner jetztigen Situation. Ich lebe in einer kleinen Wohnung etwas abseits der Innenstadt und bin Studentin. Das bedeutet, dass ich mehrmals pro Woche für ca drei Stunden nicht zu hause wäre (den ersten Monat würde ich natürlich zuhause bleiben bzw könnte ich den Kleinen später zu Vorlesungen mitnehmen). Ich wohne nicht weit von zwei Parks entfernt und würde den Süßen gerne in die Welpenschule und danach in die Hundeschule für Fortgeschrittene begleiten. Weiters möchte ich ihn gerne Barfen und hab mich auch schon sehr mit dem Thema auseinander gesetzt und mich über Fleischquellen usw informiert.

Trotz aller guten Vorsätze plagen mich jedoch Zweifel. Ist eine kleine Wohnung trotz genug Auslauf wirklich das Richtige für einen Hund? Reichen Parks in der Nähe aus um einen eigenen Garten zu ersetzen? Reicht es dem Hund, an Tagen an denen ich krank bin, nur einen kurzen Spaziergang zu haben? Kann ich einen Hund überhaupt ganz alleine halten?
Ich möchte auf keinen Fall einen Hund halten der dann eventuell unglücklich ist oder ich ihm nicht alles bieten kann was er verdient.

Vielleicht könnt ihr mir bei meinem Problem helfen und mir eure Meinungen zu meiner Wohn- und Lebenssituation mitteilen.

Ich würde mich sehr freuen! =)

Lg, Cocolina
 
deine anfrage klingt ehrlich, darum mache ich mal den anfang, obwohl ich nicht so gerne darüber schreibe/rede.

mein leben ist für mich ohne hund undenkbar. seit ich mir meiner selbst bewußt bin, liebe ich hunde. 1986 habe ich mir zum ersten mal diesen wunsch mit einer boxerhündin erfüllt (die mich adoptiert hat) - trotz arbeit, nachdem abgeklärt war, dass sie mitkommen darf.

ich habe mein leben immer so ausgerichtet, dass für meine hunde genug platz und zeit war.

2004 wurde bei mir (obwohl ich schon älter bin) MS diagnostiziert - da war mein aktueller hund bereits 9 jahre alt. ich war sicher nie wieder einem hund ein angemessenes leben bieten zu können.

im herbst 2007 bat mich eine freundin einen dogo für 3 monate in pflege zu nehmen - er ist immer noch bei mir:)

auch wenn ich auf ein elektrofahrzeug angewiesen bin, besuchen wir die hundeschule und sind täglich 1-2 stunden unterwegs. ich glaube, dass mein hund glücklich ist, auch wenn er nur dann wirklich freilauf hat, wenn eine begleitperson mit ist, die ihn von überall abholen kann;)

wenn du dein leben mit einem hund teilen willst, wird sich immer die möglichkeit finden, dem hund ein angemessenes leben zu ermöglichen:)
 
Danke Christine, ich weiß deine Ehrlichkeit sehr zu schätzen und bin wirklich dankbar für deine Antwort. Du zeigst, dass es möglich ist Dinge zu erreichen die unerreichbar scheinen. Vielen lieben Dank! :)
 
Ich finde du hast das aller aller wichtigste für eine gute HH bereits gemacht:
Du machst dir Gedanken, befragst dich vorher und stellst dich dem Thema auch kritisch.

Ich kann dich zwecks Wohnung und Studentin + Hund nur Mut machen:
Die meisten meiner Freunde haben Hunde und viele studieren noch (übrigens auch in Graz) und alle ihre Hunde geht es supergut, bekommen viel Beschäftigung und Auslauf und dürfen hin und wieder auf die Uni mit.

Als Rusty zu uns gekommen ist, hab ich auch noch studiert und habe noch studiert als ich schon alle 3 Wuffels gehabt habe.
Es war die beste und allerschönste Zeit für mich überhaupt (und so viel Zeit für die Hunde wie man als Studentin hat, hat man dann mit einer fixen Arbeit sicher nicht mehr)

Wichtig ist nur, dass du dir im Klaren sein musst, dass ein Hund natürlich auch (mehr oder weniger) viel kostet und das auch mal unerwartete TAkosten bevorstehen können und denk dran dass du höchstwahrscheinlich mit der Uni fertig werden wirst, wenn dein Hund noch bei dir ist und du dein Leben auch danach richten solltest.

Ich wünsche dir alles Gute bei deiner Entscheidung und ersetzen wirst du niemals ein Tier, sondern du bietest einfach einem anderen Tier einen guten Platz.
 
Ja, das mit den Kosten hab ich natürlich bedacht und den mir zur Verfügung stehenden Betrag bereits tausende Male durchkalkuliert. Inklusive Hundesteuer, Versicherung, Hundeschule, Futter, TA Kosten usw.
Ich spare bereits seit längerem um ein gutest Startkapital von ca 3000,- zu haben um die Kosten für den Hund ansich und anfallende Beträge abdecken zu können. Aber es ist mir eben wichtig, dem Tierchen alles bieten zu können was es benötigt. Nichts liegt mir ferner als ein Lebewesen zu mir zu holen und es dann unglücklich zu sehen. Es ärgert mich zu sehen, wie viele Leute sich Hunde holen ohne überhaupt eine Ahnung davon zu haben, welche Ansprüche ein Haustier hat. Ich war ab und zu im Tierheim Hunde ausführen und der Anblick der kleinen Vierbeiner die gedankenlos gekauft und dann abgeschoben wurden machte mich jedes Mal wahnsinnig traurig.
Danke für eure lieben Antworten und Zusprüche!
 
es ist so schwierig jemanden zu einem hund zu raten oder abzuraten, wenn man diesen menschen nicht kennt.

für mich war bei der entscheidung vollkommen klar, dass ich "diesen" hund, für den ich mich entscheide, bis an sein oder mein lebensende begleiten werde. du erweckst den eindruck, es ähnlich zu sehen. und wenns so ist, dann brauchst du unseren zuspruch nicht. ;)
 
es ist so schwierig jemanden zu einem hund zu raten oder abzuraten, wenn man diesen menschen nicht kennt.

für mich war bei der entscheidung vollkommen klar, dass ich "diesen" hund, für den ich mich entscheide, bis an sein oder mein lebensende begleiten werde. du erweckst den eindruck, es ähnlich zu sehen. und wenns so ist, dann brauchst du unseren zuspruch nicht. ;)

Da stimme ich dir vollkommen zu :)
Eben bei uns wars auch so: Wir haben uns für ein Leben mit unseren Hunden entschieden und wir tun einfach alles was uns möglich ist, sie glücklich zu machen.

Die Entscheidung werden wir nicht fällen können, ob eine Hund nun bei dir einziehen soll oder nicht, ich sag aber mal so, wenn alles Rundherum geregelt ist und du dir schon alles so geplant hast, dann lass doch einfach dein Herz entscheiden!!!!
 
:) Ich hatte 4 Rattenjungs über die gesagt wurde, dass sie bei mir ein schöneres Leben hatten als ich selbst. Heißt: während ich TK Gemüse futterte genossen die süßen Stinker frisches Bio Obst und Gemüse -zusätzlich hatten sie meine ganze Wohnung für sich zur Verfügung. Ich würde alles für meine Haustiere tun, das steht für mich fest.
Aber Ratten sind eben doch etwas anderes als ein Hund. Ich hab mich jetzt viel mit Französischen Bulldoggen auseinander gesetzt und denke, dass diese gut als "Wohungshunde" geeignet wären und besonders zu meinen Lebensgewohnheiten passen würden, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob diese Hundis artgerechte Zuchten sind, ob es nicht doch besser wäre nach einer Rasse zu suchen die garantiert freiatmend ist. Ich bin einfach voller Fragen die es erst zu klären gibt bevor ich den Schritt machen kann, die Verantwortung für ein ganzes Hundeleben zu übernehmen :)
 
eine freundin von mir überlegt auch, ob sie sich nach dem ableben ihrer derzeitigen hündin vllt einen french bully nimmt. in der huschu, die ich besuche, gibt es 2 davon, wo bei der älteren (welpi kann man noch nichts sagen) keine atemprobleme bestehen. die hunde sind aus einer zucht in ungarn.
 
weißt du denn wie die Züchter heißen und ob's die im Internet irgendwo zu finden gibt? Man findet nämlich leider kaum seriöse Züchter im Internet aber dafür tonnenweise willhaben und flohmarkt Angebote :(
 
Halli hallo!
Also wie schon erwähnt, definitiv entscheiden musst du selbst.

Aber ein paar Bedenken kann ich dir schon nehmen. Also die Wohnungsgröße ist einem Hund relativ egal. Ich habe mit meinem Schäfer-Retriever-Mischling schon alle möglichen Behausungen durch. Von der 35qm Wiener Innenstadtgarcionniere, über eine 70qm WG und nun mit Haus mit Garten, dazwischen kleines Dienstzimmer mit Innenhof. Der Hund hat seinen Platz und solange ich da bin und er genug Bewegung und Beschäftigung bekommt ist seine Welt in Ordnung. Ich will nicht sagen, dass ein Garten und das Leben am Land nicht so seine Vorteile hat. Vor allem wenn man mal einen großen Fleischknochen füttert, oder das Hundetier mal Durchfall hat - aber gehen tuts ohne auch.
Ich war auch ein Jahr in Graz (hundelos), empfinde es dort aber eigentlich als sehr hundefreundlich.

Was ich als wichtig empfinde, aber das ist halt sehr typabhängig, such dir ein paar verlässliche Leut, zu denen du den Hund auch mal geben kannst. Sei es wenn du mal krank wirst oder auch einfach wenn du mal richtig fortgehen willst. Also mir war klar, dass ich einen Hund will, aber auch dass ich nicht auf alles verzichten will, z.B. mal ein Festival, Exkursionen oder auch mal hundefreier Urlaub. Da ist ein Netz an Hundefreunden gut und es gibt ja genug Möglichkeiten sich zu revanchieren, das muss nicht immer Geld sein.

Ansonsten kann ich nur einen ausgedehnten Notgroschen empfehlen, denn es kann immer was sein. Die 100tige Sicherheit gibt es ohnehin nicht und du wirkst auf keinen Fall gedankenlos. Du wirst sicherlich die richtige Entscheidung treffen!

LG Selina
 
weißt du denn wie die Züchter heißen und ob's die im Internet irgendwo zu finden gibt? Man findet nämlich leider kaum seriöse Züchter im Internet aber dafür tonnenweise willhaben und flohmarkt Angebote :(

ich hab den zettel, wo ich mir die internetseite notiert habe mitgewaschen, aber ich werde sie mir nochmals besorgen und dir bekannt geben;)
 
Christine: Vielen vielen Dank =)))

Selina: ja, darüber hab ich auch schon nachgedacht, aber GsD wohnt meine Schwester mit Freund und Kätzchen (2 MainCoon) --> wir sind eine sehr tierliebe Familie - nur 10 Minuten weg von mir und würden immer als Tiersitter für die jeweils andere einspringen =)
 
Liebe Cocolina,

du scheinst wirklich schon für alles vorbereitet zu sein. Das finde ich toll :)!

Die Größe der Wohnung spielt keine Rolle, wie schon meine VorschreiberInnen meinten. Es geht in erster Linie um den Auslauf und die ausreichende Beschäftigung des Hundes. Wir haben zwar einen Garten, aber der ersetzt eigentlich gar nichts. Mein Hund würde ihn (außer zum Markieren) nie als "Klo" benützen. Und Bewegung macht er da auch nicht genug.

Dass du dich nun zu einem kleineren Hund hingezogen fühlst, finde ich auch gut und deiner Situation angemessen. Der lässt sich einfach schnell mal wohin mitnehmen - sei es auf Besuch oder vielleicht später auch in die Arbeit. Mein "Kleiner" hat knappe 5 Kilo und ist ein absolut vollwertiger Hund mit entsprechenden Bedürfnissen und Fähigkeiten. Ich habe einen Bolonka Zwetna (nicht haarend, keine Schlammlacke auslassend, selbstbewusst und ziemlich clever).
Darf ich fragen, wie du auf die Rasse "Französische Bulldogge" kommst? Ich finde diese Bullis sehr lieb, mich würden einfach deine Beweggründe interessieren.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einer überzeugten und wohldurchdachten Entscheidung auch Lösungen für etwaige spätere Probleme folgen. Nachdem ich meinen Henry das erste Jahr in die Arbeit mitnehmen durfte, stand mir ein Jobwechsel ins Haus. Nun bin ich Lehrerin in der Schule, Henry ist also vormittags allein zu Hause - aber ich habe bei unseren Spaziergängen eine Hundehalterin kennen gelernt, die Henry nur allzu gerne zu sich nimmt, wenn ich mal länger Unterricht habe.

Dass deine Schwester so nahe wohnt, ist ja ein Glücksfall!. Einen Welpen kannst du wunderbar an Katzen gewöhnen (habe selber 2 13-jährige Perser, die sich mit Henry super verstehen).

Ich bin schon gespannt, wie du dich entscheiden wirst :)!

Liebe Grüße
Irmi alias Kedi
 
Hallo! =)

Auf die Bullies bin ich eigentlich eher durch Zufall gestoßen. Ich recherchiere eigentlich schon seit einem Jahr nach einer Hunderasse, die sich gut in meine Lebenssituation einleben kann und habe eben einfach Mal sämtliche Hunderassen durchforstet. Der Bully sprang mir sofort ins Auge. Besonders weil ich zuvor schon öfter einen durch Graz laufen gesehen hab.
Ich find sie optisch einfach hinreissend und die Eigenschaften der Kleinen passen auch ganz gut zu meinen eigenen. :) Aber festgelegt auf eine Rasse hab ich mich noch nicht, denn vlt find ich doch mal beim Spazieren gehen im TH mein Traumhündchen. :)

Aber bevor ich mir einen Hund anschaffen würde, müsste ich vermutlich einen Wohnungswechsel in Erwägung ziehen, also wird die spannende Frage ob ich mich dafür entscheide wohl doch noch etwas länger auf sich warten lassen müssen. ;)

Glg
 
Ich finde es unglaublich toll, wieviele Gedanken du dir machst. Echt super! Sowas findet man nicht oft...
Hoffentlich findest du DEINEN Hund. Nachdem du dir sowieso über alles Gedanken machst, wird das sicher ein glücklicher Hund werden. ;)

Sorry, das musste ich loswerden. :p
 
Ich würde auch zu JA tendieren.

Wegen dem Bully..meine Tante hat auch einen, zufällig aus der Arche Noah..er ist hochbeiniger, schlanker und vorallem mit mehr Nase wie jeder Bullie den ich irgendwo sehe. Er hatte zwar Patella und wurde operiert, aber er ist ein toller Clown - und es war Zufall das sie ihn gefunden hat, sie war eigentlich auf nen Welpen vom Züchter eingestellt.
 
Hallo,

zum Thema Bully kann ich erstmal die Clubseite empfehlen, da stehn mal einige Züchter oben http://www.franzbull.at/Bully-Club/Home.html
Vom Künigelberg kenn ich einen, der keine Atembeschwerden hat, wurde allerdings auch schon am Knie operiert.

Bullys findet man allerdings auch immer wieder im Tierschutz und wenn er dann schon ca. 1 Jahr oder älter ist, dann siehst bzw. hörst auch gleich ob er Atembeschwerden hat.

Viel Spaß bei der Planung, egal welcher Hund es wird. Vorfreude ist die schönste Freude :D .
 
danke für diesen Thread. :) ich freu mich, dass es offensichtlich Menschen gibt, die sich WIRKLICH und ERNSTHAFT Gedanken machen, bevor unüberlegt ein Hund angeschafft wird.

ich bin gespannt, wie du dich entscheidest und was für ein Hund es dann wird. :) halt uns bitte auf dem Laufenden!
 
Also meine Lieben

Erstmal: TAUSEND DANK für eure lieben Worte. Ich habe jetzt eine Entscheidung getroffen. =)

Ich werde nochmal mit meiner Vermieterin reden. Sollte sie weiterhin gegen Hundehaltung sein (deshalb der Wohnungswechsel) werde ich umziehen und mir so bald wie möglich einen kleinen Vierbeiner holen. =) Ihr habt mir echt geholfen!

Drück euch alle =)))

vlg
 
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