Ich sehe es mal so: Nahezu jeder Welpe wird am Anfang in Freifolge freiwillig seinem neuen Herrchen, Frauchen, oder vielleicht auch dem Ersthund dieser nachtapsen und versuchen, Schritt zu halten.
Ich hatte ziemlich temperamentvolle (Rodin), aber auch extrem faule Socken, die immer nach 50m schon getragen werden wollten, in meiner Sammlung.
Wenn die kleinen Herrschaften mobiler werden, so mit 3-4 Monaten (?), beginnen sie auch immer mehr eigenständiger die "Welt" zu erkunden, und entfernen sich auch ein bisschen mehr. Mit 4 Monaten ein fix befolgtes "Hier" zu verlangen, ist in meinen Augen eher utopisches Unterfangen. Ich kann ihn spielerisch locken und mit viel "Getöse" loben, mit Spielsachen, Leckerlis usw motivieren, und dabei immer mehr BEWUßTER an mich binden. Will er nicht, ist es in ungefährlichen Gegenden sicherlich auch angebracht, dass ich mich umdrehe und in die Gegenrichtung marschiere, mich verstecke .... Ob die Leine, an die Mr oder Miss Zwerg dann doch wieder kommt, dabei soooo eine böse Wirkung hat, wage ich aber zu bezweifeln. Meine haben mit Leine noch nie böse Erfahrungen gemacht, nur weil sie nach einer gewissen Zeit wieder angehängt wurden. Und die Leinenführigkeit ist da ein ganz anderes Kapitel.
Wenn ich aber den Zwerg spielen lasse, und darauf warte, dass der gerade mega-beschäftigte Jüngsthund dabei auch mal BEWUßT zu mir guckt, damit ich ihm signalisieren kann, dass er zu mir kommen soll, dann kann ich sehr wahrscheinlich sehr lange warten, denn auch dieses "sanfte Abbruchsignal" wird seine Wirkung wahrscheinlich verfehlen, aber ... Zwerg kapiert "Ah, die Alte ist eh noch da, paßt schon ...". D. h., in 85%, wenns nicht mehr sogar mehr sind? - muss ich das Zwergi wohl holen, anhängen und weiter gehen. Dann hätte er aber sehr wohl "negative" Verknüpfungen, was die Leine betrifft gemacht - oder sogar mit dem Menschen dahinter?
Daraus resultiert dann durchaus hin und wieder das vom Hundezwerg initiierte "Fangerl-Spiel". Ich bin bei meinen sehr gut damit gefahren, dass ich derartige Tendenzen ignoriert habe, mich umdrehte (weil ich häufig auch noch lachen musste) und in irgendeine (ungefährliche) Richtung weiter ging. Möglich, dass der Körper da eine deutlichere Sprache spricht als der Mensch mit Pfeifen, Clickern oder Rufen ... und es ist sicherlich KEINE Universal-Methode, die bei JEDEM Hund funktioniert, aber letztendlich muss ich in Bälde den Junghund sowieso wieder anhängen, ob grad mitten im Spiel mit anderen Welpen oder - weil er es sich doch zu meinen Gunsten überlegt hat, und mir nachläuft?
Ja, und dann hab ich einen Jüngsthund, der halt seine Kreise schon erweitert und worüber ICH mir dann weiter kreisende Gedanken auch machen muss.
Doch, eine gewisse "Absicht" kann man Hunden schon unterstellen. Die "Absicht", die aus dem Lernen folgt, die Verknüpfung ...


Die Frage ist, wie lasse ich aus der Verknüpfung "Leine = Spiel-Abbruch = SOFORT herkommen auf Hier", die Leine als vermeintlichen Bösewicht weg?