Tja, Upps, Hoppla und Shit happens
Wenn man sich 30 Jahre lang mehr oder weniger auf der Flucht befindet, wähnt man sich wohl mit der Zeit wieder in Sicherheit - doch dem ist nicht so: Jene Frau, deren Foto letzte Woche durch die Weltpresse ging, weil sie von Forschern aus Seoul ihren toten Hund klonen ließ, ist eine in Großbritannien gesuchte Enführerin und mutmaßliche Sextäterin! Die Ex-Beautyqueen soll 1978 in England einen minderjährigen Burschen aus einer Mormonen-Gemeinschaft entführt, ihn tagelang in einem Gartenhaus an ein Bett gefesselt und zum Sex gezwungen haben.
Als die Zeitungen in Großbritannien über die "Klonhunde-Frau" Bernann McKinney berichteten, gingen zahlreiche Anrufe in den Redaktionen ein. Allerdings nicht zum Thema Genmanipulation. "Das ist doch Joyce McKinney, die Entführerin!", hieß es mehrmals. Und in der Tat - laut der britischen Zeitung "Daily Mail" hat die heute 58-Jährige es bereits zugegeben, die Gesuchte zu sein.
Sie sei in den USA untergetaucht und habe fortan ihren Mittelnamen Bernann benutzt. "Die Joyce McKinney, die vor 30 Jahren verschwunden ist, existiert nicht mehr", sagte sie der Zeitung. Sie habe sich gebessert und sei jetzt ein anderer Mensch.
Mormonen entführt und in Gartenhaus gefangen gehalten
Joyce McKinney besuchte in den Siebzigern die Mormonen-Universität im US-Bundesstaat Utah. Bei einem Studentenaustausch-Trip nach England verliebte sie sich in einen 17 Jahre alten Kollegen. Regelrecht versessen sei sie auf den jungen Mann gewesen, der für sein Alter sehr kindlich ausgesehen haben soll. Schließlich entführte die damals 28-jährige Ex-Beautyqueen den Burschen, versteckte ihn mehrere Tage ans Bett gefesselt in einem Gartenhaus und soll ihn dort auch zum Sex gezwungen haben. McKinney wurde verhaftet, kam jedoch auf Kaution frei und setzte sich sofort in die USA ab, wo sie sich im Bundesstaat North Carolina niederließ und unter anderem als Drehbuchautorin gearbeitet haben soll.
Toter Hund für 30.000 Dollar klonen lassen
In den letzten Jahren sorgte die Frau auch dort für Aufregung. In ihrer Heimatstadt Newland stieß sie eine Flut an Rechtsstreitigkeiten los, als ihr geliebter Hund einen Bienenstich erlitt. Sie klagte sogar einen Polizeibeamten! Als der Pitbull starb, suchte sie Kontakt zu den Wissenschaftlern in Seoul, die für 30.000 Dollar ihren Liebling gleich in fünffacher Ausfertigung wieder zum Leben erweckten Ob McKinney in England wegen der 30 Jahre zurückliegenden Tat - die Sexvorwürfe bestreitet sie - noch heute Ärger drohen würde, ist nicht bekannt. Einen Trip ins Vereinigte Königreich habe die Frau aber ohnehin nicht geplant.