Hund auspowern

Roman

Neuer Knochen
Hallo
Ich habe einen 12 Monate alten Mischlingsrüden mit Namen Charlie.
Seine Genetische "Mischung" "besteht" aus Amstaff, Labrador und Magyar Vizsla.
Er ist ein extremer Wirbelwind und will mit allem was Hund ist spielen.
Da er mittlerweile 30 kg wiegt bringt das leider sehr viele Probleme mit sich.
Etliche Hundebesitzer die ihn bereits kennen machen inzwischen einen riesen Bogen um ihn.
Meine Frage daher lautet: Wie schaffe ich es sein ungestümes Verhalten in den Griff zu bekommen?
 
Hallo,

Wichtig ist, das dein Hund Respekt lernt und zwar allen Lebewesen gegenüber. Momentan ist er wahrscheinlich in eine "Rüpelphase".

Auspowern finde ich das falsche Wort. Ein Hund muss nicht aus"ge"powerd werden, sondern sollte ausgelastet werden. Das bedeutet nicht stundenlang am Rad laufen oder mit Hundekumpels "spielen" -
Es gibt artgerechte Beschäftigung die Körpers und Geist auslasten..

Mit meine Ridgebacks mache ich Mantrailing, Zughundesport, etwas Breitensport -
Gibt aber viele andere Sportarten...

Noch wichtiger ist für mich, gemeinsam mit meinen Hunden was zu erleben und auch die Seele bummeln lassen.

Zuviel ist kontraproduktiv und bewirkt das der Hund immer mehr braucht und hibbeliger wird..
 
Zuletzt bearbeitet:
Das für mein Verständnis "merkwürdige" (sorry aber mir ist leider keine andere Formulierung eingefallen) ist, das Charlie zuhause komplett das gegenteilige Verhalten zeigt. Sprich: er ist vom Verhalten her ruhig und sucht die meiste Zeit meine Nähe.
Sobald ich jedoch mit ihm bei der Wohnung hinaus gehe ändert sich sein Verhalten in der Form die ich oben beschrieben habe.
 
Kann sein, dass er sich einfach freut weil ihr rausgeht. Meine alte Oma ist noch immer so, dass sie mit 16,5 Jahren freut wenn sie weiß wir gehen raus, auch wenn wir nur ganz "langweilig" aufs Feld gehen.
 
Habe eine teilweise ähnliche Mischung, ebenfalls zuhause - gemütlicher Couchpotato, draußen - ständig an was dran, und sehr aufgeregt.
Immer mehr körperliche Beanspruchung bringt nix, außer Problemen im Alter wegen Überbelastung. Er wird nur immer fitter, und braucht dann immer mehr….

Wie hier schon angedeutet wurde, Beschäftigung für den Kopf, viel Nasenarbeit - das kann sein gemütliche (Leinen) Schnüffelspaziergänge, Leckerlisuchen im Garten, oder auch „richtige“ Fährtenarbeit. Dazu ein paar Tricks lernen, wieder ganz nach Geschmack, Lust und Laune.
Und für den gemeinsamen Alltag, auch gutes Benehmen in der Öffentlichkeit üben. Ob in einer Hundeschule, mit einer Einzeltrainerin oder auch ganz alleine, jedenfalls ist das in dem Alter wichtig.

Auf fremde Hunde einfach so zulaufen lassen, würde ich komplett verhindern. Anleinen, ablenken, was anderes machen.
Zum Spielen genügen 2, 3 gute Hundefreunde, die von der körperlichen Robustheit her passen.
 
Oh ja die Mischung draußen juhu, dringen ok kenn ich. Meine Kleine ist draußen auch ein Wirbelwind. Vor allem auch kaum fähig etwas zu lernen weil sie übermäßig auf alle Reize reagiert.

Wir versuchen auch gerade sie mit Hirnarbeit ruhiger zu bekommen. Drinnen üben wo sie noch aufnahmefähig ist, dann draußen weiter machen. Sie kann sich auch besser konzentrieren wenn sie etwas im Mund trägt. Warum auch immer. Scheint zu beruhigen.
 
Also das Verhalten ist für mich gar nicht so überraschend. Die ganze Zeit ruhig und entspannt gewesen...klar ist draußen Aktion. Irgendwann muss doch die Energie raus...und draußen gibt es halt viel Neues und Interessantes zu entdecken.

meiner Erfahrung nach tuen folgende Aspekte gut: Disziplin, Zuneigung und Beschäftigung.
Ich achte also persönlich von Anfang an, schon bevor ich aus dem Haus gehe, darauf. Ich lege also die Leine erst an, wenn mein Hund sich ruhig hinsetzt und abwartet....ich öffne die Tür erst, wenn mein Hund ruhig abwartet....ich begrenze meinen Hund anfangs an der Leine (mein Hund läuft an lockerer kurzer Leine neben oder hinter mir)...wenn das halbwegs klappt, dann lass ich mehr Raum zu...
Und ich achte darauf, meinen Hund nicht nur zu rufen, wenn ich ihn von irgendwas abhalten will ;), sonst lernt Hundi ganz schnell..." die Alte pfeift nur wenn es was Spannendes gibt, was hab ich also verpasst?"

PS ich spreche an dieser Stelle von meinem Hund, da "mein Hund" inzwischen fast 13 Jahre alt ist und ich all dies in ihren jüngeren Jahren beachten musste...inzwischen bin ich deutlich gelassener, behalte sie vermehrt an der Flex-Leine, da sie mich nicht mehr ausreichend hören kann und daher nicht mehr abrufbar ist....auf unserer Freilauffläche kann sie weiterhin offline laufen. Dort habe ich genügend Zeit sie rechtzeitig wieder an die Leine zu bekommen, da sie nach wie vor auf mich achtet und einen Blick auf mich hat. Dann kann ich ihr Sichtsignale geben auf die sie noch reagiert.
 
Hallo
Ich habe einen 12 Monate alten Mischlingsrüden mit Namen Charlie.
Seine Genetische "Mischung" "besteht" aus Amstaff, Labrador und Magyar Vizsla.
Er ist ein extremer Wirbelwind und will mit allem was Hund ist spielen.
Da er mittlerweile 30 kg wiegt bringt das leider sehr viele Probleme mit sich.
Etliche Hundebesitzer die ihn bereits kennen machen inzwischen einen riesen Bogen um ihn.
Meine Frage daher lautet: Wie schaffe ich es sein ungestümes Verhalten in den Griff zu bekommen?

🙈Oje. Sagen Sie, haben Sie denn schon ein HD-Röntgen gemacht? Ab der 16. Woche wäre es möglich gewesen. Und haben Sie es schon mit Versammlung und Ruhe versucht?

Ich habe eine 10 Monate alte Mudi-Hündin. Sie kommt von einem Nebenerwerbsbauernhof in Ungarn und wurde mir dort schon mit "Very energetic, I warn you!" angekündigt.

Und das Hauptproblem der letzten 7 Monate war: Schlafen.

Ein Junghund sollte um die 18 Stunden dösen und schlafen. Auch wenn er nicht will. Gerade wenn er nicht will!

Meine Hunde bleiben von Sport verschont. Dafür läuft die Grundausbildung ab Tag 1 bis zu dem Tag, an dem ich mit dem Hund ohne Leine bis zum Tierarzt gehen kann. Das sind 4km in der Großstadt.

Fräulein Very-energetic ist noch nicht ganz so weit. Sie schafft den Müllplatz noch nicht, die Stelle ist sehr laut und reizintensiv. An etwas ruhigeren Stellen klappt es schon lange (5. Monat) ohne Leine. Rückruf ist tadellos, Bleiben auch. Distanzkontrolle vor Schalenwild klappt traumhaft, nur die böse Krähe, dieser Lämmerschädling, muss very energetic zum Teufel gejagt werden. Dabei geht sie auf Lichtgeschwindigkeit und würde sie täglich so irr rennen, säßen wir in weniger als 2 Jahren beim Orthopäden.

Sie lebt mit einem 12jährigen Hund zusammen. Der bestimmt den Tagesablauf. Und der Seniorentrott im Winter hat ihr sehr gut getan. Sie musste die übelste Phase der Pubertät mehr oder minder verdösen. Dabei hat sie sich körperlich gut entwickelt, ist ihre heftige Junghunde-Konjunktivitis und ein Juckproblem am Rücken losgeworden. Ihre Geschwister hatten keinen Augenausfluß und keinen Juckreiz. Die leben alle in ungarischen Dörfern und ich sehe sie im Internet mit Nutzvieh laufen oder in großen Gärten liegen. Meine Hündin hat täglich bis11h am Vormittag ungefähr die zehnfache Reizintensität abgekriegt, die ihre Eltern in der Woche erleben. Nachtruhe, am Sofa bleiben, im Alltag gesammelt bleiben sind DIE zentralen Erziehungsthemen. "Auspowern" hat überhaupt noch nie stattgefunden, sondern wir gehen heim, wenn der alte Herr müde wirkt. Pro Woche finden 2 absolute Ruhetage statt - auf tierärztliches Anraten übrigens. Dressurübungen haben das Ausmaß von 1x täglich 10 Minuten und "bei Bedarf im real life".

Welpenspielgruppen und frequentierte Hundewiesen meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Drei gute Freunde zum Spielen und 10 verlässliche, bevorzugt ältere Kontakthunde sind völlig ausreichend. Alle anderen soll sie zügig und ruhig passieren.

Häppchenweise kriegt sie neue Eindrücke serviert, bis sie eine Situation merkbar generalisiert hat.

Heute ist Ruhetag. Morgen steht erstmals die U-Bahn am Lehrplan, wir werden DEN SCHWAN sehen, wahrscheinlich zum ersten Mal schwimmen und das Konzept "Gartenparty" kennenlernen. Nach Hause brauchen wir sicher ein Taxi, denn der junge Hund wird - eingesperrt auf 200m2 - vor lauter Eindrücken umkippen. Und Samstag ist Ruhetag!

Unsere jungen Hunden befinden sich in einer Phase des neuronalen Umbaus im Gehirn. Ihr großer Hund wächst auch noch. Mein kleiner Hund muss noch die erste Läufigkeit erleben. Struktur und Ruhe sind wichtig, nicht Aufganserln bis zur geistigen und körperlichen Erschöpfung.
 
Das ist vielleicht lesenswert für Sie. Der deutsche Tierarzt schreibt einen tollen Blog.


Bitte unterschätzen Sie den erzogenen (!) Begleithund nicht als "arbeitslos". Das Gegenteil ist der Fall. Ein Hund, der im modernen Alltag ohne Leine mitläuft und dabei eigenständig urteilt, arbeitet so schwer wie ein Border Collie an der Herde. Der braucht darüber hinaus NICHTS, keinen Sport und keine gekünstelte Bespaßung. Entspannt spazierengehen und gut ist.

Gehen Sie auf Null zurück und üben Sie das Verlassen der Wohnung und Gehen um den Block mit loser Leine. Den Abruf auf kurze Distanz etc. Der Hund darf nie hoch- und aus der Hand gehen. Keine Hundewiesen, besser grüne Einsamkeit. Wenige Hundekontakte und nur solche, die zu dem Rüpel passen. Am besten gefestigte, ältere Hunde, an denen sich das Jungtier orientieren kann.
 
Hallo , stelle meine frage dazu ein .

Warumm genau muss man einen Hund auspowern ?

Währe es nicht besser bzw gescheiter einen hippeligen Hund , ruhig zu machen ?

Zu den gegebenen Antworten gäbe es einiges zu sagen , aber JA ,
ist halt jedem seine eigene Meinung .

LG :
 
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