Hund an die Leine

S

Sally

Guest
Ich wurde heute beim Spaziergang mit meiner sieben Monate alten Mischlingshündin von drei Jägern angeschnautzt,weil mein Hund nicht angeleint war. Sie lief neben mir und es war weit und breit kein Wild zu sehen. Da bei uns im Ort Leinenzwang ist,gehe ich über Feldwege spaziern,um sie auslaufen zu lassen. Darf mein Hund wirklich nicht ohne Leine laufen?
 
Hallo Sally,
das kommt erst einmal darauf an, wo man wohnt, man steigt ja nicht mehr durch. Zu bestimmten Zeiten wird aufgerufen in bestimmten Regionen die Hunde zu bestimmten Zeiten anzuleinen um Brutvögel oder Wild nicht zu stören. Im Wald soll man auch anleinen, um das Wild nicht zu stören. Private Jagdpächter sind sowieso teilweise eklig, die haben uns schon beim Ausritt hinterhergeschossen (ohne Hunde). In manchen Gegenden kommt es darauf an, wie groß der Hund ist. Alles über 40 cm und 20 kg muß angeleint werden. Da steigt keiner mehr durch. Also, immer nach vorn und nach hinten schauen, wenn was kommt, sofort anleinen, dann kannst Du nichts verkehrt machen. Auch in Gegenden, wo die Verordnungen nicht so hart sind, wie bei uns in Hessen, lieber mal zu viel anleinen, als sich auf einen Streit einlassen. Sonst sticht Dir noch jemand den Hund ab und als Frau allein ist es mir sowieso nicht geheuer.
Ich bin lieber vorsichtig, bewundere aber Leute, die kontra geben.
Viele Grüße
Ingrid und Babette
 
Hallo Sally,
das hängt davon ab, wo Du bist, da es 1. für jedes Bundesland unterschiedliche Jagdgesetze gibt und 2. die Gemeinden auch noch mitreden, d.h. mitverordnen können.

Ad 1: Jagdrechtlich muß in Österreich der Hund auf Feldwegen im Einwirkungsbereich des Halters sein, d.h. es ist NICHT so, dass er auf Feldwegen immer angeleint sein muß. In einer WUFF-Ausgabe aus 1999 oder 1998 stand ein ausführlicher Artikel darüber. Ich kann ihn morgen raussuchen.

Ad 2: Je nachdem in welchem Gemeindegebeit der Feldweg liegt, sind diese Vorschriften zu beachten. Nur ist einerseits für den Normalbürger nicht eindeutig klar, wo die eine Gemeinde endet und die andere beginnt und die entsprechenden Informationen auch nicht auf dem Feldweg schriftlich nachzulesen.

Es ist echt eine heikle Situation das Ganze, aber kein Jäger darf in Österreich auf einem Feldweg einen Hund abschiessen, der sich innerhalb des Einwirkungsbereiches des Halters befindet!!!
 
Auch in Deutschland darf kein Jäger oder Jagdpächter einen Hund abschießen, der noch im Einflussbereich des Besitzers ist.
Nur: Alles ist eine Auslegungssache. Dann steht Meinung gegen Meinung, wenn ich behaupte, mein Hund war in meinem Einflussbereich, der Jäger meint genau das Gegenteil. Was nützt es mir am Ende, wenn ich vor Gericht zwar Recht bekomme, aber mein Hund erschossen?
Beiderseitige Rücksichtnahme sollte immer vorherrschen. Zu Brut/Jungtierzeiten gehören Hunde an die Leine, sofern sie nicht von sich aus auf den Wegen bleiben und sich max. 10 m vom Besitzer entfernen.
Kleiner Tip: Legt Euren Hunden selbstgestaltete Kenndecken an, das sieht dann offiziell aus und es kommt eher ein Gespräch zustande als nur "Gemaule".
Wolf
 
Hallo Wolf, das ist eine gute Idee mit den Kenndecken. Da sollte man dann noch ein weisses Viereck mit dem Zeichen für da Rote Kreuz drinnen aufmalen, nähen oder wie immer, ich denke, das schaut dann ja auch nicht schlecht aus und schützt den Hund. Man kann ja auch bei Fragen von Passanten ein bißchen flunkern, und gegen Flunkern, wenn man damit Hunde schützt sollte man nichts haben, meint Hans
 
Hallo Hans,
genau das habe ich damit gemeint.
Hundebesitzer sollten Phantasie entwickeln. Dann ist mein Hund eben ein Verloren-Sucher im Training oder ......
Auf diesen Trick bin ich vor Jahren im Urlaub gekommen - wir waren mit insges. 7 Hunden unterwegs - da wir immer angesprochen wurden, ob wir Tierheimhunde ausführen, Rettungshunde im Training sind u. ä.

Vielleicht wäre es genau dies: Kenndecken in auffälliger Farbe mit einem bestimmten Zeichen - z.B. lila Sonne - bedeutet: Tierheimhunde werden ausgeführt. Sind also Eigentum der Städte und Gemeinde. Und mit Städten und Gemeinden legt sich Jäger nicht gerne an.
Gruß Wolf
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:
.... Man kann ja auch bei Fragen von Passanten ein bißchen flunkern, und gegen Flunkern, wenn man damit Hunde schützt sollte man nichts haben, meint Hans ... [/quote]
Hallo Hans, hallo Wolf,
die Kennzeichnung hilft vor "Verwechslungen" und fördert das Gespräch.
Gehorsamsdemonstrationen von Publikum ist auch sehr wirkungsvoll. Ein Pfiff und der Hund erstarrt, ein zweiter und er kommt.
Meine haben es so gut drauf, dass ich meine Hasnd für das Stopzeichen oft nicht schnell genug hochbekomme, weil sie wissen, dass ein sauberes Stop bei "Feindberührung" fette Belohnung bedeutet. So sehen sie oft vor mir, ob ein Ansitz besetzt ist und spielen, in Sichtweite, die Heiligen, d.h. sie gehen sauber bei Fuß und düsen erst außer Sichweite wieder los. Man kann auch Hunde zum Flunkern erziehen und siehe da, es macht ihnen auch noch Spaß.
Wenn einer von meinen beiden nicht mehr rechtzeitig zurück ist bevor ich auf Jäger treffe, bleibt er in Deckung und ich behaupte er/sie grinst, wenn er nach des Jägers Abgang erscheint.
Bin ich zu spät mit meinem Pfiff, pfeife ich nicht, sondern stecke die Leine in die Tasche und bin ein hundeloser Naturfreund.
Waldarbeiter mögen meine Hunde´, nur wenn der Förster dabei ist sind sie förmlich.
Wanderer beurteilen sie nach ihrem Gang: ihre Reaktion reicht von ignorieren bis äußerst wohlerzogen.
Allerdings sind sie im Wald geschützter, da sie zu den jagdlichen Rassen zählen.Die "Gewandung" des Hundeführers ist hierbei jedoch auch wichtig, was in jeansblau in die Hosen geht, klappt in jagdlichem Grün viel besser.Bitte das Grüßen am imaginären Helm/Hut/Mütze mit der Hand nicht vergessen:
"Kollege bei jagdlicher Ausbildung seiner Hunde."
Gemeinsame Ausflüge mit jagdlich geführten Rassen ist auch ein guter Schutz, denn Zeugen will keiner bei Schweinereien dabei haben.

Liebe Grüße Shiva
 
Wenn dein Hund sich nicht vom Weg entfernt
und du ihn jederzeit abrufen kannst, erlaubt dir das Forstgesetz (bundesweit) ausdrücklich
den Hund egal welcher Größe freilaufen zu lassen!
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:

...Es ist echt eine heikle Situation das Ganze, aber kein Jäger darf in Österreich auf einem Feldweg einen Hund abschiessen, der sich innerhalb des Einwirkungsbereiches des Halters befindet!!!
[/quote]

Hallo Hans!

In der Theorie stimmts ja, aber leider gibt es Jäger, die trotzdem in solchen Situationen Hunde erschiessen und dann leider vor Gericht auch noch gewinnen. Traurig aber wahr...
Ich kenne einen Fall, wo ein Labrador, der 2m neben der Familie auf einer Wiese gelaufen ist erschossen wurde, obwohl dort kein Leinenzwang war. Vor den Augen der 2 Kinder.
Und dieser Jäger hat das Gerichtsverfahren trotzdem gewonnen...

Lieben Gruss
Mone
 
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