Hündin und (fremde) Welpen

Hallo liebe Fories,
ich kenne das Problem in schwächerer Form von meiner Hündin. Sie macht aufdringlichen Welpen immer erst mal durch Brummen klar, daß so ein kleines Gör sie gefalligst mit "Sie" anzureden hat. Ich lasse ihr das durchgehen, schließlich muß sie sich nun wirklich nicht bei einem Welpen unterordnen, aber bei hält es auch wirklich in verträglichen Erziehungsbrummen und sie geht auch nicht von sich aus auf den Welpen zu. Was mir aber gerade beim Durchlesen der Beiträge so durch den Kopf ging:
Eigentlich ist es doch eine völlig unnatürliche Situation. Ein ausgewachsener Hund trifft in seinem Revier (wenn man immer die gleiche Runde geht, sieht ein Hund das wohl so) auf einen Welpen ohne Anhang. Denn das ein Welpe im Alter von 8 bis ... Wochen ohne Eltern unterwegs ist, weit weg von der Höhle, dürfte in der Natur auch nichts Gutes bedeuten. Ich meine, was würde eine Wölfin machen, wenn sie in ihren Revier auf einen einsamen rudelfremden Welpen trifft? Ich denke, wir verlangen von unseren Hunden da oft ganz schön schwierige Sachen. Sicher geht es aus unserer Sicht nicht, daß ein Hund einen anderen Welpen totbeißt und irgendwie muß man versuchen, dieses Verhalten in den Griff zu bekommen, aber aus Sicht der Hündin ist ihr Verhalten doch nicht falsch? Oder liege ich da jetzt völlig danneben und auf dem Schlauch. Wir erwarten in unserer Kultur, daß unsere Hunde mit jedem und allem immer everbodys darling sind. Aber ob das so ganz der Natur entspricht?


fragende Grüße
Christl
 
Christl schrieb:
Wir erwarten in unserer Kultur, daß unsere Hunde mit jedem und allem immer everbodys darling sind. Aber ob das so ganz der Natur entspricht?fragende Grüße
Christl

Da bin ich ganz deiner Meinung.
Ich weiss, dass Kater fremde Junge umbringen, genauso wie die Löwen. Meine Hündin mag auch nicht unbedingt Welpen, jetzt ist sie soweit, dass sie nur mehr fürchterlich brummt. Früher hat sie sich auf sie gestürzt.
Naja, wie der Herr so sein G´scher! :rolleyes:
 
hallo Christl

Was Luna macht ist eine ganz natürliche Reaktion. In der Natur werden nur die eigenen Welpen akzeptiert - es hat was damit zutun, dass die Hündin Angst hat es gibt zu wenig Futter um die eigenen Welpen durchzubringen.

Einigen Hündinen ist dieser Instinkt verloren gegangen, anderen dagegen haben ihn noch ziemlich ausgeprägt.
 
easy schrieb:
Da bin ich ganz deiner Meinung.
Ich weiss, dass Kater fremde Junge umbringen, genauso wie die Löwen. Meine Hündin mag auch nicht unbedingt Welpen, jetzt ist sie soweit, dass sie nur mehr fürchterlich brummt. Früher hat sie sich auf sie gestürzt.
Naja, wie der Herr so sein G´scher! :rolleyes:

Hallo easy

Deine Hündin brummt nur noch und stürzt sich nicht mehr auf die Welpen?

Ist das von alleine gekommen, oder hast du was gemacht?
 
Steffie schrieb:
hallo Christl

Was Luna macht ist eine ganz natürliche Reaktion. In der Natur werden nur die eigenen Welpen akzeptiert - es hat was damit zutun, dass die Hündin Angst hat es gibt zu wenig Futter um die eigenen Welpen durchzubringen.

Einigen Hündinen ist dieser Instinkt verloren gegangen, anderen dagegen haben ihn noch ziemlich ausgeprägt.

Ich glaube, in der "Natur" - theoretisch, es gibt ja nicht so viele wildlebende Haushunde - werden nicht nur die eigenen Welpen akzeptiert, sondern alle, die zum Rudel gehören. Also eine Hündin sollte zumindest zu ihr bekannten Welpen sehr wohl freundlich sein, sie muß es aber nicht zu völlig fremden, das ist richtig.
Außerdem würde das Argument: Futterneid ja auch nur gelten, wenn die Hündin gerade eigene Welpen hat. Soviele Mütter trifft man aber nicht in der HUZO...
 
Hm, ich denke, daß wir Menschen da öfter ein Problem haben:
das Verhalten des Hundes an sich wäre völlig natürlich, nur unser Zusammenleben auf sehr engen Raum erfordert in unseren Augen eben ein angepaßtes Verhalten. Und genau da kommen dann die Probleme. Das Verhalten des Hundes ist ein natürliches, sollte aber eben steuerbar sein, um ein konfliktfreies Miteinander aller Bürger zu gewährleisten. Und genau dieses Ziel muß man bei der Erziehung seines vierbeinigen Begleiters anstreben, wobei man eben jene Natürlichkeit im Kopf behalten muß, um den Hund zwar zu kontrollieren, ihn dabei aber nicht ungerecht zu behandeln.
LG
Christl
 
Als Aaliyah nach Hause kam hatte die Labi-Hündin meines Ex-Lebensgefährten auch äußerst aggressiv reagiert. Sie wollte die kleine beissen und fletschte die Zähne!! Wir hatten natürlich Panik, die Kinder haben die Welt auch nicht mehr verstanden. Erst haben wir die große in den Garten gelassen um sich abzureagieren, dann wieder reingeholt und Aaliyah rechts neben mir und Kira links neben mir legen lassen. Ich mit Leckerlies Kira belohnt wenn sie aufgehört hatte zu fletschen und knurren!! Wir mussten in den ersten zwei Tagen unglaublich aufpassen, danach durch positive Bestärkung...haben die beiden sich innigst geliebt. Sowas wie Welpenschutz ist ein Ammenmärchen. Weibchen reagieren oft so auf fremde Welpen. Komischerwiese Rüden nicht!!
Als ich zu meinen Eltern gezogen bin sprang Zina gleich in die Mutterrolle, die beiden leiden erbärmlich wenn sie getrennt sind. Sie lieben sich abgöttisch! :p
Zina z.B. frisst nicht wenn Aaliyah nicht da ist (Hundeschule oder so) :(
 
Ich mit Leckerlies Kira belohnt wenn sie aufgehört hatte zu fletschen und knurren!! Wir mussten in den ersten zwei Tagen unglaublich aufpassen, danach durch positive Bestärkung...haben die beiden sich innigst geliebt. Sowas wie Welpenschutz ist ein Ammenmärchen. Weibchen reagieren oft so auf fremde Welpen. Komischerwiese Rüden nicht!!
Weil Rüden sich nie sicher sein können, ob der Nachwuchs nicht doch der eigene ist ;-) Da sind sie vorsichtshalber gleich mal zu allen Welpen freundlich.

Das Wegbeißen fremder Welpen ist um so ausgeprägter, je ursprünglicher das Instinktverhalten der Hündin noch ist. Dazu muß sie keine eigenen Welpen haben. Außerdem ist es extrem unhöflich von Welpen, direkt und frech auf erwachsene Hunde zuzulaufen.

Meine erste Hündin (vorher hatten wir immer Rüden) hat sich mal beim TA auf einen kleinen Welpen gestürzt. Ist nichts passiert, aber alle waren entsetzt (ich inclusive) - allerdings lief der Kleine dort auch ohne Leine herum und der Besitzer berief sich auf den Welpenschutz. :confused: Damals habe ich mich mit dem Problem auseinandergesetzt, weil die Leute was von Verhaltensstörung riefen und ich da unsicher war!

Das Integrieren fremder Welpen (ob nun Hund oder Katze war egal) in unsere Familie war übrigens immer unproblematisch. Ich nahm das Kleine auf den Schoß, sagte "das ist meins!" und wenn Babett noch rummotzte, wurde sie energisch zur Ordnung gerufen. Danach wars gut.

Nach der Kastration (mit 6 Jahren, nach 2 Würfen) war sie dann übrigens sehr tolerant gegenüber fremden Welpen, sie arbeitete dann als "Erziehungshund" in der Welpengruppe.
 
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