Ich hatte dann das Glück eine süße Mini-Chihuahua-Dame aus Tirol zu bekommen. Mit Stammbaum, Impfungen, Chip und entwurmt um 550 Euro. Von einer seriösen Züchterin in meiner Nähe.
Ich verstehe nicht, wieso ein ohnehin schon so zwergenhafter Hund wie der Chihuahua immer noch zu groß ist und noch winziger gezüchtet werden muss..
So weit kanns mit der Seriosität nicht her sein, wenn diese Züchterin aus dem Trend mit den Minis Kapital schlägt. Sie ist offensichtlich nicht am Erhalt und der Verbesserung der Rasse interessiert, sondern am Geld.
Es gibt keine Rasse, die Mini-Chihuahua heißt - so wie das bei Zwergpudel, Zwergspitz o.ä. der Fall ist.
Chihuahuas liegen dem Standard nach gewichtsmäßig zwischen 1,5 und 3kg - was darunter liegt, sind letztlich Kümmerlinge, mit denen man bewusst weiterzüchtet (was in seriösen Vereinen verboten ist), um den Wunsch nach dem Außergewöhnlichen zu befriedigen. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Da hier von Papieren die Rede ist, gehe ich davon aus dass nicht die üblichen miesen Methoden skrupelloser Vermehrer angewandt worden sind, um absichtlich Kümmerlinge hervorzubringen (Inzucht, kaum Futter etc) - sondern einfach "nur" mit möglichst kleinen Hunden weiterverpaart wird. Dass die Geburt oft nur per Kaiserschnitt möglich ist, den die Hündin aufgrund des stark erhöhten Narkoserisikos oft nicht überlebt, wird billigend in Kauf genommen.
Minis sind letztendlich eine Qualzucht mit stark verkürzter Lebenserwartung (häufig aufgrund von verkümmerten Organen), wo jede Kleinigkeit wie Durchfall oder ein Sturz von der Couch zum Notfall werden kann.
Sie haben meist mehrere offene Fontanellen, die Schädeldecke ist hauchdünn und extrem verletzungsgefährdet. Das Knochengerüst sehr zart und fragil, die oft notwendigen Knie-Operationen schon für Spezialisten eine Herausforderung mit ewig langem Heilungsprozess.
Man kann sie nicht mal unbesorgt für ein paar Stunden alleine daheim lassen, weil sie bei plötzlich auftretendem Durchfall oder Erbrechen binnen kürzester Zeit unterzuckern, dehydrieren und ins Koma fallen können. Beim Heimkommen ist es dann schon meist zu spät.
Zahnprobleme sind sehr häufig, sie eitern meist unbemerkt und dann steht man direkt vor dem Problem des großen Narkoserisikos.
Bei jeder Impfung, Medikamentengabe, kleiner Kränkelei ist es jedes Mal eine Zitterpartie um Leben und Tod dieses Winzlings.
Und und und. Von einem normalen, unbeschwerten Hundeleben kann also nicht wirklich die Rede sein - und wer das bewusst in Kauf nimmt und gewollt so einen Hund "produziert" bzw. kauft, da kann es mit der Tierliebe nicht so weit her sein.
Aber ich weiß, das sind nur Schauergeschichten und der Hund ist natürlich pumperlgesund, robust und liebt sein Leben.