Hilfe, mein Hund leckt sich blutig!

Lykaon

Super Knochen
Merlin hat schwere Allergie auf Gras. Therapieresistent, wir haben schon alles versucht, von alternativen Globuli bis zum Cortison. Der Ärger beginnt im Mai und erreicht im August die Stufe "Unerträglich für alle Beteiligten." Nach dem ersten Frost wirds wieder vorbei sein - aber wie halten wir durch bis dahin???

Derzeit reichen wenige Minuten Kontakt mit Gras, dann werden alle dünnen Hautstellen rot und beginnen zu jucken. Betroffen sind Pfoten, After, Penis, Schnauze, Augenbereich und Ohrmuschel. Überall ist Merlin schon wund.

Jetzt habe ich das Problem, das er vor allem zwei bestimmte Stellen an den Pfoten bearbeitet. Kaum ist er unbeaufsichtigt, leckt er dort herum, mit einem völlig blöden Blick. Sie sind derzeit groß wie ein 2-Cent Stück, und schleimig - blutig. Hat er heute Nacht gemacht. Bis Mo die TÄ aufsperrt, werde ich die Stellen verbinden, aber irgendwann muss wieder Luft dran.

Ich vermute mal, das ist jetzt schon eine masochistische Reaktion. Ich hatte als Kind schwerste Neurodermitis und ich habe auch immer an bestimmten Stellen rumgezupft. Ich erinnere mich, dieser frische Schmerz lenkt von dem irrsinnigen Juckreiz ab und ist vergleichsweise total angenehm. Auch Kinder treiben dieses Spiel, bis ihnen der Arzt die vereiterte Haut abziehen muss. Mehr brauch ich dazu wohl nicht sagen...

Frage an die Hundeflüsterer hier: Wie bringe ich den Hund vom Schlecken ab, ohne ihn noch unglücklicher zu machen, als er eh schon ist. Halskragen und Maulkorb sind keine Lösung. Zwei Nächte kann ich wach bleiben und ihn kribbeln, wo es juckt, aber dann MUSS ich mal schlafen.
 
Hi

Tritt das nur auf wenn er mit Gras in berührung kommt?
Wenn ja, habt ihr schon mal versucht ihm schuhe anzuziehen?
Klingt vielleicht blöd und schaut vermutlich auch so aus- aber wenns hilft?
Wären wenigstens die Pfoten etwas geschütz..

lg
 
Und Kortison wirkt gar nicht :confused:

Versuch mal Pantolog Salbe (für Hunde und Katzen), hat bei Zeline bei Juckreiz super gewirkt!
lG
Susanne
 
Hallo,
Hanföl, Borretschsamenöl, Nachtkerzenöl, Schwarzkümmelöl, ( natürlich nicht alle dureinander versuchen) können vorallem den Juckreiz lindern und die Regeneration der Haut ankurbeln. Sowohl aufgetragen als auch zum Einnehmen.
Zur sofortigen Juckreizstillung, hab ich Benzocain oder Baneocincreme und zur wunddesinfektion Betaisodona genommen. Wenn sich Krusen gebildet haben (keine offenen Wunden mehr) kann man Baneocinpuder verwenden. Allerdings nicht öfter als 1 mal am Tag.
In der Akutphase, hilft leider nur Leine und Beton:(, versuchen so wenig wie möglich im Gras zu gehen.

Wichtig, nicht selber rumexperimentieren, sondern zu einem guten TA gehen, weil es immer vom jeweiligen Tier abghängt, ob verträglich und in welcher Dosierung!

Zusätzlich habe ich seit dem ich bei Didi das Scalibor verwende (bitte auch dies ist nicht bei jedem Hund so) eine deutliche Besserung der Allergie festgestellt, weil er vorallem auch auf Zeckenbisse mit extremen Allergieschüben reagiert hat. ( Meist war der 1. Zeckenbiss der akute Auslöser). Zusätzlich auch auf Gräser und Impfungen.
Würde mit dem Impfen sehr vorsichtig sein.
Kortison hat nur in Spritzenform geholfen, als Creme überhaupt nicht. Allerdings sind auch hier die Nebenwirkungen nicht ganz Ohne. Vorallem hat Didi mit seinen 14kg nach so einer Spritze bis zu 6 Liter Wasser am Tag getrunken, er war natürlich aufgeschwemmt und sehr träge. Daher vermeide ich diese Spritzen, jetzt.
Wir brauchten am Anfang bis zu 4 Spritzen im Jahr, weil sich der Hund so sehr aufgebissen und aufgekratzt hat, dass er ständig am bluten war.
Ohne Body konnte ich ihn nicht mehr unbeaufsichtigt lassen.
Wir brauchen jetzt keine Spritze mehr, einige Jahre zuvor kamen wir mit Einer über die Runden. Mit Omega3 Kapseln oder Lachsöl, mache ich 6 Wochen Kuren.
Beschwerdefrei wird er nie sein, aber ein wenig kratzen :(und braunes Fell ist nichts gegen die jahrelangen Qualen, die der Hund hinter sich hat.

Wie geschrieben, nicht Alles hilft bei jedem Hund, also bitte einen TA miteinbeziehen, der sich auch mit Homöopathie beschäftigt und auskennt.

Alles Gute für den Wuffel.
 
Die Stellen schützen, den Hund nicht ins Gras lassen, ?

Ich würde auch Schuhe anziehen und einen leichten Mantel oder sowas,als Schutz für den Bauchbereich...falls er doch ins Gras geht und ansonsten aufpassen, dass er am Weg bleibt..
 
Also, ich beantworte der Reihe nach...

- "Nicht in die Wiese lassen!"
Geht nicht. Der Hund hat doppelseitig schwere HD, wenn er viel auf Beton geht, habe ich binnen 8 Tagen einen Arthroseschub zu behandeln. Außerdem bin ich Gartenbesitzerin, und möchte im Sommer doch mal einen Tag auf dem Grundstück verbringen. Dort liegt der Hund im Gras. Kann ihn doch nicht stundenlang auf der Terrasse anketten. Oder beim schönsten Wetter allein daheim einsperren, während seine Familie mit Grillgut und Juchei ins Auto steigt.

- Schuhe und andere Kleidung:
Ja, haben wir gekauft. Kennt ihr das Märchen von Kalif Storch? Mein Hund bewegte sich mit den Booties wie zwei Sekunden nach der Verwandlung in so einen Vogel, und kroch mir dann demütigst vor die Füße. Gewöhnung trat nicht ein. Nach 10 Tagen haben wirs aufgegeben. Die Schuhe sind offenbar eine schlimme Strafe, die wir bösen Menschen uns völlig grundlos ausgedacht haben.
Außerdem: Sie hindern ihn nicht daran, sich zu wälzen und Gras zu fressen. Schuhe, Decke, kurze Leine und Maulkorb soll ich ihm geben? Ständig? In den Monaten Juli und August, wenns 30 Grad im Schatten hat?

- Cortison etc.: Klar, helfen tut es schon. Solange er es täglich schluckt. Man kann aber nicht 6 Monate lang durchgehend Cortison geben. Und kaum sind die Tabletten ausgeschlichen, schleicht sich der Juckreiz wieder ein.Salben a la Pantolog haben wir auch schon alle durchprobiert. Auf Nachtkerzenöl wurde es schlimmer. (Meine Neurodermitis übrigens auch. Diese Öle helfen nur bei einer ganz bestimmten Stoffwechselstörung, die weder bei Merlin noch bei mir vorliegt. Hat mir meine Hautärztin erklärt.) Er bekommt ein Dermatosis-Futter seit Jänner.

- Zecken, Flöhe:
Exspot alle 4 Wochen. Flöhe kennen wir nicht, eine Zecke kommt alle 2-3 Jahre mal vor und wird nicht von mir, sd. von der TÄ entfernt.

Wir haben ein Allergieproblem vonn Mai bis Oktober. Das ist ein Fakt, nicht zu ändern. Der Hund tut mir zwar leid, aber man stirbt nicht an Allergien und Juckreiz.

Nur dieses abartige Rumbeißen an seinen Beinen muss aufhören, bevor ein ernsteres Problem daraus entsteht. Ich weiß, es ist eine Verhaltensstörung. Habe das, wie gesagt, in der Kindheit selbst gemacht.

Ich werde versuchen, ein Foto von der aufgeschleckten Stelle zu machen...
 
Hier zu sehen - mein Kummerhund. Der Zustand seiner Haut ist primär auf de Knatscherei zurückzuführen. Und je mehr er kratzt, desto ärger wird es.
 
@Admin: Könnten wir diesen Thread eventuell in die Rubrik "Verhalten und Erziehung" verschieben?
War mir zuerst unsicher, wo ichs reinstellen soll.
 
Guten Morgen!
Ich habe auch einen allerg.Hund,der unterAnderem auch auf Gras allerg.ist.Sie bekommt seit fast 2 jahren Cortison,alles andere hat nicht geholfen.Von globuli über eigenbluttherapie bis zur Hyposensibilisierung hab ich alles versucht.es ging ihr so elend,das ich heulend zum TA fuhr und gebeten habe den Hund zu erlösen.Da war sie grad 3 Jahre alt.Sie hat nicht mehr gespielt,wollte nur alleine sein und kratzen.Sie bekommt bei ca.40 kg KG 25 mg Cortison alle 2 tage.jetzt hab ich angefangen von Orthovet Imundog dazu zugeben.Evtl. kann man das Cortison dann weiter reduzieren.
Susanne
P.S.es geht dem Hund gut,sie spielt,rennt,macht Agility und ist augenscheinlich ein glücklicher Hund
 
Das ist aber viel....:eek:

Ich bekomme als 75 kg schwerer Mensch bei einem Asthmaanfall 15mg Aprednislon/Tag. Und da hab ich schon seltsame Träume und renne dauernd aufs WC.

Langzeitschäden gibts natürlich jede Menge. Speziell bei einer Hündin hätte ich Zweifel, weil Cortison und Progesteron-Vorstufen beeinflussen sich im Kp gegenseitig.

Na ja, wenn es wirklich nicht anders geht.:(

Aber mein Wuffi und ich müssen nur noch durchhalten, bis es friert. Dann ist Ruhe bis ins Frühjahr. Sobald das Gras erfroren ist, werden die Pfoten in 2 Wochen abheilen. War bisher immer so.

Dann kratzt er höchstens, wenn er Aufmerksamkeit erregen will.
 
Aber mein Wuffi und ich müssen nur noch durchhalten, bis es friert. Dann ist Ruhe bis ins Frühjahr. Sobald das Gras erfroren ist, werden die Pfoten in 2 Wochen abheilen. War bisher immer so.

Dann kratzt er höchstens, wenn er Aufmerksamkeit erregen will.

Ist aber ein ziemlich sicheres Zeichen, dass es sich um keine Verhaltensstörung handelt! Gib ihm während der Allergiesaison ausreichend Cortison und lass ihn nicht leiden.

lg
Gerda
 
Es geht mir um dieses extreme Beißen an ganz bestimmten Stellen.

Das hat mit Juckreiz nichts mehr zu tun. Dort empfindet er Schmerz, denn er knirscht mit den Zähnen, wenn ich vorsichtig eine Salbe auftrage. Trotzdem hört er selber nicht auf zu beißen. Stundenlang geht das. Und sein Blick ist dabei so seltsam.

War grade mit ihm spazieren. Er geht schlecht, aber die Hüftarthrose ist es nicht, denn bei einem Baum hat er sich frei auf den Hinterbeinen aufgerichtet, um ein Eichhörnchen anzubellen. Das könnte er nicht, wenn die Hüfte entzündet wäre, also muss das Stolpern beim Gehen von den schmerzenden Zehen kommen.

Ich halte diese Selbstverletzung, wie gesagt, für ein Kompensieren des Juckreizes durch Schmerz.

Es gibt Hunde, die fressen sich bei solchen Erkrankungen buchstäblich wund bis auf die Knochen. TÄ sagte schon vor Jahren, wir müssen ihn beaufsichtigen, wenn er damit anfängt. Aber wie mach ich das nachts, wenn ich selber schlafe?
 
Aber wie mach ich das nachts, wenn ich selber schlafe?
Die Antwort weißt Du doch schon - entweder Maulkorb drauf oder Schuhe/Verband.
Mein Schäfer hat auch so ein Verhalten entwickelt und auch er ist ja so arm mit Mauli, aber wenn er nicht mehr laufen kann weil er sich alles aufgebissen hat, dann soll er halt arm sein, er kann Wasser trinken damit und normal atmen, also wird er es überleben.
LG
Sandy + Bande
 
Hallo!
Ist zwar keine Hilfe aber ein ähnlicher Fall!
Unser 8 jähriger Rüde hatte einen Tumor an der Pfote und wurde vor 2 jAHREN OPERIERT. Wunde ist gut verheilt, aber dann gings los mit ewigem aufschlecken, auch mit doofem Gesichtsausdruck und völlig abwesend!
Er hat jetzt immer einen Verband oben der ihn meistens davon abhält aber manchmal zupft er ihn auch runter und schleckt wieder! Verband ist nur eine elastische Binde die mit Leukoplast befestigt wird und es kommt Betaisodona drauf! Stickt also nicht ab und wird morgens und abends gewechselt!
Tut dem Hund nicht weh und er kann es nicht ganz tief aufmachen!
Sonst hat bei uns auch nichts geholfen!
LG
 
So viel ich weiß, vertragen Hunde Cortison viel besser als Menschen - sie müssen nur richtig eingestellt werden.
Wenn der Hund so leidet und ansonsten nichts wirkt, würde ich ihm schon Cortison geben.

Alles Gute

Tina
 
Zelines Freund hat auch eine Grasallergie und bekommt über die Sommermonate jeden 2.Tag eine geringe Dosis Kortison. Sonst schleckt er sich wund und was anderes hat auch nicht geholfen. Nebenwirkungen hat er durch das Kortison keine.
Ich persönlich würde das auch geben, wenn der Leidensdruck so groß ist.
lG
Susanne
 
Die Antwort weißt Du doch schon - entweder Maulkorb drauf oder Schuhe/Verband.
Mein Schäfer hat auch so ein Verhalten entwickelt und auch er ist ja so arm mit Mauli, aber wenn er nicht mehr laufen kann weil er sich alles aufgebissen hat, dann soll er halt arm sein, er kann Wasser trinken damit und normal atmen, also wird er es überleben.
LG
Sandy + Bande

Wir haben die Beschwerden im Hochsommer.... Nein, mit dem Mauli kann er bei 30 Grad NICHT normal atmen. Es gibt keinen Mauli, der die Thermoregulation nicht behindert. Zusätzlich ist die Nase ohnehin durch Sekrete verstopft, das Anlegen des Maulis führt schon deshalb zu Angst beim Hund. Und der Mauli liegt direkt an den entzündeten Stellen auf der Schnauze auf, was zu Druckschmerzen führt.
->Stundenlang Mauli anlegen während eines allergischen Schubs ist Tierquälerei!

Gleiches gilt für die Schuhe. An den Pfoten haben Hunde Schweißdrüsen. Wenn sie sich aufregen (weil sie beispielsweise keine Schuhe tragen wollen), produzieren diese Drüsen Feuchtigkeit, die sich in den Booties ansammelt. Würde ich die Schuhe dauernd oben lassen, hätte Hundi in kürzester Zeit schwärende, infizierte Wunden.
Und dazu noch eine saftige Reaktion auf den eigenen Schweiß, der ja während eines Schubs von atopischer Dermatitis seine Zusammensetzung ändert. (Wenns mir mies geht, zerfrisst mein Hautschweiß sogar chirurgische Handschuhe...)

Verbände muss man wiederum dauernd beobachten und den Blufluß kontrollieren. Der unbeobachtete Hund zerrt dran, schiebt das Gewebe zusammen. Dabei kann die Pfote abgeschnürt werden! Wird auch in Erste-Hilfe-Kursen für Hunde ausdrücklich davor gewarnt, dass einem Hund leichter eine Gliedmasse absterben kann als einem Menschen.
 
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