hessen hört wissenschaft

Eve_Pablo

Junior Knochen
nach 10 jahren hundeverordnung mit rassenlisten findet das erste mal eine tierschutzveranstaltung im hessischen landtag statt. es werden prof. dr. gansloßer und hr. bloch sprechen. der hessische landestierschutzverband ist ebenfalls anwesend mit fr. dr. pauly-bender und hr. dr. kost-stenger.

hier ist mal die einladung als pdf

http://ltvh.de/images/stories/pdf/einladung 26.08.20101.pdf

es gibt hoffnung, dass sich bezüglich der rassenlisten etwas in hessen tut... mehr berichte ich gerne nach der veranstaltung.
 
ja bitte. :D

zwar absurd, wenn in hessen die sinnhaftigkeit von rasselisten einmal mehr, und berechtigt angezweifelt werden, während man in thüringen erst sagt "wir brauchen keine rasseliste, die steht in keinem verhältnis zu realität" um dann schnellschnell doch eine einzuführen, aber wär dennoch schön, wenn wieder etwas mehr vernunft in deutsche "gefahrenhundeverordnungen" käme. und sei`s nur in hessen.
 
NOCH gibts die rassenliste in thüringen nicht... wir sind da kräftig am rödeln, dass man sich doch wieder daran erinnert, was man vor einigen wochen noch gepredigt hat "wir brauchen keine rassenlisten"...

ich berichte auf jeden fall und ich hatte am sonntag gelegenheit mit der tierschutzbeauftragten der spd zu sprechen und es hat sich sehr gut angehört, was sie gesagt hat. da ich leider bei jeder positiven entwicklung mein hirn auf "freu-mich" umschalte, muss ich mit den fakten leider warten, bis die veranstaltung rum ist. (ja, da muss ich noch an mir arbeiten,lach).

aber ich bin guter dinge :D oder anders: es lohnt sich nicht aufzugeben ;)
 
hier mal der versprochene bericht:

Jeder Altkämpfer, der nicht teilnehmen konnte, hat etwas versäumt. Alle anderen, besonders die wissenschaftlich Interessierten, sind auf ihre Kosten gekommen.

Diejenigen, die nicht auf ihre Kosten kamen, waren Politik und Medien.

Beide Referenten sprachen sich deutlich gegen Rassenlisten aus, gegen die Methoden der derzeitigen Wesenstest, gegen die Verwendung des allen bekannten Schlagwortes von Medien und Politik und sie sprachen sich deutlich für eine Halterkunde vor Anschaffung eines Hundes, der Pflichtversicherung und der Kennzeichnungspflicht aus.

Wer Ganßloser und Bloch kennt weiß, dass Kurzweil angesagt war.
icon_smile.gif


Prof. Ganßloser sprach über Validität von Hundetests, emotionale Achsen, deren Zusammenwirken innerhalb des Mensch-Hund-Teams und die Wirkungen nach Außen, über Kastrationsproblematik und und ....

Günter Bloch sprach überwiegend politisch und mahnte in alle Richtungen: besonders und als erstes die verfehlte deutsche Hundepolitik, die am Hund vorbeigeht und das Thema, das ihm am meisten am Herzen liegt, nämlich eine Hundepolitik, die dem Hund zugute kommt und somit auch den Menschen.

Er mahnte die unvernünftigen Hundehalter, die zum gesellschaftlichen Unmut führen und er trat den Medien auf die Füße !! -"

hier ist in etwa nachzulesen, was gestern referiert wurde


http://www.hundefarm-eifel.de/pdf/p [...] epolitischer_abend_201...
 
nach 10 jahren hundeverordnung mit rassenlisten findet das erste mal eine tierschutzveranstaltung im hessischen landtag statt. es werden prof. dr. gansloßer und hr. bloch sprechen. der hessische landestierschutzverband ist ebenfalls anwesend mit fr. dr. pauly-bender und hr. dr. kost-stenger.

hier ist mal die einladung als pdf

http://ltvh.de/images/stories/pdf/einladung 26.08.20101.pdf

es gibt hoffnung, dass sich bezüglich der rassenlisten etwas in hessen tut... mehr berichte ich gerne nach der veranstaltung.

Gratuliere ... das sind erfreuliche Nachrichten ...:)
 
jep, es geht voran.

am 24.9. um 19 uhr ist die nächste anhörung im hessischen landtag zum thema "alternativen vorschlagen als ersatz für die rassenliste"

ich bin selbstverständlich wieder dabei :cool:
 
Herzlichen Dank, der Linkt funktioniert.


...bin zwar erst mitten drin, aber ich hau mich schon ganz schön über ein paar Aussagen ab :D

Zum Thema Verhaltenstest in nachgestellter Alltagssituation (also wie unser HFS):

In einer Alltagssituation würde zudem ein verantwortungsvoller Hundehalter einen Fremden der sich seinem Hund gegenüber so provozierend verhält wie es die Tester oftmals tun, sicherlich mit gezielten Faustschlägen abwehren, dies ist jedoch im Testprozedere nicht vorgesehen .


*ROOOOFLLLL*

Stimmt, DAS sollte geändert werden :D:D:D
 
sorry wegen dem link... ich kann hier auf dem lappi keine pdf´s öffnen und hatte es aus einem anderen text kopiert.

@ markus

ja, das müsste echt mal geändert werden :p

hier bei uns gibt es ja auch wesenstester (zum glück einige wenige), die den hund treten oder schlagen, wobei dann der hund ganz brav dasitzen sollte und es über sich ergehen lassen muss.

hier hab ich noch die vorschläge vom landestierschutzverband hessen, wie die alternativen zur rassenliste aussehen könnten:

http://www.ltvh.de/aktuelles/aktuelle-themen/131-manifest.html
 
und so stehts in der frankfurter rundschau:



Die hessische Hundeverordnung hat nicht bewirkt, dass weniger gebissen wurde. Im Gegenteil. Dies geht aus internen Statistiken des Innenministeriums hervor, die der Frankfurter Rundschau vorliegen. Die Zahl der Vorfälle, in denen Menschen leicht bis schwer verletzt wurden, ist von 72 im Jahr 2000 auf 225 im vergangenen Jahr gestiegen.




Im selben Zeitraum sank die Population der als gefährlich eingestuften Rassen, der sogenannten Listenhunde, um rund die Hälfte. Ausgenommen ist hier der Rottweiler, der erst Anfang 2009 – mit Bestandsschutz – auf die Liste kam. Hunde dieser Rasse bissen im vergangenen Jahr 14 Mal einen Menschen. Spitzenreiter blieb mit 61 Vorfällen aber der Schäferhund, der nicht auf der Liste steht.


„Diese Rasseliste muss weg.“ Da sind sich Experten, Tierschützer, Hundehalter und -züchter seit der Debatte um die als „Kampfhunde“ verschrienen Vierbeiner einig. Jetzt nehmen sie einen neuen Anlauf, um den Konflikt zu lösen und den wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen: Donnerstagabend unterschrieben bei einer SPD-Veranstaltung im Landtag die ersten 270 Leute das „Wiesbadener Manifest für Halterschulung“. Darin fordern sie, die Rasseliste durch einen Halterkunde-Nachweis zu ersetzen, der noch vor der Anschaffung des Hundes erbracht werden soll.



Unwissen führe oft zu Missverständnissen, sagte der Verhaltensforscher Günther Bloch. „Wenn ein Hund brummt oder knurrt, ist diese aggressive Kommunikation Bestandteil seines Sozialverhaltens. Er will sich verständlich machen.“ Wer diese Warnsignale nicht richtig deute, könne sich in Gefahr bringen. Wie eine hessen-, möglicherweise sogar bundesweite Halterschule aussehen kann, soll bei einer Anhörung am 24. September im Landtag näher diskutiert werden. Veranstalter sind SPD, Grüne, Landestierschutzverband und Bund gegen den Missbrauch der Tiere. Ziel: „Ein verantwortungsvoller und sicherer Umgang des Halters mit seinem Hund.“



Wie Verhaltensforscher Bloch in seinem Vortrag am Donnerstag ausführte, habe er nichts gegen eine Maulkorbpflicht in der Stadt. Der Leinenzwang könne dann wegfallen, und es müsse große Areale geben, in denen sich die Hunde austoben können – prädestiniert seien etwa die umzäunten verlassenen Flächen der US-Army. Ausreichende Freilaufmöglichkeiten sind denn auch der zweite Punkt, den das an Kommunen, Land und Bund adressierte Manifest formuliert.

Chip im Ohr

Des weiteren fordern die Unterzeichner die Pflicht zum Abschluss einer Tierhaftversicherung und die Identifikationsmöglichkeit des Hundes durch einen Chip oder eine Tätowierung, So könnten gewissenlose Halter oder Züchter belangt werden, sagte Hans-Jürgen Kost-Stenger vom Landestierschutzverband. „Damit die Tierheime nicht weiter auf den Kosten sitzen bleiben.“



Neben der Rasseliste diene auch der derzeit praktizierte Wesenstest keineswegs einer realistischen Gefahrenbeurteilung, stellte der Zoologe Udo Gansloßer heraus. „Aus wissenschaftlicher Sicht ist er nicht haltbar.“ Im Alter von 15 Monaten, wenn der erste Test ansteht, sei die Persönlichkeit eines Hundes noch nicht ausgereift. „Bis zum Alter von 24 Monaten ist er stark beeinflussbar.“ Auch gebe es – wie beim Menschen – launenhafte Typen, die heute völlig anders auf einen Reiz reagierten, als morgen. Hormonen spielten eine Rolle, vor allem aber das soziale Umfeld, das sich ständig ändere. Sind andere Hunde dabei? Welches Familienmitglied ist am anderen Ende der Leine, wie ist es seine Stimmung?




Gansloßers Quintessenz: „Für einen validen Test bräuchte es einen enormen Aufwand.“ Der Zoologe fordert eine wissenschaftlich fundierte Regelung statt eine „aus Aktionismus entstandenen gesetzgeberischen Entscheidung“.




Beim hessischen Innenministerium unter Volker Bouffier (CDU) kam die Botschaft bislang nicht an. Nach Informationen der Frankfurter Rundschau steht zwar erneut eine Änderungen der Gefahrenabwehrverordnung an. Doch der scharfe Kurs bleibt – es gibt nur kleinere Reparaturen.


http://www.fr-online.de/rhein-main/hunde-beissen-haeufiger/-/1472796/4595824/-/index.html
 
....da bin ich doch schon wieder mal sehr froh, dass ich südlich des brenners lebe....hier bei uns in italien sind amstaff, pitbull, cane corso & co ganz normal und alltäglich, und kein mensch regt sich auf, und es gibt auch keine probleme mit diesen sogenannten "kampfhunden", im gegenteil, wenn man zb in einem cafe sitzt, passiert es öfters, dass passanten voller bewunderung stehen bleiben und sich nach dem hund erkundigen....che bello....
 
am 24.9. geht es dann weiter im hessischen landtag, hab mal den text von der einladung abgepinselt:

weitere infos: "halterschulung, aber wie? vorschläge zur hessenweiten und möglicherweise bundesweiten einführung einer hundehalterschulung als alternative zur derzeitigen rasseliste"
ein verantwortungsvoller und sicherer umgang des halters mit seinem hund liegt im interesse des tierschutzes und der öffentlichkeit. nicht die rassezugehörigkeit sondern unwissenheit und menschliches fehlverhalten sind neben erziehungefehlern und schlechter haltung die hauptursachen für vorfälle mit hunden. an einer bundeseinheitlichen regelung für eine "halterschulung für alle hunde" fehlt es in deutschland noch immer. die debatte ist stehengeblieben bei unterschiedlichen konzepten der verbände und/oder kammern, einzelnen gesetztlichen länderregelungen, sehr singulär gebliebenen anreizlösungen von kommunen per örtlicher satzung sowie kontrollregelungen allein für gelistete rassen und die bereits auffällig gewordenen hunde und ihre halter. werden wir in deutschland zu einer einheitlichen regelung kommen können, wie beispielsweise in italien oder die schweiz, oder auch nur zu ländereigenen regelungen, für alle hunde, verbleichbar mit vorarlberg? wie könnte ein gemeinsamer nenner aller interessenträger aussehen? was könnte hessen, was die hessischen kommunen dazu beitragen, die debatte zu einer lösung zu führen? und vor allem: welche inhalte eines haltertests bringen fortschritte für eine argerechte haltung ALLER hunde?!
 
....da bin ich doch schon wieder mal sehr froh, dass ich südlich des brenners lebe....hier bei uns in italien sind amstaff, pitbull, cane corso & co ganz normal und alltäglich, und kein mensch regt sich auf, und es gibt auch keine probleme mit diesen sogenannten "kampfhunden",....

Da dürfte dir entgangen sein, dass ihr in Italien erst seit EINEM JAHR keine Rassenliste mehr habt ;)

Eure Rassenliste war mit 135 Rassen wohl die Längste der Welt.
 
hier ist mal das komplette protokoll von dem abend (bin noch am lesen)

http://pet-group.de/images/stories/...rotokoll_hundepolitischer_abend_wiesbaden.pdf

hier ein kleiner ausschnitt der diskussionsrunde (der prof. ist mir sehr sympatisch)

Frage: Wem gibt den Wesenstester das Recht, Hunde beim Verhaltenstest mit Besenstöcken oder anderen Gegenständen zu schlagen? Und was macht man als Hundehalter dagegen?

Antwort: Dr. Gansloßer – Sobald der sog. Wesenstester schlägt, tritt, kneift oder sonstige unnötige Schmerzen verursacht, verstößt dieser gegen das Tierschutzgesetz wie jeder andere auch. Auf jeden Fall sollte hier Anzeige erstattet werden. Weiterhin sollten Sie als Hundehalter in einer solchen Situation dem Tester eine auf den Gong hauen, weil das nämlich das ist, was Ihr Hund von Ihnen als Führungsperson erwartet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben