@Kathi: Wieso hat mir dann ein (sehr guter) TA erklärt, der jetzige Zustand meines Hundes (schwere HD mit Arthrose
) wäre zu verhindern gewesen, wenn ich schon früher ein Rönten gemacht hätte?
Man kann ja HD schon bei einem sehr jungen Hund feststellen. Deswegen habe ich heute ein schlechtes Gewissen
, denn damals hat jeder gesagt (auch mein damaliger TA) mach`s frühestens mit 1 Jahr.
Dein Tierarzt hat vollkommen recht. Bleib bei diesem sehr guten Tierarzt.
Schlechtes Gewissen brauchst wohl nicht haben. Du warst schlecht informiert, sogar von ärztlicher Seite, und das ist ja nicht deine Schuld. Alles Gute dem Hund. Er kann trotzdem alt werden.
Die Frühdiagnostik wurde in Österreich massiv verbessert. Ein Tierarzt muss darin geschult sein und das sind eben nicht alle.
Der ganze große Rest, der es (noch) nicht ist, untersucht mit 12 Monaten oder später. Anständige Tierärzte (wie meine Haustierärztin) weisen allerdings auf die Möglichkeit hin und überweisen an eine entsprechend geschulte Klinik.
Ich hoffe, die nächste Generation bringt das schon von der Uni mit und das Untersuchen unter 6 Monaten wird zur Routine werden.
Dann werden auch einige Forianer aus dem Mittelalter ins 21. Jahrhundert geholt werden.
Ich habe eine Frühdiagnostik durchführen lassen, als mein Hund 20 Wochen alt war. Der Kostenpunkt lag so um die 200 Euro. Ich weiß es nicht genau, ich habe mehrere Sachen bei 2 Hunden machen lassen und die Gesamt-Rechnung war beträchtlich.
Man kann zu diesem Zeitpunkt alles sehen, was man sehen muss. Auch ich als Laie konnte das, sobald mir der Arzt erklärt hatte, worauf ich zu achten hätte.
Selbstverständlich ist die Welpenhüfte nicht fertig und die Bestimmung eines HD-Grads ist nicht sinnvoll.
Mit 12 Monaten kann man ein weiteres Röntgen durchführen lassen und wenn man´s willen, kann man den Arzt dann fragen, welcher HD-Grad das wohl wäre. Man wird jedoch nie erfahren, wie sich die Hüfte ohne frühzeitige Behandlung entwickelt hätte.
Der Hund erbt eine Anlage für eine gewisse Bandbreite von HD. Wie arg es wird, hängt von der Aufzucht ab. Je früher man daher diagnostiziert, desto eher kann man lenkend eingreifen und desto geringer wird der Schaden ausfallen. Vor allem kann man frühzeitige Arthrose, Fehlhaltungen und Schäden an anderen Gelenken verhindern oder zumindest vermindern.
Es ist ziemlich normal, mit Kindern zum Orthopäden zu gehen, mögliche Probleme feststellen zu lassen und Massnahmen zu setzen BEVOR DAS SKELETT FERTIG IST. Von breit wickeln über Einlage und Zahnspange bis Stützkorsett. Wenn das nichts bringen würde - würde man es dann machen?
Nach der Frühdiagnostik des Welpen wird der Arzt bezüglich Ernährung und Bewegung beraten, auch auf Fragen des Besitzers ausführlich eingehen. Mein Arzt macht gern GIs, ergo hat mein Hund nun welche drinnen.
Mehr war nicht nötig, aber na ja, die Goldstückerl schaden ja nicht. Zumindest hat er daraufhin seine Haxen sehr gerade gehalten und Muskeln aufgebaut.
Und was haben sich hier nicht einige unbedarfte Leute aufgeregt über einen frühen Eingriff unter Narkose. Der dumme Hund wurde im ersten Jahr dreimal in leichte Narkose versetzt (weil er wir irr herumsaust und sich weh getan hat) und siehe, er lebt noch und es es hat ihm nichts geschadet. Mehr geschadet hätte es ihm, wäre der angeschlagene Zahn nicht geflickt, die Kralle nicht gezogen und die Hüfte nicht frühgeröntgt worden.
Ich habe vom Besitzer einer Dogge gehört, bei seinem Hund wäre nach der Frühdiagnostik eine Muskeldurchtrennung vorgenommen worden. Das Tier war irgendwo in OÖ in Behandlung. Die Dogge war über 1 Jahr alt, als ich sie traf, und schien mir in der Bewegung ganz ok. (Übrigens, das Tier hatte deutsche Papiere.)
Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mein Hund (fast 12 Monate alt) hat 100% Beweglichkeit, bei der letzten Untersuchung bestand eine minimale Einschränkung links. Die kam möglicherweise von einem Sturz und kann sich völlig auswachsen. Er wird weiterhin regelmäßig untersucht, bis er ausgewachsen ist. Selbst der Kastrationstermin wird vom Orthopäden festgesetzt werden, um eine ideale Skelettentwicklung zu ermöglichen. (Ausdrücklich: Keine Frühkastration.)
Er liegt mit beiden Beinen nach hinten durchgestreckt...
Er springt locker und lässig, so oft es ihn freut...
Er saust 2 Stunden ununterbrochen im Galopp herum...
Und der Krallen-Abriß macht mir nun bezüglich frühzeitiger Arthrose weitaus mehr Sorge als die Hüfte.