nur glaube ich, dass Menschen, die mit dem Halti verantwortungsvoll umgehen können auch mit dem "klassischen" Leinenführigkeitstraining zurecht kommen.
Wie gesagt, ich bin kein Verfechter des Halti. Aber als Hilfe für Hundehalter, welche ansonsten hilflos bis aggreesiv dem Problem des Leineziehens gegenüberstehen würden, finde ich es kurzfristig als eine gut brauchbare Alternative für den Alltag. Denn da bestehen ja die Probleme, nicht beim Training in der Hundeschule mit Clicker, Leckerli, Stop&Go usw. Wenn der Hund die Leinenführigkeit mit einer der vorgenannten Methoden erlernt hat, muß man natürlich darangehen, dieses Hilfsmittel auch wieder abzubauen.
Die Frage ist ja nicht unbedingt Halti oder KHB, sondern "wie führt man einen schwierig zu handhabenden Hund (der bis jetzt noch nichts - oder nur Schei*e - gelernt hat) derart an der Leine, daß alltäglich notwendige Wege (z.B. ein Spaziergang, ein Besuch beim Tierarzt oder auch der Weg in die Arbeit oder zur Hundeschule) nicht zum täglichen Horror für Hund und Halter ausartet?".
Da ist das duale Führen (also das Führen des Hundes mit zwei Leinen) eine durchaus sinnvolle Alternative. Einerseits können Zug und plötzlich auftretende Aktionen des Hundes über die Führleine am BG abgefangen werden, ohne daß der Hund Schmerzen oder gesundheitliche Beeinträchtigungen als Folge davon erleiden würde. Andererseits bleibt er mittels relativ leichtem Zug an der Korrekturleine am Halti weitgehend beherrschbar.
Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, daß ein Hund mit Halti nur dual - also in Kombination mit BG - verwendet wird; für Deppen, die Hunde nur am Halti und dann vielleicht auch noch mit Flexi führen, habe ich keinerlei Verständnis. Natürlich funktioniert duales Führen auch mit Korrekturleine am Halsband, aber es gibt genügend Kandidaten, die für ihre Halter erst in der Kombination BG+Halti handelbar werden.
Nochmals: es geht hier um eine kurzfristige und schnelle Hilfe für Hundehalter, die ja nicht so lange warten können, bis der Hund auf klassischem Weg gelernt hat, was korrektes Leinegehen ist. Also eine Überbrückung für die Zeit des Lernens bei einem hoffentlich kompetenten Trainer. Und da ist das halt ein Lösungsansatz.
Ähm... ein kleiner Widerspruch in deinem Posting?
Nein, kein Widerspruch, wenn Du meine obigen Zeilen liest. Denn eine Einschulung in die duale Führweise (und auch die korrekte Verwendung eines Halti für den Alltag) kann man einem nicht ganz lernresistenten Hundehalter in einer Trainingseinheit schon vermitteln. Ihm und dem Hund eine anständige Leinenführigkeit beizubringen, dauert erfahrungsgemaß länger und ist durch jeden durch den Alltag bedingten Rückfall ins Problemverhalten einem zusätzlichen Rückschritt unterworfen. Und wir reden hier bitte nicht vom leichtführigen Familienhund, sondern vom schwierig zu führenden Hund mit meist unbekannter Vorgeschichte.
LG, Andy