Nein, es sollte kein Rasse "geopfert" werden müssen!
Aber die Frage, ob manche Eigenschaften, die den Gebrauchscharakter einer Rasse ausmachen, in unserer Gesellschaft und in unserem Umfeld noch Platz haben, tatsächlich "gebraucht" werden, stellt sich, wird - wie man sieht - immer dringlicher, und es sollte legitim sein, darüber wenigstens rational und bar aller Emotionen, diskutieren zu können.
Menschen werden sich nicht so leicht ändern lassen, wie man vielleicht Eigenschaften in Hunderassen züchterisch abmildern könnte. Und solange es Rassen gibt, werden sich immer wieder auch Menschen, die mit ihnen nicht so gut umgehen können, zu ihnen hingezogen fühlen (wer hält sich selbst schon für jedermann, wenn er in einer Rassebeschreibung liest "kein Hund für jedermann"?) Und auf das eigenen Recht zur Hundehaltung zu pochen und es anderen gleichzeitig absprechen zu wollen, geht halt auch nicht so gut - das auch wieder im Sinne des Gleichheitsprinzips.
Und man kann nicht Vorurteilsfreiheit fordern und fast im selben Atemzug, Eltern, die allem Anschein nach, keines hatten, Fahrlässigkeit unterstellen, weil sie ein Kind im Nachbargarten eines Rottweilers spielen ließen. Die werden sich so oder so, ob berechtigt oder nicht, genau das vorwerfen: kein Vorurteil gehabt zu haben.