Gruppendynamik

Shonka

Super Knochen
Basierend auf einem anderen Thread in dem die Mitzitant eine sehr interessante Frage aufgeworfen hat, möcht ich hier über die Gruppendynamik diskutieren.

Ich z.B. glaube, dass es nochmal einen Unterschied macht, ob erwachsene Hunde zu einer Gruppe zusammengewürfelt wurden, oder die Hunde schon als Welpen in eine bestehende Gruppe integriert wurden. Im ersten Fall glaube ich, dass unüberschaubar viele Faktoren zusammenkommen, im zweiten, dass die Hunde eher eine Gemeinschaft für sich bilden und die womöglich entstehende Gruppendynamik vielleicht für Menschen leichter zu durchschauen ist, weil sich die jüngeren Mitglieder eher an den älteren orientieren.

Als Beispiel: wir gehen spazieren und eine Katze kreuzt unseren Weg. Alle Hunde starten hinterher. Ich rufe nur die älteste Hündin (von der ich genau weiß, dass sie kommt, wenn ich rufe) und alle Hunde kommen mit ihr gemeinsam zurück. Für mich natürlich angenehm, weil ich so die Eigendynamik trotzdem steuern kann.
Negativbeispiel: Meine älteste Hündin findet einen Hund unsympathisch - dann müssen alle an die Leine, weil die gnä Frau auch aus dem Hintergrund (sie kommt auf jeden Fall an die Leine, wenn ein Hund auftaucht) ihre Anweisungen geben kann und dann alle den fremden Hund widerlich finden. Ist sie nicht mit, schaut die Sache wieder ganz anders aus.

Natürlich schließe ich damit nicht aus, dass auch erwachsene Hunde noch eine solche steuerbare Gemeinschaft bilden können, aber es erfordert zumindest ein längeres Zusammenleben, denk ich.

Womöglich lieg ich aber auch ganz falsch mit dieser Vermutung?

LG
Ulli
 
na sowohl als auch wuerd ich sagen, haengt wahrscheinlich auch vom alter der zusammengestoppelten hunde ab und wie gut sie miteinander harmonieren.
die 3 die ich jetzt hab sind ein absolutes dreamteam, 1, 2 und 11 jahre. leben eigentlich also noch nicht soo lange miteinander, die 2 kleinen waren jeweils ein halbes jahr, hat aber von anfang an geklappt.
und schon nach 14 tagen nachdem ich den kleinen bekommen hab hat mich diese gruppendynamik eine bauchlandung eingebracht, ein anderer hund der kleinste faengt an, die alte mit und der mittlere hat mitgemacht, ich glaube der wusste gar nicht so recht warum.
der 1 jaehrige und die alte finden alles zum fuerchten, ist der 2 jaehrige dabei, ist alles gar nicht schlimm.
bellt die alte keift, der kleine mit, der mittlere findet das langweilig.......
ich beobachte sie leidenschaftlich gern bei ihren kleinen machtspielchen, beim spielen oder rudelschmusen........deshalb kanns fuer mich nicht mehr nur eine hund sein.
auftreten als mensch muss man entschiedener glaub ich, denn ich wollte nie das sie sich aussschliesslich aneinander orientieren.
aber sicher kommt es auch auf die hunde an wie schwer oder leicht sie es einem machen.
 
Ich finde es ebenfalls faszinierend, die Hunde zu beobachten. Ich hab da schon so manches "Aha-Erlebnis" gehabt.
 
Ich habe Gruppendynamik auch oft bei Hundetreffs beobachten können. Wenn mehrere Hunde miteinander laufen und ein Einzelner taucht auf, dann wird auf den Neuen mit Gebrüll losgegangen, er wird umkreist und niedergekeift, die Besitzer stehen dann oft fassungslos daneben und schreien nach ihren Hunden, die sich dadurch noch mehr aufgestachelt fühlen.......

Interessant ist auch, wenn sich zwei miteinander verstehen und ein Dritter kommt hinzu. Oft kommt es dann zum Mobbing, da wird abwechselnd mal vorne, mal hinten hingefahren, der Hund in der Mitte weiß nicht, wie ihm geschieht und in welche Richtung er schnappen soll. Dieses Phänomen wird auch oft mit Gebell begleitet. Trennt man die Dreiergruppe, verstehen sich die Hunde einzeln wieder ........

Für mich sieht es so aus, als wäre so ein Gruppengefühl unabhängig davon, ob es ein zusammenlebendes Rudel oder eine zufällig gewürfelte Gesellschaft ist.
 
Ich habe Gruppendynamik auch oft bei Hundetreffs beobachten können. Wenn mehrere Hunde miteinander laufen und ein Einzelner taucht auf, dann wird auf den Neuen mit Gebrüll losgegangen, er wird umkreist und niedergekeift, die Besitzer stehen dann oft fassungslos daneben und schreien nach ihren Hunden, die sich dadurch noch mehr aufgestachelt fühlen.......

Interessant ist auch, wenn sich zwei miteinander verstehen und ein Dritter kommt hinzu. Oft kommt es dann zum Mobbing, da wird abwechselnd mal vorne, mal hinten hingefahren, der Hund in der Mitte weiß nicht, wie ihm geschieht und in welche Richtung er schnappen soll. Dieses Phänomen wird auch oft mit Gebell begleitet. Trennt man die Dreiergruppe, verstehen sich die Hunde einzeln wieder ........

Für mich sieht es so aus, als wäre so ein Gruppengefühl unabhängig davon, ob es ein zusammenlebendes Rudel oder eine zufällig gewürfelte Gesellschaft ist.

Das ist auch ein sehr interessanter Aspekt, vor allem, weil man als Mensch auf eine solche Konstellation wirklich kaum Einfluß nehmen kann (außer das schon vorher zu bedenken und aufzupassen :D) und es stimmt, aus solchen Gruppenaktionen heraus entstehen sehr oft total unangenehme Situationen.
Ich hab bei uns auf der Wiese schon oft beobachtet, dass z.B. ein Jogger daherkommt und ein Hund aus der sich dort täglich versammelnden Tratschgruppe läuft ihm nach. Unweigerlich folgen auch andere, von den hysterischen Rufen ihrer Besitzer begleitet :(
Für mich auch ein Grund, solche Gruppierungen zu meiden. Meine Hunde stressen diese bunten Truppen auch unheimlich. Vermutlich wegen der Unübersichtlichkeit. Ich habe zum Teil sehr höfliche Hunde, aber mit "von allen Seiten beschnüffelt werden" haben sie tatsächlich ein großes Problem und sind froh, wenn wir weitergehen.
 
unter gruppendynamik wurde ich verstehen das die hunde 1 ziel verfolgen, z.B hase, jogger, andrer hund......
also wenn jetzt einer in eine gruppe dazustoesst ist das wohl eine mischung aus erregung und, oder interesse und daraus entstehende uebersprungshandlungen die wir oft missinterpretieren.
 
ich weiss nicht ob es gruppendynamik ist, auf jeden fall gibt es für mich eine art zusammenhalt.

meine beste freundin hat einen hund...dementsprechend sehen die zwei sich auch von anfang an, wirklich oft..über ein jahr sogar täglich..sie spielen eigentlich kaum miteinander..schaut für mich mehr nach einem bruder, schwester ding aus.

alleine sind beide im freilauf verträglich. zu zweit geht es, es sei denn, einer von beiden wird von dem dritten hund auch nur schief angeschaut. dann fangen beide an zu mobben. spielt der mogli mit einem hund und fühlt sich belästigt, ist sofort die cindy da und vertreibt ihn. wird dem mogli das spiel von ihr mit einem anderen hund zu wild, mischt er sich ein. zu dritt lasse ich eigentlch nicht mehr spielen, denn die chance ist einfach zu groß, dass einem von den beiden was nicht passt.

aber..wir nutzen dieses verhalten beide aus, wenn es darum geht, einen anderen unfreundlichen hund zu sagen, dass schluss ist und der besitzer sich nicht kümmert. der mogli ist einmal richtig angegangen von einem fremden hund worden - meine und er sind aber keine raufer. ich hab sie von der leine gelassen und das cindl hat wieder einen abstand zwischen dem unguten hund und mogli gebracht, so dass der mogli wieder zu uns her konnte. ist der hund nach, hat sie ihn "weggeschnappt" und ein stück vertrieben..und ist wieder neben dem mogli hergekommen.

was manchmal passiert, ist, wenn der andere hund schön mit einem der beiden gespielt hat und wir gehen weiter, kriegt derjenige mal kurz einen rüffel vom anderen wen er zurück kommt..passiert euch das auch?

lg
fiona
 
ich weiss nicht ob es gruppendynamik ist, auf jeden fall gibt es für mich eine art zusammenhalt.

meine beste freundin hat einen hund...dementsprechend sehen die zwei sich auch von anfang an, wirklich oft..über ein jahr sogar täglich..sie spielen eigentlich kaum miteinander..schaut für mich mehr nach einem bruder, schwester ding aus.

alleine sind beide im freilauf verträglich. zu zweit geht es, es sei denn, einer von beiden wird von dem dritten hund auch nur schief angeschaut. dann fangen beide an zu mobben. spielt der mogli mit einem hund und fühlt sich belästigt, ist sofort die cindy da und vertreibt ihn. wird dem mogli das spiel von ihr mit einem anderen hund zu wild, mischt er sich ein. zu dritt lasse ich eigentlch nicht mehr spielen, denn die chance ist einfach zu groß, dass einem von den beiden was nicht passt.

aber..wir nutzen dieses verhalten beide aus, wenn es darum geht, einen anderen unfreundlichen hund zu sagen, dass schluss ist und der besitzer sich nicht kümmert. der mogli ist einmal richtig angegangen von einem fremden hund worden - meine und er sind aber keine raufer. ich hab sie von der leine gelassen und das cindl hat wieder einen abstand zwischen dem unguten hund und mogli gebracht, so dass der mogli wieder zu uns her konnte. ist der hund nach, hat sie ihn "weggeschnappt" und ein stück vertrieben..und ist wieder neben dem mogli hergekommen.

was manchmal passiert, ist, wenn der andere hund schön mit einem der beiden gespielt hat und wir gehen weiter, kriegt derjenige mal kurz einen rüffel vom anderen wen er zurück kommt..passiert euch das auch?

lg
fiona

Hach ja!! Das sind die Dinge, die ich sehr gern beobachte. Zeigt einer meiner Hunde Unbehagen wegen eines fremden (oder auch bekannten) Hundes, kommt der Lou wie die Feuerwehr und splittet mit Vehemenz. Das schaut echt lehrbuchmäßig aus und zwar so, dass das auch der ärgste Nackerpatzerlmensch versteht. Er startet richtig auf den anderen Hund zu (egal ob männlich oder weiblich, sogar läufige Hündinnen werden mit Nachdruck vertrieben), dreht dann aber hocherhobenen Schwanzes wieder ab und stellt sich dann seitlich vor Quendy, Shanta oder Bertie. Die Shanta wiederum fühlt sich nur für den Bertie zuständig. Da kassieren aber er und der andere wild spielende Hund gleichermaßen ihre Rüffel + der andere Hund wird ein Stückerl vertrieben. Danach dürfen sie wieder weiterspielen.
Sowohl die Quendy, als auch Shanta und Bertie schauen, wenn der Lou "die Dinge in die Hand" nimmt, sowas von unbeteiligt drein, dass ich immer ganz gerührt bin, wie sehr sie auf ihn vertrauen. Hunde, die mit dem Bertie spielen wollen, werden vom Lou genau unter die Lupe genommen und los gehts erst, wenn "der Bertie darf" :D
Der wiederum nähert sich Hunden, die von Quendy und/oder Lou als "bedenklich" und "ankeifenswert" eingestuft werden, erst gar nicht. Dazu braucht er keine Leine. Die Einschätzung der zwei "großen" reicht ihm total.

Ich liebe diese Beobachtungen!
 
Ich glaube das der Stellenwert von Gruppendynamik von den meisten HH unterschätzt wird.

Meine Hündin (Schäferhündin) hat nicht gejagt, Jagdtrieb war Ansatzweise vorhanden, wenn ich sagte "lass es" startete sie nicht los. Sie durfte niemals irgendwas jagen oder fangen - keine Mäuse etc.

Tja...wir gingen mit zwei Rotti Hündinnen spazieren, es war bekanntes Gebiet wo wir wussten da ist nichts..(Denkste :eek:) alle 3 sind Hügelabwärts ums Eck verschwunden...das mag ich gar nicht...ich rief...kein Hund kommt zurück..
Bin losgestartet (das gibt es nicht das meine Kischa nicht kommt wenn ich rufe)...Unten ums Eck...2 Rotis mit bereits blutigen Hühnern im Maul, meine Kischa mit einem zappelnden und kreischenden Huhn im Maul

Nur durch die Rudeldynamik wurde Kischa verleitet das Huhn zu packen. Sie kennt Hühner und interessierte sich nicht dafür...Sie wusste auch nicht wirklich was sie mit dem Huhn im Maul anfangen sollte....

Auf mein Gebrüll lies sie sofort los, das Hühn flüchtete zersaust und zerfledert, Kischa schaute irgendwie froh das sie das Huhn los war...

Sie ist da deffinitiv in eine Situation geraten die ausgeufert ist und die von ihr nicht initiiert wurde, aber sie konnte nicht anders...da gings mit ihr durch...

Das Huhn hat überlebt...:o

Edit: den Rest ihres Lebens hat sie sich dann Hühnern extrem beschwichtigend genähert und diese immer abgeschleckt und betütelt...- sofern die Hühner das zugelassen haben...
 
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