Großes Angstproblem... bitte Hilfe!

bejoe

Medium Knochen
Hallo Leute,

wie schon berichtet hab ich seit 01. 10. einen Hund aus dem Tierheim. Er ist ein Schatz, aber er hat leider sehr viel Angst vor vielen Dingen. Ich erzähl einmal was er so macht und vielleicht hat ja wer von euch eine Idee, was ich machen kann.

Also:
Er hat Angst bei uns daheim die Treppen runter zu gehn, aber das hab ich eh in einem eigenen Thread erzählt. Rauf geht er, aber nimma runter. Dann steht er oben im hintesten Winkel und geht keinen Meter weiter Richtung Treppe.
Andere Treppen im Freien oder so geht er zum Teil ohne Probleme, also man weiß vorher nie genau, welche er geht und welche nicht.

Er hatte am Anfang auch Angst davor bei uns durch die Eingangstür in den Vorraum zu gehen, er geht zwar jetzt hinein, aber er hat immer noch viel Stress dabei (schleckt sich ständig übers Maul und gähnt) aber er hat gemerkt, dass das nix böses is, sondern da gehts in den Garten und zum spazierngehn.

Und seit gestern hat er Panik vorm Auto. Ist 3 mal mitgefahren (total brav aber unter Stress) hat beim ersten Mal erbrochen und beim 3. Mal nach dem
Aussteigen auch wieder erbrochen. Seit dem geht er nicht mal mehr in die Nähe des Autos.
Das hat gestern so geendet, dass mein Freund zuerst mit ihm quer durch die Stadt zu Fuß in seine Wohnung ist, dann ist der Hund zwar mit rauf in die WOhnung (2. Stock) aber dann nach dem Spaziergang nicht mehr. Also sind wir dort gestanden und konnten ihn nicht ins Auto bringen, und nicht in die Wohnung. Ich wohne 13 km weiter weg in einem kleinen Ort. Also ist mein Freund gestern um halb 10 am abend noch losgegangen mit ihm zu mir nach Hause. Aber das kanns ja auf die Dauer auch nicht sein.

Weiters interessieren ihn Leckerli nicht ein bißchen, also die helfen nix bei seinen Panikanfällen und wir haben herausgefunden, dass je mehr man ihn lockt, desto panischer wird er.

Also vielleicht sind ja ein paar Experten unter euch, die mir ein bißchen Rat geben können. Werden ihn die nächsten 2 Wochen oder so mal komplette Ruhe gönnen. Also nur daheim sein und spazieren gehen. Sonst nix, Hundeschule und Tierarztbesuch sind auch erstmal verschoben, bis er sich mal ine bißchen besser an uns und die neue SItuation hier gewöhnt hat.

Bitte, haltet euch nicht zurück mit Antworten, ich bin für jeden Tipp dankbar!

LG Bejoe
 
mmhhh nicht einfach solche probleme. wie siehts aus, wennst ihn bei der treppe ohne leine einfach alleine stehen lässt und du rauf bzw. runter gehst??? oder läuft er dann weg? sonst könntest noch eine lange schleppleine nehmen und einfach mal abwarten?
 
bejoe schrieb:
Also vielleicht sind ja ein paar Experten unter euch, die mir ein bißchen Rat geben können. Werden ihn die nächsten 2 Wochen oder so mal komplette Ruhe gönnen. Also nur daheim sein und spazieren gehen. Sonst nix, Hundeschule und Tierarztbesuch sind auch erstmal verschoben, bis er sich mal ine bißchen besser an uns und die neue SItuation hier gewöhnt hat.

das ist schon mal ein guter anfang :). laßt ihn mal richtig einleben und baut eine bindung und vor allem ein vertrauensverhältnis auf. nur wenn er euch vertraut, kann er auch seine ängste ablegen :).

unter hohem stress nutzen dir leckerlis nix, die hunde reagieren dann gar nimma....sie hören dich auch selten, in so einem zustand. da hilft dir nur, daß du ihn rausbringst aus der stress-situation.

lasst es langsam angehen. wie gesagt, erstmal einleben und vertrauen...und dann langsam an all die sachen gewöhnen und positiv verknüpfen.
 
astrid220 schrieb:
mmhhh nicht einfach solche probleme. wie siehts aus, wennst ihn bei der treppe ohne leine einfach alleine stehen lässt und du rauf bzw. runter gehst??? oder läuft er dann weg? sonst könntest noch eine lange schleppleine nehmen und einfach mal abwarten?

Haben wir auch probiert, dann ist er 2 Stunden oben gelegen und hat gefiept. Und das mim rauf und runtergehn hat auch nicht funktioniert. Manchmal ging es (bei anderen Treppen), wenn mein Freund voran ging und ich mit ihm nach, aber wenn er mal richtig Angst hat, hilft gar nix mehr. Vor allem kein Locken oder Leckerli.

@ET01
Ja, ich glaube du hast Recht, ich werde jetzt mal probieren, mehr Bindung zwischen uns herzustellen und ihm etwas Zeit geben.

Die Auto Situation hätt ich mir so gedacht: Wir stellen das Auto mal in den Garten und spielen und laufen einfach mal eine Zeit lang drum herum, wenn das ohne Probleme geht, dann das gleiche mit offenen Türen bzw Kofferraum dann mal füttern neben dem Auto... viell. schaff ich es ja irgendwann mal, dass er einsteigt und ich ihn drin füttern kann. Und dann auch nur mal mit laufendem Motor drin sitzen lassen und gleich wieder raus. Und dann kleine Strecken fahren und steigern.

Meint ihr das hilft?
 
bejoe schrieb:
Die Auto Situation hätt ich mir so gedacht: Wir stellen das Auto mal in den Garten und spielen und laufen einfach mal eine Zeit lang drum herum, wenn das ohne Probleme geht, dann das gleiche mit offenen Türen bzw Kofferraum dann mal füttern neben dem Auto... viell. schaff ich es ja irgendwann mal, dass er einsteigt und ich ihn drin füttern kann. Und dann auch nur mal mit laufendem Motor drin sitzen lassen und gleich wieder raus. Und dann kleine Strecken fahren und steigern.


find ich gut :)

am anfang belohnst du ihn schon fürs hingucken, dann fürs hingehen...danach muß ers berühren und am schluß einsteigen.

dann könntest weiter steigern....wenn das einsteigen klappt motor starten aber noch nicht fahren usw....

kommt aufn hund an, je nachdem wie schnell und WIE er fortschritte macht :)
 
Eine Bekannte von meiner Hundewiese hat mir folgendes erzählt:

Sie hat auch einen Mischling aus dem TH. Angst vorm Autofahren hat sie so überwunden:

Auto mit Plastik auslegen und fahren.
Sie ist lt. eigenen Angaben den ganzen Tag (mit vielen Pausen) die Höhenstrasse rauf und runter gefahren.

Seit dem Tag (und nach der Reinigung des PKW) hat ihre Hündin keine Angst mehr.

Ist halt eine Schocktherapie. Weiß nicht ob sowas nicht nach hinten los gehen kann..
 
Hallo,

die Methode der Schocktherapie würde ich als Tierpsychologin gar nicht empfehlen. Es kann wirklich böse nach hinten losgehen.
Der Vorschlag vorher mit der langsamen Gewöhnung ist sehr gut und funktioniert ganz ohne Stress für den Hund. Wichtig ist Zeit und Geduld.
Alle tips, die jetzt kommen solltest du, wenn du schnellen Erfolg brauchst mehrmals täglich soweit es geht machen.
Zuerst ans und um das herum gehen. Nur am Auto füttern. Dann bei geöffneten Türen ohne einsteigen, wieder Füttern. Bei allen Teilschritten ist wichtig, dass du so langsam vorangehst, dass keine Angst aufkommt, sonst kannst du wieder von vorne anfangen. Erst wenn jeder Schritt sicher beherscht wird ohne einen Anflug von Angst kann der nächste kommen. Dann das Auto anmachen aber nicht einsteigen lassen, wieder dort füttern. Ruhig zwischendurch mal wieder die Stufe davor nutzen und immer nur für wenige Minuten. Er muss nicht eine Stunde ums Auto laufen. Dann ihn reinspringen lassen, manchmal hilft es wenn schon eine Bezugsperson drin sitzt. Belohnen fürs reinspringen und ihn direkt wieder rauskommen lassen, dann rein und Tür zu belohnen und gleich wieder raus. Danach Rein, Türen schließen, Motor starten alles wieder aus und austeigen. Immer mit Belohnung wenns gut geht. Dann zunächst nur 1-2 Meter fahren, danach um den Block und dann dürfte das Problem ok sein. Wichtig ist, es darf keine Angst aufkommen.
Der letzte hund, der partout nicht fahren wollte und gespukt hat brauchte so 1,5 Wochen mit mehrmals täglich ein paar Minuten üben und dann ist er super gefahren. Hab also ein bißchen Geduld. Ein so ängstlicher hund braucht keine weitere Schocktherapie.
Bei den Treppen kann es mit der Helligkeit und den Schatten zu tun haben, je nachdem wie die Beleuchtung ist und eventuell Angst vor Dunkelheit unter der treppe, wenn sie offen ist. Auch rutschige Holzböden können die Ursache sein. Also alles gut ausleuchten und bei Holztreppen einen Rutschfesten Untergrund auf die Stufen legen. Wenns nicht klappt kannst du nochmal Bescheid sagen
Lieben Gruß Viola
 
Zeus & Sandra schrieb:
Eine Bekannte von meiner Hundewiese hat mir folgendes erzählt:

Sie hat auch einen Mischling aus dem TH. Angst vorm Autofahren hat sie so überwunden:

Auto mit Plastik auslegen und fahren.
Sie ist lt. eigenen Angaben den ganzen Tag (mit vielen Pausen) die Höhenstrasse rauf und runter gefahren.

Seit dem Tag (und nach der Reinigung des PKW) hat ihre Hündin keine Angst mehr.

Ist halt eine Schocktherapie. Weiß nicht ob sowas nicht nach hinten los gehen kann..


Naja, so könnte ich es gar nicht probieren, nachdem er, wenn er mal Angst hat, nicht mal mehr in die Näher des Autos geht. Dann macht er ca. einen 3m Radius ums Auto und ist um keine Chance dazu zu bewegen, näher zu gehn. Mal schaun, wie wir das jetzt angehn. Muss sich jetzt wohl mal langsam entwickeln.
Gott sei Dank sind Tierarzt und auch Hundeschule in Gehweite, so dass ich mir damit viell. etwas Zeit lassen kann.

Aber im Moment bin ich eh stolz auf ihn, hab gerade staubgesaugt und er zeigte nicht wirklich Angst, sondern ist mir sogar neugierig hinterher gegangen (solange ich nicht in seine Richtung ging mit dem lauten Ungetüm *g*). Also ist er nicht grundsätzlich ängstlich, sondern nur in Situationen, in die man ihn "hineinzwingen" will. Wenn er bestimmen kann, wie weit er geht, scheint es weniger ein Problem zu sein.
 
Hallo Viola,

vielen Dank für deinen Beitrag! Habe mir das mit dem Auto auch so gedacht. Ich will ihn keinesfalls mehr irgendwas aufzwingen, er ist so ein sanftmütiger Hund, da muss man wohl einfach mit Geduld ran. Will ihn mal ein paar Tage ganz ohne irgendwelche Trainingseinheiten gönnen und dann das Autoproblem angehn. Bei den Treppen müssen wir auch schaun, wie das voran geht.

Werde mich auf jeden Fall wieder melden, wenn ich Fragen habe :)

LG Bejoe
 
hi bejoe,

auch ich habe zwei Hunde die eine Wahnsinns-Angst hatten als sie zu mir kamen. Sie kamen von der span. Tötungsstation. Unseren Michi mussten wir die ersten Tage auch immer die Treppe rauf- und runtertragen. Das hat sich so nach einer Woche gelegt, dann ist er selber gegangen. Mit dem Auto hatte er Gott-sei-Dank keine Probs. Wogegen (er sollte mit dem Leinchen in Spanien erwürgt werden) er eine irre Angst vor Leinchen hatte. Wir haben das dann ganz behutsam nach und nach mit dem Leinchen so verbunden, dass wenn wir Auto fahren immer das Leinchen mit muss. Und da er zwischenzeitlich gerne Auto fuhr, hat er sich so an das Leinchen gewöhnt, dass er es sich auch anziehen ließ. Und heute - 4 Jahre später, bringt er uns das Leinchen vor Freude wenn er weiß es wird Auto gefahren und spazierengegangen ;) So ganz frei vor Angst ist er allerdings noch nicht, wenn ich z.B. das Zimmer ausfege guckt er mich ganz ängstlich an oder wenn ich Deo benutze dann merke ich ihm an, dass er immer noch Angst hat.Daher denke ich, wenn du ihm viel Zeit lässt und Geduld mitbringst, wird das sich mit der Angst bei ihm schon geben ;)
 
Zeus & Sandra schrieb:
Eine Bekannte von meiner Hundewiese hat mir folgendes erzählt:

Sie hat auch einen Mischling aus dem TH. Angst vorm Autofahren hat sie so überwunden:

Auto mit Plastik auslegen und fahren.
Sie ist lt. eigenen Angaben den ganzen Tag (mit vielen Pausen) die Höhenstrasse rauf und runter gefahren.

Seit dem Tag (und nach der Reinigung des PKW) hat ihre Hündin keine Angst mehr.

Ist halt eine Schocktherapie. Weiß nicht ob sowas nicht nach hinten los gehen kann..

:eek: Mach das ja NICHT!!!!! Was soll das überhaupt bringen? Da hat ein Hund dann maximal noch mehr Angst :(
Du musst es ihm positiv beibringen, fang an ihn beim Auto (ohne Motor laufen!) zu füttern, dann schön langsam IM Auto füttern. Immer weiter in kleinen Schritten z.B. Füttern und Motor starten etc.
Viel Glück ;)
 
hab mal gehört, dass desensibilisierung bei hunden nicht funktioniert und meist nach hinten los geht.. alles langsam.. zeit geben sich an die situation gewöhnen, dann klappts ganz bestimmt!
viel glück,
lg nina
 
Du hast den Hund ja erst ein paar Tage.
Bau doch erst mal Vertrauen auf, dann wird der Rest nicht mehr so schwer
werden.
Ich würde für das Autofahren eine Box verwenden, die kannst du im Haus
aufstellen, immer dort das Futter reinstellen, wenn der Hund die Box positiv
verknüpft, dann stell die Box ins Auto rein, Hund hinein locken mit Futter
und dann einfach Auto starten.
Wenn der Hund ohne Angst einsteigt, dann ein kurzes Stück fahren.
wichtig ist es bei Angsthunden nicht zuviel Theater zu machen.
Auch nicht überschwänglich loben, sondern ruhig und souverän bleiben.
 
Sancho schrieb:
hab mal gehört, dass desensibilisierung bei hunden nicht funktioniert und meist nach hinten los geht.. alles langsam.. zeit geben sich an die situation gewöhnen, dann klappts ganz bestimmt!
viel glück,
lg nina

das mit langsam, zeit geben usw. was du schreibst IST desensibilisierung.....

ich denke du meintest, daß diese art von schocktheraphie nicht funktioniert :confused:

das stimmt, die kann verdammt nach hinten los gehen......
 
Ich bin ja nicht so´n Freund davon, immer gleich irgendwelche Tabletten oder Tropfen zu geben.... Aber in diesem Fall....

Bei Lea war´s auch so, daß sie während der Fahrt erbrochen hat.
Habe sie kaum noch ins Auto bekommen, nichtmal der gute Lachsschinken von Aldi hat gewirkt.
Hab´s dann auch so gemacht, daß ich Lea langsam ans Auto gewöhnt hab, erstmal drum rum gehen, dann nur mal einsteigen und wieder aus etc.... Bis ich sie dann dazu bekommen habe, wenigstens einzusteigen und sitzen zu bleiben.
Zusätzlich hab ich mir von der Tierärztin Tabletten gegen Reiseübelkeit geben lassen, die ich ihr eine halbe Stunde vor Fahrtantritt gegeben habe.
Nach einer Weile hat Lea dann gemerkt, daß ihr nun gar nicht mehr schlecht wird. Und inzwischen können wir schon eine gute Stunde ohne Tablette fahren. Nur wenn ich vorhabe, weiter weg zu fahren, bekommt sie noch so eine Pille.
 
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