Gibt es bei Hunden "geborene Opfer" ?

Amber war eine der kleinsten im Wurf und immer die schüchterne und zurückhaltende. Wie wir sie mit 9 Wochen bekommen haben, ist sie beim Bellen des Nachbarhundes jedesmal panisch ins Haus gelaufen und hat sich unterm Bett versteckt.

Mit 10 Wochen sind wir zum ersten mal in die Hundeschule in einen Welpenkurs gegangen, da hat sie sich auch noch total gefürchtet. Zum Glück hat die Leiterin kein Mobbing der anderen toleriert und sie ist jetzt eine der wilderen beim Spielen, die sich nix gefallen laßt. Wir haben auch Chihuahuas in der Gruppe, aber auf die wird eben besonders aufgepaßt, dass die anderen Hunde nicht zu wild werden. Mittlerweile funktioniert das ganz gut.

Amber ist zwar immer noch beim Spazierengehen eine sehr zurückhaltende Hündin, aber sie freut sich über jede Hundebegegnung. Wenn aber ein Hund knurrt, dann ist sie sofort weg. Eine Draufgängerin wird sie wahrscheinlich nie werden.
 
Hallo!

Erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Jetzt habe ich noch eine Frage: Geschieht das Mobben eigentlich immer zwischen gleichgeschlechtlichen Hunden?

Heute trafen wir einen Königspudel-Rüden (groß und schwarz!!), Ich kannte ihn schon, stellte mich ein bißchen dazwischen und sagte "langsam" zu ihm. Hexi, die ohne Leine war, lief nicht davon, ließ sich kurz beschnuppern, und damit war die Begegnung auch schon verüber.
Einen Collie-Rüden, den sie vor 6 Monaten zuletzt traf, hat sie sogar von sich aus begrüßt.
Es ist also zum Glück so, daß Hexi nicht vor allen Vierbeinern, die größer sind, panisch flüchtet.

LG Ulli
 
Hm....ich glaube eigentlich nicht ganz an "geborene Opfer" in dem Sinn. Viel eher ist es Erfahrung, Erziehung, Erlebnisse welche einen Hund unsicher machen und somit leicht zum Mobbingopfer werden lassen. Natürlich auch ein wenig der Grundcharakter.

Als ich den Großen vor 3,5 Jahren übernommen habe war er ein absolut ängstlicher und unsicherer Hund. (Auch kein Wunder bei mind. 5 Vorbesitzern und ständig herumgereicht werden)
Es war zum Teil wirklich nicht lustig mit ihm unterwegs zu sein, weil er von den meisten anderen Hunden total gemobbt wurde. Aufreiten, reinzwicken, anknurren,.....!
Er hat nix gemacht außer zitternd am Boden kauern oder ständig versucht auszuweichen.

Seine Unsicherheit hat man natürlich auch bei anderen Sachen gemerkt - er konnte nicht Stiegen steigen, kannte nicht Auto fahren, usw.

Ich hab durch meine Sicherheit ihm versucht Sicherheit zu vermitteln. Hab ihm immer wieder Aufgaben gestellt, die er lösen sollte und dadurch sein Selbstbewusstsein gestärkt.

Heute ist er ein wesentlich sicherer Hund. Zwar noch immer sehr verträglich, wehrt sich jedoch sehrwohl, wenn es ihm zuviel wird bzw. wird durch seine sichere Ausstrahlung gar nicht mehr angegangen.


Aber ich kann Dir sagen, es ist auch bei einem 45 kg-Hund nicht lustig, wenn ein anderer Hund knurrend drauf hängt und Dein Hund zitternd drunter liegt....;)

Wichtig ist Deine Sicherheit und damit das Selbstvertrauen vom Hund stärken. Außerdem natürlich positive Begegnungen mit freundlichen Hunden. Als Vertrauensbildung für Euch beide!:)

Jö, das hat mir jetzt sehr viel Schreibarbeit erspart:):D
Kann das praktisch wörtlich bestätigen.
Ich gehör wahrscheinlich zu den eher seltenen Hundehaltern, die sich sogar gefreut haben, wie ihr Hund das erstemal zumindest zurückgebrummelt hat.
Held ist er noch immer keiner, aber zumindest so selbstbewußt, dass er einem potentiellen Mobber inzwischen ein bestimmtes "Schleich dich" entgegenbrummt. Und 99 von 100 Hunden verstehen das auch problemlos, und beim 100. muss ich dann halt das "Verschwind" übernehmen.

lg
 
Hallo!

Erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
Jetzt habe ich noch eine Frage: Geschieht das Mobben eigentlich immer zwischen gleichgeschlechtlichen Hunden?

Heute trafen wir einen Königspudel-Rüden (groß und schwarz!!), Ich kannte ihn schon, stellte mich ein bißchen dazwischen und sagte "langsam" zu ihm. Hexi, die ohne Leine war, lief nicht davon, ließ sich kurz beschnuppern, und damit war die Begegnung auch schon verüber.
Einen Collie-Rüden, den sie vor 6 Monaten zuletzt traf, hat sie sogar von sich aus begrüßt.
Es ist also zum Glück so, daß Hexi nicht vor allen Vierbeinern, die größer sind, panisch flüchtet.

LG Ulli

..eher, Rüden haben da was anderes in sinn :D !
 
Hallo Zusammen

Zur Eingangsfrage:
Ja, meiner Beobachtung nach gibt es geborene Opfer.
Ich kenne einige.
Es sind ganz unterschiedliche Hunde (Rasse, Größe, Geschlecht, kastriert oder auch nicht ) ihre einzige Gemeinsamkeit besteht darin, dass sie weder selbst auf Streit aus sind, noch dass sie sich direkt unterwürfig verhalten.
Ich selbst dagegen habe einen Hund der größere, unbekannte Hunde seit Jahr und Tag erst mal giftig anbellt, dann (falls es zu einem Kontakt kommt) neugierig anschnufft und schließlich begeistert zum Spielen auffordert.
Und noch gar nie hat sich ihr gegenüber jemand aggressiv verhalten ( toi,toi, toi !)
Was ich damit sagen will ist:
Ich glaube nicht, dass ich, bzw. mein Hund, bisher NUR Glück gehabt haben. Ich glaube, dass wir alle, und wenn wir uns noch so viel Mühe geben, nie ganz und gar und VOLLSTÄNDIG, begreifen werden, nach welchen, für uns einfach nicht wahrnehmbaren Feinheiten, die hündische Sprache funktioniert.
Das hilft dir, mit deiner Hündin natürlich jetzt nix, ich weiß.
Aber man bekommt bei solchen Überlegungen immer wieder ein bißchen Respekt, finde ich. Und Bewunderung. Und man fühlt sich nicht mehr so überlegen als Mensch.

L.G.Isi
 
Jö, das hat mir jetzt sehr viel Schreibarbeit erspart:):D
Kann das praktisch wörtlich bestätigen.
Ich gehör wahrscheinlich zu den eher seltenen Hundehaltern, die sich sogar gefreut haben, wie ihr Hund das erstemal zumindest zurückgebrummelt hat.
Held ist er noch immer keiner, aber zumindest so selbstbewußt, dass er einem potentiellen Mobber inzwischen ein bestimmtes "Schleich dich" entgegenbrummt. Und 99 von 100 Hunden verstehen das auch problemlos, und beim 100. muss ich dann halt das "Verschwind" übernehmen.

lg

Bei uns ist/war es genau umgekehrt. Kaya ist meine unsichere Hündin und springt gerne in die Vollen, wenn ein unhöflicher, fremder und vielleicht auch noch junger Hund heranfetzt. Das verunsichert sie so sehr, dass sie gleich in die Verteidigung springt und das Gegenüber niederbügelt.
So in der Art: bevor du es machst, machs ich!

Seitdem wir aber Agility trainieren und Kaya Aufgaben meistern muss, wie Deikoon so schön gesagt hat, bekommt sie immer mehr und mehr Selbstvertrauen und kann mit solchen Situationen schon viel besser umgehen. Ich dachte davor nicht, dass man sogar einem Hund Selbstvertrauen beibringen kann und soll!

Passt jetzt nicht ganz zum Thema sorry - aber das fasziniert mich total :o
 
..aber "geborene Opfer" an sich gibts nicht.
Nur unterwürfige und dominate. Ein unterwürfiger der "sicherheitshalber" erstmal alles niederbügelt, hat schon mal schlechte erfahrungen gemacht.

Darum hat er angst und greift sicherheitshalber an,..reagiert der andere nicht , schaltet er wieder herunter.

Habe selber eine unterwürfige Retriever Hündin, der ich aber immer viel selbstvertrauen und sicherheit gegeben habe.
Ein anderer Hund der ihr das spielzeug wegnehmen will oder sonst wie blöd kommt, lernd bei ihr das Retriever auch zähne haben :D !
Ansonsten ist sie der "frieden" in person und hat in der Huschu den spitznamen "happy" bekommen ;) !

grüsse
andi
 
Bei uns ist/war es genau umgekehrt. Kaya ist meine unsichere Hündin und springt gerne in die Vollen, wenn ein unhöflicher, fremder und vielleicht auch noch junger Hund heranfetzt. Das verunsichert sie so sehr, dass sie gleich in die Verteidigung springt und das Gegenüber niederbügelt.
So in der Art: bevor du es machst, machs ich!

Seitdem wir aber Agility trainieren und Kaya Aufgaben meistern muss, wie Deikoon so schön gesagt hat, bekommt sie immer mehr und mehr Selbstvertrauen und kann mit solchen Situationen schon viel besser umgehen. Ich dachte davor nicht, dass man sogar einem Hund Selbstvertrauen beibringen kann und soll!

Passt jetzt nicht ganz zum Thema sorry - aber das fasziniert mich total :o


genau das hab ich vorher mit (selbst-)vertrauenstärkenden aufgaben gemeint!

Es muss ja nicht gleich agility sein - wir machen zb "wald-agility", soll heissen wenn wir im wald sein muss kisha auf baumstümpfe springen, über umgefallene bäume balancieren "touch"ed (unser kommando für berühren) einen baum; ich lass sie absitzen u sie sucht ein lecklie am boden oder ich legst auf einen baumstamm, ... oÄ ... und dafür gibts GAAAANZ viel lob!

auch zuhause verstecken wir leckerlies u die hunde suchen sie oder wir spielen mit den Dog-Inteligenz Spielen oder ich lern ihnen wieder neue tricks wie schulladen aufziehen oder türe zu oder aufstossen!

Und immer mit einer positiv gemachten übung aufhören, als nicht aufhören wenn sie etwas nicht kapiert hat! Sondern dann was anderes machen was sie schon kann u dann aufhören ;)
 
Zimmer-Agility (für einen Chi reicht da wirklich ein großes Wohnzimmer mit Teppichboden) und Denkaufgaben, z.B. Doggybrain-Spiele machen wir mit Hexi schon ziemlich lange.
Sie ist voll Freude beim Üben/Lernen und in der Wohnung wirkt sie auch selbstbewußt.

Sind wir draußen, schaut das gleich ganz anders aus; Ich merke das deutlich an ihrer Körperhaltung. Wird wohl an mir liegen, denn ich bin natürlich nur draußen ängstlich.
Aber soweit es mit Erfolgen beim Spielen und Lernen geht, versuchen wir bereits, Hexis Selbstbewußtsein zu stärken.

LG Ulli
 
Zimmer-Agility (für einen Chi reicht da wirklich ein großes Wohnzimmer mit Teppichboden) und Denkaufgaben, z.B. Doggybrain-Spiele machen wir mit Hexi schon ziemlich lange.
Sie ist voll Freude beim Üben/Lernen und in der Wohnung wirkt sie auch selbstbewußt.

Sind wir draußen, schaut das gleich ganz anders aus; Ich merke das deutlich an ihrer Körperhaltung. Wird wohl an mir liegen, denn ich bin natürlich nur draußen ängstlich.
Aber soweit es mit Erfolgen beim Spielen und Lernen geht, versuchen wir bereits, Hexis Selbstbewußtsein zu stärken.

LG Ulli

mach die übungen dann vorwiegend draussen mit ihr - einfach über eine bank laufen lassen oder über ein stocki springen lassen!

und lern ihr "touch" oder "zeig" oder wie immer ihr es nennen wollt (zb bei einem baum: sie stellt sich mit den vorderpfoten auf dem senkrecht stehenden baumstamm)!

und immer ganz viel leckerlie mitnehmen u ganz, ganz besonders viel loben - das stärkt das selbstvertrauen sehr! und wenn sie so ihre kleinen erfolgserlebnisse hat sieht sie ja auch das sie frauli (du) in keine gefährliche situation bringst u das sie dir vertrauen kann ;)
 
..aber "geborene Opfer" an sich gibts nicht.
Nur unterwürfige und dominate. Ein unterwürfiger der "sicherheitshalber" erstmal alles niederbügelt, hat schon mal schlechte erfahrungen gemacht.

Darum hat er angst und greift sicherheitshalber an,..reagiert der andere nicht , schaltet er wieder herunter.

Habe selber eine unterwürfige Retriever Hündin, der ich aber immer viel selbstvertrauen und sicherheit gegeben habe.
Ein anderer Hund der ihr das spielzeug wegnehmen will oder sonst wie blöd kommt, lernd bei ihr das Retriever auch zähne haben :D !
Ansonsten ist sie der "frieden" in person und hat in der Huschu den spitznamen "happy" bekommen ;) !

grüsse
andi

:confused::confused: Versteh ich nicht, es gibt doch genug Hunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und Angst haben, die weder sicherheitshalber alles niederbügeln noch andere Hunde angreifen, sondern einfach Angst haben und ausweichen.
 
Jö, das hat mir jetzt sehr viel Schreibarbeit erspart:):D
Kann das praktisch wörtlich bestätigen.
Ich gehör wahrscheinlich zu den eher seltenen Hundehaltern, die sich sogar gefreut haben, wie ihr Hund das erstemal zumindest zurückgebrummelt hat.
Held ist er noch immer keiner, aber zumindest so selbstbewußt, dass er einem potentiellen Mobber inzwischen ein bestimmtes "Schleich dich" entgegenbrummt. Und 99 von 100 Hunden verstehen das auch problemlos, und beim 100. muss ich dann halt das "Verschwind" übernehmen.

lg

:):) Mir auch!

Abgesehen davon, ein Opfer kann nur Opfer sein, wenn es einen Täter gibt, ergo nix geborenes Opfer.
 
:confused::confused: Versteh ich nicht, es gibt doch genug Hunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und Angst haben, die weder sicherheitshalber alles niederbügeln noch andere Hunde angreifen, sondern einfach Angst haben und ausweichen.

Stimmt schon was du sagst, ...das wäre dann noch befor sie lieber selber nach vorne gehen. Das "angst haben und ausweichen" motiviert den anderen normal eher weiterzumachen, den er fühlt sich dadurch stark.

Irgendwann lernd der "ausweicher" dann, das er dem nur entkommt wenn er selber durchgreift.

Ist sicher nicht bei allen so, aber normal ist das der weg wie aus nem unterwürfigen ein angstbeisser wird.

grüsse
andi
 
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