Getreide im Futter

Diese ganzen kultivierten Gräser heißen eigentlich alle Getreide....

Gluten, also Klebereiweiß, ist enthalten bei allen Triticum-Arten: Einkorn, Emmer, Dinkel, Hartweizen, Sommerweizen, Thaoudar etc.
Ferner auch bei allen Roggen- und Gerstensorten.

Hirse und Hafer gelten für menschliche Zöliakiepatienten als relativ sicher. Ebenso Quinoa, Amarant, Mais, Reis und Soja.
Jedoch ist ein Hund weder ein Pferd (-> Hafer) noch ein Kanarienvogel (-> Hirse) noch ein buddhistischer Mönch ("Fastenspeise der Buddhisten", mit Sojasprossen und Tofu...). Ich bezweifle daher, dass man das einfach übertragen kann.
Als Allergikerin weiß ich außerdem, dass Amaranth leicht (Kreuz-) Allergien auslösen kann und daher in der Ernährung eines ohnehin schon anfälligen Wesens nichts zu suchen hat.

Probiere aus, was dein Hund verträgt und was nicht. Und dann bleib dabei. Pauschalrezepte kanns nicht geben. Ebenso gibt es kein Wunderfutter und keine einzig richtige Ernährung. Barfen z.B. mag für manche Hunde super sein, meinen würde es aber umbringen mit seinem Pankreasproblem.

Es ist eben immer noch jedes Geschöpf ein einzigartiges Individuum. Was dir gut tut, kann einem anderen schaden.
Der Körper weiß bis zu einem gewissen Grad selbst, was ihm gut tut. Ich beispielsweise fand Bananen zeitlebens extrem widerwärtig. Als Kind konnte ich mich nicht wehren und musste sie schlucken. Später fand ich heraus, dass die gehassten Bananen viel Histamin enthalten. Und seit einem Jahr weiß ich, dass ich histamin-überempfindlich bin.
Im Hundefutter haben Bananen IMO eher nichts zu suchen, weil Hunde keine Affen und keine Papageien sind. Zudem werden alle Bananen unreif geerntet und schwer gespritzt. Unnatürlicher gehts wirklich nimmer.

Schau auf deinen Hund. Verlangt er etwas Bestimmtes? Stiehlt er? Frisst er Dreck?
Meiner hat derzeit auch ein ungelöstes Ernährungsproblem.
Als Welpe frass er alles, blieb aber dünn und kränklich. Sobald er auf ein Pankreasfutter umgestellt war, hörte das Stehlen auf, die Fressgier verschwand. 8 Jahre ging es ihm damit sehr gut.
Jetzt ist etwas anders geworden. Liegts am Alter, liegts am Futterhersteller? Wir wissen es nicht. Jedenfalls kratzt er dauernd, verliert das Fell, wirkt vergiftet. Er stiehlt auch wieder, insbesondere rohe Leber, die er nicht richtig verdauen kann. -> Wir müssen dringend das Futter umstellen.
Worauf wissen wir noch nicht. Es ist unmöglich, seine Körperfunktionen so genau auszutesten. Wir können nur probieren.

Aber solche Problemchen zwingen uns immerhin, Hundsi noch mehr zu beachten. Und das hat Hundsi bekanntlich gern.
 
@Lyakon
habs erst jetzt gesehen. Danke für die Antwort...
Ich bin schon so ratlos, und vermute, dass er überhaupt keine Nahrungsallergie hat. Es ist wie voriges Jahr. Den Sommer über sind die Ohren ganz grässlich und nun wis Kälter ist, sind sie wunderschön. Und jedes Mal freu ich mich wenn ich reinschaue und sie sind nicht voller Dreck und rot. Aber ich weiß, dass es sobalds wärmer wird, wieder losgehen wird :confused:

Wir haben nun die Grau Flocken bestellt, ich will kein Getreide mehr füttern, Billy hat so zugenommen, nun müssen wir schauen, dass wirs wieder runterbringen, irgendwie...:(
Manchmal ists zum verzweifeln.

Stehlen tut er nichts, nur gestern habens ihm die Kokosbusserl, die ich gemacht hab, angetan. Wobei er sonst nie und nimmer was süßes essen würd :confused:
 
Hihi- meiner klaut Vanillekipferl. Nein, das ist kein Mangelsymptom, bloß pure Gier. :D
Ein Mangelzeichen wäre, wenn sie plötzlich Dinge fressen, die sie sonst stehen lassen oder erbrechen. Als es meinem ganz schlecht ging, fraß er frische Pferdeäpfel. Die haben ihm auch gut getan, nur leider bekomm ich keine mehr, seit die Gemeinde Wien den Hygienetick hat und alle Gespanne Gassisackerl haben müssen. *groll* Dabei würde ich die Äpfel auch im Garten brauchen.

Das mit dem Juckreiz ist bei Merlin so ähnlich. Von Mai bis zum ersten Frost hat er wahnsinnige Allergieprobleme. Sobald es friert, gehts ihm mit der Haut wieder gut. (Kreuzweh hat er dann, aber ganz ohne Tierarzt wär uns ja auch fad.) Er reagiert auf Gras. Grasfressen versuche ich zu verhindern, weil das tut ihm gar nicht gut.

Hm, es gibt bei Hunden sicher auch Kreuzallergien. Ich denke mir momentan, wenn er irgendwie auf Gräser sensibilisiert wurde, egal ob durch Pollen oder über die Nahrung, dann darf er überhaupt nichts mehr bekommen, was mit Gras zu tun hat. Auch keinen Reis und keinen Mais. Ob glutenfrei oder nicht ist egal, es darf eben generell kein (Kultur-)gras sein.
Also so wie ich wegen schwerer Hasel- und Birkenpollenallergie absolut gar keine Nüsse essen darf, egal aus welcher Weltgegend sie stammen.

Zu überlegen ist beim Hund vielleicht noch, dass die ursprünglichen Beutetiere keine Grasfresser waren. Wölfe sind Waldbewohner, nicht Bewohner großer Grassteppen. Ihre Beutetiere fressen Blätter und Waldfrüchte.
Und auch bezüglich domestizierter Futtertiere muss man bedenken: Große Wiesen und Äcker gibts noch nicht so lang. Noch im Mittelalter hat man das Vieh zur Waldweide getrieben oder Bäume geschnaitelt. Auch Kühe, Ziegen und Schweine bekamen also primär Blätter und Eicheln, nicht Gras, Körner und Silage.
Wenn man den Darminhalt der Beutetiere im Futternapf simulieren will, müsste man vielleicht Gräser überhaupt weglassen. Ein Teil der Hundepopulation verträgt das offenbar nicht.

Außerdem werde ich bei meinem versuchen, den Histamin-Gehalt der Nahrung zu reduzieren. Also teilweise wirklich frisches Fleisch füttern, soweit das mit seinem Pankreasproblem möglich ist.

Vielleicht hab ich ja Glück.
 
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