@SonjaDSH:
Also mich wundert da einfach nix mehr, das ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen Fische in einem suboptimalen Becken. Das kann so net wirklich funktionieren und an der Pflege mangelts auch.
Das wird jetzt wohl ein etwas längerer Beitrag werden, doch ich werde versuchen, auf alles genau einzugehen und ich hoffe, ich bekomm nicht so einen Rüffel von Dir, wie von Jutta76.
Ob 60 oder 80 Liter wär schon mal gut zu wissen, schreib mal die Maße des Beckens auf, dann sag ich Dir das Fassungsvermögen in Bruttolitern.
Fische: 1 Tennenwels, 2 Kleinesaugwelse, 1 Flossensauger, 2 Panzerwelse, 2 Dornaugen, 3 Guppis 1männchen 2 weibchen, einige 5 Neons und 5Traunmantelsalmer und 3 Glühlichtsalmer und 3 black molli.
Die heißten nicht Tennenwels, sondern Antennenwels - Ancistrus sp. (nicht wie früher fälschlicherweise Ancistrus dolichopterus, das war eine Falschbezeichnung, wie sich herausgestellt hat. Antennenwelse werden übrigens sehr alt, ich hatte einen, der wurde 15 Jahre alt.
Antennenwelse werden für ein 60er Becken zu groß, im 80er gehns grad. Der braucht unbedingt weiches Holz im Becken (Wurzel) weil er das abschabt und diese Ballaststoffe für seine Verdauung benötigt, ans Wasser stellen sie keine besonderen Ansprüche.
Kleine Saugwelse..... Saugwelse gibts viele, noch viel mehr kleine Arten, eine genaue Bezeichnung wäre schon optimal, um zumindest ein wenig über die Pflege- und Haltungsbedingungen zu schreiben. So ins Blaue hinein mag ich da nix sagen, weils einfach zuviele mit unterschiedlichen Ansprüchen gibt.
Von den Flossensaugern gibts auch einige Arten, sollten aber nicht einzeln gehalten werden, immer eine Gruppe mit mind. 4-5 Tieren.
Panzerwelse - Corydoras - sollten mind. eine Gruppe von 6 Tieren sein, und sie sollten auch der gleichen Art angehören, nicht verschiedene Arten vergesellschaften, werden je nach Art zwischen 6-10 Jahre alt.
Dornaugen - meistens Pangio kuhlii - sind für ein 60er Becken absolut nicht geeignet, brauchen mind. 100 Liter und auch hier empfiehlt sich eine Gruppenhaltung von 4-5 Tieren, werden auch ca. 5-7 Jahre alt.
Guppies werden gemeinhin als Anfängerfische bezeichnet und auch als Hartwasserfische. Sind sie aber nicht wirklich, grade die Guppies aus dem Handel sind sehr anfällig und werden meist mit Aufsalzen des Wassers im Händlerbecken gehalten. Guppies kommen vielfach aus Weichwassergebieten, ihre Heimat ist vielfach Venezuela, Kolumbien usw.
Sind eher kurzlebige Fische mit 2-3 Jahren.
Neons - Paracheirodon inessi - sind absolute Weichwasserfische und sind Schwarmfische, Haltung von mind. 10 Tieren in einem 60 Liter Becken. Neons werden auch ca. 10 Jahre alt.
Trauermantelsalmer sind für diese Art Becken absolut nicht geeignet, weil sie zu groß werden und ziemlich ruppig werden können. Wär gut, wenn du sie entweder abgeben würdest oder zumindest nicht mehr nachkaufen, wenn Du nicht vor hast, ein Becken mit mind. 100 L anzuschaffen. Haltung auch als Schwarmfisch von mind. 8 Tieren.
Glühlichtsalmler sind auch für solche Kleinbecken nicht geeignet, brauchens auch größer und auch den Schwarm. Da gilt so ziemlich das gleiche, wie beim Trauermantelsalmer.
Black Mollys sind wiederum absolute Hartwasserfische, in der Natur leben sie - die Wildmollys, denn der Black Molly ist eine reine Zuchtform, die in der Natur so nicht vorkommt - im Brackwasser zwischen Mangrovenwurzeln.
Bei der Vergesellschaftung wundert es mich nicht, daß keine Jungfische - Salmler sind kleine Räuber und auch die Black Mollys verschmähen einen Jungfisch nicht, wenn er keine Deckung hat - aufkommen. Die Fische passen vom Verhalten und den Ansprüchen absolut nicht zusammen und für so ein kleines Becken sinds auch viel zuviele, das belastet das Klima im Becken auch. Weniger ist mehr, laß Dir im Interesse Deiner Fische das mal durch den Kopf gehn!
Billy06 hat hier in einem Post geschrieben, daß sie die meisten Jungfische hatten, wenn die Pflanzen ganz dicht waren..... und das ist eine absolut richtige Beobachtung.
Ich habe Grüne Schwertträger gezüchtet - Xiphophorus helleri "grüne Naturform - und das war 112 Liter Becken, welches absolut zugewuchert war mit Hornkraut und Nixkraut, hin und wieder hab ich da auch was rausgenommen von den Pflanzen, damit die Fische wieder schwimmen konnten.
Wasserwechsel bis max. die hälfte alle woche und dabei ein bischen grund abgesaugt die pumpe und steine gereingt.
Wasserwechsel von 50% pro Woche ist gut, auch mal den Grund absaugen. Die Pumpe reinigt man erst, wenn nix mehr durchgeht und dann nur mit Aquarienwasser. Niemals die Pumpe reinigen gleichzeitig mit Wasserwechsel, das ist ein absolutes Nono!!!! Wozu die Steine reinigen? Das ist absolut kontraproduktiv, Du zerstörst damit die Bakterienkultur, das betrifft auch die Filterreinigung!
Pflanzen sind wie soll ich sagen 2 arten drinnen aber die eine ist so gross gewesen die hab ich auf 4x geteilt. Eine Wurzel und ein Ton"Ding" 2 Steine
Und so eine Blasermaschine hängt auch drinnen.
Pflanzen sind sehr wichtig für das Ökosystem eines Aquariums, davon kann man nie genug haben. Damit wird das Becken strukturiert auch und wenn die Pflanzen gut wachsen, dann paßt auch das Klima im Becken. Schaff Dir einige verschiedene Wasserpflanzen noch an, wirst sehn, die Fische fühlen sich wohler.
Die restliche Deko scheint etwas dürftig zu sein und die "Blasermaschine" das ist ein sog. Ausströmerstein, wo Luft eingeblasen wird, die entferne ganz schnell. Das brauchen die Fische und die Pflanzen nicht. Mit dem Ausströmerstein treibst Du das CO2 aus dem Wasser aus und genau das brauchen die Pflanzen als Nährstoff um wieder O2 ans Wasser abzugeben.
Ein gutes Pflanzenwachstum erreichst Du mit guter Bepflanzung und ausreichend Licht. Dann produzieren die Pflanzen über die Fotosynthese Sauerstoff bei Licht und atmen diesen aus. Dieser ist für die Fische wichtig. Die Pflanzen bauen bei gutem Wachstum auch Nitrat aus dem Wasser ab, weil sie das als Nährstoff brauchen. In der Nacht - wenn das Becken dunkel ist atmen auch die Pflanzen O2 und atmen CO2 aus, welches sie aber bei Tag = Licht wieder aufnehmen. So entsteht ein natürlicher Kreislauf.
Also schnell raus mit dem Sprudelstein, der bringt absolut nix und ist noch kontraproduktiv. Sowas braucht man nur in pflanzenlosen Becken - div. Cichliden aus Ostafrika z.B. - und da eher nur im Notfall.
1-2x im Jahr mach ich immer ganze reinigung also fische raus und bis auf 1 10l Kübel altes Wasser neues rein und da wasch ich den sand mit kaltem Wasser in einem Sieb durch.
Ansonst kommt nach Wasserwechsel immer Aquasave rein.
Warum räumst Du das Becken komplett aus. Immer wenns grad richtig eingelaufen ist, zerstörst Du das kleine Ökosystem wieder komplett, weil du auch den Sand durchwäscht. Der Bodengrund ist auch so eine Art Filter und hier sitzen oft viel mehr nützliche Filterbakterien, als im Filter selbst.
Laß gut sein, ein Becken braucht man nicht ausräumen und komplett reinigen. Zuviel Sauberkeit tut gar nicht gut, man kann ein Aquarium auch zu Tode pflegen. Ich kann Dir sagen, ich hatte die besten Zuchterfolge in oft richtig versifften Becken, weil in dem Mulm die Jungfische vieles an Erstfutter gefunden haben, da leben soviele Mikroorganismen, von denen sich die Fische ernähren, das glaubst du nicht.
Aquasafe.... wenn ich das schon lese, da bekomm ich die absolute Krise. Das ist so ein Mittel, welches nur das Gewissen beruhigen soll. Mehr ist es nicht. In unseren Breiten gibt es wirklich nur gutes Wasser. Aquasafe füllt nur die Kassen der Zoohändler.... mehr ist es einfach nicht.
Ich könnte Dir jetzt noch die Eigenschaften davon aufzählen und auch wo es kontraproduktiv ist, aber soviel in die Materie Aquaristik bist Du nicht eingedrungen, also lasse ich das mal lieber bleiben, denn da wären wir dann bei einer Chemiestunde...