Hallo!
@ alle:
Ich wollte in dem Beitrag keine Interpretationen von mir reinschreiben (was mir offensichtlich nicht 100 prozentig gelungen ist, wie Brandy Snap ja schon festgestellt hat)
Meine Erklärung zu dem Ganzen ist folgende (wie gesagt: meine! über die Meinung des anderen werde ich wohl kaum etwas aussagen können):
Vom Verhalten meines Hundes heraus zu schliessen würde ich sagen es war Rüdenagressivität, gepaart mit Unsicherheit des anderen Hundes (vielleicht sieht er schlecht), da es dunkel war (ohne Strassenbeleuchtung), das eigene Revier hat den anderen Hund vielleicht noch bestärkt, aber ich glaube nicht, dass es der Auslöser war.
Wäre es "nur" Revierverteidigung gewesen hätte mein Hund anders reagiert (er wäre sofort abgehauen).
Soviel ich weiss meldet ein (untergordneter) Hund nur einen Fremden und beisst erst zu, wenn der Rudelführer das unterstützt (auf welche Art auch immer), oder er eben gelernt hat, dass sein Rudelführer das unterstützt.
Obwohl ich so ein Verhalten von meinem Hund nicht kannte, da er sogar fremde Rüden in seinem Revier (z.B. Tierarztpraxis, Garten) duldet (leider geduldet hat, da er seit dem Biss schon 2 mal geknurrt hat).
Aber man weiss halt nicht immer sicher, was einen Hund wozu bewegt! Vielleicht wollte er dann mich verteidigen und ist deswegen nicht sofort abgehaut, vielleicht war er auch nur zu langsam, das kann ich nicht sagen, da es dunkel war. Und alles sehr schnell ging.
Mein Hund (22 kg) ist nur unbedeutend kleiner (vielleicht 5 -10 Kilo) des "Zwerg" habe ich aus diesem Grund in Anführungszeichen geschrieben.
Der andere Rüde war schwarz weswegen ich ihn nicht gesehen habe. Vielleicht habe ich auch deswegen falsch oder nicht schnell genug reagiert.
Das Hunde unter Stress (Tierarzt) ohne Vorwarnung zubeissen gibt es immer wieder hab ich schon oft am eigenen Leib bemerkt - und eine Stresssituation war es ja auch.
Ob der Hund vorgewarnt hat oder nicht kann ich nicht beurteilen, da ich ihn nicht gesehen habe (gehört habe ich nichts, was ich im ersten Schreiben mit "er hat nicht vorgewarnt" gemeint habe). Im Übrigen verstehe ich unter Vorwarnen ein Verhalten, das dem anderen Hund die Flucht ermöglicht, bzw. diesen zur Flucht veranlasst.
Das ist nicht passiert. Natürlich kann das auch an meinem Hund liegen, bisher hatte ich das Problem aber nicht.
Die Bisswunde meines Freundes hat nicht einmal der Besitzer das anderen Hund verneint ("da schau des hast jetzt davon").
Nein, es war keine Flexi Leine (sondern eine 2 m Leine).
Sachen wie diese können passieren, damit rechnet niemand.
Und es gibt eben nicht immer einen Schuldigen (auch wenn das Gesetz das so vorsieht.) Ich sehe diese Fälle immer wieder. Aber (zumindest bei der Tollwutuntersuchung) zeigten bisher alle auch Verständniss für den Gebissenen (Mensch oder Hund). Einen Typen wie diesen habe ich noch nicht erlebt.
Weder ich, noch der andere Besitzer sind alleinig Schuld. Ich hätte auch eine Taschenlampe mitnehmen können, ich hätte Nachts einen beleuchteten Weg gehen können, ich hätte schneller reagieren können,... ich habs aber nicht gemacht.
Genauso hätte der andere einen andern Zaun machen können, oder seinen Hund Nachts im Haus halten, oder ihm den Begriff "Aus" beibringen er hats auch nicht gemacht. Er hätte auch noch andere Sachen machen können/nicht machen können, die ich nicht mehr beurteilen will.
Die Art und Weise, wie er mit mir an dem Abend und dem darauffolgenden Tag umgegangen ist, ist die Sache, die mir so unverständlich ist.
Wie schon jemand so treffend geschrieben hat: wir sind alles Hundemenschen und die sollten zusammen halten.
Ich wüsste nicht warum ich hier die Unwahrheit schreiben sollte!
Außerdem glaube ich nicht, dass es hier im Forum jemanden gibt, der keine Ahnung von Hunden hat, deren Sprache nicht interpretieren kann, oder kein Verständniss für andere Tierbesitzer hat - jemand, der diese Eigenschaften besitzt postet wohl nicht in einem Hundeforum.
Klar werde ich in Zukunft anders reagieren! Im Moment zittere ich sobald ich auf der Strasse einen grossen schwarzen Hund sehe (was meinem Hund definitiv nicht gut tut) und in der Praxis hatte ich heute das erste mal ein mulmiges Gefühl, als ich einen (fremden) Hund hielt.
Ich mache mir selbst genug Vorwürfe - jedes Mal wenn ich meinen Hund ansehe - das ich eigentlich auf Tipps und ein wenig Mitgefühl gehofft habe...
Einige haben mir ja geholfen - Vielen Dank!
@ brandy snap:
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast meinen Beitrag so genau zu kritisieren:
das mit dem ganzen Kopf war übertriebe, es war die Haut der rechten Backe (der Riss geht vom äußeren Augenwinkel bis zur Lefze)
das man in einer (oder vielleicht 2 Sekunden) nicht reagieren (oder ich nicht reagiert habe) ist vielleicht einigen klar.
die Bissspur am Finger meines Freundes ist deutlich zu sehen (Biss und Gegenbiss, wahrscheinlich ein Backenzahn), und ich hatte die Schnauze meines Hunde zwischen meinen Händen, also er wars nicht, falls du darauf anspielst). Das es blöd war hinzugreifen seh ich und auch er ein, aber soll man einfach so (minutenlang) zusehen?
Ich habe zu dem Besitzer gesagt er solle doch bitte seinem Hund den Mund aufmachen, gleich als er gekommen war und die Situation noch nicht überblickt hatte (da es für mich selbstverständlich ist, dass ich meinem eigenen Hund jederzeit gefahrlos in den Mund greifen kann!) er fragte nur, ob das mein ernst sei.
Wegen der Idee mit dem Wasser war ich der Frau auch dankbar!
Die Idee mit dem "Luft abdrehen" fand ich Idiotisch, da ich auch den anderen Hund nicht verletzen wollte! Im übrigen ist es kaum möglich einem ausgewachsenen grossen Hund die "Luft abzudrehen" aber soweit dachte ich in dem Moment noch nicht.
schönen Abend
casey