Frettchenvereine in Wien ?

naja telefonat hin oder her.

was mich interessiert, an euch alle, conny, sabine, petra und die anderen:

warum werden frettchen in gruppen gehalten und nicht einzeln ???

ich bin jetzt so viele bücher durchgegangen, gschrimek (schreibt man den so ??) tierarztliteratur,... überall steht drinnen, das waldmarder, iltisse,... von denen die heutigen domestizierten frettls abstammen einzelgänger sind.

und frettchen sind ja nicht sooo alt wie der hund als haustier, dessen vorfahr der wolf, rudeltier ist. das haben wir bis heute nicht ändern können.

warum also sollte es beim frettchen genau andersrum sein ???


auch wenn hunde einzeln gehalten werden und man sagt, der besitzer (der mensch) ist für den hund rudelersatz, so ist der mensch kein hund und kann dem hund nicht das selbe geben wie ein zweiter hund. (habe ich selber erlebt, akela war auch 1 1/2 jahre einzelhund, bevor aramis dazu gekommen ist). aber auch wenn sie einzeln gehalten werden sind hunde glücklich wenn man ihnen als ausgleich regelmäßigen kontakt zu artgenossen bietet.

bei katzen zum beispiel ist es erwiesen, dass sie einzelgänger sind. trotzdem halten leute 2 oder mehr katzen. ich kenne solche haushalte und auch wenn alles den anschein hat, als wäre harmonie, so gibt es bei mehrkatzenhaltung deutlich öfter differenzen unter den katzen, als bei mehrhundehaltung unter den hunden. ich denke, mal das spricht dafür, dass katzen nicht unbedingt geeignet sind für gruppenhaltung. allerdings kennen es viele katzen nicht anders, weil sie von klein auf zusammen mit geschwistern oder so gehalten werden und haben daher nicht die wahl.

bei frettchen habe ich gehört, dass wenn ein frettchen es gewohnt ist einzeln zu leben, es oft besser ist es bleibt so, weil frettchen nicht so einfach zu vergesellschaften sind. ich finde es übrigens nicht schlimm, diesen weg einzuschlagen, denn es bedeutet für ein einzeltier sicher stress sich in einem erwachsenen alter in eine gesellschaft einzufügen, und da sollte man sich schon überlegen, ob es dem tier zuzumuten ist.

was mich nun interessiert, gibt es literatur oder wissenschaftliche studien, die beweisen, dass frettchen in der gruppe glücklicher sind als einzeltiere ???

vielleicht irgendweche versuche in denen ein tier 1-2 jahre einzeln gehalten wurde und dann ein weiteres tier angeschafft wurde, ?? die reaktionen, der stress das verhalten ???
würde mich wirklich sehr interessieren.

also wenn ich als beispiel nehme:

ich hatte eine katze, nach 4 jahren kam eine weitere katze dazu. des ersten kater hat das überhaupt nicht gefallen, aber er musste sich mit der situation abfinden, da der 2te kater krank war (fip) starb er nach 1 jahr. der 1 kater war wieder zufriedener, er war deutlich weniger unter druck und stress, und ruhiger. dann kam akela dazu. dem kater war das relativ egal, denn er konnte ja bei uninteresse sich irgendwohin rauf verziehen, da konnte akela nicht hin, der 2te kater aber schon. hat aber der kater gesellschaft gesucht, so ist er zum hund gegangen.

gibt es so eine geschichte auch mit frettchen ??? würde mich interessieren.

und nochwas, reagieren frettchen immer gleich, z.b. dass sie sich über artgenossen freuen, oder gibt es auch individuen, die mit anderen frettchen nicht klar kommen, sondern sehr asozial sind ???

bei hunden ist das grundverschieden, da reagiert jeder anders.

lg
 
@ConnySFh & Sabine3 & Petra_VOFF

Wie wär's mit einem Einzelgesprächsnachweis in der Telefonrechnung?
Funktioniert leider nicht, wenn kein Gespräch zustande gekommen ist, sondern lediglich eine nette Stimme mitteilt, dass der gewünschte Teilnehmer zur Zeit nicht erreichbar sei...

Tonbandaufzeichnung?
Funktioniert nicht, weil man da wieder nur eine nette Stimme hört...

Ein Videobeweis?
Das Video kann geschnitten sein...
Im ersten Teil wird die richtige Nummer gewählt, im zweiten Teil drückt man auf 'Verbinden' und man hört man die nette Stimme unter einer anderen Nummer...

Wie wär's mit Zeugen?
Funktioniert leider auch nicht, denn denen glaubt man nicht.

Die Forderung nach einem Beweis ist also ziemlich unsinnig.

Deshalb wird in Fällen, in denen man genau weiß, dass die Gegenseite keinen Beweis vorbringen kann, der auch bei bösester Absicht nicht wegzuleugnen ist, stets munter nach Beweisen verlangt...

Das hinterläßt bei den Lesern immer den Eindruck, dass da jemand Lügen aufgetischt hätte - ein ganz simpler Mechanismus der Kommunikation... :)

Die andere Seite, die nun im Bewusstsein der Rechtschaffenheit etwas veröffentlicht, sollte also auch wissen, dass allem, was unangenehm sein könnte, widersprochen und nach einem Beweis verlangt werden wird.

Das heißt, dass sie nichts für Andere Unangenehmes veröffentlichen dürfte, um nicht letztlich ohne Beweis dazustehen. :D

Was schließen wir daraus?

Um keinen Streit aufkommen zu lassen, darf man nur schöne und jedem angenehme Dinge sagen.

Selbst Aussagen zur Wetterlage sind gefährlich, weil nun mal nicht jeder den gleichen Geschmack hat - der eine mag Schnee, weil er gern Ski fährt, der andere mag keinen Schnee, weil er sein Auto nicht ausbuddeln möchte etc.

In diesem Sinne hätte dieser Thread mit einem einzigen Satz begonnen werden müssen: "Hallo, ich wollte einmal fragen, ob es denn im Großraum Wien Frettchenvereine/hilfen gibt !"
Nicht mehr und nicht weniger...
Die Antwort hätte dann lauten können: "Ja, da gibt es...."

Die Einfügung "...außer diesen unsäglichen Voff-Leuten (mit denen ich nach allem was ich über die gelesen habe, nichts zu schaffen haben will)..." war eine eindeutige Provokation, die diesen Thread zwangsläufig entarten lassen mußte.

Übrigens habe ich jetzt auf mittlerweile 3 Seiten noch immer keine Antwort an Alena gelesen...
Er/Sie hat wohl auch keine erwartet... :rolleyes:

@Akela1

Domestizierte Tiere verhalten sich nun mal nicht in allem so wie ihre 'wilden' Vorfahren...
Auch innerhalb der Art gibt es mitunter gewaltige Unterschiede.

Obwohl es - wie du sagst - erwiesen ist, dass Katzen Einzelgänger seien, trauern Katzen um verstorbene Artgenossen aus einer Wohngemeinschaft, ändern mitunter ihr Verhalten den menschlichen und/oder kätzischen Mitbewohnern gegenüber oder verweigern von einem Tag auf den anderen ihr (bisheriges) Futter.
Dies alles und noch einiges andere spricht gegen die Einzelgängertheorie.

Bei Frettchen ist obiges analog zu beobachten.

Hinzu kommt, dass Frettchen den für sie typischen Spieltrieb so gut wie ihr Leben lang behalten und ausleben, wenn sie dazu Gelegenheit - sprich: Frettchenpartner - haben.

Der Mensch kann sich mit ihnen beschäftigen, ihnen die Zeit vertreiben, aber er kann kein Frettchen sein.
Er kann nicht 18 Stunden pro Tag mit ihnen in einer flauschigen Höhle schlafen, mit ihnen durch enge Röhren jagen, in enger Umklammerung und mit wilden Bissen auf dem Boden umherrollen oder gegenseitig den Hintern beschnuppern, das Fell und die Ohren lecken usw. usw.

Zur artgerechten Haltung von Frettchen gehören nun mal mindestens zwei Frettchen...
 
@Akela:

betreffend Einzelhaltung von Frettchen: ich kann dir Fotos schicken, wenn du die ansiehst weisst du warum nicht einzeln.

Ich kann dir Geschichten erzählen, von den "angeblichen" Einzelgängern in ferner Vergangenheit - ich hatte immer mindestens drei und ich sehe tag-täglich wie toll eine Gemeinschaft von diesen Süssen ist. Daher kann jede Spekulation "nur eins" oder doch "zwei oder drei" ins Eck gestellt werden.

Besuche doch einfach mal erfahrene Frettchenhalter, die eine Gruppe - oder auch mehrere Gruppen haben, schau es dir an!

lg
 
was ihr zwei mir da so erzählt ist schön und gut, weil ihr es so kennt (und auch eure frettchen).

ich kannte leute, die einzelfrettchen gehalten haben. und diese tiere waren auch sehr glücklich. natürlich kann man als 50 kg mensch einem 3 kg frettchen nicht in einer röhre hinterher fetzen. aber schmusen kann man mit so einem winzling genauso gut. diese tiere waren auch kaum alleine, sie wurden eigentlich fast überall mithin genommen. das geht dann halt weniger gut, wenn man mehrere frettchen hat.

übrigens habe ich ja geschrieben, dass katzen wenn sie es nicht anders kennen auch in gruppen glücklich sind.

den vorteil den einzeltiere haben ist ungeteilte aufmerksamkeit. das ist egal welches tier man hat, sobald man mehrere artgenossen hat muss man sich aufteilen auf die tiere.

übrigens kann mir jemand literatur nennen, wo frettchen einzel/gruppenhaltung erwähnt wird und auch eingehender beschrieben wird ???
lg
 
Hallo,

Akela: ich habe bis jetzt so an die 15 Bücher über Frettchen gelesen: in jedem steht der Satz "wenn nur irgendwie möglich, mindestens zwei" - kein Buch hat dieses Thema als Hauptthema, weil es halt erwiesenermaßen nicht von Vorteil ist, Frettchen als soziales, domestiziertes Tier einzeln zu halten.

Sollte so ein Buch über solche Studien existieren, dann vielleicht in Enlisch - jedoch hat sich kein Frettchenbuchschreiber wahrscheinlich genauer damit beschäftig, weil sich ihm diese Frage nicht stellte, sondern andere Themen detaillierter aufgearbeitet wurden (Krankheiten, Spielmöglichkeiten, Pflege, Haltung, Enrichment, Unterbringung, Ernährung etc.).

Ich denke, wenn jemand ein Frettchen nehmen kann, dann kann er auch gut zwei halten. vor allem wenn die zwei schon zusammen sind und sich gut verstehen.

lg
 
@sugar:

kein Buch hat dieses Thema als Hauptthema, weil es halt erwiesenermaßen nicht von Vorteil ist, Frettchen als soziales, domestiziertes Tier einzeln zu halten.

wenn etwas erwiesen ist, dann MUSS es literatur darüber geben, die sich NUR mit diesem thema auseinandersetzen.
was du in diesem einen satz schreibst wäre ein wiederspruch ansich.

frage, denn offensichtlich verstehe ich deine ansichten diesbezüglich falsch:

was hat sozial und domestiziert mit der art der haltung zu tun ???

willst du damit sagen, jedes domestizierte oder soziale tier soll in gruppen gehalten werden ???

und nochmal zu der frettchenhaltung, wenn etwas nicht erwiesen ist, warum wird es dann empfohlen ???


ich finde es ehrlich etwas schockierend, dass gerade von jemandem wie dir zu lesen, dass du offensichtlich noch keine einzige studie in dieser art gelesen hast, nicht einmal weißt, ob es solche gibt.
ich habe bis jetzt immer den eindruck vermittelt bekommen, dass frettchenhalter mit denen ich in kontakt getreten bin, sogenannte experten sind. einige von euch haben mir damals vorgeworfen, ich sei nicht belesen genug, oder hätte zu wenig ahnung. :confused:

ich kenne einige frettchbücher z.b. von GU oder ähnliche ratgeber, und halte nichts davon. wie bei anderen haustierratgebern steht in jedem buch das selbe drin und es wirkt als hätte einer vom anderen abgeschrieben oder als hätte ein und der selbe autor alle bücher über ein haustier geschrieben.

mag schon sein, dass in jedem buch empfohlen wird mehrere frettchen zu halten, das wird bei katzen auch empfohlen, jedoch wüßte ich zu gerne worauf sich dieser ratschlag stützt.
wenn er sich auf praktische haltung stützt, wüßte ich gerne, ob es auch versuche oder untersuchungen mit einzelfrettchenhaltung und vergleiche gibt.

denn einfach die behauptung, dass jemand für oder gegen etwas ist und aufgrund persönlicher vorlieben etwas empfiehlt oder an laien weitergibt, halte ich für unverantwortlich.

ich finde es schade, dass sich petra und conny nicht mehr zu wort melden. denn von euch als "experten" hätte ich mir schon erwartet, dass ihr mir literatur in diese richtung empfehlen könnt.

lg
 
Hi Akela,

sorry dass ich nicht so bald antworten konnte, ich war die letzten beiden Tage etwas indisponiert.

Es gibt keine Frettchenliteratur die darauf eingeht, warum der Iltis als Einzelgänger gilt und seine domestizierten Verwandten gesellige Tiere sind.
Es ist bis heute nicht konkret erwiesen von welchem Wildtier das Frettchen wirklich abstammt. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit stammt es vom Europäischen Waldiltis ab mit dem es auch erfolgreiche Verpaarungen gibt, aber 100 % festlegen tut man sich da nicht.

Viele Quellen geben Ägypten als das Land an, in dem Frettchen domestiziert wurden, weil in ägyptischen Bildern immer wieder wieselänliche Kreaturen zu finden sind die darstellen dass diese Tiere als Haustiere gehalten wurden. Es gibt aber viele Tiere die diesen Zeichnungen ähnlich sind, z.B. Mungos. Einen Europäischen Waldiltis hat es in Ägypten jedenfalls mit Sicherheit nicht gegeben und Frettchenmumien wurden auch nie gefunden. obwohl die Ägypter ja alles einbalsamierten was ihnen lieb und heilig war.
Domestizierte Frettchen gibt es seit etwa 2500 Jahren. Die erste schriftliche Erwähnung von Haustieren, die unseren Frettchen sehr ähnlich sind, stammt aus dem Jahr 400 v. Christus. 350 v.Christus wurden sie von Aristoteles erwähnt.
Experten schätzen dass das Frettchen vor etwa mehr als 300 Jahren nach Nordamerika eingeführt wurde (woher auch immer). Im Römischen Reich wurden Frettchen bereits als Jagdhelfer eingesetzt. Bei uns aktuell sind Frettchen erst seit etwa 30 Jahren.

Niemand weiß hundertprozentig wer Frettchen domestiziert hat.
Die Gene des domestizierten Frettchens entsprechen denen eines Iltisses, aber auch ein scheinbar unbedeutender genetischer Unterschied kann festlegen, ob es sich beispielsweise um ein Pferd oder ein Zebra, bzw. um einen Hund oder einen Kojoten handelt.
Genetische Unterschiede, auch wenn sie noch so gering sind, können sehr bedeutend sein.
Untersuchungen und Forschungen dauern deshalb weiter an. Forscher untersuchen unser domestiziertes Frettchen und andere potenzielle Vorfahren.
Dieser kleine genetische Unterschied jedenfalls ist offenbar der, dass Frettchen gesellig sind, hingegen der (angenommene) Vorfahre, der Iltis ein Einzelgänger.
Im übrigen gibt es nach wie vor Unklarheiten, ob Frettchen als Wild- oder Haustiere gelten. Bei uns zählen sie zu den Kleintieren und offenbar zu den Haustieren, während sie in der Schweiz als Wildtiere gelten. Fakt ist, dass Frettchen ohne den Menschen nicht leben können, was sie - für mich - eindeutig als Haustier auszeichnet.

Mit ziemlicher Sicherheit kann ich dir auch sagen, dass ein Frettchen alleine nicht glücklich sein kann. Es ist einmal Tatsache, dass wenn man zwei oder mehrere Frettchen zusammen sieht, einfach weiß, dieses Tier braucht Partner. Das ist etwas, dass DU bei einem Besuch eines Frettchentreffens, oder eines Frettchenbesitzers mit mehreren Frettchen SOFORT sehen wirst ---> wie lieb sie miteinander sind, wie süß sie miteinander spielen (so wie kein anderes andersartiges Tier mit ihnen spielen kann) wie sie zusammenkuscheln und auch meist gemeinsam auf einem Haufen schlafen. Die Trauer, wenn ein Partner geht ist ebenfalls ein offensichtliches Merkmal.

Nun, wie verhält sich jetzt ein Einzelfrettchen? Ich kenne sehr viele einzeln gehaltene Frettchen, da ich sehr viele Frettchenhalter in ganz Österreich kenne. Ich kann schließlich niemanden zwingen sich ein zweites Frettchen zu nehmen. Meist merken Leute selbst, dass sie besser ein zweites Frettchen besorgen sollten, doch leider nicht alle.
Ich kenne Einzelfrettchen jedes Alters von klein an, 3, 4 bis zu sieben Jahren, selten älter.
Ich selbst hatte meinen Fredy vor drei Jahren mit 6 aus Einzelhaltung. Er war sechs Jahre alleine in einem kleinen Käfig im Keller ohne Tageslicht. In diesem Hasenkäfig war nichts außer Heu. Fredy war nicht bissig, er war abgestumpft. Ein dickes unförmiges Etwas mit glanzlosen Augen und scheußlichem kahlen Fell, das aussah als hätte es mit seinem Leben abgeschlossen. Wir gaben ihm keine zwei Monate mehr. Ich hatte ihn bei mir in Pflege natürlich getrennt von meinen anderen drei Frettchen. Er hatte einen Schlafkäfig im Wohnzimmer, den er - trotz dass er offen war - tagelang nicht verließ. Ich nahm ihm den Käfig weg, er war nicht sehr aktiv und schlief viel, war dieses freie Leben nicht gewohnt. Ich päppelte ihn auf und er wurde ein wunderschönes Frettchen. Er erfreute sich immer mehr an den schönen Dingen des Lebens wie Spazieren gehen, spielen und Menschen die ihn lieben und verwöhnen. Er war unkastriert und ich überlegte erst ihn mit 6 Jahren nicht mehr kastrieren zu lassen. Als er jedoch in die Ranz kam, war es notwendig, da er nicht nur fürchterlich zu stinken begann, sondern auch dieses typische nervöse Ranzverhalten zeigte, was ihm nicht sonderlich gut tat. Nach der Kastration stellte ich ihm vorsichtig meinen Frettchen vor, der Reihe nach. Sie verstanden sich auf Anhieb. Ein halbes Jahr dauerte es bis Fredy so richtig locker wurde, doch so ganz wird er seine Vergangenheit nie vergessen haben, er wollte nie wieder eingesperrt sein, nicht mal den Transporter wollte er. Ich trug ihn am Arm zum TA, das war ihm viel lieber. Durch ihn wußte ich, dass auch ein Altes Frettchen, dass Zeit seines Lebens allein und unter schlechten Bedingungen gelebt hat, zu vergesellschaften ist und mit anderen Partnern glücklich wird.
Fredy mußte voriges Jahr im November im Alter von 9 Jahren gehen. Meine drei Bubis trauerten etwa 1 1/2 Monate. Sie waren sehr ruhig, fraßen die ersten beiden Wochen sehr wenig, so dass ein Gewichtsverlust bemerkbar wurde. Sie suchten ihn lange noch und ich merkte, dass er ihnen genau so fehlte wie uns.
Man sieht, ein Frettchen kann alleine alt werden, aber es wird dabei nie glücklich sein.

Zu bemerken ist oft, dass wenn mich Leute mit jungen und halbwüchsigen Frettchen die beissen anrufen und sich für einen Frettchenpartner entscheiden, die "bissigen" Tiere dann sehr rasch zahm werden, einfach aus dem Grund weil sie mit einem Partner ausgelastet und glücklich sind.
Ich kenne Leute mit Einzelfrettchen die noch nicht so alt sind, vielleicht knapp vier Jahre und es ist partout kein Frettchen "leicht" daran zu gewöhnen. Leicht! sage ich, denn unmöglich ist es selten!

Es besteht ein wesentlicher Unterschied zwischen Einzelfrettchen, die den Großteils der Zeit sich selbst überlassen sind und denjenigen mit denen der Mensch sehr viel Zeit verbringt.
Ein Frettchen, dass alleine lebt und mit dem sich auch der Mensch nicht viel beschäftigt, stumpft ab oder wird bissig. Ein Einzelfrettchen mit dem sich der Mensch "sehr viel" (und mit sehr viel meine ich WIRKLICH sehr viel) beschäftigt, fixiert sich dermaßen auf den Menschen, dass es dessen Gewohnheiten und Eigenschaften annimmt. Es ist somit asozial und meist sehr schwer bis kaum noch an andere Frettchen zu gewöhnen. Nun kann man sagen, na das ist ja super, wenn das Frettchen so auf den Menschen fixiert ist. Ich weiß aber dass diese Frettchen - fixiert an den Menschen - nicht glücklich sind wie ihre Artgenossen, die mit Partnern leben. Mir tun diese Frettchen immer sehr leid, weil ich weiß, was diese Tiere nicht haben und nie hatten. Der Mensch selbst ist glücklich mit diesem verhätschelten Haustier, das ohne ihn nicht mehr sein kann, das überall mit darf, zum Einkaufen, ins Bett - einfach alles. NUR was ist, wenn sich das Leben dieses Menschen ändert und er ganz plötzlich nicht mehr so viel Zeit mit seinem Einzelfrettchen verbringen kann? Das kann ein neuer Job, ein neuer Partner hervorrufen - das ist dann die Hölle und oft das Ende für dieses arme einsame Frettchen, das nicht versteht, warum der Mensch der es mit in die Wanne, zu Tisch und ins Bett nahm, plötzlich keine Zeit mehr hat.

Fortsetzung...
 
Ich bezeichne mich als Frettchenzusammengewöhnungsexperte, weil ich schon sehr vielen Leuten geholfen hab Frettchenpartner aneinander zu gewöhnen, diese waren meist nicht von uns dazugenommene, sondern von den Leuten selbst "angeschaffte" Frettchenpartner. Meist glauben die Leute, das sei sehr einfach. Man liest Frettchen brauchen Partner und somit glaubt man diese verstehen sich gleich, weil sie ja froh sind einen Partner zu bekommen. So ist es leider meist auch nicht.
Ich habe Frettchen schon per Telefon- und Emailberatung und natürlich auch vor Ort zusammengewöhnt. Frettchen verschiedensten Alters und Geschlechts.

Die Beobachtungen waren immer so unterschiedlich, dass man wirklich nicht sagen kann, welches Alter und welches Geschlecht einfach und sinnvoll zu vergesellschaften ist. Zu beobachten war häufig, dass Fähen oft zickiger sind als Rüden. Aber auch nicht immer. Es kommt immer auf den Charakter des Frettchens an und da ich bei den meisten Frettchen sofort sehe, was für einen Charakter sie haben, oder ich bekomme ihn beschrieben, so kann ich auch immer das Richtige raten.

Ich rate jedenfalls kein ganz junges Frettchen zu einem über vier Jahre alten Frettchen, weil die jungen Frettchen dem älteren meist zu lebhaft sind.

Ich hab schon ältere Einzelfrettchen an andere ältere Frettchen vergesellschaftet, die sich auf Anhieb verstanden haben und junge Frettchen zu andere junge bei denen es Monate dauerte.
Fakt ist, dass man es in jedem Fall probieren sollte. Man soll es vorsichtig und im Beisein eines erfahrenen Frettchenhalters machen. Man braucht viel Zeit, Liebe und Geduld.

Tipps wie Käfige aneinander stellen oder Schlaftücher austauschen - wie sie oft in Büchern stehen - sind genauso falsch, wie die Frettchen im Revier des anderen zusammen zu setzen.
Ein Welpe garantiert nicht, dass er sofort aufgenommen wird. Es gibt keinen Welpenschutz. Es ist nicht unbedingt Tatsache, dass jüngere Frettchen leichter zu vergesellschaften sind.
Tatsache ist, dass ein unkastriertes, nach Ranz stinkendes Frettchen von kastrierten Frettchen gerne aufgenommen wird und leichter zu gewöhnen ist. Damit erzielt man die größten Erfolge, wobei man aber beachten muß dass es die "beginnende" Ranz ist. Dann sollte das Frettchen kastriert werden - Hormone und Geruch bauen sich in bis zu acht Wochen ab.
Stark in der Ranz befindliche Frettchen können anderen Frettchen sehr lästig werden, das sollte man vermeiden.

Bezüglich des Charakters sollte man nie ein dominantes Frettchen zu einem dominanten Frettchen setzen, das kann nur in Machtkämpfe, die sich nicht immer lösen lassen müssen, enden. Man darf lebhaft nicht unbedingt mit dominant verwechseln. Ein lebhaftes Frettchen sollte auf alle Fälle auch einen lebhaften Partner bekommen und ein ruhiges auch einen ruhigeren Partner.

Der erste Kontakt sollte unter erfahrener Aufsicht auf neutralem Boden erfolgen. In den ersten Minuten erkenne ich, ob es möglich ist die beiden Partner zu vergesellschaften oder nicht. Ich kann auch abschätzen wie lange es dauert. Es gibt - wie gesagt - Frettchen, die sich auf Anhieb verstehen, welche die sich in 5 -15 Minuten die Rangordnung auskämpfen und diejenigen, die Zeit brauchen sich kennen zu lernen - natürlich immer wieder auf neutralem Boden. Dann völlige Raumtrennung und mehrmals am Tag für kurze Zeit zusammen zu bringen. Aber keinen Tag auslassen. Wichtig ist die völlige Trennung, in deren Zeit sie sich nicht sehen oder riechen können, also Zimmertrennung. Gemeinsames Pastelecken auf dem Schoß, Fell mit Lebertran einmassieren sind oft sehr hilfreiche Mittel. In jedem Fall muß man aber abschätzen können, wann sind die Kämpfe schlimm und wann ist es nur Machtgerangel. Viele Leute trennen zu früh. Man muß dazu sagen, dass bei Frettchen Spielraufen mitunter schon recht heftig eingestuft wird.

Das ist mal das Wichtigste an Info, was mir zu diesem Thema einfällt, steht eigentlich auch alles auf unserer Homepage, die gerade überarbeitet wird und für die ich eigentlich die Zeit benötige, wo ich diese Ausführungen hier schreibe *gg*

Alles in Allem gibt es extrem verhätschelte Einzelfrettchen, die langsam in ein paar Monaten an anderen Frettchen zu gewöhnen sind. Die bei regelmäßigen Spaziergängen mit anderen Frettchenleuten erstmal in fremden Frettchentaschen den Geruch anderer Frettchen kennen lernen, damit sie überhaupt wissen, dass es auch andere Frettchen auf der Welt gibt.
Ist ein Frettchen schon älter, hat sogar eventuell einen Herzfehler oder ist sensibel, dann kann ich auch gut einschätzen ob es nicht besser ist, keinen Partner dazu zu gewöhnen. Auch das war schon der Fall. Man muß eine Gesundheitsgefährdung immer ausschließen.

Die einfache Antwort auf deine Frage ist, dass Frettchen keinesfalls alleine gehalten werden sollen - wie gesagt - das ist sofort ersichtlich wenn mehrere Frettchen zusammen sind. Frettchen können - wie alle anderen geselligen Tiere auch - einzeln gehalten werden und es gibt ausreichend Einzelfrettchen und alle haben sie ein gestörtes frettchenuntypisches Verhalten. Der Einzelfrettchenbesitzer sieht das natürlich nicht so, der sagt sein Frettchen sei glücklich und weil diese Menschen für ihr Tier einfach entscheiden, wann es glücklich ist, was gut und was schlecht ist, muß sich das Tier fügen und sich den Gegebenheiten anpassen.

Ich freue mich über jedes Einzelfrettchen - und da kenn ich jetzt schon sehr, sehr viele - die ich mit einem Partner glücklich machen kann und deren Besitzer würden sich nie, nie wieder ein Einzelfrettchen halten.
Ich berichte aus meinen Erfahrungen, die sehr reichhaltig sind, ich kann dir raten dich auf amerikanischen Frettchenseiten umzusehen, die sind schließlich die Frettchenspezialisten. In den Staaten leben 9 Millionen Frettchen, mehr als Österreich Einwohner hat, Frettchen sind dort nach Hund und Katze das Haustier Nr. 3. Die haben schon Frettchenerfahrung, da hat man bei uns noch nicht mal von deren Existenz gewußt. Es gibt dort etliche Bücher, Zeitschriften und jede Menge Internetseiten. Und auch dort weiß man - ein Frettchen braucht Frettchen.

Jetzt wende ich mich auch wieder Wichtigem zu, wir haben viele frettchenspezifische Krankheiten mit denen Tierärzte hier keine Erfahrung haben, ich stöbere ständig auf amerikanischen Seiten und habe gerade ein Medikament aus den Staaten einfliegen lassen.

Ich versuche so gut ich kann, jedem Frettchenhalter, der meine Hilfe braucht zu helfen, egal ob es Zusammengewöhnung, Krankheiten oder Anschaffung von Frettchen betrifft. Die Zahl der Hilfesuchenden ist sehr groß und ich muß das alles neben meinem Ganztagsjobs unterbringen.
Solltest du einmal Interesse haben bei so einem Frettchenhilfebesuch dabei zu sein, kannst du gerne mal mitkommen, genauso wie du auf unser nächstes Frettchentreffen am 26. März 2005 sehr herzlich eingeladen bist.

Akela, um dich über die einfach zu haltenden, aber doch komplizierten süßen Frettchen zu informieren, müsstest du einmal auf Besuch kommen, dann kann ich dir mehr erzählen und du wirst Frettchen, Frettchenhaltung und Frettchenhilfe besser verstehen.
Aber wissenschaftlich wirst du über Frettchen nicht viel in Erfahrung bringen, höchstens in Pelztierzuchten, da bezweifle ich allerdings, dass du diese Studien wissen willst. Ansonsten mußt du dich begnügen, was Frettchenexperten, die nicht nur eigene, sondern sich auch um hunderte andere Frettchen kümmern berichten.

Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Erfahrungen und Ausführungen etwas Licht in die Angelegenheit bringen und hoffe, dass ich nicht zuviel durcheinander geschrieben habe.

Liebe Grüsse Petra!
 
Hallo,

@Akela: ob ich nun Expertin bin - nun ich lerne immer wieder dazu und auch nach 12 Jahren Frettchenhaltung, gibt es immer wieder Dinge die ich dazu lerne. Ich sehe mich nicht als Expertin, sondern als Liebhaberin und als solche versuche ich das Bestmögliche diesen Kleinen zu bieten.
Ich denke auch nach 20 Jahren, wird es Dinge geben, die ich dazulernen werde, weil jedes Frettchen so einzigartig ist, dass man immer dazu lernt.
Als erstes habe ich gelernt, dass alle Frettchen die ich bis jetzt kannte, zu zweit oder halt in der Gruppe agiler waren, mehr spielten, aufgeweckter und zufriedener waren, daher auch mehr hochwertige Nahrung zu sich genommen haben - mehr Bewegung - bessere Muskelausbildung - bessere Gesundheit - Ausgeglichenheit.
Mein erstes Frettchen lief mir vor 12 Jahren zu und ich wusste nichtmal dass dies ein Haustier ist.
Habe seitdem immer wieder Einzelfrettchen kennengelernt und musste feststellen, dass ein Mensch sich nie so mit einem Frettchen beschäftigen kann, wie ein Artgenosse (zusammen in der Hängematte schlafen, durch Röhren flitzen).

Frettchen kommunizieren untereinander ganz eigen, dies kann kein anderes Haustier oder auch der Mensch ersetzen.

Habe auch schon einige Zusammengewöhnungen erfolgreich durchgeführt und habe die Erfahrung gemacht, dass nach einer gewissen Zeit die positiven Aspekte der Gruppenhaltung überwiegen. Es gibt bis jetzt meiner Erfahrung nach kein einziges Frettchen in meiner Umgebung, dass als Einzelfrettchen wirklich glücklich war.
Ein Beispiel: Kontakt mit einer Frettchenhalterin, die ihr Frettchen 2 Jahre einzeln hielt. Sie möchte nach lesen von Büchern (Empfehlungen für Zweitfrettchen) auch eines dazu. Bei den ersten zwei Frettchen, die das Einzelfrettchen kennenlernte hielt sich die Begeisterung in Grenzen. Beim dritten war es Liebe auf den ersten Blick - die beiden spielten sofort zusammen und danach gings ab in die Hängematte zum intensiven Kuscheln, Ohren auslecken und Körper- und Fellpflege.
Seitdem sind die beiden unzertrennlich, machen alles gemeinsam. Als das ehemalige Einzelfrettchen krank war, animierte es das zweite Frettchen wieder zum essen uns spielen.
Die Besitzerin ist überglücklich und sehr froh diesen Schritt gemacht zu haben.
Dies ist nur ein Beispiel und es gibt viele andere mehr.

Da ich solche Beispiele oft genug in der Praxis erlebt habe und öfter auch täglich zum Zusammengewöhnen zu den neuen Haltern gefahren bin, kam es mir nie in den Sinn nach Literatur über Studien diesbezüglich zu suchen.
Ich verlasse mich da auf meine Erfahrungen, die ich gesammelt habe.
Bzw. auf die Erfahrungen vieler anderer Frettchenliebhaber, die ich kenne und denen ich vertraue.

Meist ist es so, dass die Halter ja berufstätig sind und ein Frettchen 8 - 10 Stunden täglich allein zu Hause ist. Wenn das Frettchen einen Artgenossen bei sich hat, ist dies nicht wirklich schlimm.

Weisst du, es gibt einen Vergleich der für mich logisch ist: ich könnte zB auch in einem Kuhstall leben: ich hätte Lebewesen um mich herum und wäre nicht allein, aber glücklich wäre ich dabei auf Dauer nicht, da keines dieser Lebewesen meine Sprache spricht.

Bücher über Frettchen oder HPs lese ich gerne, wie erwähnt konzentriere ich mich da lieber auf Fachliteratur die sich zB mit der Gesundheit oder Ernährung, Spielmöglichkeiten, Enrichment etc. beschäftigt, da sich mir die Frage "Einzelhaltung" oder Gruppenhaltung nie gestellt hat - eben weil ich immer nur in Gruppen gehalten habe und es immer ein Erlebnis war die Kleinen zusammen zu beobachten.

Meine drei zB profitierten sehr von ihrer Gesellschaft: einer war saubissig und durch Vergesellschaftung mit einem anderen auf Menschen sozialisierten Frettchen wurde er auch zugänglich. Einer wollte kein Fleisch essen und durch die andern zwei begann er auch Fleisch zu fressen.
Wenn die drei dann abends, wenn ich mitspielen darf ;) durch die Wohnung toben, dann weiss ich warum ich eine Dreier-Gruppe habe.

Natürlich spielen und toben die oft lieber miteinander, als mit mir allein, aber das ist mir dann egal, wenn sie müde sind, kommen alle drei auf meinen Schoß, lecken sich gegenseitig und mich - ein perfektes Trio halt.

Wenn ich denke, dass die einzeln wohnen müssten, dann dreht es mir den Magen um.

lg
 
@petra

danke für die antwort.

es ist witzig, dass du die amerikaner als frettchenprofis ansprichst. eben von dort habe ich viele geschichten über einzelfrettchenhaltung.

ich muss dazu sagen, dass die einzelfrettchenhalter, die ich kenne ihre tiere eigentlich immer überall mithin nehmen. also zum job, zum einkaufen, ins kino,... diese frettchen sind so gut wie nie alleine. und einige haben mir erzählt, dass dies nicht möglich wäre wenn sie mehrere frettchen hätten. dann müßten sie die tiere alleine lassen, weil das einzelfrettchen sich zusammenrollt und ruhe gibt. bei zwei frettchen würde im büro (oder ähnliches) zu viel unruhe herrschen. diese leute gehen aber regelmäßig zu frettchenfreunden wo ihre frettchen miteinander spielen.

ich weiß jetzt natürlich nicht was besser ist, das müßte ich sehen.

das angebot mit dem frettchentreffen nehme ich gerne in anspruch. weißt du schon wo das stattfinden soll ???

ich bin mir über einiges noch nicht im klaren, daher werde ich mit der anschaffung eines frettchens noch warten. aber in der zwischenzeit vertreibe ich mir die zeit mit info. ;)

gibt es eigentlich in österreich auch leute, die das so betreiben ???
das sie ein frettchen einzeln halten und andere frettchen besuchen zum spielen ???

lg
 
Hi Akela,

Eine Frage hab ich an dich!

Glaubst du wirklich, dass es BESSER ist, das Frettchen überall hin mit zu nehmen? Ins Büro, Kino, Schwimmen, Partys, Disco, Büro, Einkaufen? Glaubst du das wirklich?

Ab und an gibt es Leute, die Ratten überallhin mitschleppen, ich halte das für ganz und gar nicht ok!

Frettchen sind Lärmempfindlich, Dämmerungsaktiv, Menschenansammlungen schreckt sie. Und so wie oben beschrieben leben sie eben nicht wie Frettchen leben.

Sei mir nicht böse, aber dies als Tierfreund auch nur in irgend einer Art gut zu heißen oder so eine Haltung gar in Erwägung zu ziehen ist mir völlig unverständlich.

So wie Sugar es beschrieben hat, so wie Frettchen miteinander leben, ist die einzig richtige Haltung und einem Haustier die eigene Lebensweise aufzuzwingen ist reiner Egoismus. Dann noch zu behaupten, dass es das ist was das Frettchen will und braucht ist schlicht und einfach dumm.

Aufgrund der Masse an Frettchen gibt es in Amerika natürlich auch etliche Einzelhalter, in der Relation aber genauso viele wie bei uns - wie gesagt, jeder läßt sich nicht belehren, aber zum Glück gibt es nicht allzuviele, die ihre Frettchen so halten wie du es beschreibst.
Ich kenne in Amerika sehr viele Frettchenhalter, die zwei oder mehr Frettchen halten - man findet eben das, was man finden will.

Auch wenn Frettchen sich dem Lebensrythmus des Menschen großteils anpassen, sollte man doch auch auf deren Lebensrythmus Rücksicht nehmen, da diese durch eine grobe Störung krank werden können.
Frettchen sind dämmerungsaktiv, das heißt sie sind bevorzugt Morgens und Abends wach und rege. Tagsüber schlafen sie verkrochen in ihren dunklen Schlafhäuschen und kommen bestenfalls zum Kistchengehen oder Fressen vor. Auch des Nachts schlafen sie die meiste Zeit.
Frettchen mögen kein grelles Tageslicht, Frettchen mögen keinen Lärm und vertragen keine große Hitze, was es besonders schwer macht, sie im Sommer tagsüber mit zu nehmen. Viele Frettchen von unwissenden Frettchenbesitzern sterben an einem Hitzeschlag, weil dieser sie im Sommer in der größten Hitze zum Schwimmen mitnimmt und meint, der Schatten reicht aus, soferne er überhaupt soweit denkt.
Viele Frettchenhalter fürchten sich bereits jetzt schon vor der Sommerhitze, weil man allgemein weiß wie schlapp und faul Frettchen dann sind. Ein dringender Weg zum TA oder Spaziergänge sind da bestenfalls abends drin. Ansonsten sorgt man für Plantschbecken als Abkühlung.

Nochmals - zu denken ein Frettchen, dass mit dem Menschen überall hin "mitdarf" hat ein glückliches Leben ist grundlegend falsch. Es passt sich gezwungenermaßen den Gegebenheiten an, aber glücklich ist es nicht - auf keinen Fall so glücklich wie eine Frettchenhaltung in der man auf die Art und Lebensweise des Tieres Rücksicht nimmt.

Theoretisch kann ich jedes Tier überallhin mitschleppen, nur warum fragt keiner danach, seine Boa oder Vogelspinne ins Kino mitzunehmen? Warum schleppt man Katzen nicht überallhin mit? Warum will man das ausgerechnet den Frettchen antun? Weil sie grad die richtige Größe haben, darum, nicht zu klein und nicht zu groß und gut zum angeben sind, weil einem Tier in Gefangenschaft nichts anderes übrig bleibt als sich anzupassen.

Im Übrigen stellt sich für mich die Frage, warum man zwei Frettchen nicht überall mit hin nehmen kann? Eigentlich ist es doch gleich ob ich ein oder zwei Frettchen mitschleppe? Ein zweites Frettchen mitzunehmen fällt sicher weder vom Gewicht auf, noch braucht man für ein zweites Frettchen eine viel größere Transporttasche. Klar! - Zwei Frettchen sind schon viel schwieriger zu händeln, einer wuselt da und einer wuselt dort und sie beschäftigen sich doch mehr mitenander, weil sie das eben - ihrer Art - nach bevorzugen!

LG Petra!

P.S. Ich schick dir am Abend eine Einladung zum Frettchentreffen
 
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natürlich finde ich es schrecklich ein frettchen ins kino oder vielleicht in die disco mitzunehmen.

eine freundin von mir (amerikanerin) hatte selber ein frettchen. sie hat es zur arbeit mitgenommen (tierärztin), und auch zum einkaufen. sie war mit dem frettchen spazieren hat es zum schwimmen mitgenommen, oder zum fahrrad fahren. wenn die babygesittet hat ist das frettchen gerne im kinderwagen mitgefahren. es war wie ein kleiner hund. sie hat mir erzählt, dass es nie gebissen hat und total verschmust war. sie hatte auch eine freundin, die ein einzelfrettchen hatte, sie haben sich regelmäßig getroffen und die frettchen haben miteinander gespielt. die freundin hatte ihr frettchen im büro mit.
von meiner freundin weiß ich, dass sie ihr frettchen nicht in die disco geschleppt hat, sie war ja selber keine discogeherin.

ich denke mal man sollte einzelhaltung nicht grundsetzlich verteufeln. es kommt sicher darauf an wie intensiv man sich mit einem tier beschäftigt.

lg
 
Einzelhaltung ist grundsätzlich zu verteufeln, weil es nicht der naturgegebenen Art des Tieres entspricht. Einzeln halten kann und tut man viele Tiere, aber jeder Zoologe, mit dem ich bisher gesprochen habe, hat mir bestätigt, dass die meisten Haustiere - Frettchen so und so eingenommen - nicht für Einzelhaltung geeignet sind.

Sich mit seinem Einzelfrettchen mit einer Freundin mit einem anderen Einzelfrettchen zu treffen ist sicherlich nicht schlecht, doch stell dir mal vor wie schlimm es für die beiden ist, nach dem Spielen alleine nach hause zu müssen, dort alleine schlafen und nicht mit dem lieben Spielpartner kuscheln, sich gegenseitig putzen und eventuell noch rumtoben zu können?
Einzelfrettchen, die ab und an Frettchenpartner treffen tun mir persönlich fast schon mehr leid, als immer einzeln gehaltene Frettchen, da diese bereits wissen, was ihnen alleine zuhause vorenthalten wird.

Akela, so sehr du dich auch für ein einzelnes Frettchen interessierst, nimm doch bitte Rücksicht auf die Art des Tieres. Du wirst am Frettchentreffen sicherlich auch typische Einzelfrettchen, Exeinzelfrettchen und viele gesellige Frettchen kennen lernen und du wirst den Unterschied merken.

Jeder ehemalige "eingefleischte" Einzelhalter wird dir bestätigen, dass sein Frettchen viel glücklicher mit einem Partner wurde. Zur Info - die meisten Frettchenhalter begannen als Einzelfrettchenhalter.
Was auch immer Einzelfrettchenhalter an ihren armen Einzelfrettchen so toll finden, ein zweites Frettchen macht nicht mehr Arbeit, braucht nicht wesentlich mehr Platz und das Mehr-Futter fällt kaum auf.
Ich weiß jetzt nicht, ob du dir in den Vorpostings durchgelesen hast, was Frettchen mit ihren Partnern so glücklich macht, wenn ja, dann kann ich mir echt nicht vorstellen, dass du wirklich glaubst, dass ein Einzelfrettchen, dem all das fehlt glücklich ist?

Ein Einzelfrettchenhalt-Experte kann nie ein Frettchenexperte sein, weil ihm "normales und artgerechtes" Frettchenverhalten immer vorenthalten bleibt. Weil er seine immer einzeln gehaltenen Frettchen nie leben läßt wie es in ihrer Natur liegt. Viele Eigenschaften des Frettchens - die er ja vielleicht gar nicht wissen will - bleiben ihm verborgen.
Meine Meinung ist schlicht und einfach, dass Einzelfrettchenhalter, die behaupten dass Frettchen alleine glücklich sind, nicht wissen was ein glückliches Frettchen ist. Viele haben es allerdings im Nachhinein kennen gelernt und teilen meine Meinung.

Warum versteifst du dich so unbedingt auf ein Einzelfrettchen?
Einerseits pochst du auf Rücksichtnahme auf Art und Natur des Tieres, anderseits läßt du dich durch beweisbare Argumentationen einfach nicht überzeugen, was die richtige Haltung gemäß der Art von Frettchen ist.

Auch wenn die bestehende Frettchenliteratur recht oberflächlich beschrieben ist und teilweise auch unbrauchbare Tipps enthalten sind, so weiß man aus jedem Buch, dass Frettchen Frettchengesellschaft brauchen und das ist in jedem Buch richtig!
Dein Argument in deinem ersten Posting auf dieses Thema bezogen, dass in den Büchern überall das gleiche drin steht, als hätte einer vom anderen abgeschrieben, verstehe ich allerdings nicht ganz.
Warum sollte denn jeder was anderes schreiben? Was so ist, ist so und da schreibt einfach jeder die gleichen Infos - logisch!
Ich heiße nicht alles gut, was in gängigen Frettchenbüchern oberflächlich und allgemein geschrieben steht, aber eines steht mit Sicherheit fest: Frettchen sind keine Einzelgänger und alleine der Beweis, dass der Großteil der Frettchen glücklich mit Partnern lebt, läßt Einzelhaltung schlicht und weg als Tierquälerei zu titulieren.

Solltest du Zoologen, Tierärtze oder andere - für dich kompetentere Personen als wir normalen Frettchenhalter - brauchen, wird man dir diese auch nennen können. Tierärtze sind da weniger kompetent, sie sind Tierärzte und behandlen in der Regel Tiere, das heißt aber nicht immer - und bei Frettchen bemerkt man das sehr häufig - dass sie mit der richtigen und artgerechten Haltung der Tiere vertraut sind.

Noch zum Abschluß: du kannst dich noch so intensiv mit einem Tier beschäftigen, aber du wirst es nie so können wie es ein Frettchenpartner tut - der Vergleich von sugar mit dem Leben im Kuhstall trifft es wohl am best en - so ist es für ein Frettchen, wenn es überall im Menschenleben mitgeschleppt wird. ;)

LG Petra!
 
ich versteife mich nicht, ich habe ja auch nicht geschrieben, dass ich unbedingt ein einzelfrettchen will.

ich möchte nur beide seiten kennen lernen. ich denke mal, da ist nicht schlimmes dran.

ich kenne halt auch schöne geschichten über einzelfrettchenhaltung nicht nur die im-dunklen-keller-in-einer-box-eingesperrt geschichten.

es gibt sicher auch frettchengruppenhaltungs-leute, die ihre tiere vernachlässigen weil sie der meinung sind, die haben sich eh gegenseitig.

ich denke das beste ist immer ein gutes mittelmaß.

ich werde mit ziemlicher sicherheit zu dem frettchentreffen kommen (es sei denn ich werde arbeitsmäßig eingeteilt) und mich mit den leuten unterhalten und mir geschichten erzählen lassen.

das ändert aber trotzdem nichts an der tatsache, dass ich mit den frettchen noch warten werde.

mir ist aufgefallen, dass aramis irgendwie älter geworden ist und langsamer als sonst. jedenfalls habe ich mich dafür entschieden, dass es besser ist wenn ich meine zeit erstmal ihm und akela widme solange ich aramis noch habe.

ich denke auch, dass es sowohl meinen hunden als auch aramis gegenüber nicht fair wäre in der zeit die wir noch miteinander haben einen neuen mitbewohner anzuschaffen und diesem einen großteil der aufmerksamkeit zu schenken.

daher warte ich noch.

lg
 
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