fragen zur kastration beim rüden

binchen85

Neuer Knochen
ich bin gerade hin und her gerissen zwischen kastrieren ja und kastrieren nein bei unserem 16 monate alten labi-rüden. leider hab ich auch noch überhaupt keine hundeerfahrung, so dass ich das auch wirklich gut beurteilen könnte, ob es was bringt oder nicht.

ich war mit ihm auf einem kurs und da ist er ständig auf die kastrierten hündinnen aufgeritten. nach kurzem beobachten meinte die trainerin dann, dass das kein dominanzverhalten mehr sei sondern mehr sexualtrieb. ich hab ihn natürlich 2-3x runtergetan, er hats zwar dann noch immer probiert, aber sobald er gemerkt hat ich geh in seine richtung hat ers sofort gelassen. aber trotzdem sobald ich weg war, war er wieder drauf.
beim spazierengehen rennt er teilweise auch nur von einem lackerl zum anderen. manchmal gehts mit einem nein und normal weitergehen und manchmal müsst ich ihn schon fast weg tragen, damit er weitergeht.
zu hause verhält er sich bis jetzt eigentlich normal, auch wenn er im garten ist. wobei wir aber keine hündinnen in unmittlerbarer nähe haben.
grundsätzlich bei hundebegegnungen verhält er sich bei allen gleich, egal ob rüde oder hündin, da will er immer hin und winselt. wobei das auch auf den abstand ankommt. aber daran arbeiten wir sowieso.
meine trainerin meinte, er hat schon einen sehr ausgeprägten sexualtrieb und deswegen hört er mir auch nur schwer zu. und dass es wahrscheinlich noch anstrengender werden wird.
eine bekannte meinte, bei ihrem rüden hats eigentlich nix gebracht, der war nachher noch genauso "scharf" auf die hündinnen wie vorher. andere wieder sagen, dass sich der hund komplett verändert hat, entweder zum guten oder zum schlechteren. und das ist es eigentlich, was mir ein bissl kopfzerbrechen macht, ob die wesensveränderungen wirklich so stark sein können bzw. ob sich meiner dann auch so verändert.
mit dem ta werd ich das sowieso auch besprechen, aber vielleicht gibts hier zusätzlich noch hilfreiche meinungen dazu.
 
Wir haben Blacky unseren Labi-Rüden mit 12 Monten und Nero unseren Labi-Mix Rüden mit 8,5 Monaten kastrieren lassen. Beide haben einen ziemlich ausgeprägten Sexualtrieb gehabt und zwar mit sabbern, jammern, hinschmeissen und nicht mehr weitergehen od. unbedingt in eine bestimmte Richtung gehen usw.

Vom Wesen her sind beide überhaupt nicht anders geworden, nur sind sie halt nicht mehr auf läufige Weibchen fixiert. Sie nehmen jetzt zwar natürlich genauso den Geruch wahr, wenn eine Hündin läufig ist, flippen aber nicht mehr aus. Ansonsten sind sie wie gesagt nicht anders als vorher.

Ich würde Dir zur Kastration raten, weil Du musst bedenken, dass Dein Jüngling vom Kopf her noch immer nicht richtig "erwachsen" ist und dass sich sein Verhalten schon ziemlich verstärken kann.
 
Mein Hund hat sich nach der Kastration nur insofern "verändert", als dass er bei einer Läufigen nicht so ausflippt u. sich gererell durch seinen Sexualtrieb nicht mehr so ablenken lässt.
zb. wenn früher eine Nachbarshündin läufig war, verlangte er tausendmal in d. Garten, usw. - jetzt nur mehr wenn er wirklich muss.
Auch diese ekeligen Vorhautentzündungen, die meine früheren, unkastrieren Rüden immer wieder hatten ( immer wieder Flecken auf Teppich und Boden u. nach dem Schütteln "Spritzer" auf der Wand bei den Grossen) vermisse ich bei jetzigen Hund ÜBERHAUPT nicht. Da ist untenrum immer alles sauber.
Dieses "aufreiten" machte er, ausser mal um einem and. Hund (Geschlecht egal) Dominanz zu seigen, zum Glück nicht - stell´ich mir aber sehr unangenehm vor, auch als Rüdenbesitzer, wenn man immer hingehen und "runterpflücken" muss.:eek:
Und wenn ich eine Hündin hätte würde ich nicht wollen, dass ein and. Hund da ständig aufreitet u. belästigt.;)

Also, für mich hat sich nach anfänglich grossen Bedenken u. auch Druck der durch meine Familie wg. Kastration des Hundes ( ich Böse lass´den armen Buben entmandeln ;)) trotzdem alles sehr positiv entwickelt.
Wenn ich das vorher gewusst hätte, dass es so problemlos abläuft und den Hund schlussendlich positiv beeinflusst, hätte ich nicht so lang gezögert. ( Hund war ca. 13 Mon. bei Kastration)

Meine TÄ hat mir eigentlich immer dazu geraten, sie meinte, dadurch gäb´s im Alter keine Probleme wg. Prostata,... u. wenn man dann beim alten Hund deswegen kastrieren muss, ist´s f.d. Hund wesentlich belastender.
 
Brauche gar nicht viel schreiben. Kann beiden Vorredner(Innen) nur beipflichten. Mein jetziger kleiner (ca 6.5 Kg ) war mit 6,5 Monaten schon so "damen"-narrisch, daß ich aus Angst um sein Leben ( Abhauen wegen einer "Schönen" ) zur "Tat" schreiten ließ, als er 7,5 Monate alt war (Kleine sind in der Entwickkung oft schneller)
Er merkt die Damen auch , mag Damen auch immer noch - aber ist nicht so fixiert.

Sein Vorgänger - Schäfer-Setter-Mix - war schon 20 Monate. Ich hatte ihn auch später bekommen (und es bei seinen großen Vorgängern nicht gebraucht, weil sie in unserer ruhigeren Umgebung keine Probleme machten...).

Beide genossen, bzw. genießen ihr Leben, immer flirten erlaubt. Der Kleine wird sogar jetzt noch - vielleicht, weil er an der Schwelle zum Altwerden ist - recht interessiert , läßt sich aber besser abbringen...

LG F-K
 
Meiner - (DSH x Husky) - wurde mit 13 Monaten kastriert, zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Das "Wann" hat die TÄ entschieden, es sollte halt das Wachstum abgeschlossen sein.
Alle Tiere bei mir werden kastriert. Ausgenommen nur die, bei denen das nicht geht, weil sie zu winzig sind.

Bei Merlin gab's noch als zusätzliche Gründe für eine Kastration: Störungen im Sexualverhalten, also ständiges Aufreiten auf Kissen und Gummiteile :cool: schon im Alter von 3 Monaten. Das gab sich zwar bald wieder, aber die TÄ sprach sich damals schon für die OP aus.
Mit 8 Monaten bekam Merlin auch Prostataprobleme und eine chronische eitrige Vorhautentzündung. Und er wirkte chronisch gestresst, kam mit den Veränderungen sichtbar nicht gut zurecht. Vor allem verstand er die plötzliche Aggressivität anderer Rüden nicht, fühlte sich bedroht und begann dann speziell an der Leine seinerseits aggressiv zu werden.
Das war sicher zum Teil eine Schmerz-Symptomatik, er hatte bereits alle Anzeichen einer schweren Hüftdysplasie, die für sich ein Kastrationsgrund ist.
Jo, die Mannder in meiner Familie haben auch gemeutert gegen das, was ich dem armen Hund antun will. Wayne interessiert' s? Ein bisserl Dämpfen tät so manchen Menschen auch ganz gut.

Nach dem Eingriff hat Merlin sich sehr schnell erholt, konnte nach einer halben Stunde schon aufstehen und auf mein Bett klettern.
@Narkose-Risiko: Die Kastration wird nur durchgeführt, wenn der Hund gesund und fit ist. Sollte er empfindlich sein und Probleme mit der Narkose bekommen, hat er beste Chancen zu überleben. Und man weiß es dann wenigstens für später, wenn er vielleicht wegen einer Krise (z.B. Magendrehung) notoperiert werden muss.

In der Kastrations-Narkose wurde bei Merlin auch das Hüftröntgen gemacht, er hat nichts gespürt davon und nichts mitgekriegt von all den schlimmen Dingen, die die TÄ dann leider über seine Gelenke sagen musste.

Ungefähr eine Woche nach dem Eingriff hat er sich im Verhalten zu verändern begonnen. Wurde wieder sehr babyhaft und verspielt, so als würde er die Pubertät rückläufig noch einmal durchmachen. Das hat sich aber nach 4 Wochen eingependelt.
Die Vorhautentzündung verschwand von selbst. Manchmal hat er das schon noch, aber sehr selten.

Er ist heute ein richtiger Rüde und bei seiner besten Freundin scheint er zu können, was er soll. (Und er darf, weil es kann ja nichts passieren.) Aber er läuft nicht weg wegen einer läufigen Hündin. Auch die Aggressivität an der Leine hat nach der OP wieder aufgehört, sobald sich die meisten anderen Rüden wieder gleichgültig-freundlich zu ihm verhielten.

Ein Problem sind nur mehr die hypersexuellen Rüden, die jeder Hündin und jedem Kastraten sofort raufspringen. Die "pflücke" ich eigenhändig und nachdrücklichst runter, möglichst bevor sie Merlin wehtun können. Vor einer Woche konnte ichs nicht verhindern - seither humpelt meiner - gestern wurde eine schwere Zerrung und leichte Knieverletzung diagnostiziert. Toll.

Sonst hat Merlin sich nicht verändert, wurde im Temperament auch nicht ruhiger.
Thema Gewicht: Er braucht relativ viel Futter, mehr als auf der Dose draufsteht, und hat trotzdem bis zum 7ten Lebensjahr sein sehr schlankes Jugendgewicht von 23kg gehalten. Jetzt mit 9 hat er 25 Kilo und man sieht beim Laufen die Rippen, trotz reichlicher Fütterung und trotz der HD. Er bekommt allerdings wegen seiner Pankreasprobleme ständig ein fettreduziertes Diät-Futter. Und natürlich müssen sich bei ihm alle Leute diszipliniert benehmen, was die Leckerlies betrifft, sonst bekommt er Durchfall. Daher war er kein Kandidat für das Kastraten-Übergewicht.

Wenn du nicht züchten willst, würde ich dir auch zu dem Eingriff raten. Dein Hund hat nachher mehr Lebensqualität und weniger Stress. Wahrscheinlich wird er etwas länger leben.

Wenn du kastrieren willst, dann tu es möglichst bald. Dein Hund ist praktisch ausgewachsen, er braucht diese Hormone nicht mehr. Aber je mehr sich das hypersexuelle Verhalten in seinem Kopf festsetzt, desto weniger Verhaltensänderung bringt die OP. Da spielen Lernprozesse eine große Rolle. Bei älteren Hunden ist es dann wirklich so wie deine Bekannte sagt, dass der Eingriff nichts mehr bringt.
 
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vielen dank erstmal für die positiven erfahrungsberichte!

natürlich ist es für mich als rüdenbesitzer auch überhaupt nicht toll, wenn ich ständig hinten nach sein muss und ihn ständig von den mädels "runterpflücken" darf. und ich würds natürlich als hündinnen-besitzer auch nicht wollen, dass ständig ein rüde aufreitet. und ich kann ihn dann auch beruhigt im garten lassen, ohne angst haben zu müssen, dass er doch mal irgendwo ein schlupfloch findet. bis jetzt gabs zwar noch nie probleme damit und wenn er mal rausgelaufen ist, war er immer gleich wieder da. feig ist er ja auch :D
und auch die vorhautentzündungen und die lästigen tröpferl überall wären damit auch beseitigt. und züchten wollen wir ja sowieso nicht.

ich muss jetzt nur noch meinen freund davon überzeugen, weil der weigert sich ja total. aber vernünftige gründe hat er dafür nicht, außer "er is ja mein burli, das kannst ihm nicht antun" ... tja männer halt ... :eek:

wie gesagt und mit dem ta muss ich das ja eh auch noch besprechen. haben eh demnächst wieder einen kontrolltermin.
 
Ich hab meinem sexuell hochmotivierten Rüden mit 13 Monaten den Suprelorin-Chip setzen lassen zum testen wie er sich kastriert verhält. Mittlerweile hat er den 2. Chip drin und wird demnächst endgültig kastriert da ich keine Nachteile im Verhalten/Wesen feststellen konnte - im Gegenteil.

lg Nina
 
Hallo!
Kann euch auch nur zur Kastration raten! Natürlich sind die Auswirkungen wohl von Hund zu Hund verscheiden, aber wir können absolut nichts Negatives berichten!
Unser Dackelmix war schon mit 8 Monaten ausgewachsen und fleißig an den Damen interessiert...leider auch an denen, die nix von ihm wollten :rolleyes:, da hatte ich immer ziemliche Angst, dass mal eine böse nach ihm schnappt. Zudem hatte er unregelmäßig gewachsenen Hoden, also wurde er nach Absprache mit dem TA mit 9 Monaten kastriert.
Nennenswerte Wesensveränderungen gab es keine, er ist nach wie vor munter, verspielt und rennt wie der Wind, hat auch kein Gramm zugenommen, obwohl er seit der Kastra ein fleißigerer Esser ist. Auch markiert und besprungen wird alles, was ihn freut, aber nicht mehr mit so einer Vehemenz und Hartnäckigkeit wie davor.
Gerade wenn man einen undefinierten Mix hat oder nicht züchten möchte, find ich die Kastration einfach nur verantwortungsvoll, denn bei allem Aufpassen kann immer was passieren und das Leid tragen dann die Welpen!
Viel Glück bei eurer Entscheidung!
glg Alice
 
:) Hatte immer Rüden, immer kastriert. Keiner wurde "langweilig", keiner dick, keiner hatte eine Fellveränderung, alle waren genauso arbeitseifrig wie vorher, nur nicht mehr futterverweigernd, sabbernd, winselnd hinter "Frauen" her, keiner wurde je zum "Opfer" unversehrter Rüden.
 
ich frag mich grad nur, ob meiner wirklich so sexuell motiviert ist :confused:
bis jetzt hat er noch nie futter veweigert, saß winselnd vor der tür oder ist auf menschen oder irgendwelche gegenstände aufgeritten.
andererseits will ichs eigentlich auch gar nicht wissen, ob er es irgendwann mal machen würde. und mittlerweile ist mein freund auch schon einsichtiger geworden, somit werden wir demnächst einen termin ausmachen.
 
...ich glaub´trotzdem, es ist eine gute Entscheidung.:)
Schon alleine wenn diese Vorhautentzündungen weg sind u. wer weiss was er sich im Alter erspart.....:)
 
Unser Beppo kam mit 1,5 Jahren zu uns. Er pubertierte, wenn er die Spur einer läufigen Hündin hatte, war er nicht mehr ansprechbar. Er sollte mit in unser Hundegruppe, dort sind sämtliche Hündinnen und Rüden kastriert. Und Beppo als intakter Rüde ritt auf. Es hatte keine Sinn. Ich hätte ihn sofort kastrieren lassen, mein Mann nicht. In die Hundegruppe geht es momentan nicht. Im vergangenen August wurde eine Krebserkrankung bei ihm diagnostiziert, so daß wir das Thema Kastration ad acta gelegt haben. Mittlerweile ist er 2,5 Jahre, das mit dem Aufreiten bei kastrierten Rüden ist um vieles besser geworden, so daß wir momentan von einer Kastration absehen. Auch bei heißen Hündinnen reagiert er ganz normal und für mich händelbar. Ich denke, er entwickelt sich noch weiter. Und beim Rüden kann man ja , anders als bei der Hündin, warten.

GlG Jutta
 
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