Weitere Fohlen-Todesauktionen am 24. und 28.9
Das Drama der "häßlichen" und "unnützen" Fohlen
Jeden Herbst werden in Österreich und Deutschland über 3000 Haflinger- und
Norikerfohlen auf Pferdemärkten versteigert. Ihr weiterer Lebensweg ist
kurz, aber umso grausamer. Nach einer zermürbenden Fahrt im Tiertransporter
landen die meisten der von ihren Müttern brutal weggerissenen Fohlen in
Mastställen oder Schlachthöfen in Italien. Dort endet das Leben dieser
Tierbabies im Akkordschlachtbetrieb. Am kommenden Samstag sowie Mittwoch
finden wieder derartige Fohlenauktionen statt, u.z. am 24.9. in Ebbs/Tirol
für Haflinger und am 28.9. in Maishofen/Sbg. für Noriker.
Wer die einsamen, völlig verschüchterten Fohlen jemals im derben Treiben
eines Pferdemarktes erlebt hat, wer mit ansehen mußte, wie sie brutal auf
die Transporter geprügelt werden, dem wird schwer ums Herz. Doch Mitgefühl
alleine hilft den Fohlen nicht. Wir von ANIMAL SPIRIT versuchen, möglichst
viele Fohlen durch Freikauf zu retten und arbeiten daran, dieses barbarische
Vorgehen in Zukunft zu verhindern. Denn hinter dem Leidensweg der Tiere
verbirgt sich eine vertrottelte Zuchtideologie. Die Züchter produzieren
einerseits einen Überschuß an Fohlen. Mit der Devise eine Stute nie "leer
stehen zu lassen" werden die Stuten nach 11 Monaten Schwangerschaft und
Geburt so rasch wie möglich wieder gedeckt. Andererseits haben sie ein Bild
des Idealhaflingers geschaffen, dessen Schönheitskriterien kaum ein Fohlen
entspricht. Die Überproduktion der Züchter führt damit zu 90 Prozent und
mehr "Ausschußware". Diese unerwünschten Fohlen werden zum Kilopreis auf den
Pferdemärkten verschachert.
Zwtl: "Zu derb, zu plump, zu unsportlich"
In den letzten Jahrzehnten haben Haflingerzüchter rund um den
Pferdezuchtverband Tirol und den Fohlenhof Ebbs Schönheitskriterien
eingeführt, denen kaum ein Tier entspricht. Ein Fohlen, das "derb, plump,
unsportlich" wirkt oder etwa einen "groben" Kopf hat, bekommt damit sein
Todesurteil. Die Mehrheit der Fohlen scheidet damit aus dem Rennen, 95
Prozent der Hengstfohlen dürfen nicht für die Zucht verwendet werden, 2
Prozent werden kastriert und als Reit- und Fahrwallache verwendet, nur 2
Prozent kommen in die Zucht; auch bei den Stutfohlen entsprechen rund 3/4
nicht dem Modehaflinger-Typ und landen zum Kilopreis von Euro 1,60 im
Schlachthof.
Wer einmal einen Blick in einen Fohlentransporter geworfen hat, wird sofort
zum Tierschützer. Doch Mitleid alleine hilft den Fohlen nicht. Es darf nicht
sein, daß im Namen einer Rassezucht Jahr für Jahr tausende Fohlen direkt für
den Schlachthof gezüchtet werden. ANIMAL SPIRIT fordert drastische
Zuchtbeschränkungen, z.B. durch massive Erhöhung der Deckungsprämien, und
ein Exportverbot für Fohlen. Wir werden auch heuer wieder neben der
politischen Arbeit etliche Fohlen freikaufen und - gegen einen
Überlassungsvertrag - an private Plätze weitervermitteln. Letztes Jahr waren
es immerhin 36 Fohlen und Pferde!
Am kommenden Mittwoch, den 28.9.05 wird ANIMAL SPIRIT ab 9 Uhr wieder vor
Ort in Maishofen sein und gegen die "Fohlenproduktion für Salami"
demonstrieren. Zusätzlich wollen wir möglichst viele freikaufen und an gute
Plätze übergeben.
Rückfragehinweis: Dr. Franz-Joseph Plank, 0676/7082434
Animal Spirit - Zentrum für Tiere in Not
Am Hendlberg 112, A-3053 Laaben
Tel: +43 (0) 2774/29 330
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