Film über den Tierschutzprozess ab 25.11. im Kino!

Leia

Profi Knochen
Absolut sehenswert!

Der Prozess

Dokumentation. Österreich 2011. 116 Minuten.
Regie: Gerald Igor Hauzenberger

Es gibt Filme, die das Vertrauen in Rechtsstaat und Demokratie zutiefst erschüttern. Diese Dokumentation darüber, wie sich Politik, Polizei und Justiz in Österreich im Rahmen des "Tierschützer-Prozesses" von 2010 gebärdet haben, lässt keinen Platz für Zweifel. Der Gewinner des Wiener Filmpreises 2011!
Filmstart: 25. November 2011

Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=RtuoNQkm360

http://www.skip.at/film/14952/
 
Weißt du ob dieser Film in allen oder nur ausgewählten Kinos gespielt wird?

Edit: Habs schon auf cineplex.at gesehn ;)
 
http://derstandard.at/1319182891849...-im-Kino-Das-Land-ist-nicht-sicherer-geworden


Ab 25. November

Tierschützer im Kino: Das Land ist nicht sicherer geworden

Maria Sterkl, 16. November 2011 06:15



Der Tierschützer-Prozess als Dokumentarfilm: "Der Prozess" ist ein Lehrstück in Sachen Justiz

Männer mit Jagdgewehren brüllen. "Ihr Trotteln", "ihr Depperten". "Wir brauchen wieder einmal einen Hitler", sagt einer. Niemand widerspricht. Alles ist auf Film festgehalten - Beweismaterial für einen Strafprozess. Nicht der nazisympathisierende Jäger ist es, der angeklagt wird, sondern die, die ihn gefilmt haben: AktivistInnen der Tierrechtsbewegung. Ein Jahr lang standen sie vor Gericht, ein Stück österreichischer Justizskandalgeschichte. Igor G. Hauzenberger hat den Prozess dokumentiert - sein gleichnamiger Film ist ab 25. November im Kino zu sehen.
Im Wald beim Spielen
"Der Prozess" ist nicht einfach nur eine Doku über das Wiener Neustädter Strafverfahren gegen 13 TierrechtlerInnen: Hauzenberger begleitet die AktivistInnen bei ihrer Arbeit, plaudert mit ihnen im Wohnzimmer, im Hochgebirge, am Waldbach beim Spielen mit den Kindern, bei der nachgestellten Schweine-Kreuzigung in der Innsbrucker Altstadt. Als Kontrapunkt interviewt er ParlamentarierInnen und zwei Justizministerinnen. Zwei Mal lässt sich der Filmemacher selbst dabei zeigen, wie er mit einer Sprecherin des Innenministeriums telefoniert: "Wir geben keine Stellungnahme ab", sagt diese. "Heißt das, niemand im Ministerium ist zu einem Interview mit mir bereit?" - "Nein", antwortet die Sprecherin, "wir geben keine Stellungnahme ab."
Es mag redundant erscheinen, dass Hauzenberger die Szene zwei Mal zeigt. Doch charakterisiert es seine Herangehensweise. Seine Technik ist die eines Journalisten, verschiedene Seiten zu zeigen ist ihm wichtig. Dass eine Seite fehle, betont er, liege nicht an ihm, sondern an der Weigerung der Polizei und der Innenministerin, mit ihm zu sprechen.
Redefreudiger zeigt sich da schon die damals zuständige Justizministerin Claudia Bandion-Ortner. Ob der Paragraf 278a StGB den Staat Österreich sicherer mache? "Grundsätzlich glaube ich nicht, dass Österreich dadurch sicherer geworden ist", sagt Bandion-Ortner, "aber die Bestimmung hat schon ihren Sinn und Zweck." Eine bemerkenswerte Aussage, die nachdenklich machen sollte.
Mafiosi
Viel wird im "Prozess" zwischen den Zeilen erklärt. Man sieht einen mutmaßlichen Schwerkriminellen, den Angeklagten Felix Hnat, wie er einem leicht überforderten Landpolizisten etwas über "Vollzugsdefizte" erläutert. "Wir würden uns wünschen, dass die Exekutive hier einschreitet", sagt Felix Hnat, und zeigt auf die illegale Hühnerfabrik im Hintergrund. So sehen Mafiosi aus?
Man sieht eine verwunderte Sabine Koch, Hundetrainerin und der Nötigung angeklagt, wie sie einen Auszug aus dem Strafantrag in Händen hält. "Was da über mich geschrieben wird, das stimmt alles", sagt sie leise. "Aber ich weiß nicht, was daran strafbar sein soll."
Man sieht den Erstangeklagten Martin Balluch beim Schitourenwandern, als er Schokowaffeln mit seinem Hund teilt, und ängstlich zuckt, weil er ein Donnergrollen hört. "Ich hab‘ gedacht, das wär eine Lawine", sagt er, "aber es war nur ein Sturm."
Es fasziniert, wie es Hauzenberger, der die angeklagten TierrechtlerInnen drei Jahre lang begleitet hat, gelungen ist, seine immense Masse an Material zu einem stimmigen, in sich geschlossenen und trotz seiner Komplexität verständlichen Werk zu verdichten.
Am Tatort
"Der Prozess" ist ein Lehrstück. "Es gibt Bürgerstrafrecht, und es gibt Feindstrafrecht", erklärt die Linzer Strafrechts-Professorin Petra Velten. Wie schnell es in Österreich passieren kann, dass BürgerInnen zu FeindInnen werden, zeigt der Film eindrücklich. Das alles basiert auf geltendem österreichischen Recht. "Wir sind ja hier am Tatort, wenn man das so sagen will", spricht SPÖ-Justizsprecher Hannes Jarolim in die Kamera. Der Ort, wo er steht, ist das österreichische Parlament. (Maria Sterkl, derStandard.at, 15.11.2011)
"Der Prozess" von Igor G. Hauzenberger wurde auf der Viennale 2011 mit dem Wiener Filmpreis und dem MORE Value Award ausgezeichnet. Er läuft ab 25. November in Wien im Kino.
 
Bin am überlegen ob ich den sehen will. Interessieren würde es mich schon. Stellt sich aber auch die frage wen ich zwingen soll mitzugehen ggg
 
Mich interessierts auch :D
Ich zwing niemanden zum Mitgehen (nützt bei meinen Leuten nichts :D) und geh notfalls auch allein, wenn sich bis Sonntag keiner bereit erklärt :) :D
 
Da werden wahrscheinlich einige rotieren, die sich ihre Hände schmutzig gemacht haben in diesem Unrechtsprozess ... hätten den Film sicher gerne verboten, aber alles geht dann anscheinend doch nicht im "freien" Österreich. Bin neugierig ob der Film je im ORF gezeigt wird ...
 
ich werd gucken:)..........
mit mir geht auch keiner mit:rolleyes:
macht aber nix:pwar schon öfter alleine im kino;).....
find da nix dabei, gerade bei "solchen" filmen......
 
Vielleicht mag mit mir jemand in Wr. Neustadt gehen? :D:D:D

Ich muss meine Leute schon zu König der Löwen 3D zwingen ggg und wenn ich dann auch noch mit so einem Film daher komm hahahaha ich seh schwarz das ich meinen Schatz dazu auch noch überreden kann.
 
Hab den Film schon gesehen -> klare Empfehlung von mir: unbedingt anschauen!
Er ist auch geeignet für Leute, die die Ereignisse vielleicht nicht so verfolgt haben.
Einfach so extrem was da abgegangen ist und noch abgeht! :eek:
 
Hab den Film schon gesehen -> klare Empfehlung von mir: unbedingt anschauen!
Er ist auch geeignet für Leute, die die Ereignisse vielleicht nicht so verfolgt haben.
Einfach so extrem was da abgegangen ist und noch abgeht! :eek:

Kann mich nur anschließen! Definitiv sehenswert.
Und was auch sehr interessant war, dass es im Kino nach dem Abspann wirklich totenstill war. Jeder schien sehr betroffen und nachdenklich...

Ich finde ihn vor allem auch unheimlich gut gemacht. Es entsteht ein sehr beklemmendes Bild eines eigentlich unfassbaren Prozesses.

Also:
Wer ihn noch nicht gesehen hat, unbedingt ansehen! ;)
 
also ich hab ihn mir auch angesehen und find ihn überhaupt nicht gut. mir gefällt es nicht, dass bei filmen immer alles aus nur einer sichtweise dargestellt wird. entweder das gute Rechtssystem oder die guten tierschützer. das bei beiden was nicht stimmt zeigt man irgendwie in keinem film aber naja ist nur meine meinung. ich finde den film nicht gut aber jedem das seine.
 
also ich hab ihn mir auch angesehen und find ihn überhaupt nicht gut. mir gefällt es nicht, dass bei filmen immer alles aus nur einer sichtweise dargestellt wird. entweder das gute Rechtssystem oder die guten tierschützer. das bei beiden was nicht stimmt zeigt man irgendwie in keinem film aber naja ist nur meine meinung. ich finde den film nicht gut aber jedem das seine.

Interessant, dass das bei dir so angekommen ist.
Verstehe dich grundsätzlich gut, denn ich finde auch, dass beide Seiten gezeigt werden sollten.
Mich würde auch interessieren, wie das Ganze aus Sicht der Polizei und der Staatsanwaltschaft ausgesehen hat!
Aber genau bei denen hat den Regisseur ja nachgefragt - und eben keine Antwort bekommen.
Finde das im Film sehr schön dargestellt etwa durch die zwei Szenen wo er im Justizministerium anruft und niemand ein Kommentar abgeben will ...
Somit ist es kein Wunder, wenn der Film nur eine Seite ausführlich zeigt. :rolleyes:
 
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