Fehlinterpretation?

calimero+aaron

Super Knochen
Mir ist ja bewußt, dass ich einen Jagdhund habe.
Aaron dreht aber auch bei Ansicht von spielenden, nachlaufenden Hunden derart auf - auch, wenn wir noch weit von denen entfernt sind. Egal, wie groß die Hunde sind (heut war es ein großer, schwarzer Labrador und eine große braune Jagdhündin, die miteinander spielten).
Da dreht er derart auf...so, als ob man im Gehirn einen Schalter umlegen würde: "Blink, blink, Jagdmodus an, blink, blink."
Aggressivität in dem Sinn ist es nicht, da er die gleichen Geräusche von sich gibt, wie beim Anblick von wuselnden Mäusen oder Maulwürfen oder einem rasch laufenden Reh. Ich nehm jetzt an, dass das Hetzlaute sind, sind ja viel höher als normale Laute. Das ist ein Jammern und natürlich will er hin. (wird nicht gelassen, weil er dann vollends aufdreht und sich auf die sich bewegenden Hunde stürzen will)
Ich hab ja schon gelesen, dass gerade Jagdhunde bei kleinen, wuselnden Hunden das mit einem Jagdobjekt verwechseln können, aber bei großen Hunden?
Hat er übrigens immer schon so gemacht, war der Grund, weshalb er in der Welpenspielschule immer derart aufgedreht hat.
Wieso verwechselt er große Hunde, die miteinander spielen, mit jagdbaren Lebewesen (also mit etwas, wofür er gezüchtet wurde)?

Ich nehm ihn zwar dann immer gleich aus der Situation, beruhige ihn. Aber kennt ihr sowas auch?
 
NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN
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Doch, doch doch............das ist eine Fehlinterpretation - allerdings von dir Brigitte.

Ein Hetzlaut ist ein Bellen, das dem Jäger anzeigt, wo der Hund gerade treibt, ein Spurlaut beim Stöbern oder der Nachsuche zeigt, dass der Hund noch auf der Fährte ist - usw. usw, dein Mann sollte das eigentlich wissen
Das und noch viel mehr ist Bellen in verschiedenen Tonarten und -lagen und wenn man/frau seinen Hund kennt, dann weiß man schon daran, was für Wild da angezeigt wird.
Jammern zeigt nur, dass dein Hund gefrustet ist, weil er irgendwo nicht hindarf, die Maus nicht kriegt, oder sich einen Splitter eingetreten hat....

Eine Jägersfrau sollte so etwas eigentlich wissen;)

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass das Sockentier (im Moment noch) ein Wildererhund ist - das heißt lautlos arbeitet. Aber das kommt noch........ vielleicht macht er heute nachmittag das als Geburtstagsüberraschung für mich. ;)
 
Doch, doch doch............das ist eine Fehlinterpretation - allerdings von dir Brigitte.

Ein Hetzlaut ist ein Bellen, das dem Jäger anzeigt, wo der Hund gerade treibt, ein Spurlaut beim Stöbern oder der Nachsuche zeigt, dass der Hund noch auf der Fährte ist - usw. usw, dein Mann sollte das eigentlich wissen
Das und noch viel mehr ist Bellen in verschiedenen Tonarten und -lagen und wenn man/frau seinen Hund kennt, dann weiß man schon daran, was für Wild da angezeigt wird.
Jammern zeigt nur, dass dein Hund gefrustet ist, weil er irgendwo nicht hindarf, die Maus nicht kriegt, oder sich einen Splitter eingetreten hat....

Eine Jägersfrau sollte so etwas eigentlich wissen;)

Mein Aufschrei hat dem 100000sten Tread von der Brigitte gegolten.......die Antworten darauf hat sie auch schon mind. gefühlte 100000 mal bekommen:cool:
 
Aber weil ich klein, blond und über 50 bin, darf ich dich ab und zu mal absichtlich missverstehen:angel:
 
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Danke!

Brigitte ich hab einen Schäferhund der das gleiche gemacht hat...
Dein Hund hat Stress....
Durch dementsprechende Desensibilisierung (erlernen das auszuhalten wenn andere spielen, laufen) hat meiner heute keinen Stress mehr.
Meiner ist ein absoluter Kontrolletti, wenn es nach ihm gehen würde, dürfte in seiner Umgebung niemand spielen :cool:
 
Ok, noch ein Versuch!

Ja mein Hund hatte das auch. Bei schnellen Hunden, bei Rehen, bei Autos, bei schnellen Radfahrern, Inlineskatern etc.
Ich habe ihn bekommen, da war er 1 Jahr alt, dieses Verhalten war schon einigermaßen gefestigt.
Ich habe mit ihm am Grundgehorsam gearbeitet, in einer Umgebung, die frei von solchen Auslösern war. Und später dann auch dosiert in Anwesenheit von Zügen, Autos, Hunden. Ich bin nicht ganz sicher ob es sich um reines Jagdverhalten, oder auch gekoppeltes Hüteverhalten gehandelt hat, das ist aber eigentlich vollkommen egal.
Heute ist mein Hund interessiert, aber abrufbar. Und ich rufe ihn auch sofort ab, wenn ich sehe ein Spiel droht zu kippen, wenn er aufdreht oder sonst was. In wildreichen Gebieten oder solchen die ich nicht kenne, bleibt er an der Leine. Er darf erst gar nicht in diesen "Hetzmodus" kommen, physisch schon gar nicht, aber das geht schon vorher los, was man ganz deutlich an der Körpersprache ablesen kann.

Das ist mühsam und anstrengend und hat nichts mit mal kurz üben zu tun, und es gibt immer mal Rückschläge, die man dann noch viel mühsamer ausbügeln muss. Das ist Grunderziehung, die hat zwei Jahre Intensivaufwand bedeutet und dauert aber ein Leben lang an, auch wenn es mit der Zeit einfacher wird.
Dein Hund zeigt ein Verhalten, dass für dich nicht erwünscht ist. Biete ihm eine Alternative, die ein positives, motivierendes Erlebnis darstellt. Das wird aber ganz schwierig, wenn er schon im Adrenalinrausch ist und je öfter er den bekommt, desto schneller wird er auch das nächste Mal aufdrehen. Beruhigen und Mitleid, weil der Hund ja jetzt so gestresst und aufgedreht ist, bringt nichts in diesem Moment, du hast da keine Chance gegen seine Natur.

Bitte löse dich von dem Gedanken, Erziehung hätte etwas mit Drill und Kadavergehorsam zu tun, aber du tust dem Hund mit solchen Situationen nichts Gutes. Der Hund manövriert sich jedesmal in eine Stresssituation, die völlig unnötig ist. Und gerade weil dein Hund krank ist, und nochdazu Krankheitsbilder äußert, die eng mit Stress und Botenstoffausschüttung gekoppelt sind, tu ihm endlich den Gefallen und lass ihm eine Erziehung angedeihen, die es ihm ermöglicht diese Auslöser nicht mehr als so wichtig zu erachten.

Lg Selina
 
Gabi, wie machst du das mit der Desensibilisierung?
Aaron dreht dermaßen auf, ließe ich ihn los, würd er sich auf die Hunde stürzen, denen nachjagen.
Ich nehm ihn zwar aus der Situation, das heißt, wir gehen weg, ich beruhige ihn, aber Desensibilisieren ist das nicht. Wie tut man das?:confused:
 
Selina, nur über Grundgehorsam? Sprich, ich setze ihn ab oder wir gehen Fuß, wenn ich andere fremde Hunde, die spielen, schon von weitem sehe?
 
Im Prinzip ja!

Du musst aber daran arbeiten, dass das vorher schon sitzt. Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan, weil man ja immerhin einen Alltag bewältigen muss, und wenn man irgendwo spazieren geht dann begegnen einem ja zwangsläufig andere Hunde, oder in meinem Fall waren es noch ein paar andere bewegte Objekte.

Darum sind Hundeschulen ja auch so praktisch, weil sie im Idealfall einen geschützten Rahmen bieten ohne große Ablenkung.

Ich habe mich z.B. am Anfang wirklich nur auf 2-3 Befehle konzentriert, und die geübt bis zum Erbrechen, und in dem Fall zuerst in den eigenen 4 Wänden, dann in unbelebter Gegend, dann in der Stadt, auf der Donauinsel, in der Hundezone. Das allerwichtigste war "Da schau her", was ich am Anfang geclickert habe. Die Bestätigung war situationsabhängig. Also wenn es ruhig war, reicht ein kleines Leckerlie, wenn der Ablenkungsfaktor höher war, musste die Beißwurst als "Joker" her.

Wenn du in eine Situation kommst, in der das Verhalten schon da ist, also er schon sudert oder sich ausklinkt - weitergehen, ignorieren, warten bis er sich halbwegs beruhigt und dann erst wieder üben.

Das gute an der Arbeit über den Grundgehorsam ist einfach, dass du nicht nur die Stresssituation, sondern auch jede andere damit managen können solltest. Also auch z.B. Leinenaggression. Mein Hund ist kein Freund anderer intakter Rüden, meistens. Also wenn ich sehe, das harmoniert wahrscheinlich nicht, kommt nach wie vor mein "Da schau her" und wir gehen im Blickkontakt bzw. mit einem "Vorbei" vorbei. Danach wird er bestätigt - Situation stressfrei überwunden. Wenn man das oft genug, und damit mein ich wirklich oft, gemacht hat, dann geht das auch ohne ein Riesenbahö und als Bestätigung reicht dann auch ein stimmliches Lob.

Ja und auch da hab ich meine Rückschläge erlitten, weil manchmal schaltet man halt nicht so schnell, weil ein Rüde um die Ecke startet, oder man selbst abgelenkt ist.
Aber das merkt man dann halt sofort, dass er auf die nächsten 3 Rüden noch viel ungustriger reagiert. Emotional verstärkte Verknüpfungen im Hirn setzen sich schnell.
Dann geht man wieder einen Schritt zurück, übt wieder ein paar Tage in hundearmer Gegend und dann beruhigt sich die Situation wieder. Ich unterstütze halt das ganze noch mit Clickerspielchen und Schnüffelspielchen und dergleichen. Das fördert dann einfach die Bindung, weil der Hund merkt, mit Frauli kann man auch wirklich tolle Erlebnisse haben.

Lg Selina
 
Dazuschreiben sollte ich, dass z.B. das Absitzen, mich Anschauen, "Bei mir" Gehen angesichts ruhiger, alter Hunde schon sehr gut klappt (heute wieder).
Aber was tu ich in der Zwischenzeit, wenn wir spielende Hunde sehen? Bzw. wie und wo ich übe ich das mit den laufenden Hunden?
Ich trainiere jetzt dort, wo nix los ist oder wenn Hunde auftauchen, wo ich weiß, dass alles ruhig verläuft. Aber bis das alles gefestigt ist - was mach ich in der Zwischenzeit?

Selina, seh gerade, mein Posting hat sich mit deinem überschnitten.


Das hier

Das allerwichtigste war "Da schau her",

jaaaaaaaaa! Genau DAS trainieren wir auch! Genau mit diesen Worten!

Ja, und vielen Dank für die Ratschläge!
 
Dazuschreiben sollte ich, dass z.B. das Absitzen, mich Anschauen, "Bei mir" Gehen angesichts ruhiger, alter Hunde schon sehr gut klappt (heute wieder).
Aber was tu ich in der Zwischenzeit, wenn wir spielende Hunde sehen? Bzw. wie und wo ich übe ich das mit den laufenden Hunden?
Ich trainiere jetzt dort, wo nix los ist oder wenn Hunde auftauchen, wo ich weiß, dass alles ruhig verläuft. Aber bis das alles gefestigt ist - was mach ich in der Zwischenzeit?

Selina, seh gerade, mein Posting hat sich mit deinem überschnitten.


Das hier



jaaaaaaaaa! Genau DAS trainieren wir auch! Genau mit diesen Worten!

Ja, und vielen Dank für die Ratschläge!

Vorausschauend gehen - bevor Hund aufdreht seine Aufmerksamkeit bekommen-ihm was "Besseres" bieten - vermischen mit "Gehorsam" und jede Art von Nicht-Hinsehen etc etc bestätigen.
 
Da hilft nur großräumig ausweichen und die Situation zügig verlassen - vorläufig. Und dann nicht stehenbleiben und den Hund das Szenario beobachten lassen und ihn versuchen zu beruhigen.
Wenn eine Sicherheit da ist, kann man eine Übungsspaziergang machen und in einiger Distanz zu einer Hundezone eine kurze Übungsequenz einlegen, ich würde mich aber nicht lange da aufhalten. Einfach vorbeigehen, ein paar Kommandos üben und wieder gehen. Ganz klein anfangen und langsam steigern.

Es gibt sicherlich kein Patentrezept und ist halt nur meine persönliche Erfahrung und ich glaube nach wie vor, ein guter Trainer wäre wirklich eine Hilfestellung für dich. Vielleicht gibst du dir nochmal einen Ruck und probierst es nochmal.

Lg Selina
 
Vorausschauend gehen - bevor Hund aufdreht seine Aufmerksamkeit bekommen-ihm was "Besseres" bieten - vermischen mit "Gehorsam" und jede Art von Nicht-Hinsehen etc etc bestätigen.

Danke.

Genau so haben wir's auch in den Griff gekriegt.

Oh Mann, was ist mir mein Hund weggefetzt, wenn er irgendwo in der Ferne zwei Hunde wild laufen gesehen hat.

Oder einen fliegenden Ball.

Oder ein Kind, das sich gebückt hat.

Am schlimmsten waren und sind immer noch andere Hunde, die vergnügt etwas wilder über eine Wiese toben und er das von der Ferne mitbekommt.

Da hat bei ihm früher auch alles ausgesetzt. Zack! Ein Zucker durch den ganzen Körper, ein Aufjauler und dahin war. Ich konnte schreien was ich wollte, der Hund war dahin. Bei den Hunden angekommen, hat er das Getobe kurz aufgemischt, geschaut, dass alles passt und ist wieder zu mir zurück gezischt.

Ich hab's hauptsächlich durch Unterordnung und durch "mich interessanter machen" geschafft.

Wobei ich zugeben muss, dass er, wenn ich's zu spät sehe bzw. seine Anzeichen (er kommt zu mir, schaut mich an und erwartet Bestätigung) nicht bermerke, er noch immer hinfetzt. Allerdings ist er dann auf halbem Weg abrufbar und auch länger ansprechbar. Früher hatte ich max. ne halbe Sekunde Zeit, um ihn zu bestätigungen und anzuleinen. Heute isses vermutlich eine Zeitspannte von 1 - 4 Sekunden.

Es ist bei ihm sicherlich auch durch das Alter (er wird jetzt 8) aber auch viel Erziehung (!!!) und ich hab mich halt wirklich immer interssanter gemacht. Hatte oft sein Lieblingsspielzeug mit.

Ich hab ihm auch einen Pfiff antrainiert, den ich selten verwende aber WENN ich verwende, dann is höchste Eisenbahn und das weiß er auch.

lg Cony
 
Gabi, wie machst du das mit der Desensibilisierung?
Aaron dreht dermaßen auf, ließe ich ihn los, würd er sich auf die Hunde stürzen, denen nachjagen.
Ich nehm ihn zwar aus der Situation, das heißt, wir gehen weg, ich beruhige ihn, aber Desensibilisieren ist das nicht. Wie tut man das?:confused:

Wie das Wort ja deutlich sagt:

mit der Dosis anfangen, die der "Körper" verträgt und diese steigern, indem man auf Verträglichkeit achtet.

Ergo: die Entfernung nehmen, bei der Dein Hund nicht aufdreht, Besseres anbieten mit Gehorsam mixen, je nach Hund,

Reiz steigern = Dosis erhöhen = Entfernung verringern

immer genau SO viel, wie der Körper = Dein Hund im Verhalten verträgt ohne aufzudrehen, also geistig und körperlich bei DIR ist.
 
Mir ist ja bewußt, dass ich einen Jagdhund habe.
Aaron dreht aber auch bei Ansicht von spielenden, nachlaufenden Hunden derart auf - auch, wenn wir noch weit von denen entfernt sind. Egal, wie groß die Hunde sind (heut war es ein großer, schwarzer Labrador und eine große braune Jagdhündin, die miteinander spielten).
Da dreht er derart auf...so, als ob man im Gehirn einen Schalter umlegen würde: "Blink, blink, Jagdmodus an, blink, blink."
Aggressivität in dem Sinn ist es nicht, da er die gleichen Geräusche von sich gibt, wie beim Anblick von wuselnden Mäusen oder Maulwürfen oder einem rasch laufenden Reh. Ich nehm jetzt an, dass das Hetzlaute sind, sind ja viel höher als normale Laute. Das ist ein Jammern und natürlich will er hin. (wird nicht gelassen, weil er dann vollends aufdreht und sich auf die sich bewegenden Hunde stürzen will)
Ich hab ja schon gelesen, dass gerade Jagdhunde bei kleinen, wuselnden Hunden das mit einem Jagdobjekt verwechseln können, aber bei großen Hunden?
Hat er übrigens immer schon so gemacht, war der Grund, weshalb er in der Welpenspielschule immer derart aufgedreht hat.
Wieso verwechselt er große Hunde, die miteinander spielen, mit jagdbaren Lebewesen (also mit etwas, wofür er gezüchtet wurde)?

Ich nehm ihn zwar dann immer gleich aus der Situation, beruhige ihn. Aber kennt ihr sowas auch?

Da ich heute Burzeltag habe, wünsche ich mir von DIR ........................... das du deinen PC/Lap so behandelst
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Ich würde auch dieses "Beruhigen" lassen. Wie soll ein Hund überhaupt merken, dass ich das nicht will, was er grad macht, wenn ich ihm, während er sich grad aufführt wie ein Berserker, mit Worten und vielleicht auch noch durch ein Tätscheln die Seele streichle?

Für mich klingt das eher nach Bestätigen als Beruhigen. Das kann ich machen, wenn er wieder ruhig ist, aber doch ned, während er auf 180 ist oder gerade dabei, sich reinzusteigern.
 
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