Liebe Sachertorte!
Heute ist "Muttertag"! Da ich trotz 3 Kindern und bald 9 Enkeln Zeit habe (Wir leben nicht eng zusammen...und zum mentalen bei meinen Kindern sein habe ich genug Zeit - was ich vielleicht mehr tu als eine Mutter, die viel mit ihnen beschäftigt ist
sie schaffen es recht gut ohne mich und helfen einander - sind näher beisammen...)
schreibe ich Dir!
Kannst Du Deinen neuen Stand - "Hundemutter sein"
in Ruhe mit Deinem neuen "Kind" feiern?
Zuerst einmal: Alle Achtung, daß Du gleich so einem kleinen Wesen eine Chance gegeben hast!
Für jeden ist der erste Hund eine große Herausforderung und dann gleich ein Welpe! !
Wie lange hast Du noch Urlaub? Wie hast Du es danach geplant, den Ablauf Eures Zusammenlebens...?
Zuerst eine Bitte: Sei mit Dir nicht zu streng! Und wenn Du eine Freundin hast, die viel von Hunden versteht, dann bitte sie einfach möglichst oft, mit Dir zu "üben" Das ist am besten. Sie kann Dir ganz konkret in der Situation Tipps geben. Sie sieht ja sicher, was fällig ist.
Aber zweitens: Lasse Dich bei Deinem Welpen ankommen (wie Du ihn ja auch erst bei Dir ankommen können lassen mußt...)! Überfordere Dich nicht! Er ist ohnehin - wie Du schreibst - noch nicht so belastbar. Also kannst Du ruhigere Phasen ruhig einplanen - braucht er nach dem Urlaub vielleicht ohnehin - daß er ruhige Phasen auch gewohnt ist..
Nimm Dir nicht zuviel vor mit ihm - da besteht die Gefahr, daß Du ihn überreizt und ein nervöses Kerlchen aus ihr wird. Man trainiert nicht mal mit einem erwachsenen Hund viel mehr als wenige Minuten am Stück und das nur höchstens ca 2x am Tag. (Wenn man auf Höchstleistungssport hinarbeitet - macht man vielleicht etwas mehr wegen der Kondition, aber auch da ist man vorsichtig, damit der Hund nicht zu früh zusammenfällt, d.h. nicht mehr wirklich kann...)
Und man übt auch nicht jeden Tag alles durch, behutsam eine Übung. Wenn man sieht, daß Hund UND MAN SELBER gerade gut drauf sind, kommt eine kleine Neuigkeit , der dann aber gleich wieder Entspannung und auch Beruhigung folgt. Wobei im Welpenalter alles Lernen gewünschten Verhaltes im Alltag "Übungen" sind, die den Hund stressen können..!
Ich schlage vor, daß Du mit Deiner Freundin einen vorläufigen Übungsplan machst für den Anfang - diesen aber laufend der Realität anpaßt.
Wenn Dein Hund momentan mit Dir zu wild spielt, gib ihr einen Ersatz für die Zähnchen - mache keine Zerrspiele, gib ihr einen großen Beißgegenstand, den sie nicht wirklich zerbeißen nur einwenig benagen kann (damit sie nichts zu Großes oder Ungenießbares verschluckt) mit ruhigen Bewegungen.
Wenn sie Dich aber "anzunagen" beginnen will, bleib ruhig, halte die Hand möglichst ruhig als Faust - und greif eventuell mit der anderen vorsichtig aber doch deutlich über das Schnäuzchen, die Lefzen ebenso behutsam gerade so auf die Zähnchen drückend, daß sie ausläßt - gib ihr aber sofort einen erlaubten Ersatz ins Mäulchen, wenn sie ausläßt und lobe sie . Wenn sie das Auslassen macht, kannst Du zu ihrem Aufmachen des Mäulchens das Hörzeichen "Aus" zu sagen beginnen, das sie auch sonst beim Auslassen eines Gegenstandes, eines gefundenen Fressens , brauchen wird...
Wie geht es Dir mit der Sauberkeitserziehung? (Regelmäßig alle 2, 3 Stunden hinausgehen, beim Machen des Geschäftchen gleich "Gassi" (oder ein anderes Dir angenehmes Wort )-"Brav" dazu sagen. Mißgeschicke ohne Ärger wegputzen, Duft durch zartes Parfum oder ähnlichem übertönen un besser beobachten: Erste Suchanzeichen müssen mit Hinausgehen beantwortert werden...Auch sonst: Die Hunde machen nicht alle großes Aufheben, wenn sie müssen. Sie fangen eventuell an, weniger entspannt zu liegen, zur Tür zu schauen, Dich zu bobachten,...Wenn sie aufstehen und suchen anfangen, ist höchste zeit zum Hinausgehen...Gassi-Brav nicht vergessen. Ich habe aber dafür nie ein Leckerli gegeben...(Könnte später häufigeres Hinauswollen als nötig bewirken ...
Liegeplätze warm und zugfrei halten...Kälte fördert den Drang...Ich persönlich ließ nach dem Gassigehen auf leeren Magen nicht gleich trinken - sonst steht immer Wasser bereit. Wenn die Hunde etwas sicherer sind, füttere ich erst nach dem Spaziergang zuhause die größeren Mahlzeiten - heutzutage ist man für 3, später 2 xiges Füttern - damit der Magen nicht überfüllt und drehungsgefährdet ist... Man muß das dem jeweiligen Hund, seiner Nervosität , seinem Tagesprogramm - eben nicht vor Bewegung füttern...
Beobachte gut, ob Deine Kleine das wichtigste, was jetzt ansteht. das u n
b e d i n g t e V e r t r a u e n , aufbauen kann. Sonst sei lieb mit Dir, vermindere das Erziehungsprogramm und laß Dich vor Ort konkret beraten...
Obwohl natürlich die Anfangszeit sehr wichtig ist beim Lernen, darf es - wie schon gesagt - nicht gleich zuviel sein.
Schau bitte sehr genau, ob die Hunde, mit denen Du sie zusammenläßt, mit Welpen gut umgehen können ("Welpenschutz" gibt es nur innerhalb des eigenen Rudels, eigentlich der Familie! manche Hunde sind aber trotzdem lieb mit Welpen...) , d.h. geduldig sind . Mit zunehmendem Alter (schon ab 3 Monaten beginnt das...- da beginnt die "Rangordnungsphase"..) wird sie natürlich strenger behandelt von den erwachsenen Hunden. Sie lassen sich immer weniger "mißhandeln".
Und bitte achte darauf, daß Dein Hund vor allem lernt, z u D i r z u k o m m e n , m i t D i r m i t z u l a u f e n ...und n i c h t a u t o m a t i s c h zu jedem auftauchenden Hund hinläuft. Das bekommt man nur mehr schwer weg später und ist sehr unpraktisch. Man kann den Hund dann später deshalb viel weniger frei laufen lassen!
Nütze die Zeit, in der Du noch "Mutterersatz" bist gut, indem Du sie ganz zu Dir herlockst und ganz lieb empfängst und beim Spazierengehen auch mit Dir mitlaufen läßt - wie Du ohnehin schreibst. Suche für diese Übungen sichere gefahrlos Gebiete auf, und bobachte genau, ob sie sich schon sehr für die Umgebung interessiert. Wenn sie noch ganz "bei Dir" ist mit ihrem Interesse, kannst Du sie n o c h von der Leine lassen. Sonst mußt Du eine Absicherung mittels längerer Leine anwenden...(Brustgeschirr und Flexi z.B.)!
Du darfst nie schimpfen, wenn sie nicht immer gleich kommt oder mitläuft. Sie hat ja noch nicht verstanden, was sie soll. Sie muß immer freundlich empfangen werden und Deine Nähe - wenn sie bei Dir ankommt - muß das Angenehmste auf der Welt sein - egal, wie sehr Du locken mußtest...Benütze für das Herkommen im Alltag, bitte ein anderes Wort als das "Hier", das für den Hundesport bleiben sollte... . Ich habe mit "Zu mir" gute Erfahrungen gemacht.
Wenn sie an der Leine läuft und ziehen will, mußt Du sie auch locken und jeden ihrer Blickkontakte loben, damit sie gerne zu Dir kommt, die Leine also locker wird. Ich habe gerade bei den Welpen die Zeit genützt und das Nicht-Ziehen durch belobten Blickkontakt angelegt. (Im Welpenalter habe ich relativ viel Leckerli benützt - und von der Tagesration abgezogen - so habe ich "Bleib bei mir" gut schmecken lassen und kann z.B. bei meinem jetzigen - nach bald 10 J. immer noch ein Lockerlassen der Leine trotz Verlockungen herbeiführen...und es auch beim Freilauf so benützen, daß der Hund in einem Umkreis von ca 1 m bei mir bleibt...)
Und als drittes Grunderziehungselement braucht ein Hund im Alltag "Bleib" - dort wo Du gerade bist - in keiner bestimmten Stellung. Das ist dann später Ausbildungsziel - besonders für Hundesport...).
Das muß man auch ganz in kleinen Schritten - mit dem Zeichen der zum Hund gewendeten Handinnenfläche verstehen sie es relativ schnell - aufbauen. Ruhige Bewegung, ruhige Stimme - auch keine zu lebhafte Belobigung im Anschluß. Aber nach einpaar Sekunden kommt dann die erlösende Entspannung...Aber trotzdem nicht zu wild spielen - sonst machst Du Dir anderes kaputt...Laß sie einfach einwenig einen schnellen Kreis laufen - wenn Du genug Platz dafür hast...
Auf etwas möchte ich Dich noch vorbereiten, wovon Du sicher schon gehört hast. Auf die Flegelphasen: Ganz plötzlich kann die erste, zweite, dritte , ... kommen Laß Dich nicht entmutigen. Alles in Ordnung, Du, der Hund,..plötzlich geschieht ein Entwicklungsschritt und der Hund hat anscheinend alles vergessen, probiert anscheinend seine Grenzen aus...Laß Dich da bitte nicht zu groben Aktionen hinreißen. Bleibe geduldig konsequent, gehe soviele Ausbildungsschritte zurück wie Du brauchst um wieder loben zu können, wenn etwas wieder klappt. Es wird in diesen Phasen auch notwendig sein, den Hund nur mehr in ganz sicherem Gelände frei zu lassen...Aber das Herkommen kann man auch an einer kurzen, längeren, ausgerollten Flexi, ... üben wie man es mit dem Welpen am Anfang geübt hat, das Da-bleiben auch,...Die Leine ist nur die Absicherung. Der Ausbildungsvorgang kann genauso ablaufen, als ob sie nicht da wäre. Es ist nämlich wichtig, jetzt ruhig freundlich weiter zu üben (nicht wegen der Leine bequem werden..!) . Dann erinnert sich der Hund schneller wieder, daß es ja am schösten ist , mit seinem Menschen etwas zu machen.. und es klappt auch mehr oder weniger - je nach den Veranlagungen,... - bald wieder gut....und festigt sich weiter bis zur nächsten "Herausforderung" - meist auf einer höheren Stufe der Erziehung, Ausbildung, ----
Es fällt mir schwer, so auf Distanz eine brauchbare Einführung in die Aufgabe zu geben. Lies es , bitte, eventuell einpaarmal durch. Vielleicht formt sich dann in Dir doch Brauchbares...
- und verzeih, bitte, die übriggebliebenen Fehler - meine Zeit wird langsam eng..
Alles Gute!
F-K