Erfahrungsteilung Welpenzeit

muetze

Neuer Knochen
Liebe Alle,

wie ihr vielleicht schon von meinen anderen Posts erkennen konntet, bin ich (und meine Freundin) ein sehr frischer und unerfahrener Hundebesitzer.

Unser Chopper ist gerade knappe 12 Wochen alt. Er ist (wahrscheinlich, genau wissen wir es nicht da mit 4 Wochen in Kiste gefunden) ein Labi-Staff Mix und sehr energiegeladen, quasi angstlos und Schüchternheit oder Vorsicht sind ihm auch ein Fremdwort.

Gleichzeitig zeigt er sich aber sehr lernbegierig, erste Erfolge mit Sitz, einfache Sachen wie das er erst zum Essen darf wenn wir ihm sagen, dass es OK ist und sogar apportieren klappen schon ganz gut.

Hier ist aber auch schon die Krux, bei der wir teilweise nervlich an unsere Grenzen stoßen, denn so toll und aufmerksam er sein kann, so unfolgsam und in Folge aggressiv kann er in anderen Momenten sein. Das zeigt sich dann beispielsweise, dass er null auf seinen Namen hört (im besten Fall) bis hin zu, dass er uns anspringt und beisst. Hier differenzieren wir zwischen beissen und schnappen im Spiel, was wir ihm schon abgewöhnt haben und wirklicher Aggression wenn er die Stirn runzelt und die Zähne fletscht (soweit er das als Welpe halt kann). Beispiele wo er das macht sind wenn wir ihm Halsband/Leine anlegen bzw. auch wenn er gerade mal Pause machen soll (bspw. wenn wir essen). Seit ein paar Tagen hat er auch bellen gelernt und macht das in diesem Situationen dann auch. Gefühlt hat er vor mir mehr Respekt als vor meiner Freundin, wobei man sagen muss, dass ich untertags arbeiten bin und sie (da noch Studentin) Zeit für ihn hat und sich um ihn kümmert.

Meine Frage an euch, könnt ihr ein paar Details von eurer Zeit mit euren Welpen erzählen, ab wann muss man sich bspw. beim beissen bzw. dieser Aggression sorgen machen, dass er das mitnimmt bzw. wie kann man es verhindern? Bzw. wenn ihr keine konkreten Antworten habt, einfach erzählen womit ihr euch so rumgeschlagen habt bzw. was eure Ängste beim Welpen waren und wie ihr sie gemeistert habt!

Danke euch jetzt schon ganz herzlich!

LG Muetze
 
Hi Tamino,

vielen Dank für deine, eher beunruhigende, Antwort. Kannst du vielleicht etwas ausführen warum?

Eine Trainerin haben wir eigentlich eh schon, allerdings bis jetzt erst einen Termin gehabt - morgen ist der nächste.

Danke + LG
 
Dieses Schnappen/Beissen was ihr als "Aggression" Bezeichnet ist nicht besorgniserregend.
Am schnellsten gewöhnt man dem Hund dieses Verhalten damit ab wenn man ruhig bleibt, das Beissen ignoriert und es auf ein Spielzeug umlenkt in dem man es ihm anbietet wenn er Anfängt in die Hände zu beissen. Solange auf dieses Verhalten reagiert wird mit aufmerksamkeit dafür, Nein Hör auf Stopp Pfui Aus...o.ä. wird er es weiterhin machen da es sich lohnt es zu tun. Wenn er damit nichts mehr Auslösen kann, also Aufmerksamkeit von euch dafür bekommt wird er es lassen :) Dauert meist so 1-2 Wochen.

Da es sich aber so anhört als wärt ihr bereits damit überfordert würde ich euch auch raten eine Hundeschule zu besuchen um euch Tipps und Tricks für den Umgang mit dem Hund zu holen.
 
Hi Nitewalkerin,

auch dir vielen Dank für deine Antwort.

Es sind ja zwei unterschiedliche "Arten" von Beissen. Das eine, das Schnappen, Zwicken und Beissen wie es ihm Spaß macht im Spiel oder während dem streicheln, etc. haben wir ihm bereits abgewöhnt.

Hier geht es wirklich darum, dass er in Situationen wo wir ihn nicht ignorieren können (Gassi gehen, Leine/Halsband anlegen bspw.) dieses Verhalten zeigt. Zuerst der Leine gegenüber und dann teilweise uns. Wie gesagt, den Unterschied sieht man ihm im Gesicht richtig an. Auch sein Verhalten in der Wohnung führt (nicht oft, aber doch manchmal ) dazu. Eben wenn er beispielsweise trotz Spielzeug von diesem ablässt und sich alles andere zum Spielzeug macht, wie Stromkabel, wir ihn davon abbringen wollen und er dann nach dem 5. Versuch hinzukommen und von uns weg befördert werden uns beißt. Ignorieren ist zwar leicht gesagt, ist aber in einer Wohnung einfach nicht immer möglich.

Das ist eben genau meine Frage - welches Verhalten kann man als "Das ist ein Welpe und erst 12 Wochen alt was erwartest du" abhaken und was ist so gravierend, dass man das "abstellen" muss, bevor er größer wird (und noch fester beissen kann).

LG
 
Hi Tamino,

vielen Dank für deine, eher beunruhigende, Antwort. Kannst du vielleicht etwas ausführen warum?

Eine Trainerin haben wir eigentlich eh schon, allerdings bis jetzt erst einen Termin gehabt - morgen ist der nächste.

Danke + LG

:)Entschuldige bitte, ich wollte ganz sicher nicht unhöflich sein...jetzt beim nochmal Lesen erst gesehen, dass meine Worte irgendwie pampig rübergekommen sind:o

ja, ich versuche gerne zu erklären, warum ich zur kompetenten Trainerin rate:

Irgendwelche Ratschläge, egal wie viel Erfahrung man selbst hat, egal wie gut man mit dem eigenen Welpen oder auch mehreren umgehen konnte, lassen sich nicht umlegen, da man weder Euch Menschen, noch den Hund kennt, beobachten kann etc etc....

also: ist der Hund ev wirklich aggressiv, schnappt quasi seine "Stimmung" um, wenn's nicht so läuft wie er sich das vorstellt

welche natürliche Autorität habt Ihr Zweibeiner, welches Wissen, welche Führungsqualitäten....., wie reagiert Ihr, wie ist der Umgang.....und und und

Da Du schon geschrieben hattest, dass es eben nicht um's spielerische Einsetzen des Hundemaules geht...ich aus Deinen Zeilen Bedenken herauslese ...sorry, falls ich Dich falsch verstanden habe......

ist - meine ganz persönliche Meinung -- irgend ein "ach, das machen doch alle Welpen"...hier nicht angebracht , ebensowenig wie irgendwelche Vorschläge, wie Ihr Euch verhalten solltet.....weil niemand hier Euch, den Hund, die Situation wirklich einschätzen kann....

Ein/e Trainerin mit langer Erfahrung aber, kann beobachten, Euch und den Hund, kann Euch und den Hund richtig einschätzen und Euch die individuelle Hilfe für den Umgang mit dem Kerlchen geben, die Ihr braucht....

besser jetzt als später, denn Fehler vermeiden ist immer wesentlich leichter, als irgendwann Fehleinschätzungen und daraus resultierende Fehler auszubügeln...
 
Ich habe dich schon richtig verstanden und bleib trotzdem bei meiner Meinung wie man das "abstellt", einfach in dem man sie umlenkt auf ein Spielzeug.

Aber am besten ihr geht in die Hundeschule weil ihr scheinbar noch keine großen Erfahrungen mit Hunden/Welpen habt.
 
Hy,

du schreibst, dass ihr zwei Arten von "Beißen" bei ihm seht. Ich persönlich unterscheide nicht, egal wie die Situation etc. (außer wenn ich gerade die Beißwurst falsch gehalten habe und der Hund aus Versehen die Hand erwischt) und dulde keinerlei Kontakt von Zähnen mit meiner (oder fremden Personen/Katzen) Person.

In dem Alter ist dieses Problem aber leicht zu unterbinden. Konsequenz und Ruhe sind meine Stichwörter. Ihr müsst einfach standhaft ruhig bleiben (z.b. beim Leineanlegen) und das Beißen unterbinden (immer wieder zurecht weisen, Missfallen klar machen und nicht auf ihn eingehen)... falls er Leinenbeißt, dann kurz das erste Teilstück aus Metall einfügen (da hören sie schnell wieder auf). Ihr habt noch viel Zeit an Bindung und Vertrauen zu arbeiten. Ihr müsst euch alle noch aufeinander einstellen.

Für mich liest es sich bisher wie ein Test des Kleinen an euch. Er wird seinen Platz schon noch finden, allerdings rate auch ich eine kompetente Hundeschule an, damit ihr euren Hund besser lesen lernt, aus den Erfahrungen anderer lernt und euer Hund gut mit anderen Hunden sozialisiert wird.

Toi toi toi!

Lg Alex
 
Schließe mich Strong breeds an - unser Staffmix hatte in dieser Zeit auch die "wie weit kann ich gehen"-Zeit. Ruhe und ein konsequentes Zurechtweisen, allerdings mit Trainerbegleitung in dieser Zeit und auch schon ERfahrung hat zu einem nunmehr 1,4 J. alten supertollen Hund geführt. Gelegentliches Leinebeißen, wenn er mal witzig ist und glaubt - ich probiers halt mal - wird durch ein gelerntes Nein schnell abgestellt - also unbedingt kompetente Leute an die Seite, denn dann wird eure Unsicherheit weniger und die Ruhe stellt sich automatisch ein... ganz viel Kraft wünsch ich euch - es lohnt sich!!!
 
Ich würd auch dringend zu einem erfahrenen Trainer raten. Wenn du Recht hast und der Welpe tlw. aggressiv reagiert, gehört das sofort in die richtigen Bahnen gelenkt, sonst habt ihr in ein paar Monaten ein echtes Problem.
 
Mein voriger und mein jetziger Rüde waren als Welpen eigentlich sehr unkompliziert. Von der Welpenzeit meiner Hündin zu berichten, würde hier vermutlich den Rahmen sprengen: nur so viel: sie war kein lieber Welpe, der einem automatisch nachdackelt, sein eigenes Lager nicht beschmutzt, sich über kuscheln und lieb gehabt werden gefreut hat usw. Also sämtliche 0-8-15 Tipps die man so bekommt waren bei ihr fürn Popo. ;)

Weil mir das mit dem beißen + Zähne zeigen ins Auge gesprungen ist (und doch, für einen Welpenbesitzer ist es ein Unterschied, ob ihn sein Welpe im Spiel irrtümlich erwischt oder ob er ganz bewusst nach einem schnappt!): hat meine auch gemacht. Und zwar immer dann, wenn ihr was nicht gepasst hat (und das war am Anfang sehr viel :o). Sprich: sie hat auf jegliche Art von Frust damit reagiert.

Zum Hoffnung machen: kann Hund auf jeden Fall lernen, damit (anders) umzugehen; ich würde aber auch einen kompetenten Trainer empfehlen. Einfach irgendwie maßregeln kann da auch schnell mal in die Hose gehen (was bitte nicht bedeutet, dass man´s einfach ignorieren soll)...
 
Durch dieses "massregeln" gibt man dem ganzen doch erst die Aufmerksamkeit die es für den Welpen sinnvoll macht dieses Verhalten zu zeigen.
Je mehr man darauf eingeht desto öfter wird der Hund sich so aus Situationen bringen die ihm nicht gefallen.

Aber ja jedem seine Meinung :)
 
Ich weiß jetzt nicht, wen genau du meinst? Wie gesagt: maßregeln á la Hund auf den Buckel drehen ect. halt ich persönlich für kontraproduktiv (da weiß ich jetzt von einigen Hunden meiner Rasse, die sich das sehr schnell nicht mehr gefallen liessen). Dem Hund ein Spieli hinhalten, wenn er mich anfletscht und/oder nach mir schnappt, halt ich persönlich aber auch nicht unbedingt für die richtige Reaktion. Es geht ja - wenn ich das richtig interpretiere - eben nicht um das welpentypische "wild und aufgeganselt" werden und in Folge dessen herumgnatschen in alles, was man erwischt, sondern um gezieltes zeigen, dass ihm etwas nicht passt...?!

Aber wie gesagt: wirklich beurteilen und entsprechend wertvolle und kompetente Tipps geben kann nur ein guter Trainer, der sich persönlich ein Bild von Hund und Halter macht.
 
Meine ehemals beste Freundin hatte so ein Problem mit ihrem Rüden. Er ist ein Dobermann-Malinois-Mix und aus einem Hoppalawurf. :rolleyes: Die Welpen wurden bis zur Vergabe in einem Stall gehalten. Bei ihm fiel schon von Anfang an auf, dass er welpenuntypisch aggressiv reagierte. Also für meinen Teil zumindest kann ich sagen dass ich das zuvor noch bei keinem Welpen gesehen habe. Leider ist meine Freundin dann auch noch an so einen "Hundetrainer" geraten, dem seine Hunde ich nicht treffen möchte. :eek::eek::eek:
Jedenfalls wurde der Rüde dann schon mit wenigen Monaten massiv gemaßregelt, was zur Folge hatte, dass er sich das bald mal nicht mehr gefallen hat lassen. Sprich da hat er dann richtig gefletscht und geschnappt wenn man ihm drohte. Leider ist die Beziehung zwischen Hund und Besitzern bis heute nicht so prickelnd. Da du ja auch nicht weißt was der Hund in seinem kurzen Leben bereits erleben musste, weiß man auch nicht was ihn dazu gebracht hat so zu reagieren. Muss sich jedenfalls wer anschauen der Ahnung hat. ;)
 
hi,

ich würde, aus eigener sehr guter erfahrung, auch immer zu einem trainer tendieren - nichts ist besser, als den hund real zu sehen und zu beurteilen.

Mein rüde, inzwischen 5 jahre alt, war ein Traum von einem Welpen und Hundhund. Folgsam, gelehrig, knutschig und mit jedem und allem verträglich - bis er gebissen wurde. Dann musste ich fast 1 jahr lang mit einer Trainerin arbeiten, damit er wieder halbwegs verträglich war. Inzwischen ist er 5 jahre alt, mit Weibchen verträglich, Rüden gehen bedingt.

Für mich persönlich ist wichtig, dass man den Hund als Hund sieht - wahrscheinlich aus charaktersache und Rassebedingt, brauchen Hunde bestimmte Verhaltensweisen vom Hundehalter.
Ich kann nur von meinem sprechen - ich hab einen shar pei/schäfermix - dh er ist stur, lernt super schnell, braucht viel konsequenz und auch strenge....ganz klar Ansagen. Er orientiert sich ganz genau an mir, spürt genau meine stimmung, meine stimmlage.....

NUR einen Hund haben ist leider nicht alles, da gehört schon echt viel dazu - vorallem meiner meinung nach, tägliches *training* und vorallem Konsequenz, was ich einmal eingeführt habe, muss ICH durchziehen.....

Ihr habt noch eine Welpen, aber auch der wird erwachsen und meistens wachsen die Probleme mit, deshalb ist es gut, wenn man sich profihilfe holt - man kann im vorfeld schon vieles verhindern.....

alles gute weiterhin und viel spass
lg claudia
 
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