Einschläfern lassen..ist das human?

Dani und Siqua

Super Knochen
habe vor kurzem eine ziemlich lange diskussion mit meinem freund geführt und mich würde die meinung anderer interessieren.

es geht darum, ob die euthanasie human ist. er meinte, ok, das tier (bzw der mensch bei der todesstrafe-giftspritze) bekommt vorher ein beruhigungsmittel, aber nur weil er sich nicht mehr rühren kann und bewegungslos ist, heisst es ja noch lange nicht, dass das tier auch nichts mehr mitbekommt. ich habe die erfahrung gemacht, dass das einschläfern selbst dann ziemlich schnell geht und es nicht lange dauert, bis der herzschlag aussetzt. ausserdem dachte ich, dass diese "beruhigungsspritze", die vorab verabreicht wird, das selbe mittel wie das narkosemittel ist und in narkose bekommt ein tier ja auch nichts mehr mit.

das argument meines freundes war eine doku, die wir mal im fernsehen gesehen haben, wo es um die verschiedenen tötungsmöglichkeiten bei der todesstrafe ging und man feststellte, dass der elektrische stuhl, die gaskammer, etc und eben auch die giftspritze gar nicht so human sind, wie man dachte und dass auch bei der giftspritze ein mensch ziemliche qualen erleiden kann, sich nur nicht mehr mitteilen kann, weil sein körper bereits gelähmt ist.

er meinte, es wäre viel humaner, dem tier irgendetwas zu geben, was ihm freude bereitet (und noch im bereich des machbaren ist, ein schwer kranker hund wird ja zb nicht mehr ball spielen können) und ihn dann mit einem kopfschuss tötet. ich hab ihm erklärt, dass das so gut wie nicht machbar wäre und es in frage gestellt, ob das so toll wäre. er meinte, sicher ist es für den menschen selbst dann nicht schön anzusehen, aber für das tier dann wohl doch der schnellste tod und der letzte gedanke "hm lecker, futter" oder was auch immer und nicht beim TA auf dem tisch "schei?e, was passiert jetzt mit mir?"

ich habe sehr viel darüber nachgedacht, vorallem, weil mich dieses thema als vetstudentin doch sehr betrifft und eigentlich weiß ich mittlerweile gar nicht mehr, ob die euthanasie wirklich so human ist. nur weils für den menschen nach "friedlichem einschlummern" aussieht, heisst´s noch lange nicht, dass das tier keine angst hat.

am "idealsten" ist natürlich ein natürlicher tod und das ist auch das, was ich mir irgendwann für meine tiere wünschen würde. aber leider in vielen fällen eben nur ein wunsch.
 
bin zwar laie aber ich hab auch mal gelesen, dass das beruhigungsmittel hauptsächlich die muskeln lähmt. als ich letztes jahr eine katze einschläfern ließ, meinte die tierärztin, dass sie das gift direkt ins herz spritzt damit es so schnell wie möglich wirkt. die aussage und wie sie es gesagt hat, hat das für mich auch bestätigt.
 
Das ist ein wirklich interessantes Thema. Ich hatte bei meiner Matura als Englisch-Spezialgebiet die Todesstrafe in Amerika.

Meines Wissens nach haben die Todeskandidaten enorme Schmerzen und Krämpfe. Von außen sieht man natürlich nichts, weil der Körper ruhig bleibt, durch die erste Spritze, die lähmt.

Beim Tier ist es natürlich auch recht schwierig zu sagen....
Ich denke mir nur, bei der Methode, die dein Freund angesprochen hat -nämlich den Kopfschuss - dass es 1. für den Menschen nicht sonderlich appetitlich ist, wenn der zerfetzte (sorry) Kopf da liegt. 2. nicht immer hundertpro ist, dass man den Hund erwischt und es dann auch nicht "human" wäre, wenn man noch einen zweiten Schuss braucht, weil der Hund sich plötzlich bewegt hat und man "nur" die Schulter getroffen hat.

Alles in allem ist das ein recht diskussionswürdiges Thema.
Leider ist es nicht jedem Tier vergönnt, ruhig einzuschlafen. Jedoch ist die Frage, wieviel ein schwerkrankes Tier, das eingeschläfert wird, überhaupt mitbekommt. Hier gibt es ja auch zuvor die Beruhigungsspritze. Am Besten ist es, das Tier in der gewohnten Umgebung einschläfern zu lassen. Das haben wir bei dem Hund meiner Großeltern so gemacht... so kommt wenigstens nicht noch der Stress der Tierarztpraxis für das Tier hinzu.
 
Chrisi85 schrieb:
Beim Tier ist es natürlich auch recht schwierig zu sagen....
Ich denke mir nur, bei der Methode, die dein Freund angesprochen hat -nämlich den Kopfschuss - dass es 1. für den Menschen nicht sonderlich appetitlich ist, wenn der zerfetzte (sorry) Kopf da liegt. 2. nicht immer hundertpro ist, dass man den Hund erwischt und es dann auch nicht "human" wäre, wenn man noch einen zweiten Schuss braucht, weil der Hund sich plötzlich bewegt hat und man "nur" die Schulter getroffen hat.

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sehe ich auch so. er meinte, es ist doch vom menschen her (also vom besitzer) irgendwo egoistisch, weil man "nur damit´s nicht grauslich aussieht, den längeren weg wählt. und das mit dem "treffen" ist halt dann auch so eine sache...
 
Dani und Siqua schrieb:
sehe ich auch so. er meinte, es ist doch vom menschen her (also vom besitzer) irgendwo egoistisch, weil man "nur damit´s nicht grauslich aussieht, den längeren weg wählt. und das mit dem "treffen" ist halt dann auch so eine sache...

Also zumindest für mich wäre es nicht nur aus Egoismus, dass ich dann den ganzen Dreck am Boden habe. Ich denke mir auch, dass man dem Tier, das einem viel Freude bereitet hat, die Würde lassen sollte, "als Ganzes" zu sterben und nicht den Kopf im Zimmer zu verteilen :( . Ich denke, das hat mit der Liebe des Menschen zu seinem Tier zu tun, dass man ihm nicht den Kopf wegbläst, sondern ihn "sanft" auf seiner Lieblingsdecke oder wo auch immer, entschlafen lässt.
Wie gesagt, die Garantie, dass man trifft und somit einen schnellen Tod verursacht, ist nicht gegeben.
 
also bei meinen ganzen viechern, 4 an der zahl, die ich bis jetzt hab einschläfern lassen, war das ganze wirklich eine ruhige, komplett stressfreie
situation für die tiere. nix mit todeskampf, zuckungen und lauter so gschichteln.
 
wenn man schon mal einen "schlachtschuss" gesehen hat, der danebenging, dann denkt man darüber etwas anders :rolleyes:

einschläfern ist da wohl doch die humanere methode...
 
claro schrieb:
also bei meinen ganzen viechern, 4 an der zahl, die ich bis jetzt hab einschläfern lassen, war das ganze wirklich eine ruhige, komplett stressfreie
situation für die tiere. nix mit todeskampf, zuckungen und lauter so gschichteln.
ich arbeite beim TA und ich hab das bis jetzt auch noch nicht so erlebt. das war auch nicht das, was ich gemeint habe. denn nur, weil das tier körperlich keine ängste oder einen todeskampf anzeigt (zeigen kann), heisst es ja nicht, dass es nicht trotzdem angst hat.

ich finde die variante mit dem todesschuss auch nicht ok. für mich wird, wenn es denn jemals zu so einer entscheidung kommen sollte, klar sein, dass meine tiere zu hause, in gewohnter umgebung, eingeschläfert werden.
 
also beim einschläfern sollte das tier schon vorher in einer tiefen narkose liegen. dann ist es auch keine quälerei fürs tier. denn in narkose kann man nix mitkriegen.

aber ich hab mal eine doku gesehen über tierheime in amerika, dort werden die hunde wenn sie 14 tage nicht vermittelt worden sind eingschläfert, allerdings ohne narkose vorher:(
 
elBernardo schrieb:
also beim einschläfern sollte das tier schon vorher in einer tiefen narkose liegen. dann ist es auch keine quälerei fürs tier. denn in narkose kann man nix mitkriegen.


eben! der letzte hund, bei dem ich beim einschläfern dabei war, hat sogar geschnarcht.
 
Dani und Siqua schrieb:
eben! der letzte hund, bei dem ich beim einschläfern dabei war, hat sogar geschnarcht.

wenn man es ohne narkose macht ist es schon tierquälerei. denn dann wird das tier ja bei lebendigem leibe getötet. aber selbst dann dauert es nur 30sekunden bis das tier tot ist.
 
Ich verstehe sowieso nicht, wieso es so viele Tötungsstationen geben muss. Die Tiere können nichts dafür, dass ihre Besitzer und der Rest der Bevölkerung nicht fähig sind, dass diese sich nicht vermehren und somit ungewollt sind und damit ein Überfluss an Tieren besteht...:(

Ach, hätte man dem Menschen doch ein bisschen mehr Hirn gegeben :( :rolleyes:

Sorry fürs OT :)

Wie gesagt, meine Meinung ist: Einschläfern zuhause in der gewohnten Umgebung und Umsorgung, um dem Tier die letzten Atemzüge noch beizustehen und ihm zu zeigen, dass man da ist...
 
also ich hab auf diesem gebiet (zum glück) noch keine erfahrung.
aber ich weiss von einer bekannten das sie ihre pferde per kopfschuss töten lässt wenn es nötig wird.
sie meint es ist viel humaner und schneller weil bei pferden die narkose und das gift oft zu lansgam und falsch wirken und sich das tier dann wirklich quält in manchen fällen.
hingegen beim schuss steht er in gewohnter umgebung, bekommt was zu fressen, kriegt nix mit und es ist schnell vorbei.
aber es ist halt dafür auch etwas schwerer mitanzusehen kann ich mir vorstellen. :o
 
karar schrieb:
also ich hab auf diesem gebiet (zum glück) noch keine erfahrung.
aber ich weiss von einer bekannten das sie ihre pferde per kopfschuss töten lässt wenn es nötig wird.
sie meint es ist viel humaner und schneller weil bei pferden die narkose und das gift oft zu lansgam und falsch wirken und sich das tier dann wirklich quält in manchen fällen.
hingegen beim schuss steht er in gewohnter umgebung, bekommt was zu fressen, kriegt nix mit und es ist schnell vorbei.
aber es ist halt dafür auch etwas schwerer mitanzusehen kann ich mir vorstellen. :o

Ganz blöd gesagt, aber bei einem Pferd ist ja der Kopf auch viel größer, als bei z.B. einem Hund... Da trifft man wahrscheinlich leichter...
Wenn man dazu noch bedenkt, dass es bei Pferden wirklich problematischer ist, die per Spritze einzuschläfern, ist das wahrscheinlich wirklich der schmerzlosere Weg...
 
ich hab vor kurzem einen mann getroffen der sagte er hat seinen setter mit der schrotflinte abgeschossen. der hund war 10 und hatte überall krebs tumoren und todesangst vor dem tierarzt. er ging mit ihm in den wald, so wie immer, und hat ihn von hinten erschossen. so hat der hund nichtmal mitgekriegt dass es das herrl war.

ist vielleicht wirklich besser wenn man gut schiessen kann, aber ich könnte das nicht.
 
:eek: :( Also ich könnte das auch nicht... Wenn ich denke, da rennt mein Hundchen vor mir rum und freut sich über den Spaziergang mit mir und ich setze an und schieße auf ihn :eek:

Da kann man wirklich nur hoffen, dass man beim 1. Mal trifft und nicht der Hund nachher noch lebend, aber verletzt am Boden liegt. Das würde ich dann überhaupt nicht mehr aushalten :( :(
 
Würd meinen hund auch nur in gewöhnter umgebung einschläfern lassen wollen... u ich glaub auch nicht das sie wenn das wirklich eine narkose ist wie bei einer op etwas spüren... sonst würden sie ja die op auch mitbekommen... (falls es die gleiche narkose ist u nicht nur ein lähmungsmittel)

Muss ich aber noch eine fragen stellen aber OT:
Was hab ihr eigentlich vor nach dem einschläfern wenn sie zu gross sind für zuhause begraben.. mach mir schon sorgen... Tierverwertung will ich nicht!!
 
Chrisi85 schrieb:
:eek: :( Also ich könnte das auch nicht... Wenn ich denke, da rennt mein Hundchen vor mir rum und freut sich über den Spaziergang mit mir und ich setze an und schieße auf ihn :eek:

Da kann man wirklich nur hoffen, dass man beim 1. Mal trifft und nicht der Hund nachher noch lebend, aber verletzt am Boden liegt. Das würde ich dann überhaupt nicht mehr aushalten :( :(

ich auch nicht. aber schau der hund hatte krebs im endstadium, der hätte sonst noch monate schmerzen gelitten. konnte kaum noch gehen. und zum tierarzt konnte man ihn nicht mit 10 pferden bringen. denke in dem fall war es echt besser so. und wenn man gut schiessen kann trifft man auch aufs erste mal.
 
Chrisi85 schrieb:
Ganz blöd gesagt, aber bei einem Pferd ist ja der Kopf auch viel größer, als bei z.B. einem Hund... Da trifft man wahrscheinlich leichter...
Wenn man dazu noch bedenkt, dass es bei Pferden wirklich problematischer ist, die per Spritze einzuschläfern, ist das wahrscheinlich wirklich der schmerzlosere Weg...

ja bei einem hund stell ich es mir auch schwieriger vor. und im prinzip finde ich einschläfern "besser" aber eben nur wenn das tier in narkose liegt und wirklich nichts mitkriegt und keine schmerzen spürt.

wenn der hund schon panik vor dem tierarzt etc. hat, so wie elbernardo es gesagt hat dann ist es vielleicht auch besser ihn zu erschießen. aber ich könnte das auch niemals selbst machen.

ich bin auch der meinung das es für das tier angenehmer ist daheim (oder in gewohnter umgebung) zu sterben, ich finde der ta sollte wenn dann zu einem ins haus kommen. das erspart dem tier doch einiges an stress denke ich?
 
sonjaDSH schrieb:
Muss ich aber noch eine fragen stellen aber OT:
Was hab ihr eigentlich vor nach dem einschläfern wenn sie zu gross sind für zuhause begraben.. mach mir schon sorgen... Tierverwertung will ich nicht!!

tierfriedhof. bei meiner ersten hündin war ich so fertig dass ich sie dortgelassen hab. ich wollte nicht den toten hund herumtragen. aber in zukunft würde ich wohl echt ein grab machen lassen für den hund. aber ich hoffe das hat noch 10 jahre zeit bei uns.
 
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