Do as I do

Sie beginnt jetzt, sich hinzulegen, nachdem ich ihr das vorgezeigt habe oder die Pfote zu heben, nachdem ich es vorgemacht habe, aber ich habe das Gefühl, sie verknüpft mit den Übungen nun einfach neue Sichtzeichen und nicht "Ah, ich mache nach, was sie vorzeigt". :confused:

Ich bin auch so ungeduldig, dass mich solche "Vorarbeiten" dann eher anzipfen

Kann es sein, dass Chin dein neues Signal "Mach mal" noch nicht wirklich verstanden hat? Dass sie noch nach ihrem bisherigen "Schema" sucht: Eindeutiges Signal = eindeutige Reaktion. (Was ich übrigens ziemlich schlau finde.) Dass du vielleicht noch zu viel vormachst statt aufs Nachmachen zu warten? Sie muss dabei ja erst mal "nachdenken", was genau du von ihr willst.

Wenn ich mich recht erinnere, sind die langweiligen Vorarbeiten (auch wenn ich dich jetzt anzipfe ;)) das Um und Auf: Der Hund soll ja erst das (Wort-)Signal verstehen und nicht einfach nur "gedankenlos" eine Bewegung mitmachen (z.B. bei Hopp) oder "gedankenlos" eine Gegenbewegung machen (z.B. bei Sitz), dann kann man vor das Kommando das "Do it" oder "mach mal" schieben, und wenn der Hund bei "mach mal" schon loslegen will das Kommando ausschleichen. Und erst dann fängt man an, was Neues vorzumachen.

Wir haben damals viele Wochen und etliche Trainingspausen zur Verarbeitung gebraucht, weil meine Hunde geeignete Signale erst lernen mussten. Andere Hunde kannten zwar jede Menge geeignete Signale, haben dafür aber länger gebraucht, dieses "Ritual" von Signal und Ausführung zu "entkoppeln". Letztlich hat es bei allen Hunden ungefähr gleich lang gedauert, bis dieses "Do it!" konditioniert war. (Und nicht alle Hunde hätten diese Konditionierung gebraucht.)

Alle Hunde hatten ausserdem sehr unterschiedliche Talente beim Nachmachen. Die einen taten sich leichter, wenn sie Spielzeug manipulieren sollten (stupsen, pföteln, schnappen...), die anderen taten sich mit Bewegungen leichter (drehen, hopsen, slalom...) Die einen machten einen deutlichen Unterschied zwischen Pfote/Hand und Nase/Schnauze, die anderen nicht. Alleine das zu beobachten und 'rauszufinden, wie unterschiedliche Hunde da ticken, fand ich super spannend.

Also ich bin echt gespannt, ob das noch was wird.
Na, irgendwas wird daraus sicher. Wie druzba schon gesagt hat: "beobachtet eure hunde, und ihr werdet sehen, dass es funktioniert!" :)

Nachdem Chin aber deinen Beschreibungen nach ja auch eine eher "eigenständige" Hündin ist, kann es auch sein, dass sie dieses Training gar nicht nötig hat und sie deswegen nach anderen Mustern sucht. Versuch einfach mal, ohne Trallala ihr was "sinnvolles" vorzumachen (mit den Zähnen am Tischtuch ziehen, damit ihre Lieblingsleckerlis runterfallen z.B :D) - wenn sie dir das sofort nachmacht, braucht ihr vielleicht gar kein "mach mir nach"-Training. Und dann versuch's vielleicht mal mit einem überzeugten "Mach (einfach)!" statt mit einem unverbindlichen "mach (halt) mal". :)
 
Ich stell ein Heferl auf den Boden geh hin und werf es um

Hund guckt interessiert zu, ich sag "mach" er geht hin und wirft das Heferl um...WOW

andererseits, ich nehme die Zeitung vom Tisch, sag mach....großes Staunen...nix passiert....

Dass Hunde nachmachen, ist ja wahrlich nichts Neues. Sie beobachten ihre Umgebung ganz genau und wissen ganz genau, was Sinn macht und was nicht, was uns Menschen Freude macht und was nicht, was wir erwarten und was nicht, wie wir mit Situationen umgehen, wie wir sie bewerten, was wir ernst nehmen und was nicht, wovor wir uns fürchten und was uns aggressiv macht. Aber wenn wir über die Vorbildrolle von uns Menschen unseren Hunden gegenüber reden wollen gehört das momentan eher noch in einen Plauderthread.

Bei diesem "Do as I do"-Training geht es aber um was anderes: Es ist in meinen Augen eine "Methode", ein theoretisches Konstrukt, diese unbeachtete, unbewusste Erziehung bewusst nutzbar zu machen und sie folgt als Methode gewissen Regeln. Man kann über diese Methode diskutieren wie über alle Methoden, aber man sollte dafür schon wissen, wie diese Methode funktioniert, und nicht nur Töne spucken. AstridM beschäftigt sich im Moment mit dieser Methode, und ich finde, sie hat es verdient ernst genommen zu werden.
 
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Bei diesem "Do as I do"-Training geht es aber um was anderes: Es ist in meinen Augen eine "Methode", ein theoretisches Konstrukt, diese unbeachtete, unbewusste Erziehung bewusst nutzbar zu machen und sie folgt als Methode gewissen Regeln. Man kann über diese Methode diskutieren wie über alle Methoden, aber man sollte dafür schon wissen, wie diese Methode funktioniert, und nicht nur Töne spucken. AstridM beschäftigt sich im Moment mit dieser Methode, und ich finde, sie hat es verdient ernst genommen zu werden.

Mach Dir keine Sorgen, ich denke Astrid geht nicht davon aus, dass ich sie nicht erst nehme und falls wider Erwarten doch, würde/wird sie mir das sagen....und wir würden das zwischen uns beiden klären....

Danke, ich kenne das Forschungsprojekt von Prof. Miklosi....einschl. Aufbau etc..ist ja schon ne Weile her.....
 
Guten Morgen!

Passt schon Tamino, habs nicht böse aufgefasst. ;)

@ Sebulba: Super, danke für die Inputs! :)

Ich denke schon, das Chin das "Mach mal" noch nicht (richtig) verknüpft hat. Was meinst du genau mit "zu viel vormachen"? :confused:

Nein, du hast schon recht, die Vorarbeiten (wobei ja auch das kombinieren von Vorzeigen und Nachmachen sogesehen "nur" Vorarbeiten sind) sind absolut wichtig - wir haben ja auch 3 Übungen, die nur mit verbalem Signal klappen. ;) Aber "anzipfen" tun´s mich trotzdem - weil man halt schon so gespannt und in freudiger Erwartung auf das Training ist, das man eigentlich machen möchte. ;)

Ich hatte bei den verbalen Signalen einfach das Gefühl, dass sie sich nur darauf verlässt und das "Mach mal" gar nicht wirklich beachtet. Sie ist beim lernen wie ich: sie machts gerne, aber sie macht sich´s dabei so bequem wie möglich. Sprich: wir beide lernen gerne, wenn man uns was zeigt/erklärt. Selber erarbeiten ist anstrengender und wird daher vermieden, so lange es geht. :o Deswegen hab ich die verbalen Signale nach dem "Mach mal" dann relativ bald weggelassen und mir gedacht, dass sie die Verknüpfung so eher herstellen kann.

Verstehe ich dich richtig - du meinst, Übungen, die ihr sinnvoller zum nachahmen erscheinen, oder? Dass ein wo rauf springen oder einfach hinsetzen zu banal sind? Und dann zurück zum Start und nochmal eine Zeit lang am Vorzeigen-Nachmachen mit Signalhilfe arbeiten, damit sie den "Fokus" besser darauf legt, anstatt wie jetzt vermutlich viel zu raten.

Ich finde das Ganze auch unheimlich spannend, weil man dabei auch noch immer wieder neue Seiten an seinem Hund entdeckt. Ich hätte zB. gedacht, dass ihr ganz andere Dinge leichter oder schwerer fallen, als die, die wir bisher versucht haben. Und es zeigt natürlich auch einmal mehr sehr schön, wie individuell Hunde sind. Das mit den Leckerlis auf der Tischdecke werd ich mal probieren - ich DENKE aber, sie würde da den direkten Weg nehmen (sprich: einfach vom Tisch runterklauen). Aber alleine das auszuprobieren ist ja auch schon wieder spannend. ;)

(Ich muss auch noch das zu Anfang im Buch beschrieben "Der Hund zeigt dem Halter etwas" ausprobieren, wo eine andere Person das Lieblingsspiele oder Leckerlis im Beisein des Hunde wo rauflegen, wo er nicht hin kommt und dann der Besitzer rein kommt und man schaut, wie der Hund diesem zu vermitteln versucht, wo das begehrte Objekt ist...)
 
Ich habe gerade den Tipp mit dem Tischtuch vom Tisch ziehen versucht. Ich hab´ keinen großen Esstisch daheim und hab´ es zuerst am kleinen Couchtisch versucht. Chin hat sich bloß sehr unsicher vor den Tisch gestellt und auf die Leckerlis geschaut, die sie ja zweifelsfrei auch einfach so nehmen hätte können. (Als ob die bei meinem Essen auch so zögerlich und "aber ich darf vom Tisch doch nix klauen" drauf wär´ :o). Dann hab ich das Tischtuch auf die höhere Küchenanrichte gelegt. Ich habs vorgezeigt, sie saß bloß da und guckt. Plötzlich - nach dem 3. Mal vorzeigen, ging sie tatsächlich hin und machte es nach! Ich freu mich grad so. :D (Danke Sebulba, der Einfall war wirklich grandios! :) ) Jetzt wären Ideen für sinnvolle Sachen gut, die aber so harmlos sind, dass ich künftig nicht alles versperren muss. Also Türen oder Kühlschrank öffnen sind definitiv KEINE Optionen!!! ;) :p
 
Also Türen oder Kühlschrank öffnen sind definitiv KEINE Optionen!!! ;) :p
Schade. Wollte ich grad vorschlagen. Hm, wie wär's mit Wälzen in totem Fisch? :D Ab sofort gibt's jedenfalls die Leckerlis nicht mehr auf der Tischdecke sondern hinterher aus deiner Hand. Sonst bin ich noch schuld, dass Chin im Vorbeigehen jeden Tisch abräumt, könnten ja Leckerlis 'runterfallen. :jester:

Was meinst du genau mit "zu viel vormachen"?
Dass du zu ungeduldig bist? ;) Lässt du ihr genug Zeit nachzudenken? Oder willst du/erwartest du, dass sie das jetzt einfach macht, weil du weiterkommen willst? Hilfst du ihr zu früh oder machst es noch mal und noch mal vor, statt abzuwarten, was sie von selbst anbietet und ob sie vielleicht eh selbst drauf kommt? Bist du vielleicht zu pingelig, erwartest z.B. dass sie unbedingst die Pfote nimmt und bist mit der Schnauze nicht zufrieden? ... Das waren jedenfalls meine Fehler. Und sind es noch. :o

Ich hab's heute nach Monaten mal wieder ausprobiert und mich nach ein bisschen Aufwärmen mit Bekanntem in ein Körbchen gesetzt. Das war neu, überhaupt war hinsetzten ganz neu. Mein Kleiner stellte sich auf Anhieb ins Körbchen. Prima! und Click ... wusste ich hinterher, als ich nicht mit stehen statt sitzen zufrieden war und eben nicht bestätigt habe. Beim zweiten mal wollte er erst das Körbchen killen: reinbeißen, rumschleudern, wegschieben. ... Warten, warten, warten, ... Als er aufgeben wollte als kleine Hilfe nur mit dem Finger ins Körbchen gezeigt und er setzte sich rein. Er hat schon verstanden, worum es geht, er musste es nur "übersetzen", meinen Fehler verdauen und war damit ein bisschen überfordert. Und ICH musste es ebenso übersetzen, nämlich so vorzeigen, dass er es verstehen kann. (btw: Danke AstridM. Hab's deinetwegen wieder aufgegriffen. Und fand dieses gegenseitige "Finetuning", diesen "Flow", der sich daraus entwickeln kann, wieder einmal sehr :sunny:)

Selber erarbeiten ist anstrengender und wird daher vermieden, so lange es geht. :o Deswegen hab ich die verbalen Signale nach dem "Mach mal" dann relativ bald weggelassen und mir gedacht, dass sie die Verknüpfung so eher herstellen kann.
Empfohlen wird ja, die Signale erst wegzulassen, wenn sie die unterschiedlichen Signale nicht mehr braucht, bei den empfohlenen 3 bis 6 Übungen also schon bei "mach mal" loslegt. Dann hat sie kapiert, dass es um das geht, was du ihr zeigst. (Und das ist das Training. Der Rest ist nur noch Vormachen - Nachmachen. Klar, mit Ausbau der Konzentration, Verbesserung der "Übersetzung", Aneinaderreihung einzelner Elemente etc.) Wenn du die Signale vorher weglässt, muss sie wirklich raten und es macht noch keinen Sinn zu erwarten, dass sie auch was Neues nachmachen kann.

Verstehe ich dich richtig - du meinst, Übungen, die ihr sinnvoller zum nachahmen erscheinen, oder? Dass ein wo rauf springen oder einfach hinsetzen zu banal sind?
Ja, vielleicht ist ihr das zu banal. Bei meinem Großen (der nichts macht, was keinen Sinn macht) bin ich's anders angegangen: Ich habe ihn vor ein paar unlösbare Probleme gestellt: Z.B. Leckerlis am Küchentisch (Er ist nämlich nicht groß genug, sich dann selbst zu bedienen; deswegen war mein Vorschlag gar nicht sooooo gut, umso mehr freut's mich, dass es so gut geklappt hat bei euch :) ) Erst hab' ich ihn probieren (und scheitern) lassen dann hab ich ihm gezeigt, wie es geht - und weil er die Leckerlis ja haben wollte, hat er's auch recht schnell nachgemacht. Ohne den Umweg über die Wortsignale, den mein Kleiner durchaus brauchte. Mein Kleiner brauchte aber auch eine klare "räumliche" Trennung: Mach es da, wo ich es mache. Ein "Sitz" wäre bei ihm also nicht gegangen, weil er das als "an Ort und Stelle" hinsetzen kennt (auch wenn er es nicht immer macht ;)) und er nicht verstanden hat, warum ich um ein einfaches "Sitz" auf einmal so ein Theater mache. Aber sich woanders hinzusetzen, hat ihn für den Anfang genau so verwirrt. Das wäre vielleicht gegangen, wenn ich ein "anderes" Sitz mit eigenem Signal dafür aufgebaut hätte. Jetzt geht das, weil er das "Do it!" verstanden hat.
 
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...Sonst bin ich noch schuld, dass Chin im Vorbeigehen jeden Tisch abräumt, könnten ja Leckerlis 'runterfallen.

Naja, im Prinzip ist es wurst, ob sie abräumt, indem sie das Tischtuch runter zieht, oder ob sie´s weniger "elegant" mit einfach abbeissen oder vom Teller stehlen macht. :D ;)

Dass du zu ungeduldig bist?
Lässt du ihr genug Zeit nachzudenken?
Oder willst du/erwartest du, dass sie das jetzt einfach macht, weil du weiterkommen willst?
Hilfst du ihr zu früh oder machst es noch mal und noch mal vor, statt abzuwarten, was sie von selbst anbietet und ob sie vielleicht eh selbst drauf kommt?
Bist du vielleicht zu pingelig, erwartest z.B. dass sie unbedingst die Pfote nimmt und bist mit der Schnauze nicht zufrieden?

:o Definitiv immer wieder mal, aber ich arbeite hart an mir! :)
Immer öfters.
Jein, ich tendier´sicher dazu, versuch mich aber selbst einzubremsen. Natürlich nicht immer mit Erfolg.
Ja, ganz sicher sogar.
Eher nein; selten; das kenn ich vom shapen.

:D

Ich hab's heute nach Monaten mal wieder ausprobiert und mich nach ein bisschen Aufwärmen mit Bekanntem in ein Körbchen gesetzt. Das war neu, überhaupt war hinsetzten ganz neu. Mein Kleiner stellte sich auf Anhieb ins Körbchen. Prima! und Click ... wusste ich hinterher, als ich nicht mit stehen statt sitzen zufrieden war und eben nicht bestätigt habe. Beim zweiten mal wollte er erst das Körbchen killen: reinbeißen, rumschleudern, wegschieben. ... Warten, warten, warten, ... Als er aufgeben wollte als kleine Hilfe nur mit dem Finger ins Körbchen gezeigt und er setzte sich rein. Er hat schon verstanden, worum es geht, er musste es nur "übersetzen", meinen Fehler verdauen und war damit ein bisschen überfordert. Und ICH musste es ebenso übersetzen, nämlich so vorzeigen, dass er es verstehen kann. (btw: Danke AstridM. Hab's deinetwegen wieder aufgegriffen. Und fand dieses gegenseitige "Finetuning", diesen "Flow", der sich daraus entwickeln kann, wieder einmal sehr.

Fein, freut mich, wenn der Thread wieder dazu angeregt hat! :)
Das mit dem übersetzen (vor allem dass ich´s so vorzeige, dass sie´s übersetzen kann und auch, dass sie ev. erst ein bissl braucht) ist auf jeden Fall ein wichtiger Punkt.

Empfohlen wird ja, die Signale erst wegzulassen, wenn sie die unterschiedlichen Signale nicht mehr braucht, bei den empfohlenen 3 bis 6 Übungen also schon bei "mach mal" loslegt. Dann hat sie kapiert, dass es um das geht, was du ihr zeigst. (Und das ist das Training. Der Rest ist nur noch Vormachen - Nachmachen. Klar, mit Ausbau der Konzentration, Verbesserung der "Übersetzung", Aneinaderreihung einzelner Elemente etc.) Wenn du die Signale vorher weglässt, muss sie wirklich raten und es macht noch keinen Sinn zu erwarten, dass sie auch was Neues nachmachen kann.

Ja, vielleicht ist ihr das zu banal. Bei meinem Großen (der nichts macht, was keinen Sinn macht) bin ich's anders angegangen: Ich habe ihn vor ein paar unlösbare Probleme gestellt: Z.B. Leckerlis am Küchentisch (Er ist nämlich nicht groß genug, sich dann selbst zu bedienen; deswegen war mein Vorschlag gar nicht sooooo gut, umso mehr freut's mich, dass es so gut geklappt hat bei euch) Erst hab' ich ihn probieren (und scheitern) lassen dann hab ich ihm gezeigt, wie es geht - und weil er die Leckerlis ja haben wollte, hat er's auch recht schnell nachgemacht. Ohne den Umweg über die Wortsignale, den mein Kleiner durchaus brauchte. Mein Kleiner brauchte aber auch eine klare "räumliche" Trennung: Mach es da, wo ich es mache. Ein "Sitz" wäre bei ihm also nicht gegangen, weil er das als "an Ort und Stelle" hinsetzen kennt (auch wenn er es nicht immer macht) und er nicht verstanden hat, warum ich um ein einfaches "Sitz" auf einmal so ein Theater mache. Aber sich woanders hinzusetzen, hat ihn für den Anfang genau so verwirrt. Das wäre vielleicht gegangen, wenn ich ein "anderes" Sitz mit eigenem Signal dafür aufgebaut hätte. Jetzt geht das, weil er das "Do it!" verstanden hat.

Ja, das hast schon Recht, dass das eigentliche Training das Verstehen vom "es geht ums Nachahmen" ist und richtig, es wird im Buch über diese Wortsignale aufgebaut. So hab ich ja auch begonnen, dann aber eben das Gefühl gehabt, dass sie sich darauf zu sehr verlässt (weil ich sie ja doch ein bissi kenn´ und weiß, dass sie - wenn möglich - den bequemsten Weg wählt und der ist in dem Fall: es kommt eh das Signal, da brauch ich nicht viel nachdenken, sondern einfach machen). Ich guck jetzt einfach mal, wie´s weiter geht (dzt scheint´s, als dass sie anfängt zu begreifen, worum´s geht) - ggf mach ich eben wieder einen oder mehrere Schritte zurück.

Anfang der Woche hab ich auf nem Spaziergang einfach mal vorgemacht, zu einem Baum zu gehen - hat auf Anhieb geklappt und sie hats nachgemacht. Vorgestern bin ich im Wohnzimmer zum bequemen Wippsessel gegangen und hab die Arme auf die Sitzfläche gelegt. Beim ersten Mal ist sie richtig hin, hat aber "nur" (sie wurde trotzdem bestätigt ;) ) den Kopf über die Sitzfläche gehalten. Beim 2. Mal hab ich den Fokus mehr auf meine Arme drauflegen gelegt, danach ist sie sofort hin und hat die Vorderpfoten drauf gemacht. :) Gestern am Hundeplatz hab ich nen Pylonen aufgestellt und bin zuerst hin und um ihn herum gegangen. Hat auch sofort geklappt. Dann hab ich den Pylonen zwischen und gestellt und mit einer Hand drauf getoucht. Die ersten 2x hat sie sich hingelegt (Platz oder Grundstellung bietet sie an, wenn sie nicht versteht oder auch versucht, schnell mal was zu machen, ohne sich Zeit zum nachdenken zu nehmen), beim 3. Mal hat sie´s dann schon richtig nachgemacht. Ich denke, ich werde mich langsam und vorsichtig von solchen Übungen (die ihr offensichtlich leichter fallen) zu Übungen hinarbeiten, wo sie mehr von meiner Anatomie auf die Ihre umlegen muss (zB. Kopf zur Seite drehen, mit den Füßen/Pfoten scharren u.ä.).

Jedenfalls: sie machts ganz toll und es ist immer noch super-spannend und faszinierend und ne absolut coole Sache! :)
 
RC wird ja wahrscheinlich nicht der Bringer sein, aber es wäre kostenlos....

Am 03.12. gibt es dazu ein Webinare von
Jennifer Bentlage, BSc
Messerli Forschungsinstitut, Clever Dog Lab
 
Hey cool! Hast du vl einen Link für mich?

Wir sind übrigens immer noch dran; zwischendurch mach ich immer wieder was mit Nachahmung, aber meist nur ganz kurz und oft ein paar tage gar nicht. Nach wie vor klappen manche Sachen ganz toll (alles, wo sie einfach wohin gehen, was aufheben, wo raufhüpfen, mit der Nase wo dran gehen soll...) und sofort oder zumindest recht schnell (unlängst das erste Mal nach einigen Übungsversuchen das Kinn auf den Tisch gelegt) und manche (sich um die eigene Achse drehen oder andere Dinge "mit sich selbst") überhaupt nicht.

Besonders spannend letztens ein ungeplanter Versuch: ich habe 3 Spielzeuge in einigem Abstand nebeneinander aufgelegt. Die 3 waren nicht bewusst gewählt: 1 Stoffeule, ein Neoprenbummerang und ein Plastikring. Sie hat sofort verstanden, dass sie zum Gleichen wie ich gehen und es aufheben soll. Hat bei der Eule und dem Bummerang toll geklappt. Beim Ring gar nicht. Bis mir eingefallen ist: den Ring fand sie immer schon schei..e. Das Schwierige dabei: du merkst ihr nicht an, ob sie jetzt nicht versteht oder nicht will. Sie verzieht nicht das Gesicht und/oder machts widerwillig, sondern sie geht einfach schnurstracks zu einem der anderen Dinge und hebt die auf. :rolleyes:

Ich weiß oft auch bei anderen Sachen nicht: will sie nicht oder versteht sie wirklich nicht. Gestern erst: am Spaziergang mit den Vorderpfoten scharren vorgemacht - hat sie sofort nachgemacht. Später daheim nochmal probiert: am Laminat scharrt sie nicht. Sie bietet dann irgendwelche anderen Sachen an bevor sie sich irgendwann hinlegt. :o

Schwierig, schwierig... aber spannend. Aber wir arbeiten halt einfach weiter. Schau ma mal, ob irgendwann auch so Körpersachen klappen... :)
 
Hallo!
Ich hab die Methode gerade erst entdeckt. Und will das mit meinem Hund ausprobieren. Gibt es denn noch jemanden von euch der damit experimentiert?

Vorhin hab ich es das erste Mal probiert. Und beim Hinlegen wollte er sich plötzlich sofort hinlegen, sobald ich meine Ellbogen auf den Boden gelegt habe. Das hat irgendwie das Bedürfnis "mitzumachen" ausgelöst, obwohl wir das noch nie vorher gemacht haben. Da war es eher schwierig ihn dazu zu bringen zu warten, bis ich das Neue Hörzeichen sagen kann.

Auf die Decke gehen geht nach dem neuen + altes Hörzeichen. Aber wenn ich es vormache sieht er mich an, als würde er mich fragen ob wir jetzt gleich gemeinsam in seinem Bett kuscheln können.

Als drittes haben wir Lade schließen. Das hat sich jetzt doch als ungeeignet herausgestellt, weil ich die Lade beim Vormachen schließe und dann muss ich sie für ihn ja wieder aufmachen. Das heißt das kann ich nur machen, wenn ich einen Helfer habe, der uns die Lade aufmacht. Aber vorerst wechsle ich das wohl gegen "an der Schnur ziehen".

Die Methode finde ich wirklich interessant und kann mir vorstellen, dass es ein lustiges neues Spiel sein kann.
 
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