die vermenschlichung der hunde

ich beflegel keinen.

ich sehe den hund als tier, nicht als menschen. als solches wird er auch behandelt. genauso, wie ich den kater anders behandel als den hund als das pferd etc.
aber schließt das aus, dass er gefühle hat und auch fähig ist, dinge absichtlich zu tun? warum denn nicht? weil er ein tier ist? ich bin nicht der meinung, dass tiere in gleicher weise wie menschen ihre intelligenz einsetzen können. aber ich bin nicht so überheblich, allen anderen lebewesen jegliche gefühle und gedanken abzusprechen, nur weil sie sie nicht mitteilen können, dass alle menschen es verstehen.

und ja, dimmi muss oft sachen machen und situationen hinnehmen, die nicht natürlich sind, denn er ist eben ein stadt- und wohnungshund, lebt in einer menschenfamilie etc.
dadurch verliert er mit seinem lebensraum einen teil der natürlichkeit. gezwungenermaßen.

wenn jemand einen anderen zugang zu dem thema hat, ist es mir recht.

aber wenn hier schon ein thread aufgemacht wird, in dem über leute geschimpft wird, die eben auch einen anderen zugang haben, (interessanterweise sollen das genau kleinhundebesitzer sein) und in dem es vor vorurteilen wimmelt, dann bitte nicht wundern, dass auch antworten kommen.
 
vermenschlichen??

wo fängt das an und wo hört das auf? ist es nicht auch vermenschlichen den hund aufs sofa oder ins bett zu lassen?
sofa = mensch, körberl = hund und nicht umgekehrt.
jeder hundehalter hat einen anderen begriff von vermenschlichen, denke ich. für den einen ist das schlafen mit dem hund im bett normal, für den anderen ist den hund ins haus zu lassen schon vermenschlichen....
über dieses thema kann man lange disskutieren. mir persönlich ist es egal wie weit jeder seinen hund vermenschlicht. ich glaube das der hund sich genausowohlfühlt wenn er auf dem vermenschlichten sofa liegt oder im Hundekörberl.

lg
 
Original geschrieben von Helga II
Also einen Punkt verstehe ich wirklich nicht. Ihr alle seid derartige Hundeliebhaber, schreit aber nicht vor Entsetzen auf, wenn jemand (von euch) äußert, er (sie) hätte keine Bedenken, gegen einen fremden Hund jederzeit mit Pfefferspray und Elektroschocker vorzugehen.
DAS ist wahre Hundeliebe! Tierliebe betrifft anscheinend nur das persönliche Eigentum. Andere werden bei Bedarf getreten, geschlagen etc. Da gibt es keine Hemmschwelle.

Oder könnt ihr mir einen plausiblen Grund für den Einsatz solcher Mittel nennen. Ich käme nicht im entferntesten auf die Idee, solche Geräte zu erwerben. Das ist Tierquälerei in Reinkultur!!!

:( Helga II

na, du hast aber gewaltig etwas missverstanden. wenn du alles gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass
1, von jederzeit keine rede war
2, situationen besprochen wurden die vorauss. nie passieren werden
3, die meisten diskutierenden (wie auch ich) nicht vorhaben, sich eine waffe zu besorgen
4, was heisst es gibt keine hemmschwelle??? lies alles, dann merkst du genau, dass die hemmschwelle extrem hoch ist

meine hemmschwelle ein tier zu verletzen ist sehr viel höher, als einen menschen zu verletzen. denn das tier ist für seinem verhalten nicht verantwortlich. sondern der besitzer.

BITTE LEST DOCH.
 
@scarlett,angel

Ihr seht den Hund als "natürliches Tier" - wie geht ihr in einer unbestritten zivilisierten Welt damit um?
Wo fängt für euch "Vermenschlichung" an?? Bei der Pflege, bei der Auswahl des Lagers (Bett etc.), oder gibt es da für euch bestimmte Massstäbe?
Schickt ihr eure artgerecht und natürlich gehaltenen Hunde zum Jagen, oder füttert ihr sie; dürfen sie alles, was sie wollen, oder müssen sie sich auch an "Nicht-Naturnahe" Gesetze halten????

Wir leben heute doch nicht mehr in der freien Pampa, unsere Hunde haben sich die Jahrtausende währende Domestikation schon lange der Zivilisation der Menschen angepasst - wenn ihr das Vermenschlichung nennt, dann ist das eure Sache!

Aber steigt doch endlich von der Vorstellung herunter, dass ausschliesslich eure Einstellung zum Hund die einzig seeligmachende ist!

Helga
 
ich denke der sinn dieses forums sollte sein, das jeder seine meinung bekanntgeben darf , diese disskutiert werden kann, auf nette art, und das man die meinungen der anderen akzeptiert.
es wäre schlimm würde es nur eine meinung geben, weil dann bräuchten wir dieses forum ja nicht.

lg
 
@Helga

Mich würde interessieren, ob du seelenruhig zusehen würdest wenn ein anderer "verhaltensgestörter" Hund deinen Hund totbeissen würde???

Also ich sicher nicht. Ich würde aber auch nicht nur bei meinem eigenen Hund sondern bei jeden anderen eingreifen bevor es einen toten Hund gibt.

Wenn ich in deinen Augen jetzt kein Tierliebhaber bin, sondern nur meinen Hund liebe ist es mir offen gesagt schnurz egal.

Martina
 
@ helga II: ganz deiner meinung!

@ dimmi: genau das tun wir - lesen! und darauf reagieren.

@ helga:
liebe helga, meine - und ich kann ausschließlich für mich sprechen - hunde werden so artgerecht wie möglich gehalten. das heisst auch hundliches verhalten zu kennen und zu verstehen - etwas das viele (auch hier) offenbar nicht glernt haben oder nicht lernen wollen.

selbstverständlich sorge ich dafür, das meine hunde zu keiner belästigung oder bedrohung für meine umwelt werden - das eine hat aber nicht soviel mit dem anderen zu tun wie man meinen sollte.

wenn ein anderer das nicht kann, wenn ein anderer das nicht versteht oder wenn ein anderer das nicht will, ist es mir eigentlich gleichgültig.
ich finde es maximal schade, denn ein hund ist so ein phantastisches wesen, dass man es ruhig in seiner ihm eigenen naturbeschaffenen art und weise wahrnehmen sollte...

nicht mehr gleichgültig wird es mir, wenn eine potentielle gefahr entsteht. wenn hundehalter militant werden und den einsatz von pfefferspray und dgl diskutieren - AUS WELCHEN GRÜNDEN AUCH IMMER!!!
mal abgesehen davon, dass man sich im sinne des tierschutzgesetzes mit dem einsatz dieses chemischen zeugs oder elecktroschocker und dgl. strafbar macht... gott sei dank!

nochmals: es geht hier nicht darum, bei einem raufhandel die hunde zu trennen, sondern um die tendenz der hundeführer sich zu bewaffnen. und man wird beim "schlimmst anzunehmenden fall" nichts mithaben, wenn man es nicht immer eingesteckt hat...

also: wie ist das nun mit dem tierschutz? es gab ja im forum eine abstimmung diesbezüglich, die eindeutig befürwortend war.

aber: tierschutz ja, solange er euch in den kram passt? das heisst, je nach individueller reizschwelle? jeder sieht die bedrohung schon irgendwo anders...

lg

angel
 
Original geschrieben von angel
@ bonsai: gerade du schreibst zu diesem thema, wo du doch absolut zugibst und dahinterstehst, dass du deine hunde vermenschlichst?

angel - der vermenschlichte hunde leid tun

Oh entschuldige bitte, dass ich auch etwas schreibe. Wusste nicht, dass ich das nicht darf.

Was ich mit meinen Hunden mache ist, dass ich sie als ein Teil von mir ansehe und dass ich mich um ihr Wohlergehen sorge und auch dass ich teilweise ein schlechtes Gewissen habe, weil ich oft meine, ich werde ihren Ansprüchen nicht völlig gerecht. Meine Hunde schlafen im Bett, ok, meine Hunde dürfen aufs Sofa, ok, ich schmuse auch mit meinen Hunden, ok.

Dennoch lasse ich sie Hunde sein. Sie dürfen wann immer sie wollen mit Artgenossen zusammen, sie dürfen schnüffeln, markieren, kommunizieren, rennen, spielen, sie dürfen auch streiten. Und komischerweise haben sie auch keinerlei Probleme mit anderen Hunden, Menschen, Kindern etc.

Ich glaube auch nicht, dass meine Hunde jemandem Leid tun müssen, nur weil sie z.B. im Bett schlafen können, wenn sie es wollen oder weil sie auf meinem Schoß sitzen können, wenn sie es wollen.

Gruß
Bonsai
 
@ angel: hast du angst, dass leute situationen missverstehen? dass sie eine bedrohung irgendwo hineininterpretieren, wo keine ist und deshalb unschuldige hunde verletzen?
 
ähem

also angel solange bonsais hunde nicht in deinem bett schlafen kanns dir doch wurscht sein, oder?
also ich als Kleinhundehalter muß zugeben das meine Kleine auch ab und zu im Bett nächtigt...
außerdem glaub ich das wir da ziehmlich vom Thema abschweifen...

lg
 
Hi Bärii!

Dabei bin ich nicht mal Kleinhundehalter, eher Mittelhundehalter :)

lg
Bonsai
 
Mein Riese schläft auch bei mir im Bett. Der Arme muß immer rein, obwohl er gar nicht will *gg*
 
tiebe1

Die Urinstinkte und Triebe der Hunde

Fast alle Hunde tragen ihre Triebe noch in sich. Zum Teil wurden die Triebe verstärkt rassespezifisch gezüchtet. Manchmal liess man sie auch einfach verkümmern. Sie kommen dann von Hund zu Hund sporadisch wieder zum Vorschein, zum Teil so stark, dass durch überstarke Triebe Probleme entstehen. Oft wurden die Triebe auch bewusst weggezüchtet. Allgemein ist die Triebveranlagung der Hunde vom Menschen nach dessen Wünschen verändert worden, hauptsächlich für den Jagd-, Wach-, Kampf-, Hirten-, Sport- und Gebrauchshund, sowie den Diensthund. Auch schon im alten Ägypten wurden Hunde nach speziellen Kriterien gezüchtet, zwar nicht nur Leistungsbezogen aber nach Äusserlichkeiten.

Zuerst möchte ich die wichtigsten Triebarten (alphabetisch) aufzählen, bevor ich sie genauer beschreibe:
Apportier-, Arterhaltungs-, Begattungs-, Betätigungs-, Bring-, Bewegungs-, Beute-, Flucht-, Geltungs-, Geschlechts-, Geselligkeits-, Heimkehr-, Hetz-, Jagd-, Kampf-, Meute-, Pflege-, Schutz-, Selbsterhaltungs-, Selbstverteidigungs-, Spür-, Stöber-, Unterordnungs-, Wach- und Wehrtrieb.
Dies sind die wichtigsten Triebe, die auch von Verhaltensforschern für Haushunde nachgewiesen werden konnten.

Es ist klar, dass verschiedene Triebe sehr stark zusammenhängen, oder das gleiche bedeuten, wie z.B. der Apportier- und Bringtrieb. Der Arterhaltungs-, bzw. der Selbsterhaltungstrieb sind die wichtigsten und stärksten Urtriebe aller Hunde und sonstiger Lebewesen. Einzelne Triebe sind auch miteinander gekoppelt. Das zu wissen, ist besonders für die Hundeausbildung wichtig (sehen Sie auch am Ende die graphische Darstellung). Ein Beispiel: Der besonders im Schutzdienst vielgenannte Wehrtrieb, hängt zusammen mit dem Kampf- und zum Teil Wach- wie auch dem Schutztrieb. Im deutschsprachigen Raum ist der Wehrtrieb im Schutzdienst ein vielgenannter Trieb! Er ist aber nicht zu verwechseln mit dem im Schutzdienst hauptsächlich verwendeten Beutetrieb. Je nachdem welcher von beiden geweckt wird, gibt es unterschiedliche Resultate im Schutzdienst. Je nachdem auf welchen der beiden Triebe im Schutzdienst angesprochen wurde, kann es auch auf das tägliche Zusammenleben Rückwirkung haben. Nun eine kleine Beschreibung zu den einzelnen Trieben in alphabetischer Reihenfolge:
 
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1. Arterhaltungstrieb Neben dem Selbsterhaltungstrieb der wichtigste Urtrieb. Er äussert sich im Geschlechts- und Pflegetrieb. Wenn er mit dem Selbsterhaltungstrieb zusammenwirkt, entwickelt sich der Geselligkeitstrieb. Sehr wichtig für das Zusammenleben mit dem Menschen. Wie schon der Name sagt, zielt dieser Trieb auf die Erhaltung der eigenen Art.

2. Apportier- oder Bringtrieb Zusammen mit dem Jagd- und Beutetrieb eine wichtige Anlage der Wildhunde. Eine Beute, die nicht sofort gefressen wird, bringt der Hund für die Junghunde nach Hause oder vergräbt sie irgendwo. Auch im heutigen Hundesport spielt dieser Trieb eine wichtige Rolle. Sehr viele Hunde fallen automatisch in diese Triebhandlung. Sei es beim Spielen, begrüssen von Frauchen oder Herrchen", oder wenn sie unsicher sind, oder wenn ein unerwünschter Trieb unterdrückt wurde. Beobachten Sie Ihren Hund einmal, wenn dieser Trieb vom Hund angewendet wurde.

3. Begattungs- oder Geschlechtstrieb Der Geschlechtstrieb hat bei vielen Experten auch den Namen Begattungstrieb. Doppelnamen für den gleichen Trieb existieren häufig. Der Geschlechtstrieb ist der stärkste Trieb im Bereich der Arterhaltung. Nach plus - minus einem Jahr, wenn beim Hund die Geschlechtsreife einsetzt, kommen der Wach-, Schutz- und Kampftrieb verstärkt hervor (die Geschlechtsreife ist z.T. Rassespezifisch unterschiedlich). Der Geschlechtstrieb ist für den Hund eine beherrschende Macht. Die Aufreitbewegungen und den Hündinnen nachlaufen, sind überdeutliche Signale beim Rüden. Bei der Hündin die Läufigkeit. Viele Menschen bereitet der Geschlechtstrieb der Hunde grosse Probleme. Vielleicht, weil wir Menschen z.T. mit unserem Geschlechtstrieb auch Probleme haben? Ein Tabuthema!?


4. Betätigungs- und Bewegungstrieb Es ist wichtig, diesen Trieb zu erhalten und zu fördern. Beim jungen Hund äussert er sich in Freude am Spiel. Wenn ein Hund diese Bewegungsmöglichkeit nicht hat, treten psychische und physische Schäden auf. Beim Hundesport aller Art wird dieser Trieb stark gefördert. Er unterstützt das heutige im deutschsprachigen Raum ausgeübte Motivationstraining.

5. Beutetrieb Er ist die Grundlage für den Bring- oder Apportiertrieb, zuerst stöbert der Hund die Beute auf, dann verfolgt er sie, stellt und ergreift die Beute. Das Totschütteln und Fressen, dann nach Hause bringen (oder vergraben), beendet den Beutetrieb. Sehr stark wird dieser Trieb im modernen Schutzdienst gebraucht. Der normale Schutzdienst baut auf diesem Trieb seine Ausbildung schon beim Junghund auf. In Frankreich, wo meiner Meinung nach der härteste Schutzdienst der Welt praktiziert wird, fängt die Schutzhunde - Ausbildung, wie zum Teil auch in anderen Ländern, schon mit 2 Monaten an, und zwar mit der Aktivierung des Beutetriebs.

6. Fluchttrieb Dieser steht im Zusammenhang mit Furcht oder Angst vor einer unbekannten Situation. Je nach Wesen und Charakterstärke eines Hundes wird dieser weniger grundlos Angst bekommen und dementsprechend einer neuen Situation begegnen. Scheue und ängstliche Tiere kann man fast immer auf eine nicht fachgerechte Aufzucht und Erziehung zurückführen. Kann aber leider, wenn der Fluchttrieb ausgeprägt ist, auch weitervererbt werden. Zum Fluchttrieb: Überschreitet ein vermeintlicher Gegner die imaginäre, kritische Distanz des scheuen Hundes so wird sein Fluchttrieb ausgelöst ..... oder es erfolgt ein Angriff mit dem Selbstverteidigungstrieb. Im Fluchtverteidigunsfall spricht man dann von einem Angstbeisser. Der eine Trieb löst oftmals einen oder mehrere andere aus!

7. Geltungstrieb Eine Triebveranlagung die dem Geselligkeits- und indirekt auch dem Selbsterhaltungstrieb zugehörig ist. Er veranlasst Führungskämpfe innerhalb eines Rudels die der Arterhaltung dienen. Dieser Trieb macht die Wechselwirkung der Triebe besonders deutlich (siehe Meutetrieb). Imponiergehabe und zum Teil voller Stolz posieren, kommen vom Geltungstrieb. Auch ein Triebfaktor, der Hunde untereinander zu Raufereien veranlassen kann. Wenn der Hund von diesem Trieb beherrscht wird, unterschätzen wir diesen oftmals. Er wird als rein menschliche Handlung z.B. Stolz, oder aber auch als Eifersucht angesehen.

8. Geselligkeitstrieb Er ist der wichtigste Trieb für die Beziehung zwischen Mensch und Hund. Theoretisch kann ein Grossteil der Hunde in der Wildnis überleben, aber der Hund braucht den Menschen stärker als umgekehrt. Dieser Trieb bindet den Hund trieblich an den Menschen. Dank diesem war es dem Menschen erst möglich den wilden Wolf - Hund" zu domestizieren. Der Hund braucht immer ein Rudel. Er ist selten (nie) ein Einzelgänger. Der Hund sucht immer den Kontakt zu Anderen. Er macht selbst aus einem Menschen und einem Hund immer ein Rudel. Seine Triebe und Veranlagungen sind alle auf ein Rudelverhalten ausgelegt. Das ist im Geselligkeitstrieb, einem untergeordneten Teil des Arterhaltungstriebes, wie auch in anderen Trieben enthalten.

9. Heimkehrtrieb Kommt z.B. zum Vorschein, wenn ein Hund nach einem langen Spaziergang sich auf die Rückkehr und das Zuhause "freut". Selbst Streuner kehren in der Regel immer zurück. Heimkehrtriebstarke Hunde finden selbst aus grossen Entfernungen heim. Auch Hunde die weglaufen, kommen meistens immer zuerst an den Ort zurück, wo sie weggelaufen sind. Gut zu wissen?

10. Hetztrieb Einer der vielen Teilaspekte des Jagdtriebes. Bei vielen Hunden ein starker Trieb. Das Wild wird auf Sicht verfolgt und gehetzt . Bei Bracken, einem Teil der Jagdhunde, und bei Windhunden, wird dies geschätzt. Bei allen anderen Hunden sollte dieser Trieb strikt von Anfang an unterbunden werden. Sie haben sonst nur Probleme bei Spaziergängen im Wald oder auf dem Feld. Diese Probleme hängen aber auch mit dem Jagdtrieb zusammen.

11. Jagdtrieb Ob ein Hund Hunger hat oder nicht, ist nicht wichtig für den Jagdtrieb. Man muss sich vor Augen halten, dass auch bei einigen Rassen, wo dieser Trieb gezielt weggezüchtet wurde, dieser Trieb noch sehr schwach vorhanden ist! Jeder Hund sollte zum Nichtjagen erzogen werden. Ausnahme sollte nur für die zur Jagd gebrauchten Hunde gelten

12. Kampftrieb Bedeutet eigentlich der Kampf des Rüden um die Hündin und Festlegung der Rangordnung im Wildrudel. Auch der Kampf um eine Beute war ein Teil des ursprünglichen Kampftriebes. Heutzutage wird er besonders für den Schutzdienst beim Hundesport und im Diensthundewesen gefördert und gewünscht. Er ist ein eher aggressiver Trieb. Er sollte nur bei wesensstarken Hunden gefördert werden. Es kann sonst, besonders bei aus Angst entstehendem Kampftrieb, Probleme geben. Der Kampftrieb ist jedoch nicht mit dem Wehrtrieb zu vergleichen. Der auslösende Faktor für den Wehrtrieb ist der Kampftrieb. Der "Hundesport - Wehrtrieb" von heute ist ein Teilaspekt vom Kampftrieb. Je nach Ausbildung und Ausbildungsstand wird der Beute-, Wehr- oder Kampftrieb mehr oder weniger gefördert (siehe auch Schutztrieb). In der modernen Schutzdienstausbildung ist der Beutetrieb der meistverwandte Trieb.

13. Meutetrieb Ist mit dem Geselligkeitstrieb stark verbunden. Ein Hund ist abhängig von seiner Meute (Rudel). In seinem Rudel kämpft er, je nach Hund, immer mehr oder weniger um seine Rangordnung. Ursprünglich jagten die Vorfahren unserer Hunde in grossen Rudeln. Das war wichtig für die Arterhaltung. Die Domestikation der Hunde ist mit durch diesen Trieb erst möglich geworden. Der Mensch trat an die Stelle des Rudelführers. Jedem heranwachsenden Hund sollte auch durch Konsequenz und manchmal, je nach Hund, durch Härte klargemacht werden der Rudelführer ist der Mensch. Nur mit Liebe kann man keinen Hund erziehen oder ohne Probleme mit seiner Umwelt halten, das wird oft vergessen. Im Wolfsrudel gibt es einen Boss. Die Anderen machen, was er will. Ist der Boss schwach, so sucht der Nächsthöhere seinen Platz einzunehmen. Das ist im Menschen - Hund - Rudel sehr oft auch so. Wenn Sie nicht merken, was läuft, dann haben Sie nachher ein grosses Problem! Der Meutetrieb wird manchmal auch Rudeltrieb genannt.

14. Pflegetrieb Wenn eine Hündin trächtig ist, entwickelt sie diesen Trieb automatisch. Man kann nicht sagen, dass bei nichtträchtigen Hündinnen dieser Trieb nie kommt. Die Haltung, Familienzugehörigkeit und Anderes ist bestimmend, dann kann dieser Trieb auch als Ersatzhandlung erscheinen. Auch zeigen Hündinnen einen unterschiedlich starken Pflegetrieb. Wenn man ihnen Welpen wegnimmt, suchen einige Hündinnen nach ihnen, andere nicht. Kranke Welpen lässt die Hündin oft links liegen.

15. Schutztrieb Eigentlich kommt der echte Schutztrieb bei den Hündinnen hervor, wenn sie ihre Welpen beschützt. Oder bei Hunden die z.B. die Kinder ihres Herrchen oder Frauchens" beschützen. Bei der Schutzhund - Ausbildung kann dieser Trieb so genützt werden, dass er seinen Führer/ Besitzer/ Halter schützt. Der Wehrtrieb des Hundsports wird durch den Schutztrieb ausgelöst und durch den Kampftrieb umgesetzt.
 
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16. Selbsterhaltungstrieb Der Trieb, der den Hund davor schützt etwas zu tun, was sein Leben gefährden könnte. Auch ist der Selbsterhaltungstrieb der zweitwichtigste Urtrieb des Hundes. Ohne ihn könnte der Hund nicht leben. Mit dem Arterhaltungstrieb koppelt er auch die wichtigsten Triebe im Zusammenleben mit dem Menschen. Der Selbsterhaltungstrieb löst verschiedene Triebe aus z. B. den Fluchttrieb. Dieser kann (muss nicht) den Selbstverteidigungstrieb auslösen und dieser wieder aktiviert den Schutztrieb, Kampftrieb und schlussendlich den Wehrtrieb.

17. Spürtrieb Mit tiefer Nase folgt der Hund der Fährte im Spürtrieb, um die Witterung verschiedener Sachen, auch Menschen, aufzunehmen. Man fördert diesen Trieb in den Hundesport Prüfungen, die einen Fährtenprüfungsteil aufweisen. Der Spürtrieb ist nicht zu verwechseln mit dem Stöbertrieb.

18. Stöbertrieb Bedeutet, dass der Hund ohne Beachtung einer Fährte mit hoher Nase, mit Hilfe von Augen und Ohren und Nase eine Witterung aufnimmt und verfolgt. Der Stöbertrieb wird in der unter Spürtrieb beschriebenen Hundesport Prüfung bei einer Fährte vermieden. Am Ende sehen Sie, wie in der graphischen Darstellung dieser Trieb mit anderen zusammenwirken kann. Der Stöbertrieb wird bei Schweizer Hundesportprüfungen z.B. Gegenstandrevieren und Sanitätssporthundeprüfung gebraucht.

19. Unterordnungstrieb Basis für das Zusammenleben zwischen Hund und Mensch. Die Rudelmitglieder unterordnen sich dem Rudelführer. Im Zusammenspiel mit den anderen Trieben kann dieser Trieb schuld sein, wenn es in einem "Menschen - Hunde Rudel" in der Rangordnung Probleme gibt. Hunderassen, die diesen Trieb stark ausgeprägt in sich tragen lassen, sich leichter abrichten (z.B. Schäferhunderassen). Sogenannte Alpha Hunde (Männchen oder Weibchen) besitzen diesen Trieb nur schwach.


20. Wachtrieb Ist nicht bei allen Hunden gleich ausgebildet. Er bedeutet eine Ablehnung rudelfremder Personen oder Tiere, die das eigene Territorium betreten. Ein Hund warnt durch bellen und greift ev. auch an. Manchmal wird das Bellen auch unbewusst vom Mensch/Halter gefördert. Dieser Trieb lässt sich gut durch Lob hervorholen. Wenn man ihn (gewusst wie) bei Junghunden unterbindet, das Bellen sogar bestraft, melden sie nach einer gewissen Zeit nicht mehr. Sehr oft kommt dieser Trieb in der Nacht stärker hervor.


21. Wehrtrieb Hört man immer im Zusammenhang mit der Schutzdienstausbildung. Manchmal leider auch, wenn es zu Beissereien gekommen ist. Der Wehrtrieb sagt das aus, was er schon sagt. Der Hund wehrt sich gegen etwas - jemanden (Schutztrieb), manchmal aus Angst, Stress oder Aggression. Das kann aus einer Situation kommen, wo der Hund in die Enge getrieben wurde, oder weil der Hund glaubt, sich aus der Situation heraus, wehren zu müssen. Der Wehrtrieb löst den Kampftrieb aus.



Das sind soweit alle Triebe die den heutigen Hundeexperten bekannt sind.

Allgemeines

Zu den Trieben ist zu sagen, dass jede Triebhandlung auf ererbten Bahnen abläuft. Eine Kette von Triebhandlungen kann durch eine Vielzahl von Reizen verschiedenartig von sich gehen und auch andressierte Verhaltensschemen können zwischengeschaltet sein. Die Triebhandlung selber ist gleichbleibend und starr. Der Hund muss seine Triebe ausleben. Ein Junghund verfällt automatisch und ohne Vorbild und Belehrung in die vom Instinkt bedingte Verhaltensweise. Folgt der Triebhandlung die angestrebte Endhaltung nicht, wird also das Ziel nicht erreicht, so sucht der Hund den Ausweg aus seiner Gefühlsstauung in einer Übersprungsreaktion. Eine solche findet z.B. statt, wenn ein Rüde bei einer läufigen Hündin erfolglos bleibt, sich schliesslich niederlegt und ev. hinter dem Ohr kratzt. Grob gesagt, der Geschlechtstrieb wird durch die Übersprungsreaktion in den Pflegetrieb umgeleitet. Würde dies nicht automatisch gemacht, hätten die Hunde sonst laufend psychische Störungen.

Erfahrene Hundetrainer leiten leichter eine "unerwünschte" Triebhandlung in eine andere "erwünschte" oder "bessere" Triebhandlung um, als sie abzuschalten oder zu unterdrücken. Es ist sehr wichtig, dass der Mensch die Triebe der Hunde nicht verkümmern lässt, oder gewaltsam unterdrückt, sondern sie in andere Wege umleitet. Sonst können Gefühlsstauungen auftreten, wie auch schon vorher besprochen. Sehr oft kommen Probleme die unsere Hunde haben oder machen, von der Unkenntnis über die Triebveranlagung der Hunde. Die Hunde werden, oft auch von "erfahrenen" Hündelern vermenschlicht. Auch wenn sich der eine oder andere daran stossen mag, menschliche Gefühle, wie z.B. Liebe oder Treue kennen Hunde nicht. Wir interpretieren dieses Wort Gefühl" anders als ein Hund. Das was zwischen Hund und Mensch existiert ist, kann man nicht Liebe nennen. Dieses Gefühl kommt beim Hund von starken Triebhandlungen, die wir Menschen als Liebe interpretieren. Wenn Sie die Treue als Beispiel nehmen, so hängt diese mit mehreren Trieben zusammen, dem Meutetrieb, Unterordnungstrieb, Geselligkeitstrieb und auch ein bisschen mit dem Heimkehrtrieb zusammen. Das Ganze versuchen wir Menschen dann mit "Treue" im menschlichen Sinn zu umschreiben, was der Sache nahe kommt, aber nicht trifft. Jeder Mensch hat eine eigene Definition von Treue oder Liebe. Bei den Hunden ist das trieblich festgelegt! Ich hoffe, dass ich Ihnen nun nicht alle Illusionen geraubt habe. Die vielen Fabeln und Gedichte über Hunde muss man deswegen nicht neu schreiben. Höchstens die über den "bösen" Wolf würde ich verändern. Über artgerechte Hundehaltung ist vieles schon geschrieben worden dem ich nur noch hinzufügen möchte, dass man die Triebveranlagungen der Hunde kennen sollte, um sie artgerechter halten zu können. Auch die Ausbildung Ihres Hundes fällt Ihnen bestimmt viel leichter!
 
ich lese hier immer wieder "wir würden das nur im schlimmstmöglichen fall machen, der vmtl. eh nie eintreffen wird..."


der schlimmstmögliche fall ist was genau?

das der hund getötet wird?
das der hund eine oder mehrere schwere bissverletzungen hat?
das der hund eine bissverletzung hat - egal wie schwer?

da liegt doch schon das problem... manche leiden mit ihrem hund eben so mit, dass sie ihn mit allen mitteln vor JEGLICHER verletzung beschützen wollen. und daher auch schon bei normalen raufereien den elektroschock oder die chemische keule oder die gaspistole oder .... auspacken.

der schlimmstmögliche fall - ganz klar gesprochen - ist der tod des eigenen hundes.
wer ist schon mal einem richtigen killer begegnet, der andere hunde - nachweislich bitteschön - tötet??

der tod meines rüden war ein bernhardiner. ein soziopath, der von welpenalter weg an der kette hing und sich im falschen moment befreien konnte... (der hund wurde übrigens dann eingeschläfert, der besitzer nahm sich den nächsten, dieser hing wieder an der kette, wurde bösartig...)
ich hasse diesen hund nicht, sondern seinen besitzer. der hund war ein tier, das mir in tiefster seele leid tut.

klar steht man nicht tatenlos daneben.... nur, sein wir doch mal ehrlich: keine macht der welt hätte da noch geholfen. kein kräftiger 100 kilo-mann, kein pfefferspray, kein elektroschock nichts... der hund ist einfach ausgeklinkt................. und hat nichts mehr wahrgenommen außer dem einen einzigen ziel... NICHTS HÄTTE GEHOLFEN.

so... und ebenso ehrlich. 99 % aller hundehalter werden so einem hund nie in ihrem leben begegnen. die gefahr, dass eure geliebten vierbeiner vergiftet, von einem auto überfahren werden oder an krebs sterben, liegt wesentlich höher.
vor jahren sah ich, wie ein schäfer von einem zug überfahren wurde.... die besitzerin ging mit ihm auf den feldern - weitab der strasse - gassi. der hund lief auf die gleise und schnüffelte dort, die schnellbahn nahte. die besitzerin begann nach ihrem hund zu rufen, erst bestimmend dann panisch...
der hund - der an und für sich sehr gut folgte, sollte er doch in einigen minuten bei der wiener landesmeisterschaft antreten - hob den kopf, sah den zug und... erstarrte.... bewegungslos.

es gab nur einen dumpfen knall. und stille...

... bevor die schreie der besitzerin einsetzten. als sie ihn von den gleisen trugen, sah man, dass wohl kein knochen im leib heil geblieben ist. er lebte noch.... starb aber gott sei dank ein paar minuten darauf.

was ich damit sagen will? leider, leider, leider können wir unsere lieblinge nicht vor allem - und möge es uns noch so unwahrscheinlich erscheinen - beschützen. wir sollten nicht zulassen, dass wir in dem versuch das unmögliche möglich zu machen unsere tierliebe vergessen...

lg

angel
 
@bärri
Leider hat Aky Kurzhaar,da geht es mit den Lockenwicklern nicht. Aber ic hbinde ihm immer eine Schleife um.

LG
Martina
 
@ scarlett: respekt!

@ all: na offenbar passt der schuh doch, wenn sich soviele am schlips getreten fühlen und in blöden sprüchen zuflucht nehmen...

@ dimmi:
"hast du angst, dass leute situationen missverstehen? dass sie eine bedrohung irgendwo hineininterpretieren, wo keine ist und deshalb unschuldige hunde verletzen?"

a) unter anderem.
b) hunde sind immer unschuldig.
c) stört mich das bild, das nach aussen vermittelt wird, wenn sich die hundeführer "bewaffnen". kann nur zum schaden aller hundehalter sein.
d) traue ich menschen in einer emotionalen stresssituation sehr wenig urteilskraft zu. wird dir jeder sanitäter bestätigen.
e) und noch so einiges andere
 
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