Der Hund, die Angst und die Straße

Jamies Mama

Super Knochen
Hallo an alle! ich hab vor einiger zeit schonmal was ähnliches gepostet, ist irgendwie in der versenkung verschwunden...
hier unser problem: wir haben nun schon seit 6 monaten einen kleinen rüden aus einem ungarischen tierheim, er ist jetzt fast 1 jahr alt. er war dort von klein auf, wurde nicht sozialisiert und hat nichts kennengelernt. natürlich hatte er dann in wien vor allem schreckliche angst! mit viel geduld waren wir recht bald so weit, dass er mit den meisten situationen gut klarkommt, zuhause ist er ein goldschatz und der selbstbewussteste hund der welt! aber mit manchen dingen kämpfen wir heute noch und ich weiß nicht wirklich, wie ich das angehen soll!
wir sind vor ein paar wochen umgezogen und um zu unserer gassirunde zu kommen müssen wir über eine straße mit ampel. jamie hasst es, an der ampel zu warten! es macht ihn vollkommen fertig, dass er da stehen muss und links und recht fremde leute stehen oder gehen! er legt sich am boden, zittert, rennt panisch um mich herum...ich versuch ihn schon vorher zu beruhigen und ihn in der argen angst möglichst zu ignorieren, um ihm nicht noch feedback zu geben, ich achte auch darauf, selbst ruhe und gelassenheit auszustrahlen, allerdings kommt nichts davon beim hund an, weil er so panisch ist ! genau das selbe spielchen auf engen gehwegen, wenn und jemand entgegenkommt. und das ärgste: als letzte konsequenz, wenn er sich nimmer zu helfen weiß, rennt jamie IMMER richtung straße!! da muss ich dann die leine ganz kurz nehmen oder ihn im notfall sogar zurückziehen (bin ja sonst gegen leinenruck etc. aber bevor ihn ein auto erwischt?) aber diese zerrerei trägt dann auch noch zu seiner angst bei!
also, was mach ich?? solche strecken gänzlich meiden? da hat er dann doch immer angst davor, wenn er nie lernt, dass ihm nix passiert, oder?
ihn hochnehmen? manche schreien nein, andere sagen ja...aber jamie wird nicht gern getragen:rolleyes:
ich würd ihm so gern zeigen, dass diese situationen nicht bedrohlich sind! so arge angst vor fremden hat er nämlich nur in diesen straßen-situationen oder wenn wer fremder in die wohnung kommt (aber das find ich nicht so schlimm, wenn er den briefträger verjagen will:p) in parks, beim freilauf etc. ist er sehr vorsichtig aber nie panisch!
trainer und HuSchu trau ich mich erhlich gesagt kaum probieren, weil ich mir denke, dass jamie in gegenwart von fremden zu ängstlich ist, um aufnahmefähig zu sein!
hoffe, mir kann jemand tipps oder erfahrungsberichte geben, wie ich das am besten angehen soll!
lg alice
 
Hast du die Möglichkeit diese Straße und solche Situationen eine Zeit lang zu meiden??

Ich würds wenn möglich so machen, dass du erstmal solche Situationen so gut es geht meidest! So, dass er erstmal auch das gassi gehen entspannt hinnehmen kann!

Dann würd ich anfangen zb früh am Morgen oder Spät am Abend wenn wenig los ist so weit zur Straße wie es ok für ihn ist und dann fleißig loben! Vl ein kurzes Spiel oder Futter je nach dem!

Und dann langsam steigern! So hat sich Mickey an vieles gewöhnt!

Lg
 
tina83: nein, eben nicht! wenn er so gestresst ist, schaut er keine leckerlis an, kann ihm nur gut zureden, streicheln etc., scheint ihn aber nicht zu beruhigen...
Hikaru: ist gut, werden wir versuchen...haben ihn ja schon in der alten wohnung gaaanz langsam ans gassigehen gewöhnt...ist halt ein langwieriger prozess:o ist dein hund auch aus einem tierheim?
lg alice
 
tina83: nein, eben nicht! wenn er so gestresst ist, schaut er keine leckerlis an, kann ihm nur gut zureden, streicheln etc., scheint ihn aber nicht zu beruhigen...
Hikaru: ist gut, werden wir versuchen...haben ihn ja schon in der alten wohnung gaaanz langsam ans gassigehen gewöhnt...ist halt ein langwieriger prozess:o ist dein hund auch aus einem tierheim?
lg alice

Mickey der bei meinen Eltern lebt ja kommt aus Nitra und wurde dann nur in der Wohnung gehalten und kannte auch kein Gassi gehen und Dusty hatte auch nicht den besten Start ins Leben wobei unsere Probleme wo anders liegen :o
 
tina83:
ich versuch ihn schon vorher zu beruhigen und ihn in der argen angst möglichst zu ignorieren, um ihm nicht noch feedback zu geben
damit hab ich eh auch gemeint, dass ich ihn in der situation nicht in der angst bestätigen will. streicheln, ruhig mit ihm reden passiert noch bevor wir aus der tür gehen, bevor er angst zeigt, in der hoffnung, sein nervöses gemüt dadurch etwas runterzufahren. manchmal bild ich mir ein, es hilft ein bissal. kann aber nicht sicher sein...
hikaru: wie habt ihr das mit eurem hingekriegt? mit oder ohne professionellen trainer?
lg alice
 
Vielleicht kannst du mit ein paar bekannten sie an die Fremden gewöhnen wenn sie ihr immer lecklis geben bzw hinlegen müsste man einmal mit ein paar bekannten trainieren. Interresant wäre es zu wissen weshalb der Hund sich so fürchtet.

grüße
 
trainer und HuSchu trau ich mich erhlich gesagt kaum probieren, weil ich mir denke, dass jamie in gegenwart von fremden zu ängstlich ist, um aufnahmefähig zu sein!
hoffe, mir kann jemand tipps oder erfahrungsberichte geben, wie ich das am besten angehen soll!
lg alice

Hallo! Deine Beschreibung erinnert mich irgendwie total an meine Jelly! :o
Sie ist auch ganz hektisch im Straßenverkehr und vom entspannten Öffis-fahren können wir derzeit noch träumen. Sie nimmt in solchen Stresssituationen leider ebenfalls keine Leckerlies (so dass sie die Situation positiv dann verknüpfen könnte), das Schwänzchen ist beim Bauch und sie zittert richtig. Wir sind gerade dabei, diese Stress-Situationen langsam in den Griff zu bekommen, indem wir sie immer wieder - langsam steigernd - damit konfrontieren. Ich halte sie dabei kurz an der Leine und versuche möglichst ruhig zu sein und wenig Emotionen zu zeigen.

Ich geh auch mit ihr in die Hundeschule und das funktioniert ganz super! Da nimmt sie auch Leckerlies und schaut eifrig den anderen Hunden zu, wie die das machen. Aufnahmefähig ist sie in der HuSchu sehr wohl und sie hat in kurzer Zeit schon sehr viel gelernt.

LG, Glory
 
dingo: ja, das mit den verwandten und bekannten klappt eh, wenn er sie öfter sieht! mittlerweile hat er meine halbe familie ganz doll lieb, alle anderen werden agekläfft:rolleyes:
ich denke, die situationen, wo er sich so aufführt, überfordern ihn einfach! straßenlärm, autos, fremde leute, die ihn aus seine sicht bedrohen und bedrängen und dann noch keine fluchtmöglichkeit wegen der leine...das stresst ihn total!
er wird wohl immer ein ängstlicher hund sein, der fremden nie vollkomen vertraut...dazu war sein start ins leben zu traumatisierend und das akzeptiere ich auch! ich möchte nur nicht, dass er sich mit seiner angst selbst in gefahr bringt!
wir gehen jetzt über umwege gassi, meiden die böse straße und menschenansammlungen und werden uns dann langsam daran machen, das ganze stressfrei hinzukriegen! HuSchu überleg ich mir noch...andere hundis findet er ja super, aber die leute dort werden ihn stören:o
danke für eure tipps!
 
ich würde nur "stückweise" an die stark befahrene, begangene Kreuzung herangehen.

Wenn Du bemerkst, daß der Kleine unruhig wird, bleib stehen und ruhig und warte ab und dann Schritt für Schitt weiter.

Ich denke, eine Hudeschule wäre durchaus eine Möglichkeit ihm vieles von seiner Angst zu nehmen. Hunde lernen auch von Artgenossen und wenn Dein Kleiner sieht, daß die anderen viel Spaß haben, dann läßt ersich vielleicht von der Gefahrlosigkeit seines neuen Lebens überzeugen.

lg.Feline
 
hi!
danke für eure tipps! kann bereits erste erfolge melden!
wir haben jamie das kommando "stopp" beigebracht, also dass er einfach mit uns gemeinsam stehenbleibt, bis ein pfiff als signal zum weitergehen kommt, und das befolgt er an der straße auch ganz brav. bei mäßiger bevölkerung des gehsteigs zeigt er damit schon viel weniger angst! ich denke, er weiß dann, dass wir stehen bleiben, weil frauli das gesagt hat und nicht, weil wir angst vor irgendetwas schrecklichem haben und uns nicht weiter trauen!
wenn viele leute an der ampel sind, ist er nach wie vor nervös, aber da meiden wir die strecke einfach.
habe mich auch mit einer HuSchu in verbindung gesetzt und werde wohl bald an einem kurs mit jamie teilnehmen, so kommt er auch mit neuen menschen in kontakt und baut vielleicht was von seiner scheu ab!
glg alice
 
tina83:
damit hab ich eh auch gemeint, dass ich ihn in der situation nicht in der angst bestätigen will. streicheln, ruhig mit ihm reden passiert noch bevor wir aus der tür gehen, bevor er angst zeigt, in der hoffnung, sein nervöses gemüt dadurch etwas runterzufahren. manchmal bild ich mir ein, es hilft ein bissal. kann aber nicht sicher sein...
hikaru: wie habt ihr das mit eurem hingekriegt? mit oder ohne professionellen trainer?
lg alice

Ich fürchte, damit zeigst du ihm schon vorher, dass etwas anders ist und dass etwas auf ihn zukommt.
Eine meiner Kleinen hatte auch furchtbare Angst vor Strassen und ganz besonders vor LKWs...auch aus für mich unerklärlichen Gründen. Ich habe ganz bewußt mit ihr trainiert, sie weder bedauert noch gestreichelt - wir haben ganz einfach bei jeder roten Ampel das Kommando 'steh' geübt und nach zugegeben erst einigen Wochen hatte sie keine Angst mehr und geht seither völlig unbelastet, auch wenn LKWs vorbei fahren.

Bei dir liegt es sicher in der Vorgeschichte deines Hundes. In dem Fall würde ich einen professionellen Trainer nehmen...aber einen, der wirklich auf die Bedürfnisse deines Hundes eingeht und nicht einfach über ihn drüberfährt.
 
hi!
danke für eure tipps! kann bereits erste erfolge melden!
wir haben jamie das kommando "stopp" beigebracht, also dass er einfach mit uns gemeinsam stehenbleibt, bis ein pfiff als signal zum weitergehen kommt, und das befolgt er an der straße auch ganz brav. bei mäßiger bevölkerung des gehsteigs zeigt er damit schon viel weniger angst! ich denke, er weiß dann, dass wir stehen bleiben, weil frauli das gesagt hat und nicht, weil wir angst vor irgendetwas schrecklichem haben und uns nicht weiter trauen!
wenn viele leute an der ampel sind, ist er nach wie vor nervös, aber da meiden wir die strecke einfach.
habe mich auch mit einer HuSchu in verbindung gesetzt und werde wohl bald an einem kurs mit jamie teilnehmen, so kommt er auch mit neuen menschen in kontakt und baut vielleicht was von seiner scheu ab!
glg alice


ich finde das klingt super! hat dir meine pm weitergeholfen? würde mich freuen, wenn du weiter berichtest!
 
Ich sehe das wie Audo.
Kyliefratz hat gelegentlich auch panisch reagiert, keine Ahnung warum. Kostete mich viel Überwindung, den Großteil zu ignorieren (je nach Situation) und ich hab den Spieß umgedreht. Sie also nicht durch Streicheln und besonders flöten schon auf eine vermentlich ungute Situation vorbereitet, sondern rumgealbert, juchuu, wir gehen spazieren...
Mich also selbst belustigt und motiviert. Kaum an der Straße, böser Laster, wo man furchtbar zittern musste, in die Leine sprang, sprach ich schon blöd, haha, schau den lustigen Laster, blabla, mit den Finger auf ihn gezeigt. Hundi war verwirt, ob meiner freudigen Stimme, Bewegung. Bei ihr hat das super funktioniert. Ich denke zum einen, weil ich mich selbst positiv motiviert hab und zum anderen, weil ich ihre Reaktion entweder ignoriert hab oder einfach rumgealbert hab.
Nach ein paar Tagen bereits war der Spuk vorbei. Jo, hin und wieder hat sie so seltsame ängstliche Verhaltensweisen, bei für mich ganz alltäglichen Dingen. (bei Scheinträchtigkeit, obwohl sies ja gar net mehr sein kann, abr von der Zeit her täts passen) Dann reagiere ich wie früher und es funktioniert immer.
In deinem Falle würde ich beides versuchen. Also ähnlich, wie ich es tat und einen Trainer, da sie ja doch ein anderes Vorleben hatte.
lg Heidi
 
Ich sehe das wie Audo.
Kyliefratz hat gelegentlich auch panisch reagiert, keine Ahnung warum. Kostete mich viel Überwindung, den Großteil zu ignorieren (je nach Situation) und ich hab den Spieß umgedreht. Sie also nicht durch Streicheln und besonders flöten schon auf eine vermentlich ungute Situation vorbereitet, sondern rumgealbert, juchuu, wir gehen spazieren...
Mich also selbst belustigt und motiviert. Kaum an der Straße, böser Laster, wo man furchtbar zittern musste, in die Leine sprang, sprach ich schon blöd, haha, schau den lustigen Laster, blabla, mit den Finger auf ihn gezeigt. Hundi war verwirt, ob meiner freudigen Stimme, Bewegung. Bei ihr hat das super funktioniert. Ich denke zum einen, weil ich mich selbst positiv motiviert hab und zum anderen, weil ich ihre Reaktion entweder ignoriert hab oder einfach rumgealbert hab.
Nach ein paar Tagen bereits war der Spuk vorbei. Jo, hin und wieder hat sie so seltsame ängstliche Verhaltensweisen, bei für mich ganz alltäglichen Dingen. (bei Scheinträchtigkeit, obwohl sies ja gar net mehr sein kann, abr von der Zeit her täts passen) Dann reagiere ich wie früher und es funktioniert immer.
In deinem Falle würde ich beides versuchen. Also ähnlich, wie ich es tat und einen Trainer, da sie ja doch ein anderes Vorleben hatte.
lg Heidi

:D Freut mich, dass nicht nur ich mich zum Affen für meine Hunde gemacht habe. Danke, das rettet meinen Tag:)
 
danke, kylie! die methode kannte ich so noch garnicht, könnte aber beim jamie funktionieren. bei leuten (z.b. besuch) mach ichs eh auch so ähnlich, gehe freudig auf sie zu, red mit ihnen, umarm sie ...naja, kommt drauf an wer grad kommt:p...und wenn jamie sieht, dass ich mich freu, hat er weniger angst! mal gucken, wie die leute an der ampel dreinschaun, wenn ich nen freudentanz aufführ:D
glg alice
 
danke, kylie! die methode kannte ich so noch garnicht, könnte aber beim jamie funktionieren. bei leuten (z.b. besuch) mach ichs eh auch so ähnlich, gehe freudig auf sie zu, red mit ihnen, umarm sie ...naja, kommt drauf an wer grad kommt:p...und wenn jamie sieht, dass ich mich freu, hat er weniger angst! mal gucken, wie die leute an der ampel dreinschaun, wenn ich nen freudentanz aufführ:D
glg alice
Die Leute können dir wurst sein;)
 
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