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Profi Knochen

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Immer neue unfassbare Geschichten, die von der Verantwortungslosigkeit und Skrupellosigkeit vieler Tierhalter zeugen, können die Pfleger täglich erzählen.

Gerade in den Sommermonaten spitzt sich die Situation in den Tierheimen tragisch zu, da die Anzahl der ausgesetzten Tiere erschreckend hochschnellt. Nicht selten wird der kürzlich angeschaffte Hund oder die "lästige" Mieze am Parkplatz "entsorgt". Man will schließlich in den Urlaub fahren ...
Und so reiht sich eine tragische Story an die nächste in dem Tagebuch, das das Tierheim Krems auf seiner Website eingerichtet hat, um auf die gerade in den Sommermonaten untragbare Situation aufmerksam zu machen.
Organisatorin Nina Zinn-Zinnenburg vom Tierschutzverein Krems berichtet im Interview mit NÖN Online: "Erst heute haben wir ein Badezimmer im Tierheim mit Meerschweinchen besetzen müssen. Wir sind einfach hoffnungslos überfüllt."
Bei den Katzen ist die Situation am schlimmsten: Obwohl seit 2005 eine gesetzliche Kastrationspflicht besteht, nehmen viele Katzenbesitzer diese nicht wahr und schieben den Nachwuchs oft ab. Darum sind im Tierheim zur Zeit 125 Stubentiger untergebracht, die Einrichtung ist allerdings nur für 70 ausgelegt. Pfleger nehmen Katzen sogar mit nach Hause, um die Situation irgendwie zu meistern.
Um 130% mehr Katzen landen in den Monaten von Juli bis September hier im Tierheim, bei den Hunden sind es um 50% mehr Zugänge. Dort zeichnet sich in den letzten drei Jahren übrigens ein neuer Trend ab, berichtet Zinn-Zinnenburg: Unseriöse Tierliebhaber "retten" Hunde aus ausländischen Tötungsstationen und importieren die Vierbeiner nach Österreich. Kaum über der Grenze ist es mit der Tierliebe aber nicht mehr so selbstlos bestellt. Um Kosten zu sparen und der Verantwortung zu entgehen, werden die Hunde einfach ausgesetzt und landen schließlich in den ohnehin überfüllten Tierheimen. "Oft sind diese Hunde bis auf das Skelett abgemaget", berichtet Nina Zinn-Zinnenburg erschüttert.
Nur wenige Tiere sind gechipt (gekennzeichnet), bei den Hunden 15%, bei den Katzen praktisch kein - und die Zusammenarbeit mit Polizeidienststellen sei sowohl bei den Fundtieren wie auch bei vermissten Tieren sehr dürftig, klagen die Tierschutzvereine. Ihre Arbeit werde dadurch zusätzlich erschwert.
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