Das "böse" Fensterklappern...

Ladywulf

Profi Knochen
Ich bin ein wenig ratlos und wollte eure Meinung hören...


Meine Hündin hat Angst wenn das Fensterklappert. Sie rennt dnan ins Badezimmer udn springt in die Badewanne wo sie dann stundenlang bleibt auch wenn das Fenster schon längst nicht mehr klappert.

Unsere Fenster sind alt und klappern daher öfters. Außerdem lassen sie sich, wenn sie geöffnet sind, nicht gut fixieren. Jedoch werde ich sicher nicht wegen ihr den ganzen Sommer das Fenster zu lassen.

Ich kann sie auch herrufen. Sie kommt, nimmt auch Futter und Leckerlis an, aber sobald sie es hat, rennt sie wieder zurück zur Wanne. Es ist also nicht so dass sie dort zitternd und winselnd sich verstecken würde in blanker Panik. Sie kommt wenn man sie ruft, aber danach verschwindet sie dort wieder. In der Wanne selber liegt sie ganz entspannt, schläft dort ganz relaxt und macht auch sonst keine Anzeichen davon, dass sie Angst hätte. Zuerst dachte ich, dass sie dort liegt weil es dort kühler ist und finster. Aber es scheint doch mit dem Klappern des Fensters zu tun zu haben.

Ich habe mir gedacht sie gewöhnt sich dran wenn ich einfach hart bleibe und das Fenster offen lasse, aber nein...

Sobald ich das Fenster schließe kommt sie raus und legt sich zu mir ins Wohnzimmer.

Soll ich das Fenster weiter offen lassen und hoffen, dass sie irgendwann merkt, dass das harmlos ist oder wie kann ich ihr das Misstrauen nehmen? Ich denke nicht, dass sie wirklich Angst hat, aber eben ein Misstrauen und es ist immer schon ihre Art gewesen Dingen auszuweichen die sie nicht kennt oder nicht versteht. An das Fenster heran lassen kann ich sie jedenfalls nicht weil da einiges davor steht. Sonst hätte ich das schon versucht, weil wir das bei anderen Dingen die ihr Angst gemacht haben, so hin bekommen haben.
 
Willkommen im Club!

Mein Hund hat das selbe Problem. Bei uns ist es die Schlafzimmertüre, die, wen man sie nicht schließt von alleine zufällt (ohne Knall, aber halt mit einem Geräusch). Inzwischen fürchtet er sich schon, wenn ein Windzug durch die Wohnung bläst, denn da könnte es ja sein, dass die Tür zufliegt. Starker Wind macht ihn auch nervös, da muss ich alle Fenster schließen.

Im neuen Auto bin ich ewig lang nicht drauf gekommen, warum er bei manchen Fahrten zum absoluten Stresspinkerl wird (Hecheln, Zittern, Augen aufgerissen...) und bei manchen Fahrten wieder sehr ruhig und entspannt mitfährt. Bis ich gecheckt habe, dass die Boxentüre der Plastikhundebox im Kofferraum unbedingt zu sein muss, denn sonst fällt sie in den Kurven auf und zu und das macht ihn so fertig (obwohl er vorne bei mir im Fußraum sitzt).

Ich hab noch keine Lösung gefunden. Ich achte halt drauf, dass bei starkem Wind die Fenster zu sind und wenn ich mal vergesse und die Schlafzimmertüre zufliegt, dann schließe ich sie vor ihm und zeig ihm, dass jetzt nix mehr sein kann.

lg Cony
 
Ladywulf, wenn Du Dir absolut sicher bist,dass dein Hund nicht leidet und sich in der Badewanne entspannen kann, dann würde ich ,nichts machen. Hunde müssen so viel ertragen, stark sein...etc nicht jeder Hund hat die psyche um mit alles klar zu kommen.
Meiner ist ja auch so ein weichei, ich kenne das. Man hätte es gerne anders, aber ich lasse meinen bei manchen sachen flüchten oder verkriechen wenn er sich DORT entspannen kann. Wenn nicht, dann denke ich mir was aus. Meiner meinung nach ist das wichtigste,dass IHR ein weg findet mit problemen um zu gehen.
Stört es Dich? Oder bist Du Dir nicht sicher ob das für den Hund so OK ist?
 
Auch wenn ich nicht die TE bin - danke für den Link!:)
Leider kann man da aber auch nur lesen, wie es dazu kommt, was man zum Großteil eh schon weiß, aber findet keine Lösungen.
Mit meiner Hündin habe ich auch so ein Angstproblem, das zwischendurch schon viel besser war.
Man hat aber eben auch manchmal wirklich Pech, dass einen unvorbereitet ein für den Hund undefinierbares Geräusch trifft. Das ein paar Mal hintereinander beim Spaziergang ist nicht lustig.
Silvester ist da ja gar nicht so das Thema. Man weiß, was passiert und trifft Vorkehrungen.
Türenknallen bei Windzug war bei uns jedenfalls der Anfang, worüber wir damals noch gegrinst haben. Tür zugemacht und gut wars. Aber obwohl wir darauf geachtet haben, die Ängste nicht zu verstärken durch zuviel "Betüdeln" hat sich das ausgeweitet. Die Knallerei vor und nach Silvester, ein Schuss im Wald ..... eine Zeitlang hatte sie auch plötzlich Schreck vor einer zugeknallten Autotür ... aber wenn sie das Geräusch einordnen kann, ist das eh in Ordnung.
Jetzt ist das so wie in einem der Artikel beschrieben: sie verbindet den Weg als gefährlich, und ich weiß schon nicht mehr, wo ich mit ihr gehen soll, damit sie einen echt entspannten Spaziergang hat.
 
Hast Du Teil 1, 2 und 3 plus den Angstbewältigungsartikel gelesen?
Ich finde, das sind mehrere Seiten sehr hilfreiche Infos.


Wie meinst Du das mit "Nichtbetüddeln", die Ängste nicht zu verstärken?
Steht doch drin, dass man mit Hinzufügen von etwas angenehmen, eine unangenehme Emotion nicht verstärken kann.
Vielleicht wäre gezieltes Sicherheit geben, Zuwendung, Körperkontakt sogar hilfreich gewesen?
 
Hast Du Teil 1, 2 und 3 plus den Angstbewältigungsartikel gelesen?
Ich finde, das sind mehrere Seiten sehr hilfreiche Infos.


Wie meinst Du das mit "Nichtbetüddeln", die Ängste nicht zu verstärken?
Steht doch drin, dass man mit Hinzufügen von etwas angenehmen, eine unangenehme Emotion nicht verstärken kann.
Vielleicht wäre gezieltes Sicherheit geben, Zuwendung, Körperkontakt sogar hilfreich gewesen?

Sorry, dass es da Teil 2 und 3 gibt, habe ich offenbar überlesen.
Werde ich noch nachholen. Aber Theorie kann eben die selbst erlebten Dinge nur erklären, Hilfe geben, wie es "funktionieren" könnte, sieht aber nicht das Individuum dabei.
Mit zu viel Betüddeln habe ich das Zuquatschen gemeint, ich habe es eher versucht, ohne viele Worte Zuwendung zu geben, weil ich draufgekommen bin, dass meine Hündin viel aufmerksamer auf mich wird, wenn ich nichts sage.
 
Irgendwo in einem der Artikel steht drin, wie das Oxitozin dabei mitwirkt und das wird hauptsächlich bei sanften Berührungen ausgeschüttet. Zutexten würd ich auch nicht, aber immer körperliche Nähe mit streicheln (wenns der Hund will und mag) zulassen und geben.
 
Körperkontkt und streicheln ist bei meiner Hündin leider der falsche Weg.
Sie kommt wenn sie gerade Kontakt will und selbst dann ist es ihr nach kurzer Zeit schon wieder zuviel. Schade eigentlich. So viel schönes, weiches Kuschelfell, aber naja sie ist eben keine Kuschlerin... :rolleyes:

Wie schon erwähnt, denke ich eigentlich schon, dass sie dort in der Wanne total enspannt. Immerhin rollt sie sich dort ja auch ein und schläft dort zufrieden.
 
Körperkontkt und streicheln ist bei meiner Hündin leider der falsche Weg.
Sie kommt wenn sie gerade Kontakt will und selbst dann ist es ihr nach kurzer Zeit schon wieder zuviel. Schade eigentlich. So viel schönes, weiches Kuschelfell, aber naja sie ist eben keine Kuschlerin... :rolleyes:

Wie schon erwähnt, denke ich eigentlich schon, dass sie dort in der Wanne total enspannt. Immerhin rollt sie sich dort ja auch ein und schläft dort zufrieden.

Körperkontakt mag meine Hündin schon, aber nicht Kontaktliegen. So würde sie niemals im Bett liegen wollen - daneben oder darunter schon, sie sucht ja die Nähe. Streicheln tut ihr gut, deshalb wird das ohnehin notwendige Bürsten und Kämmen - kennst du von deiner Hündin wahrscheinlich auch;) - zelebriert. Das genießt sie in vollen Zügen, und da macht es auch nichts, wenn ich mit ihr rede, wie schön sie dann gleich sein wird und solchen Unsinn.
Nur draußen ist es etwas Anderes......
Wenn sich deine Hündin in der Badewanne sicher fühlt, würde ich sie dort auch lassen, solange sie das braucht. Meine hat ihren Zufluchtsort im Keller und sieht die Sauna als extra gemachte Hundehütte an für solche Fälle.

@angiem deine Links habe ich leider immer noch nicht fertig lesen können, helfen aber sicher auch Ladywulf.
Man muss sich ansehen, was für den eigenen Hund möglich wäre. Ist halt jeder Hund anders.
 
Pauschale Gebrauchsanweisungen kann es sowieso nie geben. Ich finds aber gut, wenn man sich mal etwas damit befasst, was Angst - Furcht - Panik - Unsicherheit sind, was da im Individuum abläuft usw.
zB Ist es Panik? Hat der Hund massiven Stress?
Ist es nur Unsicherheit - die sich aber zu echter Furcht auswachsen kann?
Ist es Angst, also ein Zustand, quasi generalisiert ist?

Der einzelne Hund zeigt eh, was er braucht.
Meine Hündin hatte früher echte Panikattacken - auch der Terrorkrümel.
Das sind schon Zustände, diesehr unangenehm und auch Dauer ungesund gewesen wären, hätten wir nicht, Lösungen gefunden.
Nähe - Zuwendung - Anfassen usw. konnten die anfangs in solchen Situationen gar nicht annehmen.
Das kam erst im Laufe der Zeit, dass sie anfingen zu mir zu kommen und aktiv Schutz zu suchen - danach trat für viele Auslöser Gewöhnung ein und sie lernten neue Strategien, wie sie mit Furcht umgehen können und die allgemeine Ängstlichkeit hat sich drastisch reduziert.

Allerdings kommen bei der Ömmi nun mit dem Alter scheinbar wieder alte Ängste hoch. Da braucht sie dann totale Nähe, damit sie entspannen kann.
Könnte sie das alleine in der Badewanne, wäre das auch vollkommen ok. Wichtig ist dich, dass sie sich nicht im Extremstress befinden müssen und da kaum rauskommen oder solche Zustände zu oft erleben müssen, sodass es gesundheitsschädlich werden kann.
 
Hab auch so eine Mimose die sich gerne in Höhlen verkriecht. Wenn Wind geht und es zieht, wird ihr beim Lüften ganz mulmig, und sie wandert und sucht sich ein Versteck, bevor es gleich knallt. :o … und eigentlich hat sie damit auch meistens recht. Meistens mach ich das Fenster/Tür erst dann zu, wenn es mindestens einmal richtig gefetzt hat. Und ich mich selbst erschrocken habe. :mad2:

Wenn sich die Hündin die Badewanne ausgesucht hat und dort das Fensterklappern ertragen kann (hören wird sie es trotzdem nehm ich an), und trotzdem entspannen kann, wäre das für mich völlig in Ordnung. Ich würde ihr eine Decke reinlegen oder drüberlegen, vielleicht sogar ein Ritual daraus machen bevor ich die Fenster öffne, damit sie weiß was jetzt gleich angesagt ist.

Ich glaube schon, dass es das Vertrauen stärkt, wenn man auf das eingeht was der jeweilige Hund zeigt, wenn ich das Geräusch schon nicht erklären und nicht verhindern kann. Man muss nicht ständig Konfrontation verlangen und es wird auch keine Gewöhnung dadurch einsetzen. Gewitter muss meine auch unterm Bett ertragen und kann ich nicht verhindern oder üben.
Selbstbewusstsein kann man stärken, "böse" Wege wieder auflockern, mulmige Situationen positiv behandeln. Bei uns ist es eindeutig besser geworden. Und es hilft ihr aus mancher Situation, wenn ich dabei/sie (aus-) lache. :p Hätte ich jetzt selbst Angst bei Gewitter, wäre das natürlich ein Fake.
Ein (nicht ganz so naher) Schuss im Wald bringt uns mittlerweile nicht mehr sofort panisch wieder zum Auto, auch der Weg beim nahen Sport- und Schießplatz ist ok geworden. Silvester wird wahrscheinlich trotzdem immer Horror bleiben.
 
Krambambuli;260541 Ich glaube schon schrieb:
Das kann ich sogar aus Erfahrung bestätigen. Seitdem ich darauf eingehe benimmt er sich viel ruhiger in Situationen die ihm angst machen. Wenn's draussen kracht wird er nicht gleich panisch,weil er eh weiss das wir nach hause gehen. Er zieht nicht mehr, die Augen bleiben normal...etc ABER wir müssen nach hause.
UND was ich vor kurzem beobachtet habe ist das er dann ab und zu doch noch etwas schnüffeln will oder halt draussen bleiben will (wenn wir schon fast zuhause sind). Was für mich heisst das er sich nicht mehr so fürchtet.
Wenn ich staubsaugen anfange schicke ich ihn schon vorab ins Badezimmer, die Türe lasse ich offen falls er sich doch konfrontieren will, ist aber noch nie passiert :D
Auf jeden fall wird es viel besser obwohl ich es nicht wirklich trainiere..
 
Die Erfahrung machen wir auch. Dass der Spaziergang zurück doch noch halbwegs entspannt werden kann, solange es Richtung heimwärts geht. Selbst wenn der Knall unvermittelt war, die direkte Panik vergeht wesentlich schneller, was bei uns vor einiger Zeit noch unmöglich gewesen wäre.
Wir hatten mittlerweile auch schon, dass sie sich bei zumindest hörbarem Donner, noch zu einem Spiel verleiten ließ. Ich könnte schwören, dass sie stolz auf ihren Mut war und sie sich ausprobieren wollte. :p So gesehen ist dieser Schritt zurück, fürs nächste Mal zwei Schritte vorwärts. Sie lässt sich breitwilliger durch Unsicherheiten locken, und empfindet den Lohn dafür nicht mehr nur als halbherzig. Fürs Vertrauen profitiere ich davon, wenn ich ihrer Angst nachgebe und ihr entgegenkomme, besonders wenn ich den Auslöser vielleicht noch garnicht erkenne (bei uns zB Rauchgeruch) oder einfach nicht umgehen kann.
 
Jetzt ist das so wie in einem der Artikel beschrieben: sie verbindet den Weg als gefährlich, und ich weiß schon nicht mehr, wo ich mit ihr gehen soll, damit sie einen echt entspannten Spaziergang hat.
Ich würde den Weg jetzt aber nicht deswegen einfach meiden, weil ihr dort Pech hattet und sie schon was Schlechtes erwartet. Sondern öfter gehen, und wieder positiv verknüpfen. Positiv ist ja schon, wenn einfach gar nichts passiert.
 
Ich würde den Weg jetzt aber nicht deswegen einfach meiden, weil ihr dort Pech hattet und sie schon was Schlechtes erwartet. Sondern öfter gehen, und wieder positiv verknüpfen. Positiv ist ja schon, wenn einfach gar nichts passiert.

Nein, das mache ich eh nicht. Wir hatten voriges Jahr schon einmal eine schwierige Zeit diesbezüglich, das hat sich dann mit viel Geduld aber normalisiert.
Jetzt hatten wir leider eine Pechsträhne im Urlaub (Gewitter, Feuerwerk, Schiffssirene wegen Nebels ....) und sind nach dem Nachhausekommen auch gleich wieder von einem Gewitter empfangen worden.
Aber es bessert sich schön langsam wieder. Heute Früh war sie schon wieder fast die Alte, hat sich nicht dauernd umgesehen, ob irgendwo Gefahr drohen könnte, oder gelauscht, ob sie einen Donner hört oder es eh nur ein Motorengeräusch ist.
Am Nachmittag werden wir sehen - es hängt schon wieder ein Gewitter in der Luft ...... Werden wir eben später gehen, wenn alles vorbei ist, und sie freiwillig aus ihrem Kellerversteck kommt.
Sie möchte ja gerne rausgehen, aber wenn sie zur Garage rennt statt zum Tor, weiß ich eh gleich, dass es mit der normalen Runde nichts wird. Da möchte sie anscheinend mit dem Auto wohin fahren, wo es nicht kracht. ;)
 
Oh ja, wenn gleich mehrere Sachen zusammenkommen wird's mühsam. Vor allem, weil man den Hund ja eigentlich ganz anders kennt, und am liebsten immer so sehen würde. Zumindest geht's mir so. Aber schön, wenn es bei euch auch wieder bergauf ging! Ja, jetzt startet wieder die Gewittersaison. Gscheite Maus, wenn sie gleich selber das Auto wählt! :o
 
Beim Gewitter diese Nacht war sie wieder in der Badewanne, aber im Gegensatz zum einfachen Fensterklappern ist sie beim Gewitter dort nicht ruhig und entspannt sondern hektisch und hechelt heftig. Auch hinlegen und schlafen geht bei Gewitter gar nicht.

Interessanterweise hat sie aber draußen vor dem Gewitter weniger Angst als drinnen. Selbiges bei Feuerwerk. Da müsste sie draußen doch eigentlich mehr Angst haben. Immerhin ist drinnen weniger laut wie draußen und auch gewohnt, ihre Höhle und co.? :confused:
 
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