Warum müssen es immer exotischere Hunde sein?
Was sind denn die Gründe, sich gerade für diese Rasse zu entscheiden, mal abgesehen von Ich-will-auffallen?
Mein TA sagte mir folgendes:
- Hände weg von seltenen und exotischen Rassen. Je kleiner der Genpool der Zucht in Europa, desto schlechter die Prognose in puncto Gesundheit.
Wörtlicher Kommentar, als ich mich für einen Harzer Fuchs interessierte: "Na um Gottes willen - da gibts ja kaum mehr welche und ordentlich hüftuntersucht sind die auch nicht - da können wir dann womöglich eine doppelseitige TEP machen ..."
- Hände weg von reinweißen und merlefarbigen Hunden, und zwar GANZ BESONDERS bei seltenen Rassen. Solche Hunde können sehr, sehr teuer kommen und den Alltag des Besitzers massiv einschränken.
- Äußerste Vorsicht bei Züchtern jenseits der österreichischen Grenzen. Die Chips funktionieren nicht, das Impfen kann man hier gleich wiederholen, das Entwurmen sowieso - und dergleichen Dinge mehr. Es sind natürlich nicht alle so, aber Vorsicht ist angebracht.
Die Tierheime sind voll. Es gibt wunderschöne Mischlinge, die jeden Catahoula in den Schatten stellen.
Ich hab keinen Catahoula, aber auch keine "alltägliche" Rasse und ich habe sie mir mit Sicherheit nicht genommen, weil ich auffallen wollte.
Ich wollte ursprünglich wieder einen DSH - da ich mit einem aufgewachsen bin, waren das meine absoluten Traumhunde. Leider hat sich die Rasse zwischen 1977 und 2002 in eine Richtung entwickelt, die mir nicht wirklich zusagte; außerdem habe ich damals keinen Züchter gefunden, der mir zugesagt hätte. So haben wir uns um Alternativen umgesehen und die Rassen Weißer Schweizer Schäferhund und Tschechoslowakischer Wolfhund entdeckt. Wir haben uns natürlich zu allererst einmal in das optische Erscheinungsbild verliebt, haben uns dann mit dem Charakter auseinandergesetzt, der sehr gut zu uns und unseren Lebensumständen gepasst hat. Als wir dann Hunde dieser Rassen persönlich kennen lernten, war klar: die passen beide zu uns und wir möchten Hunde dieser Rassen haben.
Der WSS ist ja nun nicht sooo selten. Gesundheitliche Probleme können natürlich vorkommen, aber nicht öfters als bei vielen anderen Rassen auch. Nanook selbst war bisher noch nie wirklich krank. Im 1. Jahr hat er öfters tränende Augen gehabt. Seitdem waren wir nur mehr 2x/Jahr beim TA zum impfen (wir impfen die Kombi + TW nicht zusammen) und Blutbild machen. Er ist mittlerweile fast 6 Jahre alt. WSS sind zwar weiß, aber keine Albinos und sie haben auch keine Pigmentschwäche (sieht man ja am tiefschwarzen Nasenschwamm, Lefzen, Krallen usw.).
Was meine Wolfhündin betrifft, so ist diese Rasse für mich einfach absolut faszinierend - ihre Kommunikation, ihr Ausdrucksverhalten, Mimik usw. - das findet man nicht mehr bei vielen Rassen in diesem Ausmaß. Für mich persönlich sind TWH die faszinierendsten und interessantesten Hunde, die ich mir vorstellen kann - ich mag einfach alles an ihnen. Und es gibt keine Alternative zu ihnen. Wieso also darauf verzichten und stattdessen nur eine "2. Wahl" nehmen?
Was Züchter betrifft, so gibt es sowohl im Inland unseriöse bzw. "schlechte" als auch im Ausland sehr gute und seriöse Züchter. Finde nicht, dass man da so pauschalisieren kann. Für TWH gibts in Ö. z.B. auch nur einen einzigen seriösen Züchter. Meine Hündin stammt aus Deutschland - sie ist mit funktionierendem Chip versehen, geimpft, entwurmt usw. Und für manche Rassen gibt es gerade im Ausland die besseren Züchter...
Ob Hund aus einer seriösen Zucht oder Tierheim sollte doch wirklich jedem selbst überlassen bleiben, finde ich.