Wir waren im letzten Jahr vier Wochen mit Auto, zelt und natürlich Hund unterwegs in Spanien und Portugal. Wo es ging, haben wir wild gecampt, sonst auf Campingplätzen.
Im Süden ist es leider nicht generell so, dass Hunde am Campingplatz erlaubt sind. Das muss man vorher abklären, bzw. es empfiehlt sich der Kauf eines Campingführers. Hinweis: der ADAC-Campingführer gibt an, ob Hunde erlaubt sind. Andere Führer tun das nicht. Selbstverständlich herrscht auf den Campingplätzen allgemein Leinenpflicht. Allerdings haben wir unseren Chagall des öfteren frei gelassen. In der Nebensaison (September) sind auch im Süden viele Plätze praktisch leer, und er bleibt sowieso immer bei uns.
Normalerweise ist bei uns immer eine Person bei Auto, zelt und Hund geblieben. Zum Geschirr waschen haben wir ihn mitgenommen, da die Waschplätze normalerweise ohnehin unter freiem Himmel sind. Ansonsten wurde er vor der Tür abgelegt und angebunden.
Wenn er mal allein beim Auto bleiben sollte, wurde er mit langer Leine irgendwo am Auto angehängt. Einen Erdhaken haben wir auch, aber nie verwendet. Anfangs überlegten wir auch, eine Softbox, wie man sie bei den Ausstellungen zu kaufen bekommt, als "Hundehütte" mitzunehmen. Ich finde, das ist eine gute Idee, die Box, die wir haben, ist aber auch zusammengelegt ein so großes Trumm, dass wir es zuhause ließen. Wir haben sie dann im Urlaub auch nicht vermisst. Aber bei kleineren Hunden mag das vielleicht eine gute Option sein. Die Box hat ihren Geruch und wird als eigenes Revier akzeptiert. Da lässt sich die Hektik auf einem vollen Campingplatz vielleicht besser ertragen.
Ursprünglich hatten wir zwei Collies, und unser Zelt auch danach gekauft. Das heißt, großes Vorzelt für die Hunde. Bei einer früheren Tour in Frankreich ergab es sich aber, dass beide Jungs des Nachts problemlos aus dem Vorzelt in die Freiheit krochen, obwohl die Heringe fest und tief eingeschlagen, und die Reißverschlüsse ganz geschlossen waren. Aber bei Vollmond draußen im Wald rumzustromern, machte einfach zuviel Spaß!
Danach kamen beide zu uns ins Innenzelt. Zum Glück ist auch das mit 2,3 x 1,9m ziemlich groß, so kamen wir gut zurecht *mief - puh!*.
Wichtig! Auf die Temperaturen in der Nacht achten!!! Der ältere unserer Jungs war gerade gestorben, und um auf andere Gedanken zu kommen, namen wir Dandy, den mit knapp zwölf Jahren "jüngeren" zu Ostern mit auf eine Tour nach Frankreich. Nachts fiel die Temperatur auf nur knapp über null Grad. IN unseren guten Schlafsäcken merkten wir nichts davon, der arme Dandy dafür umso mehr. Seine einfache Hundedecke reichte nicht als Isolierung aus, und ich wachte irgendwann in der Nacht auf, weil sich der Ärmste zitternd wie ein alter Dieselmotor an mich drückte, um ein wenig Wärme zu ergattern (was bei einem guten Schlafsack gar ncihts bringt). Ich öffnete den Schlafsack und deckte auch den frierenden Collie mit zu, und aneinandergekuschelt dauerte es fast eine stunde, bis er einigermaßen war wurde und zu zittern aufhörte. Seitdem haben wir immer ein dickeres Hundepolster, und eine gute Isolierdecke aus Alu nur für den Hund mit dabei.
Wie gesagt, auch in Spanien war Chagall fast immer im Innenzelt, trotz zeitweiliger Hitze, aber wir hatten Angst vor den nachtaktiven Sandmücken, die bekanntlich im Süden häufig Leishmaniose übertragen. Zwar trug unser Bub ein Protektorband, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste ... Zum Dank setzte er uns mit seinem Wassernapf des öfteren unter Wasser.
Ganz stolz waren wir auf ihn, als er auf einem Campingplatz nahe Bordeaux, als ziemlich suspekte Gestalten nahe an unserem Zelt vorbei wollten, durch sehr, sehr lautes und sehr, sehr tiefes, schon grollendes Knurren sein Missfallen ausdrückte. Die Typen nahmen dann einen deutlichen Umweg in Kauf, und wir hatten himmlische Ruhe.
Wenn ich sonst noch mit Infos helfen kann, tue ich das gerne!
Grüße,
Marcus