@TanteMitzi
Ich stimme Dir im Prinzip ja in allen von Dir genannten Punkten zu.
Es ist nur so: Ich mache mir seit längerem schon Gedanken über die Frage was sinnvoller Weise REALISTISCH getan werden könnte um die Zahl der Beissunfälle zu minimieren.
-Beginnen müßte man natürlich bei der Zucht - die "Massenhundevermehrung", die Du erwähnst ist tatsächlich fast schon ein Garant für späteres Problemverhalten. Welpen sollten prinzipiell nur von wesensmäßig geeigneten Elterntieren stammen und sorgfältig sozialisiert werden. Das wäre schon einmal ein sehr guter Anfang zur Prophylaxe von Beissunfällen. Nur wie sollten die Behörden schlechte Aufzuchtbedingungen tatsächlich verhindern. Selbst wenn es diesbezüglich ein vernünftiges Gesetz gäbe, ließe sich ja niemals kontrollieren wie sorgfältig diverse Züchter (und Vermehrer) ihre Elterntiere aussuchen und die Welpen sozialisieren. Außerdem sind die Grenzen offen, "Importe" aus Nachbarländern lassen sich schwer zuverlässig verhindern und falls die EU tatsächlich einmal einheitlich "Massenhundevermehrung" verbieten würde (was ich schon sehr bezweifle) hätten wir hier keinerlei Einfluß darauf inwieweit diese Bestimmungen in anderen EU-Ländern - von denen die Hunde dann zu uns kommen - überhaupt kontrolliert würden. Also ein ganz wichtiger Punkt, aber die Realisierung stelle ich mir schwierig vor.
-Daß auch andere Rassen bei schlechter Haltung gefährlich werden können, oder Menschen, die Hunde aus fragwürdigen Motiven halten, auf Rassen "ausweichen" können, die nicht auf der Liste stehen - ganz klar, auch da stimme ich Dir völlig zu. Dieses Argument würde u.U. für einen verpflichtenden HF für alle Rassen (zumindest ab einer bestimmten Größe) sprechen - oder für verpflichtende Schulungen der HH. Vielleicht könnte man dadurch manchen potentiellen Hundehalter motivieren, sich vor der Anschaffung eines Hundes Gedanken darüber zu machen, ob er auch willens ist Zeit, Geduld und Geld in die Erziehung seines Hundes zu investieren. Möglicherweise könnte dadurch der ein oder andere Beißunfall verhindert werden. Allerdings läßt sich damit natürlich das Risiko nicht ausschalten, dass Hunde dann erst recht illegal gehalten würden.
Du schreibst:
Zitat:ginge es politisch wirklich darum, hundebesitzer zu mehr sachkenntnis oder rücksicht zu erziehen, müssten andere konzepte her, nämlich solche, die mehr erfassen, als die 12 rassen, wovon die meisten als kollateralschaden mit auf die liste kamen. Zitat Ende
Ja Deine Vorschläge in dieser Hinsicht würden mich interessieren, zumal ich wirklich der Meinung bin, daß der Gesetzgeber etwas tun muß um die Zahl der Beißunfälle zu minimieren - auf der anderen Seite aber die derzeitige Gesetzgebung inkl. Rasseliste auch für sehr problematisch halte. Ich habe beispielsweise erst mehrere Hundauslaufplätze "abklappern" müssen, bevor ich einen gefunden habe, wo die anderen Hundehalter bereit sind meinen Hund (der sich mit allen Hündinnen und fast allen Rüden verträgt) mitspielen zu lassen (und hatte auch sonst schon einige "seltsame" Erlebnisse). Und das sind natürlich die Auswirkungen der Rasseliste und der Medienhetze. Ich würde mich also auch für meinen eigenen Hund nach sinnvolleren Lösungen der Problematik sehnen.
Liebe Grüße, Conny